Die Bezeichnung Canna
leitet sich vom
griechischen
Wort "kanna" = Rohr ab. Die deutsche Bezeichnung für die Pflanzen
ist Blumenrohr. Die Arten der Gattung bilden die Familie der Cannaceae.
Die Pflanzen haben knollige Rhizome
und lang gestielte, große, aufrechte Blätter. Die
Blüten
sind zwittrig und stehen in endständigen ähren. Sie haben
jeweils
drei Kron- und drei Kelchblätter.
Die Krone ist an der Basis zu einer gedrehten Röhre verwachsen
(Name).
Von den ein bis fünf Staubblättern ist nur eines fruchtbar.
Die
übrigen sind blumenblattartig entwickelt.
Der Chromosomensatz ist 2n = 18. C. discolor ist triploid (2 n =
27).
Es gibt gemäß einer Revision aus dem Jahr
2001 19 Canna-Arten. C. indica und von C. discolor werden 4 bzw. 3
Varietäten anerkannt. Alle stammen aus dem tropischen
Amerika. Sie besiedeln dort sonnige Standorte in Sümpfen und
an Flüssen. Es gibt etwa 1000 eingetragene Sortennamen. Manche
davon beschreiben aber die gleichen Kulturformen. Die kleineren
Zwergsorten
sind bis 60 cm hoch. Größere Sorten erreichen bis zu
fünf
Metern
Höhe. Die meisten Kulturformen sind gut für Beete geeignet,
können
aber nicht direkt im Wasser stehen. Canna flaccida und Canna
glauca und deren Hybriden sind da eine Ausnahme.
Hecke aus Riesencannas ´Marabout´ und ´Ibis´ |
Die Blüten von
´Marabout´ erreichten bei uns
2011 eine Höhe von 2,90 m. |
Aus diesen 5 bis 7 cm
großen Knospen,
treibt das Rhizom von ´Marabout´ im nächsten Jahr wieder aus. |
Cannas bilden
mehr oder
weniger Seitentriebe oder Brutknospen am Rhizom. Größere
Pflanzen
lassen sich teilen. Bevor man sie im Frühjahr wieder in die Erde
bringt, trennt man einfach Stücke mit Knospen ab. Meist sind etwa ab Dezember oder Januar die Rhizome im Handel zu finden. Die Pflanzen werden von den Züchtern zunächst in In-Vitro-Laboren virusfrei und sortenrein vermehrt. Die Jungpflanzen werden dann ausgepflanzt und akklimatisiert. Sie bilden Rhizome aus, die dann im Herbst geerntet und in den Handel gegeben werden. Die meisten Sorten sind unfruchtbare Hybriden und bilden keine Samen. Von einigen Arten kann man aber Saatgut bekommen. Die kugeligen schwarzen Samen sind in dreifächerigen Kapseln. |
Fruchtstand (links) und Samen (oben) von der Riesencanna ´Ibis´. Die meisten Sorten bilden keine Samen und auch ´Ibis´ ist nicht sehr produktiv. |
Wasser-CannaCanna glaucaHerkunft: Aussehen: Temperatur: 10 °C und mehr pH-Wert: leicht sauer Licht: vollsonnig bis halbschattig Sonstiges: Es gibt verschiedene Hybriden mit anderen Canna-Arten. Nicht alle sind für die Sumpfkultur geeignet. Die hier aufgeführten Sorten sind Beispiele für wassergartentaugliche Sorten. Longwood-Hybriden: Canna-indica-Hybriden, die auch feuchte
bis sumpfige
Standorte tolerieren: |
Canna glauca Blüte von Canna glauca
Früchte |
BlumenrohrCanna indica - Hybriden oder Canna x generalisHerkunft: Kultursorten Aussehen: Die Pflanzen werden 60 bis 2,90 m hoch. Ihre Blätter sind lanzettlich und grün bis rotbraun gefärbt. Bei einigen Sorten sind sie bunt. Die Spreiten sind bis 60 cm lang und 30 cm breit. Die Blüten sind je nach Sorte einfarbig gelb, orange oder rot oder auch gesprenkelt. Die Sorten blühen von Juni bis Oktober. Es werden Brutknospen gebildet aus denen im Folgejahr der neue Trieb wächst. Sonstiges: Der Name bezieht sich auf Kolumbus´ falsche Vermutung er sei in Indien gelandet. Die Pflanzen stammen aus Mittelamerika und nicht aus Indien. Die Rhizome von Canna indica sind sehr stärkehaltig und können gekocht und gegessen werden. |
´Alt Württemberg´ |
´Gaiety´ |
´Heidenreich´ |
´Verdi´ |
´Liebesglut´ |
´King Humbert´ |
´Early´ |
´Hungaria´ |
´Rosemond Coles´ |
´Professor Lorenz´ |
´Phylomena´ |
´Wyoming´ |
´Liberation´ |
´Golden Gate´ |
´KÖnigin Charlotte´ |
´King Midas´ |
BlumenrohrCanna indica var. warscewicziiHerkunft: Mittelamerika Aussehen: Die Pflanzen werden etwa 150 cm hoch. Die Blätter sind grün mit einem rötlichen Saum. Die Blattstiele sind rot. Die Blüten sind intensiv rot. Sonstiges: Zum überwintern kann man die ausgegrabenen und gewaschenen Rhizome in Töpfe pflanzen und in ein warmes Gewächshaus stellen. Lässt sich aus Samen leicht nachziehen. Die Sämlinge blühen bereits im ersten Jahr, wenn sie Januar im Haus vorgezogen werden. Die Art ist sehr anfällig für den Canna-Virus. |
Blütenstand der
Varietät
|
Nickendes BlumenrohrCanna iridiflora Ruiz & PavonHerkunft: Hochlandregenwälder von Kolumbien, Costa Rica und Peru Aussehen: Die Pflanzen werden 3 bis 5 m hoch. Die zwittrigen Blüten sind 10 - 14 cm lang und rot. Es gibt eine Varietät/Sorte mit rosafarbenen Blüten. Die Rispen hängen nach unten. Die Blütezeit reicht von August bis Oktober. Sonstiges: Die Pflanzen kommen in Höhenlagen zwischen 1800 und 2800 m vor. Es sind nur wenig in botanischen Gärten in Kultur. Die Bestände sind durch Virusinfektionen gefährdet. |
Canna iridiflora |
RiesencannaCanna tuerckheimii KraenzlSynonyme: Canna altensteinii Bouché Canna coccinea var. sylvestris (Roscoe) Regel Canna curviflora Horan. Canna gemella Nees & Mart. Canna gigantea F. Delaroche Canna iridiflora Willd. Canna latifolia Mill. Canna macrophylla Hort. ex Horan. Canna neglecta Weinm. Canna sylvestris Roscoe Canna violacea Bouché Canna 'Broad-leaved canna' Canna 'Marabout' Herkunft: Belize, Costa Rica, Guatemala, Honduras, Mexiko, Nicaragua, Panama, Kolumbien und Ecuador in Höhenlagen von 500 bis 2000 m Aussehen: Die Blätter sind grün und werden 30 bis 100 cm lang und 15 bis 40 cm breit. Die Pflanzen werden etwa 3 Meter hoch. Die orangen Blüten sind in aufrechten Rispen. Sonstiges: Soll 1820 zum ersten Mal nach England importiert worden sein. Sie ist als ´Marabout´ im Handel. |
Blüte von Canna ´Marabout´ Knospen am Rhizom von ´Marabout´ |
Literatur:
© Wilstermann-Hildebrand 2010 - 2011