Gattung Agastache

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Blütenstand von Agastache Black Adder

Zitronenfalter auf Agastache ´Black Adder´.

Agastachen gehören zu den Taubnesselgewächsen (Lamiaceae) und ähneln mit ihren gezahnten Blatträndern unseren Taub- und Brennnesseln. Die Blätter der verschiedenen Arten duften nach Anis, Minze, Zitrone oder Limette. Deshalb werden sie als Duftnesseln bezeichnet.
Es gibt fast hundert verschiedene Artnamen in der Gattung Agastache. Davon sind aber nur 22 wissenschaftlich anerkannt. Die Übrigen sind Synonyme oder Handelsbezeichnungen. Die bekannte Bezeichung Agastache anisata für den Anis-Ysop gibt es in der wissenschaftlichen Literatur nicht. Er wird als Artbezeichnung verwendet, weil der Name deutlich auf den anisartigen Duft hinweist, wegen dem die Art einmal als Hysopus anisatus beschrieben wurde. Wissenschaftlich korrekt ist die Bezeichnung Agastache foeniculum.
Duftnesseln werden als Zierpflanzen und Gewürzkräuter angebaut. Neben Sorten und Selektionen verschiedener Arten sind auch Hybriden in Kultur. Kreuzungen aus Agastache foeniculum x Agastache rugosa sind die Sorten ´Alabaster´(cremeweiß), ´Alba´ (weiß), ´Black Adder´ (tiefviolett/lila) und ´Blue Fortune´ (blauviolett). ´Globetrotter´ (lilarosa mit rötlichen Hüllblättern) ist eine Kreuzung aus Agastache pallida und Agastache rugosa.
´Astello Indigo´ blüht blau, duftet nach Anis und Minze und wird etwa 50 - 60 cm hoch. Die Hybriden können aus Samen vermehrt werden.

Die Blüten sind an der Basis von Hüllblättern umgeben, die mehr oder weniger intensiv gefärbt sind. Die Hüllblätter bleiben auch nach dem Verblühen an der Ähre, so dass auch abgeblühten Blütenstände noch attraktiv sind. Die Ähren eignen sich für Trockengestecke.

Agastache-Arten gibt es in China, Japan und Nordamerika. Die Wildstauden sind mehrjährig, aber meist nicht besonders ausdauernd. Sie säen sich an günstigen Standorten selbst aus.
Die Kultur ist einfach. Ideal ist ein leicht feuchter, durchlässiger und nicht zu nährstoffreicher Boden. Die Pflanzen sind anspruchslos, benötigen wenig Wasser und Nährstoffe. Schädliche Insekten und Pilze befallen die Stauden auch nicht. Lediglich Nackschnecken können an Duftnesseln ernste Schäden verursachen.





Orange Duftnessel, Kolibri-Minze - Agastache aurentiaca

Blütenstand von Agastache aurentiacum

Die Blüten von Agastache aurentiacum sind auffällig lang und die Pollensäcke und die Narben ragen heraus. Diese Pflanzen werden in ihrer Heimat von Kolibris bestäubt.

Synonyme:
Brittonastrum aurantiacum (A.Gray) Briq.
Cedronella aurantiaca A.Gray Raf.

Herkunft:
Nordamerika

Aussehen:
Diese Staude wird 25 - 60 cm hoch. Das nach Minze duftende Laub ist silbrig grün. Die langen Einzelblüten sind in lockeren Ähren angeordnet und öffnen sich nach und nach von Juni bis Oktober.
´Apricot Sprite´ wird etwa 40 cm hoch und hat apricotfarbene Blüten. Bei der 35 cm hohen Sorte ´Tango´ sind die Blüten orange-rot. Sie wächst sehr kompakt und wird etwa 40 cm breit. ´Sun Kisses Summercrush Orange´ blüht orange bis lachsfarben. ´Sunset Yellow´ hat zitronengelbe Blüten.

Kultur:
Die Aussaat erfolgt von Januar bis Mai. Wenn keine Zusatzbelichtung zur Verfügung steht, sollte nicht vor Mitte April ausgesät werden, weil die Sämlinge viel Licht benötigen. Die Samen werden entweder dünn in Saatkisten oder immer 3 - 6 Körner zusammen in einen 9/10er Topf ausgesät. Die Saat wird nur dünn abgedeckt und dann ständig feucht gehalten. Bei einer Keimtemperatur von 18 - 20 °C dauert es etwa 14 - 21 Tage bis zur Keimung. Die Keimung ist oft ungleichmäßig. Es keimen etwa zwei Drittel der Samen.
6 bis 8 Wochen nach der Aussaat können die Pflanzen aus den Saatkisten in 9/10er Töpfe pikiert werden. Die Jungpflanzen werden dann bei Temperaturen von 10 bis 20 °C weiter kultiviert. Je weniger Licht zur Verfügung steht, desto kühler sollten die Pflanzen stehen, damit sie nicht vergeilen.
Das Stutzen der Duftnessel-Jungpflanzen im Frühjahr fördert die Verzweigung und sorgt für besonders üppige Blütenpracht.

