Gattung Rotala - Rotweiderich
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Die Gattung Rotala gehört zu den Lythraceae. Obwohl die Pflanzen fast immer in ihrer submersen Form angeboten werden, sind sie Sumpfpflanzen, die gut oberhalb der Wasseroberfläche wachsen. Es gibt mehr als 40 Arten. Es handelt sich um einjährige oder mehrjährige Wasser - oder Sumpfpflanzen, die oft durch Antocyane rot gefärbt sind. Die Brakteen sind blattartig, aber kleiner und meist etwas anders geformt als die Laubblätter. Die Blütenstiele haben Brakteolen. Die Kelchblätter sind etwa ein Drittel so lang wie die Blütenröhre. Die Samen sind zahlreich, braun bis rötlich, ovoid bis ellipsoid und kleiner al 1 mm.

Rotala indica
Rotala macrandra
Rotala sp. ´Nanjenshan´
Rotala rotundifolia
Rotala wallichii



 

Indische Rotala 
Rotala indica (Willdenow) Koehne 1880

Synonyme:
Peplis indica Willdenow
Ameletia indica (Willdenow) Candolle
A. uliginosa Miquel
Rotala densiflora (Roth) Koehne var. formosana Hayata
R. elatinomorpha Makino
R. indica var. koreana Nakai
R. indica var. uliginosa (Miquel) Koehne
R. koreana (Nakai) Mori
R. uliginosa (Miquel) Nakai.

Herkunft:
Asien (China, Japan, Bhutan, Cambodia, India, Indonesia, Korea, Laos, Malaysia, Myanmar, Nepal, Philippines, Sri Lanka, Thailand, Vietnam

Aussehen: 
Krautige, einjährige pflanze mit bis zu 40 cm langen Stängeln. Die Pflanze wächst kriechend. Die Stängel verzweigen sich an der Basis. Der Stiel ist drehrund oder schwach vierkantig. 
Die Blätter sind kreuzgegenständig, eiförmig bis länglich eiförmig, 5- 17 mm lang und 3 bis 8 mm breit. Die Basis ist gestutzt, die Blattränder sind durchscheinend bis weißlich knorpelig. Die Blattspitze ist spitz. Die Hochblätter sind an den Blütentraube kleiner als die Blätter des Haupttriebs. Die Blüten sitzen in achselständigen Trauben oder direkt in den Achseln von Brakteen am Haupttrieb. Die Brakteolen sind linealisch und so groß wie die Kelchblätter oder länger. Der Blütenkelch ist 1,5 bis 2,5 mm lang und vierkantig. Die 4 Kelchblätter sind länglich dreieckig. Ein Epicalyx fehlt. Die vier Kronblätter sind pink und nur etwa halb so lang wie die Kronblätter. Die vier Staubblätter erreichen mit den Antheren den Rand der Kelchblätter. Das Ovar ist ellipsoid. Der Griffel ist etwa halb so lang wie das Ovar. Die Fruchtkapsel ist ellipsoid und hat einen Durchmesser von etwa 1 mm. Sie hat zwei Kammern. Die Samen sind etwa 0,4 mm groß. In China blüht die Art im September bis Oktober und fruchtet im Oktober bis April. Die Chromosomenzahl beträgt 2 n = 32.

Temperatur:      22-28 °C

pH-Wert:          6,5-7,0

Härte:               6-12 °KH

Licht:                viel

Sonstiges:
Es ist nicht immer eindeutig, ob die als Rotala indica angebotenen Pflanzen zu diser Art gehören oder zu Rotala rotundifolia. Daher kann ich nichst zur Kultur sagen.

Habitus von Rotala indica emers

Blüten von Rotala indica

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Dichtblättrige Rotala oder Rotweiderich
Rotala macrandra KOEHNE 1880

Synonyme:
Ameletia rotundifolia WIGHT.

Herkunft:
Indien

Aussehen: 
über Wasser kriechend mit ca. 70 cm langen Stängeln. Die Blätter sind rund bis eiförmig, sitzend, kreuzgegenständig, oben grün unten rötlich. Unter Wasser sind sie bis 60 cm hoch. Die Blätter sind lanzettlich bis eiförmig, sehr dünn, sitzend, halb stängelumfassend. Blattspitze stumpf bis abgerundet. Die Blätter sind 2 bis 5 cm lang und 1,5 bis 3 cm breit. Abhängig von der Varietät und dem Licht sind die Blätter oberseits hell grün, oliv grün bis orange braun, unterseits lachsrot bis leuchtend pink. Die Spreite ist gewellt. Der Blattrand ist schwach gekerbt.
Der Blütenstand ist eine Traube mit zahlreichen kurz gestielten, rosafarbenen Blüten. Er steht an der Triebspitze. Die Blüten sind in den Achseln von großen blattartigen, eiförmigen Hochblättern. Die Einzelblüten sind kurz gestielt mit winzigen Brackteolen. Sie haben vier grüne Kelchblätter und vier rosafarbene bis blaßviolette Kronblätter. Die Kelchblätter sind etwa 4mm lang. Die Kronblätter sind elliptisch bis verkehrt eiförmig. Die vier Staubblätter sind länger als die Kelch- und Kronblätter. Der Griffel ist etwa 3,5 mm lang. Der Fruchtknoten ist vierteilig. Die Frucht ist eine Kapsel.

