Direkt im touristischen Zentrum Sydneys am Darling
Harbour liegt das Aquarium. äußerlich eher unscheinbar,
bietet
es in seinem Inneren eine einmalige aquaristische Erfahrung. Zum einen
werden hier nur australische Tiere präsentiert und zum anderen
sind
die Arten nicht danach ausgewählt ob sie besonders
spektakulär,
außergewöhnlich und beeindruckend sind. Es werden
stattdessen
ganze Lebensgemeinschaften unter Wasser dargestellt! Dabei sind die
Aquarien
großzügig bemessen und in der Regel auf eine für den
Lebensraum
typische Weise gestaltet.
Am Eingang beginnt die Ausstellung mit dem Murray
Darling
River System. Dieses riesige Fluss-System besteht aus unzähligen
Flüssen
und Creeks in New South Wales, Queensland und Victoria, die am Ende im
Murrey River zusammenfließen und bei Adelaide ins Meer
münden.
Abgesehen von einigen wenigen Flüssen, die in den küstennahen
Gebirgen entspringen und nach Osten entwässern, gehören alle
Fließgewässer in New South Wales und Victoria zum Murray
Darling
River System. Das Einzugsgebiet umfasst 1.100.000 Quadratkilometer. Das
entspricht der dreifachen Fläche von Deutschland. In diesem
riesigen
Gebiet gibt es nur 33 Fischarten, darunter 8 endemische. Dazu kommen
eine
Reihe Wirbelloser, Reptilien und Schnabeltiere.
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Macquaria australasica |
Der Macquarie-Barsch (Macquaria
australasica CUVIER
1830) gehört zu den bedrohten Fischen des Fluss-Systems. Zum einen
ist seine Zahl durch überfischung gesunken und zum anderen sind
viele
Tiere an einer Virusinfektion gestorben, die mit dem Flussbarsch (Perca
fluviatilis) eingeschleppt worden ist. Die Tiere können bis zu 46 cm lang und 3,5 kg schwer werden. Im Durchschnitt erreichen sie aber nur eine Länge von 20 bis 25 cm und ein Gewicht von 1,5 kg. Die Männchen sind mit zwei Jahren etwa 20 cm lang und geschlechtsreif. Die Weibchen werden erst im dritten Lebensjahr geschlechtsreif. Dann sind sie etwa 30 cm lang. |
Der Karmesinrot-gepunktete Regenbogenfisch (Melanotaenia
duboulayi CASTELNAU 1878) hat eine Lebenserwartung von etwa 3 bis 4
Jahren. In dieser Zeit kann er auf eine Länge von 11 cm
heranwachsen.
Die Art ist ein leicht nachzüchtbarer Aquariumfisch und wurde mit
als einer der ersten um 1930 aus Australien exportiert. Der pH-Wert im Verbreitungsgebiet variiert zwischen 5,4 und 7,8. Die Wassertemperaturen schwanken zwischen 16 und 28°C. |
Melanotaenia duboulayi |
Pseudomugil signifer |
Das Südliche Blauauge (Pseudomugil
signifer)
kann bis zu 7 cm lang werden, erreicht im Durchschnitt aber selten mehr
als 4 cm. Die Tiere sind sehr variabel in der Färbung. Sie reicht
von gelblich bis zu silbrig blau-grau. Entlang der Mittellinie befindet
sich in der Regel eine Reihe von 10 bis 12 länglichen,
weißen
Flecken. Es gibt verschiedene Standortvarianten mit mehr oder weniger
langen
Flossenstrahlen. Die Tiere kommen sowohl im Salzwasser, als auch im
Brack-
und Süßwasser vor. Die Temperatur variiert im Verbreitungsgebiet zwischen 15 und 28°C, der pH-Wert von 5,5 bis 7,8. |
Diese Garnelen ähneln denen, die wir
