Gattung Antirrhinum - Löwenmäulchen

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Zur Gattung Antirhhinum gehören 35 Arten von einjährigen, Stauden und Halbssträuchern. Meist wird die Gattung zu den Scropulariaceae oder zu den Veronicaceae gezählt. Sie scheint aber nach neueren genetischen Untersuchungen zur Familie der Plantaginaceae (Unterfamilie Antirrhineae) zu gehören (Albach et al. 2005). Auch innerhalb der Gattung gab es in den letzten Jahren einige Veränderungen (Oyama et al. 2004).
Bei uns ist vor allem das Große LÖwenmaul Antirrhinum majus in Kultur. Es wird als einjährige Sommerblume kultiviert. Das Löwenmäulchen gehört zu den typischen Pflanzen des Bauerngartens. Es eignet sich gut als Schnittblume für Sträuße.
Antirrhinum braun-blanquetii
ist eine bis zu 120 cm hohe Art aus Spanien. Sie ist sehr frostempfindlich und bringt nur wenige Blüten hervor. Ebenfalls aus Spanien stammt A. hispanicum. Sie wird nur 25 cm hoch und hat kleine rosa-rote Blüten.




Großes LÖwenmaul

Antirrhinum majus

Herkunft:
Portugal, Mittelmeerraum bis Syrien

Aussehen:
Die Pflanzen haben kreuzgegenständige, eiförmige bis lanzettliche Blätter. Die Spreiten sind 1 bis 7 cm lang. Die Stängel sind rund. Unten sind sie oft verholzt und oben mit Drüsen besetzt. Sie verzweigen sich gut und bilden an der Spitze ähren mit etwa 30 gestielten Blüten. Die Kronblätter sind zu einer Ober- und Unterlippe verwachsen. Die Unterlippe ist vorgestülpt und bildet einen "Gaumen" der die Öffnung zum Schlund verschließt. Bei der Wildform ist die Krone etwa 2,5 bis 4,5 cm lang. Bei Zuchtformen kann sie größer sein. Es kommen als Blütenfarben Gelb, Rot, Bronze, Weiß und RosatÖne vor.
Jede Blüte hat 4 Staubblätter. Der Fruchtknoten ist oberständig und hat zwei Fächer.
Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Die ca. 1 cm große Kapselfrucht entlässt die Samen durch Poren.

In ihrer Heimat sind die Pflanzen mehrjährig. Da sie keinen Frost vertragen werden sie bei uns nur als einjährige Sommerblumen kultiviert.

Es gibt verschiedene Sortengruppen, die unterschiedliche Eigenschaften besitzen. Bei den klassischen Sorten sind die Lippenblüten geschlossen und die Pflanzen sind etwa 50 bis 80 cm hoch. Es gibt Zwergsorten , die nur etwa 20 bis 25 cm hoch werden. Einige neuere Selektionen haben offen Blüten. Teilweise sind sie radiärsymetrisch rund und es gibt sogar gefüllte Blüten.

Sonstiges:
Es gibt mehrere Unterarten von A. majus.

Die Art ist bereits seit dem 15. Jahrhundert in Kultur.
Ausfgesät wird ab März im Haus und ab April im Freiland. Löwenmäulchen sind Lichtkeimer. Die Samen werden nicht mit Erde bedeckt, sondern nur angedrückt und feucht gehalten. Die Pflanzen wachsen in jedem Gartenboden. Leicht sauere Böden (pH 6,2 bis 6,5) werden bevorzugt. Sonnige bis halbschattige Standorte sind wichtig. Nach der ersten Blüte sollten die Pflanzen ausgeputzt werden. Das fÖrdert den Neuaustrieb von weiteren Blütenknsopen und verringert die Gefahr von Pilzinfektionen.

Löwenmäulchen und Hummel

Insekten müssen die untere Blütenlippe
herunter drücken und in die Röhre kriechen um an Nektar zu kommen.
Dabei wird ihr Kopf und Rücken mit Pollen bestäubt, den sie dann zu einer anderen Blüte tragen.



Flame

´Rocket Flame´
Rocket Red

´Rocket Red´
Rocket Rose

´Rocket Rose´
Rocket Bronze

´Rocket Bronze´
Rocket Yellow

´Rocket Yellow´
Rocket White

´Rocket White´

Zwergformen


Antirinca Peachy

´Antirinca Peachy´
Antirinca Yellow

´Antirinca Yellow´

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Literatur:

R. K. Oyama, D. A. Baum (2004): Phylogenetic relationships of North American Antirrhinum (Veronicaeae).- American Journal of Botany 91(6), 918–925

D. C. Albach,  H. M. Meidt,  B. Oxelmann (2005): Piecing together the “new” Plantaginaceae.- American Journal of Botany 92(2): 297–315

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