Die Gladiolen (Gattung Gladiolus) haben ihren Namen
von
ihren schwertförmigen Blättern und werden im Deutschen auch
als
Schwertblumen bezeichnet. Der Gattungsname leitet sich vom lateinischen
Begriff "gladius" für Schwert ab. Sie gehören zur Familie der
Iridaceae und sind mit den Schwertlilien (Iris)
und Krokussen (Crocus) verwandt.
Die Gattung umfasst etwa 250 Arten, die nahezu
ausschließlich
in Afrika vorkommen. Es gibt aber auch in Europa einige wenige Arten.
Unsere
Kultursorten stammen von Arten der südafrikanischen Steppen ab. In
den vergangenen zwei Jahrhunderten wurden durch Kreuzungen und gezielte
Selektion die heute bekannten Gartenformen gezüchtet.
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Es soll heute etwa 30.000 Gladiolen-Sorten geben,
die
aus der Kreuzung von nur wenigen Wildarten hervorgegangen sind.
Die ersten Gartengladiolen wurden als Original-Genter
Gladiolen 1841 in einem Katalog angeboten. Diese G. gandavensis
war eine Hybride die 1837 aus G. psittacinus (G. natalensis)
und G. cardinalis entstanden war. Sie blühten rot und
hatten
einen hellen Streifen auf jedem Blütenblatt. Aus dieser Hybride
sollen
in den folgenden Jahren etwa 140 Sorten selektiert worden sein. 1880
waren
schon etwa 2000 Sortenbezeichnungen in der Gandavensis-Gruppe bekannt.
Aus der Kreuzung der Genter Gladiolen mit G.
purpuro-auratus
(Syn.
von G. papilio) 1881 ging G. lemoinei hervor. Sie war
in
milden Lagen winterhart und hatte auffallende Schlundflecken. Sie waren
die ersten lavendel- und blauvioletten Gladiolen. Aus dieser
Gladiolen-Gruppe
entstanden durch Kreuzung mit G. saundersii die
Nanceianus-Gladiolen
(G. nanceianus). Sie haben besonder große und meist
gefleckte
Blüten.
Aus der Kreuzung von G. gandavensis mit G.
saundersi entstand eine besonders großblumige
Gladiolen-Gruppe
die zunächst als G. lichtlini und später als G.
childsii
bekannt wurde.
Gladiolus primulinus wurde ab 1887 mit G.
gandavensis,
G.
lemmoinei und G. nanceianus gekreuzt. Sie brachte die gelbe
Blütenfarbe in das Sortiment der Gartengladiolen und einen
eleganteren
Habitus.
Es gab eine ganze Reihe weiterer Hybriden, die mehr oder weniger bedeutsam für die Gartenkultur waren. 1838 wurden Ramosus-Hybriden in Holland eingeführt. Sie gehen auf eine Kreuzung von G. cardinalis mit G. blandus (Syn. von G. floribundus) zurück. Sie dienten vor allem als Kreuzungspartner und waren selbst für die Gartenkultur unbedeutend. Aus G. blandus (G. floribundus) mit G. psittacinus (G. natalensis) gingen G. brechleyneis hervor. Die Nachkommen aus G. gandaviensis und G. blandus (G. floribundus) waren als Willmorcanus-Hybriden bekannt.
Zu den Zuchtzielen gehörten neben möglichst gleichmäßiger Blütenfarbe, sich weit Öffnenden, großen Blüten und dem möglichst gleichzeitgen Öffnen vieler Blüten auch die Winterhärte und die Resistenz gegen Krankheiten.
Es gibt verschiedene Wildarten, die winterhart sind
und
auch in Gärten verwendet werden können. Die Gemeine Siegwurz
(G. communis), die Dachziegelige oder Wiesensiegwurz (G.
imbricatus)
und die Sumpf-Siegwurz (G. palustris) kommen auch verwildert in
Deutschland vor. G. communis, G. illyricus und G.
imbricatus
stammen
ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und sind gute winterharte
Stauden
für trockene Standorte. Sie benötigen keine besonders
nährstoffreichen
Böden und sind sehr anspruchslos. Mit der Zeit bilden sie
üppige
Horste.
Die Sumpfsiegwurz (G. palustris) kommt
ursprünglich
aus Mittel- und Südeuropa. Sie benötigt humosen, lockeren und
feuchten - aber nicht staunassen - Gartenboden an einen sonnigen
Standort.
Gladiolen sind gute Schnittblumen. |
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Gruppeneinteilung der Gladiolensorten
Großblütige Gladiolen | Sie haben an etwa 50 cm lange Stielen unregelmäßig angeordneten dreieckigen Blüten. In einer reichen Farbpalette erscheinen die Blüten von Juli bis Herbst an 1 bis 1,5 m langen Stielen. Sie sind bestens geeignet als Schnittblumen. |
Primelartige Gladiolen | tragen von Juli bis September auf etwa 40 cm langen Blütenständen locker angeordnete Blüten. Die oberen Blütenblätter sind kapuzenartig verlängert. Von der Gesamterscheinung her wirken sie weniger prächtig als ihre großblütigen Verwandten. Insgesamt werden die Pflanzen 60 bis 100 cm hoch und eignen sich gut als Schnittblumen. Auch hiervor gibt es eine reichhaltige Auswahl. |
Schmetterlings-Gladiolen / Butterfly-Gladiolen | haben 45 cm lange Blütenstände mit dicht gepackten Blüten. Ihre Blätter sind zerfranst, der Blütenschlund ist auffällig gefärbt. Die Blütezeit dauert von Juli bis September, die GesamthÖhe liegt bei 60 - 90 cm. |
Zwerg-Gladiolen | blühen ähnlich wie die primelartigen, nur sind sie kleiner. Die Blüten sind zerfranst und stehen an etwa 40 cm langen Blütenständen. Blütezeit ist von Juli bis September. Sie erreichen lediglich eine GesamthÖhe von 45 bis 75 cm. Die kleineren Hybriden geben ausgezeichnete Schnittblumen ab. Sofern sie keine Stützen benötigen, können sie im Beet mitten unter anderen Blumen gehalten werden. Es gibt ein großes Angebot in vielen Farben. |
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Leider sind Gladiolen anfällig für viele
Schädlinge,
Pilze und Krankheiten. Schnecken, Raupen und Blattläuse treten
auf.
Schwere Schäden verursachen Thripse.
Die kleinen Tiere sitzen unter den Schuppen der Knollen und wandern mit
dem Austrieb an den Pflanzen hinauf. Befallenen Gladiolen kommen zum
Teil
gar nicht zur Blüte. Zur Thrips-Bekämpfung gibt es Hinweise
auf
der Internetseite der DDFGG.
Zu den wichtigsten Schadpilzen an der Gladiole
gehören
die Knollenfäule oder Lagerfäule (Penicillium gladioli),
die Knollentrockenfäule (Stromatinoa
gladioli), Stängelgrund- und
Blattgrundfäule
(Stromatinia gladioli), der Grauschimmel (Botrytis
cinerea), die Graufäule an Tulpen (Rhizoctonia tuliparum)
und
die Fusarium-Trockenfäule (Fusarium oxysporum f. gladiolii).
Lackschorf (Hypochnus solani) und die
Bakterien-Basalfäule
(Pseudomonas marginata) werden von Bakteiren verursacht.
Zusätzlich
können auch Virusinfektionen auftreten.
Literatur:
Geelhaar, H. (1979): Gladiolen im Garten.- 1. Auflage VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin
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