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Auch diese Schildkröte (Emydura macquarii macquarii) lebt im Murray-Darling River System. |
Den Yabby (Cherax destructor) haben wir leider fast nur hinter Glas gesehen. |
Der Süßwasserwels (Tandanus
tandanus)
kann bis zu 90 cm lang werden. Er lebt in langsam fließenden und
stehenden Gewässern. Die Tiere ernähren sich von
Krustentieren,
Insektenlarven, Schnecken und kleinen Fischen am Boden. Die Laichzeit
liegt
zwischen im Frühjahr bis und Mitsommer, wenn die Wassertemperturen
zwischen 20 und 24°C liegen. Die Eier werden nach aufwendiger Partnerwerbung in Nestgruben bis mit zu 2 m Durchmesser abgelegt und dort bewacht. |
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Der Gebirgs-Galaxias (Galaxias olidus Günther 1866) ist in der Farbe sehr variabel. Es gibt Standortvarianten mit marmorierter Körperzeichnung, mehr oder weniger regelmäßig quergestreifte und welche ohne Zeichnung. Das erschwert die Unterscheidung von anderen Arten sehr. Die Tiere werden durchschnittlich 6 bis 8, maximal 13,5 cm lang. Die Tiere leben in Pools von fließenden Gewässern, meist nahe von Felsen oder Baumstämmen. Sie kommen aber auch in Bergseen vor bis zu einer Höhe von 1800 m über dem Meeresspiegel vor. Sie tolerieren auch sehr kaltes Wasser. Die Lebenserwartung beträgt bis zu 4 Jahre. Der gesamte Lebenszyklus läuft im Süßwasser ab. Die Elterntiere wandern im Frühjahr die Flüsse hinauf und laichen an flachen Stellen über felsigem Substrat.
Galaxias olidus |
Galaxias olidus |
Gleich eine ganze Familie von Schnabeltieren (Ornithorhynchus
anatinus) bewohnt ein großes Paludarium. Die Tiere
ernähren
sich von Krebsen, Würmern und Schnecken, die sie mit ihrem
"Schnabel"
aus dem Substrat wühlen. Die Augen sind unter Wasser geschlossen.
Lediglich Sinnesorgane im lederigen Schnauzenbereich helfen bei der
Orientierung.
Der Schwanz ist behaart. Er besteht aus Fettgewebe und dient der
Speicherung
von Energie. Die Tiere sind mit etwa 30 bis 60 cm überraschend
klein.
Obwohl sie harmlos aussehen, gehören auch diese
Tiere zu den giftigen Arten in Australien. Sie haben an den
Hinterbeinen
Krallen, die mit Giftdrüsen in Verbindung stehen.
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Im Anschluss an das Murray-Darling River System
werden
die Flüsse und Mangroven des Nordens vorgestellt.
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Ein Schwerpunktthema in diesem Bereich sind Krokodile. Schautafeln erläutern wie Salzwasser- und Süßwasserkrokodile von Alligatoren zu unterscheiden sind und wie die Brutpflege funktioniert. In einem großen Terrarium sind Salzwasserkrokodile zu sehen. An einem Rundweg, von dem aus man von oben in das Gehege sehen kann, sind Süßwasserkrokodile und andere Echsen zu sehen. |
Kleines Süßwasserkrokodil |
Paludarium der Salzwasserkrokodile |
Der Marmorierte Aal (Anguilla reinhardtii
STEINDACHNER
1867) kommt in der gesamten Östlichen Küstenregion vor. Er
wird
etwa 1 m lang, maximal bis 1,5 m. Er hat eine olivbraune Grundfarbe und
darüber ein graubraunes Muster. Der Bauch ist cremefarben.