Nach den letzten Frösten kann die Kolibri-Minze ins Freiland gesetzt werden. Von der Aussaat bis zur Blüte dauert es etwa 12 bis 16 Wochen. Bei einem späten Aussaattermin kann es sein, dass die Stauden erst im zweiten Jahr blühen.
Da die Pflanzen nicht winterhart sind, werden sie am besten in Kübeln kultiviert, die im Herbst für die Überwinterung an einen hellen, kühlen Ort gestellt werden können.
Neben der Vermehrung aus Samen ist auch eine Teilung der Rhizome möglich.

Orange Duftnesseln brauchen durchlässige, nicht zu nahrhafte Böden in sonniger bis halbschattiger Lage. Hitze und Trockenheit werden gut vertragen. Regelmäßige Wassergaben verbessern aber das Wachstum und die Blütenbildung.

Sonstiges:
Die Orange Minze hat einen sehr kompakten, buschigen Wuchs und ist dadurch eine ideale Kübelpflanze. Sie ist eine wertvolle Bienenweide und eignet sich auch als Schnittblume für die Vase und Gestecke.



Anis-Ysop Agastache foeniculum

Der Anis-Ysop wird als Zier- und Heilpflanze verwendet.

Anis-Ysop, Anis-Duftnessel - Agastache foeniculum

Synonyme:
Agastache anethiodora (Nutt.) Britton & A.Br.
Agastache foeniculum f. bernardii B.Boivin
Agastache foeniculum f. candicans B.Boivin
Agastache foeniculum f. foeniculum
Hyptis marathrosma (Spreng.) Benth.
Hyssopus anethiodorus Nutt. Hyssopus anisatus Nutt.
Hyssopus discolor Desf.
Hyssopus foeniculum (Pursh) Spreng.
Lophanthus anisatus (Nutt.) Benth.
Lophanthus foeniculum (Pursh) E.Mey.
Perilla marathrosma Spreng.
Stachys foeniculum Pursh
Vleckia albescens Raf.
Vleckia anethiodora (Nutt.) Greene
Vleckia anisata (Nutt.) Raf.
Vleckia bracteata Raf.
Vleckia bracteosa Raf.
Vleckia discolor Raf.
Vleckia foeniculum (Pursh) MacMill.
Vleckia incarnata Raf.

Herkunft:
Nordamerika

Aussehen:
Diese Staude wird 50 - 100 cm hoch. Die Blätter sind bis zu 8 cm lang und haben gesägte Ränder. Sie duften und schmecken nach Anis. Der Blütenstand ist eine dicht mit violetten Blüten besetzte Ähre.
Die Anisminze ist sehr dekorativ und wüchsig ohne zu wuchern. Sie blüht vom Juli bis in den September und dient in der gesamten Zeit als ergiebige Bienenweide.

Kultur:
Die Aussaat erfolgt von Januar bis Mai. Wenn keine Zusatzbelichtung zur Verfügung steht, sollte nicht vor Mitte April ausgesät werden, weil die Sämlinge viel Licht benötigen. Die Samen werden entweder dünn in Saatkisten oder immer 3 - 6 Körner zusammen in einen 9/10er Topf ausgesät. Die Saat wird nur dünn abgedeckt und dann ständig feucht gehalten. Bei einer Keimtemperatur von 18 - 20 °C dauert es etwa 14 - 21 Tage bis zur Keimung. Es keimen etwa zwei Drittel der Samen.
6 bis 8 Wochen nach der Aussaat können die Pflanzen aus den Saatkisten in 9/10er Töpfe pikiert werden. Die Jungpflanzen werden dann bei Temperaturen von 10 bis 20 °C weiter kultiviert. Je weniger Licht zur Verfügung steht, desto kühler sollten die Pflanzen stehen, damit sie nicht vergeilen. Nach den letzten Frösten kann der Anis-Ysop ins Freiland gesetzt werden.
Ein Stutzen der Jungpflanzen ist bei der Anis-Duftnessel nicht nötig. Sie verzweigt sich von allein sehr gut. Ein Rückschnitt der verblüten Ähren im Sommer regt aber einen Neuaustrieb und weitere Blütenbildung an.
Von der Aussaat bis zur Blüte dauert es etwa 12 bis 16 Wochen.

Die Staude wächst gut in einem trockenen, gut durchlässigen Boden. Sie ist relativ winterhart und treibt um Frühjahr aus Rhizomen wieder aus. Die Pflanzen wuchern nicht und die Vermehrung aus Samen ist nicht übermässig.

