Gattung Eriocaulon

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Eriocaulon cinereum
Eriocaulon setaceum


Die Gattung gehört zu den Eriocaulaceae. In dieser Familie sind einige sehr unterchiedlich gestaltete Arten zusammengefasst. In der Gattung Tonina findet man Arten, die äußerlich Elodea oder Egeria sehr ähnlich sind oder auch etwas an Pogostemon (Eusteralis) erinnern. Die etwa 400 Eriocaulon-Arten sind sehr variabel. Eriocaulon cinereum und andere Sumpfpflanzen haben grundständige, schmale Blätter. Eriocaulon setaceum und andere ständig submerse Arten haben einen Stängel mit wechselständigen, sehr feinen Blättern. Alle Arten haben kugelige Blütenstände mit sehr dicht gepackten Blüten, die auf langen Stielen über dem Wasser stehen. Die Blütenstände bestehen aus männlichen und weiblichen Blüten.

Die Arten der Gattung kommen fast weltweit vor. Eriocaulon aquaticum ist die einzige Art aus Europa und wächst in Irland und Schottland. In China gibt es ca. 35 Arten, davon sind 13 endemisch, kommen also nur dort vor. In Australien sind es 16 und in den USA 10 Arten.
Eriocaulon-Arten sind schwer zu pflegen und so gut wie nie im Handel erhältlich.
Einen dutschen Namen hat die Gattung nicht. Im Englischen werden die Pflanzen als "pipewort" bezeichnet. Die Herkunft der Gattungsbezeichnung ist unklar. Vermutet wurde, dass er sich vom griechischen "erion" ableitet, was Wolle bedeutet. Allerdings hat keine der Arten eine markante Behaarung auf die sich die Bezeichnung beziehen könnte. Wahrscheinlicher ist, dass es sich auf die strohblumenähnlichen Blütenstiele bezieht, die zu Kränzen geflochten werden können. Dann leitet sich der Name von "eiresione" = Kranz und "kaulos" = Stiel ab (Genaust 2005).
 
 

Eriocaulon
Eriocaulon cinereum R. BROWN 1810

Synonyme:
E. cinereum var. sieboldianum T. KOYAMA
E. formosanum HAYATA
E. heteranthum BENTHAM
E. sieboldianum SIEBOLD & ZUCCARINI ex STEUDEL.

Herkunft:
Afrika, Australien, Asien (Afghanistan, Bhutan, Cambodia, China, Indien, Indonesien, Japan, Korea, Laos, Myanmar, Nepal, Pakistan, Philippinen, Sri Lanka, Thailand, Vietnam) 

Aussehen: 
Aus einer grundständigen Rosette gehen steife, linealische Blätter mit 2 bis 8 cm Länge und einer Breite von 0,2 bis 1,7 cm hervor. Die Blätter haben in der Regel drei, selten fünf, Längsnerven. Die Pflänzchen werden etwa 5 cm hoch. Die Blütenstände stehen auf etwa 10 bis 15 cm langen, runden Stielen. Sie haben einen Durchmesser von 4 bis 5 mm. Die Involucral-Brakteen sind grün-gelb bis schwärzlich. Ihre Form variiert zwischen obovat und elliptisch. Sie sind 0,9 - 1,9 mal 1 - 1,4 mm groß. Männliche und weibliche Blüten sind zusammen in einem Blütenstand. Die Kelchblätter der männlichen Blüten sind spathaähnlich. Sie sind 1,3 bis 1,9 mm groß. Die Blüten haben 3 Kronblätter.  Die Antheren sind weiß bis gräulich. Die weiblichen Blüten haben 2 bis 3 Kelchblätter. Diese sind schwärzlich, frei stehend, linealisch und 1–1,7 mm groß. Kronblätter fehlen. Es gibt jeweils drei Samenanlagen. Die Narbe ist dreiteilig. Die Samen sind ovoid, 0,4 bis 0,5 mm im Durchmesser. Blüten und Früchte bilden sich im Juni bis Oktober. 
 

Temperatur:      20-26 °C

pH-Wert:          5,5-7,2

Härte:               2-8 °KH

Licht:                viel

Sonstiges:
Die Pflanzen wachsen in Reisfeldern und auf anderen feuchten Böden. Sie kommen vom Meeresniveau bis in 1200 m Höhe vor. Sie ist eine Zeigerpflanze für sauren Boden.
Die Art wird in Asien als Medizinalpflanze gegen VerdauungsstÖrungen verwendet.

Eriocaulon cinereum in emerser Kultur

Blütenstand

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Eriocaulon
Eriocaulon setaceum LINNÉ 1753

Synonyme:
-

Herkunft:
Bangladesh, Cambodia, China, Indien, Indonesien, Japan, Laos, Myanmar, Nord-Australien, Sri Lanka, Thailand, Vietnam 

Aussehen: 
Die Pflanzen wachsen überwiegend submers. Lange sehr schmale, feine Blätter sind wechselständig um einen bis zu 25 cm langen, weißlichen Stängel angeordnet. Die Blätter sind linealisch, hellgrün, 3 bis 8 cm lang und etwa 0,2 mm breit. Sie haben nur eine einzelne Längsader. Fünf bis 15 Blütenstände stehen auf bis zu 11 cm langen Stielen über die Wasseroberfläche hinaus. Der Blütenstand hat einen Durchmesser von etwa 4 mm. Er beinhaltet sowohl männliche als auch weibliche Blüten. Die Kelchblätter der männlichen Blüten sind spathaähnlich. Die Blüten haben 3 Kronblätter, von denen eines etwas größer ist.  Die Antheren sind schwarz. Die weiblichen Blüten haben 3 Kelchblätter. Diese sind frei stehend, bootförmig bis obovat. Die drei Kronblätter stehen frei und sind lanzettlich bis linealisch. Es gibt jeweils drei Samenanlagen. Die Narbe ist dreiteilig. Die Samen sind schmal ovoid. Blüten und Früchte bilden sich im August bis Oktober. 

Temperatur:      22-28 °C

pH-Wert:          6,0 - 7,2

Härte:               2-8 °KH

Licht:                viel

Sonstiges:
Die Art wächst in Teichen und Sümpfen auf Meereniveau bis in Höhen von etwa 1300 m. Von den etwa 16 Eriocaulon-Arten in Australien ist nur diese eine echte Wasserpflanze. Die übrigen wachsen als Sumpfpflanzen emers
Die Pflanze ist in der Kultur sehr anspruchsvoll. 


Die Blätter sind sehr fein.


Eriocaulon sind schwer zu pflegen 
und darum fast nie im Handel.


Die Pflanze benötigt sehr weiches 
Wasser. Hier ist sie zusammen mit 
Tonina fluviatilis (links) und  Nessea.


 

Literatur:

J. Clasen (1988):  Begegnungen mit der Gattung Eriocaulon.- Aqua Planta 4-88, 144-146

G.R. Sainty, S.W.L. Jacobs (2003): Waterplants in Australia.- Sainty and Associates Pty Ltd

H. Genaust (2005): Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.- genehmigte Lizenzausgabe, Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg

G. Eggers (2008): Eine der 10 teuersten Aquarienpflanzen weltweite.- Aqua Planta 3-2008, 84-86

Internetquellen:

Flora of China online
 


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