Die albinotischen Tiere rechts werden als "Banana Peel Eels" zusammen mit normal gefärbten Exemplaren und Schützenfischen (Toxodes chatareus) gehalten. |
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Diese Wasserschlange (Acrochorus arafurae) wohnt direkt neben den Aalen. |
In diesem Mangrovenbecken leben Mangrovenkrabben und Schlammspringer |
Pteriopthalmus argentilineatus |
Mangrovenkrabbe |
Als die "Große Australische Bucht" (Great
Australian
Bight) wird die Südküste des Kontinents bezeichnet. Hier
leben
unter anderem Pinguine (Eudyptula minor), Seepferdchen (Hippocampus
whitei), Fetzenfische (Phyllopteryx taeniolatus) und
Mondquallen
(Aurelia aurita).
junger Casioperca lepidoptera |
Der Butterfly Perch - also Schmetterlingsbarsch - (Casioperca lepidoptera BLOCH & SCHNEIDER 1801) wird etwa 30 cm lang. Er lebt an den äußeren Riffkanten in einer Tiefe zwischen 4 und 100 m. Bei erwachsenen Tieren ist der dunkle Fleck auf den Körperseiten kreisrund. Die Art kommt an der gesamten Südküste bis hinauf nach Byron Bay vor. Die Tiere leben auch um Tasmanien und Neuseeland herum. |
Quallen gehören in Australien zu Strand und Meer dazu. Die Mondquallen (Aurelia aurita) sind allerdings harmlos. |
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In solchen Aquarien sind kleine
Riffausschnitte dargestellt. In diesem Aquarium leben zum Beispiel Hula-Fisch (Trachinops taeniatus), Mado (Atypichstys strigatus), Breitbinden-Anemonenfisch (Amphibrion latezonatus) und Bluetail Wrasse (Anampses femininus).
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Plesiastra versipora |
Chrysiptera starcki |
Der Ornate Cowfish (Aracana ornata GRAY 1838)
gehört
zur Familie der Aracanidae. Diese umfasst nur 11 Arten in
warmgemäßigten
Gewässern. Sie haben alle eine steife, kastenartige
Körperoberfläche,
die von großen, dreieckigen Platten gebildet wird. Dieser Carapax
hat eine Kante am Bauch und meist auch an den Körperseiten. Die
After-
und Rückenflosse liegen sich nahe der Schwanzwurzel
gegenüber.
Die Tiere suchen Nahrung am Boden, die sie mit einem ausgespuckten
Wasserstrahl
freispülen.
Die männlichen und weiblichen Tiere des Ornate
Cowfish
unterscheiden sich sehr in der Färbung. Während das
männliche
Tier eine gelbe Grundfarbe mit schwarzumrandeten blauen Punkten hat,
ist
das Weibchen orange-weiß-schwarz gestreift.
männlicher Aracana ornata |
weiblicher Aracana ornata |
Danach kann man eine Reihe von Tieren bewundern, die
im
Bereich des Sydney Harbour leben.
Cleidopus gloriamaris |
Der Ananasfisch (Cleidopus gloriamaris
DE VIS
1882) stellt eine von drei Arten in der Familie der Monocentridae dar.