Sonstiges:
Die Blätter duften nach Anis und werden für Kräutertees und als Gewürz für Süßspeisen und Cocktails verwendet. Anis-Ysop ist auch eine gute Schnittblume für die Vase und Trockenblumenarrangements.
Die röhrenförmigen Blüten werden von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen, Schwebfliegen und vielen anderen Insekten besucht. In ihrer nordamerikanischen Heimat wurden die Pflanzen früher großflächig als Bienenweide angebaut, um einen Honig mit Anisnote (echter Anishonig) zu gewinnen.



Duftnessel, Limetten-Agastache, Limonaden-Minze, Mexikanischer Riesenysop - Agastache mexicana

Limonaden-Minze - Agastache mexicana

Die Korea-Minze lockt Bienen und Hummeln an.

Synonyme:
Brittonastrum mexicanum (Kunth) Briq.
Cedronella mexicana (Kunth) Benth.
Dracocephalum mexicanum Kunth

Herkunft:
Nordamerika

Aussehen:
Diese Staude aus Mexiko wird etwa 100 cm hoch. Die Blätter sind 4 - 7 cm lang, oval bis lanzettlich und haben einen gesägten Rand. Sie duften nach Zitrone oder Limette und werden für Kräutertees und für Limonaden, Süßspeisen und Cocktails verwendet.
Die Wildform hat karminrote Blüten in einer lockeren Ähre. Es gibt aber viele Kulturformen die kompaktere Ähren bilden und auch in der Blütenfarbe abweichen. ´Sangria´ hat dichtere Ähren und blüht rot-violett (pink). Mit Blütenständen werden die Pflanzen 120 cm hoch. Das Laub duftet nach Zitrone. ´Toronjil Morado´ zeigt von Juli bis September rosafarbene bis magentarote Blütenrispen. Sie wird zwischen 60 und 90 cm hoch. Blüten und Blätter schmecken nach Zitrone.

Kultur:
Die Staude kann im Haus vorkultiviert oder direkt ins Beet gesetzt werden. Bei Vorkultur im Haus keimen die Samen bei etwa 18 - 20 °C in etwa 14 bis 21 Tagen. Die Saat wird nur dünn mit Erde abgedeckt und dann gleichmäßig feucht gehalten. Nach der Keimung werden die Jungpflanzen dann an einem kühleren, möglichst hellen Platz gestellt. 4 bis 6 Wochen nach der Aussaat sind sie groß genug, um pikiert zu werden.
Ein Entspitzen der Jungpflanzen verbessert die Verzweigung und führt zu einem kompakteren Wuchs. Die Aussaat im Freiland ist ab Ende Mai möglich.

Sonstiges:
Aus den Blättern kann Tee oder Limonade zubereitet werden. Die Blüten sind eine essbare Dekoration für salate und Desserts.

Koreanische Minze, Koreanischer Fenchel - Agastache rugosa

Koreanische Minze Agastache rugosa

Koreanische Minze
Agastache rugosa Golden Jubilee

´Golden Jubilee´ ist eine Korea-Minze mit gelb-grünen Blättern.

Synonyme:
Agastache formosana (Hayata) Hayata ex Makino & Nemoto
Agastache rugosa f. alba Y.N.Lee
Elsholtzia monostachys H.Lév. & Vaniot
Lophanthus argyi H.Lév.
Lophanthus formosanus Hayata
Lophanthus rugosus Fisch. & C.A.Mey.

Herkunft:
China und Japan

Aussehen:
Diese Staude wird etwa 80 - 120 cm hoch. Die buschigen Pflanzen verzweigen sich stark. Die Blätter sind bis zu 8 cm lang und etwas klebrig. In den bis zu 10 cm langen Blütenähren sitzen kleine weiße, violette, rosa- oder malvenfarbene Blüten. Die Staude duftet angenehm frisch nach Minze.
´Golden Jubilee´ ist eine Sorte mit gelb-grünem Laub. Die Sorte wird nur etwa 40 cm hoch, verzweigt sich gut und wächst sehr kompakt.

Kultur:
Die Koreanische Minze kann vorkultiviert oder ab Mitte Mai direkt ins Beet gesetzt werden. Bei 18 °C keimt die Saat nach 14 - 21 Tagen.
Eine geneu Kulturanleitung findet Ihr bei STADT-LAND-blüht.de.

Sonstiges:
Anders als echte Minze (Mentha piperita) wuchtert die Koreanische Minze nicht. Sie vermehrt sich im Garten auch nur mässig durch Versamung. Dadurch ist sie vor allem für kleinere Gärten eine interessante Alternative.
Die Blätter können für die Zubereitung von Tee, Bowlen, Limonaden und Süßspeisen verwendet werden. Die Blüten sind ebenfalls essbar und können zur Dekoration von Obstsalaten und anderen Süßspeisen verwendet werden.
Die bekannteste Sorte ist ´Seoul´. Sie ist als Saatgut bei den Gewürzkräutern zu finden.

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Literatur:

G. Cheers (Hrsg.) (2000): Botanica - Das ABC der Pflanzen - 10.000 Arten in Text und Bild.- 2. Auflage, Könemann Verlagsgesellschaft mbH

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