Alle haben rundliche Körper, die mosaikartig mit gelben, schwarz
umrandeten
Schuppen besetzt sind. Jede Schuppe trägt einen
rückwärts
gerichteten Dorn. Der Ananasfisch lebt vor den Küsten von Western Australia, New South Wales und Queensland in Tiefen von 3 bis 250 Meter. Jungtiere leben in Küstenahen Gebiten, zum Teil auch im Brackwasser. Die Erwachsenen leben in größerer Tiefe. Die Tiere werden etwa 28 cm lang. Am Unterkiefer haben die Tiere ein rötlich schimmerndes Organ, in dem lichtemittierende Bakterien leben. Das grüne Licht, dass die Bakterien abgeben, lockt nachts Beutetiere an. |
Auch dieser Seestern (Nectria sp.), Seeigel, Anemonen, Krabben und Garnelen leben vor der Küste von Sydney. |
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Der Südliche Kalmar (Sepioteuthis
australis
QUOY & GAIMARD 1833) kommt an der gesamten Südküste
Australiens
vor. Er lebt über Sandboden und am Riff vom Strand bis zu 100
Meter
in die Tiefe. Die Tiere gehören zur Familie der Loliginidae und
haben
anderes als die bekannten Sepia (Fam. Sepiidae) kein verkalktes
Innenskelett (Schulp). Stattdessen haben sie ein federförmiges
Gebilde
aus Knorpel. Die Körper sind meist langgestreckt und haben am hinteren Ende eine kleine rhombenförmige Flosse. Der Südliche Kalmar weicht etwas von diesem Bauplan ab, denn er hat einen fast umlaufenden Flossensaum. |
über zwei dieser schwimmenden Brücken erreicht man die Becken von Robben und Haien. Beide können durch Tunnel betrachtet werden. |
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Die gebogenen Tunnelwände, die Glasdicke
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... es schwer gute Bilder zu bekommen. |
Die Tiere schwimmen in der Anlage sehr schnell hin und her. Der Autofokus ist in der Regel zu langsam und der Blitz verursacht Spiegelungen und Reflexionen. Darum sind Bilder wie dieses von einem Rochen reine Glückssache. |
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Die Ammenhaie zeigen ihre Zähne gerne. |
Der Port Jackson Shark ernährt |
Diese gestreiften Schwarmfische leben zusammen mit den Haien. Der rot-orange Betonschwamm ist definitiv eine Rarität, die man nur in diesem Aquarium bewundern kann. |
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Ein großes gebogenes Riffaquarium zeigt einen
Aussschnitt
aus dem Great Barrier Reef.
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Amphibrion occelaris |
Dieser Anemonen- oder Clownfisch ist allgemein bekannt. Allerdings gibt es von Amphibrion ocellaris eine schwarze Population um Darwin. |
Der Populärname Sea Sausage (Seewurst) trifft es irgendwie. Die Essbare Seegurke (Holuthuria edulis) wird bis zu 30 cm lang. |
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An mehreren Stellen werden mit Hilfe von Filmplakaten Kinder gezielt angesprochen. Sie sollen in dem zugehÖrigen Becken Nemo, Dory oder andere Tiere aus dem Film "Findet Nemo" identifizieren. |
Im gesamten Aquarium sind die Becken ausführlich beschriftet. Zu jeder Tierart gibt es ein Bild, eine Verbreitungskarte und einige Informationen. Zusätzlich gibt es überall Schaukästen und Informationstafeln zu besonderen Tieren oder ihren Eigenschaften und Fähigkeiten.
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Fazit:
Das Aquarium hat unsere Erwartungen deutlich
übertroffen.
Der Besuch war kurzweilig und die sechs Stunden vergingen wie im Flug.
Die Beschilderung ist ausgezeichnet und liefert eine
ganze Fülle an Informationen.
Einziges Manko ist die schwache Beleuchtung, die vor
allem im Süßwasserteil das Fotografieren fast unmöglich
macht.
Der Preis von 38 A$ (ca. 25 €) erschien und (hinterher)
angemessen.
Das Aquarium ist täglich von 9 bis 22 Uhr
geöffnet.
Tip:
Es lohnt sich den "Day Tripper" - ein Tages-Ticket des
Öffentlichen Nahverkehrs - zu nutzen. Das Ticket berechtigt nicht
nur zur Benutzung von Zügen, Bussen und der Fähren, sondern
gewährt
bei Vorlage an der Kasse 15% Rabatt im Sydney Aquarium und der direkt
daneben
gelegenem Sydney Wildlife World, sowie dem Tarongo Zoo auf der anderen
Hafenseite. Letztere haben wir allerdings beide nicht besucht.
Außerdem
bekommt man 20% Rabatt auf den Eintritt in Oceanworld Manly. Es lohnt
sich
beide Aquarien zu sehen!