Temperatur:      22-28 °C

pH-Wert:          6,5-7,0

Härte:               6-12 °KH

Licht:                viel

Sonstiges:
Die Pflanzen müsen von Zeit zu Zeit auslichtet werden. Die Vermehrung erfolgt im Aquarium über Kopfstecklinge. Die Art wurde 1969 zuerst in die Niederlande eingeführt.
Es werden mittlerweile verschieden Varietäten angeboten, die sich in Blattfarbe- und Form unterscheiden.
Die Pflanze blüht in Indien im Januar. Sie ist über Wasser schwer von Rotala rotundifolia zu unterscheiden.

Die Blattoberseite von Rotala macrandra
ist lachsfarben bis braunrot. 
Die Blattunterseite ist rosa.

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Feinblättrige Rotala 
Rotala sp. ´Nanjenshan´ 

Synonyme:
-

Herkunft:
Taiwan

Aussehen: 
Diese Stängelpflanze hat unter Wasser sehr feine, linealisch Blätter. Diese sind submers in drei bis sechszähligen Quirlen angeordnet. Die Blätter sind grün bis rötlich. 
 

Temperatur:      22-28 °C

pH-Wert:          6,5-7,0

Härte:               6-12 °KH

Licht:                viel

Sonstiges:
Die Pflanzen sind recht anspruchsvoll und benötigen viel Licht.
Die ArtzugehÖrigkeit ist meines Wissens bisher ungeklärt.

´Nanjenshan´ ist eine sehr 
feinblättrige Form

 

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Rundblättrige Rotala
Rotala rotundifolia (Buchanan-Hamilton ex Roxburgh) Koehne 1880

Synonyme:
Ammannia rotundifolia Buchannan-Hamilton 1820
A. subspicata Bentham.

Herkunft:
Bangladesh, Bhutan, India, Japan, Laos, Myanmar, Nepal, Thailand, Vietnam, China, Taiwan

Aussehen: 
Eine mehrjährige Pflanze. Emers wächst die Pflanze kriechend. Die Stängel sind bis zu 70 cm lang und verzweigt. Die Blätter sin kreuzgegenständig, sitzend oder mit kurzen Stielen, rund, fleischig, oberseits grün unterseits leicht weißlich rosa bis rot und etwa 5 bis 15 mm im Durchmesser. Basis und Spitze sind gestutzt. Unter Wasser sind die Blätter linealisch, dünn, je nach Licht oben hell grün bis rötlich und unten hell rot bis intensiv pink. Sie sind kreuzgegenständig, etwa 2 cm lang und 5 mm breit. 
Der Blütenstand ist eine 1 bis 8 cm lange Traube mit zahlreichen kurz gestielten, rosafarbenen Blüten. Bis zu acht stehen an der Triebspitze auf etwa 5 bis 10 cm langen, kahlen, grünen bis rötlichen Stielen. Die Blüten sind in den Achseln von rundlichen bis eiförmigen, bis etwa 3 mm langen und 1,5 mm breiten Hochblättern. Die Brakteolen sind etwas kürzer als die Kelchblätter. Die Einzelblüten sind kurz gestielt. Sie haben vier grüne Kelchblätter und vier rosafarbene bis blaßviolette Kronblätter. Die Blütenröhre ist etwa 1-1,5 mm lang. Ein Epicalyx fehlt. Die Kronblätter sind elliptisch bis verkehrt eiförmig und etwa 10 - 15 mm lang. Die vier Staubblätter sind etwa 1,5 mm lang und erreichen den rand der Blütenröhre. Das Ovar ist birnenförmig bis kugelig. Der Griffel ist etwa 0,5 bis 1,5 mm lang. Der Fruchtknoten ist vierteilig. Die Frucht ist eine Kapsel. Der Griffel ist kürzer als das Ovar. Die Narbe ist scheibenförmig und hat einen Durchmesser von etwa 0,3 mm. Die Fruchtkapseln sind kugelig, etwa 1,5 mm im Durchmesser und haben vier Kammern. Die Samen sind etwa 0,5 mm groß. Die Pflanzen blühen in China im November bis Juni. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16, 28 oder 30.
 

Temperatur:      20-30 °C

pH-Wert:          5,5-7,2

Härte:               2-15 °KH

Licht:                mittel bis viel

Sonstiges:
In der Aquarienkultur muss sie von Zeit zu Zeit ausgelichtet werden, weil sie sonst unten verkahlt. Wird sie nicht eingekürzt wächst sie flutend weiter. Etwa 5 cm Zuwachs pro Woche sind durchschnittlich zu erreichen. Emers kultiviert wachsen die Pflanzen etwa bis zu einer Höhe von 20 cm aufrecht, dann fallen die Stängel um und wachsen kriechend weiter. Die Vermehrung erfolgt durch Stecklinge. 

Manchmal wird eine Pflanze unter dem Namen Rotala indica angeboten. Möglicherweise handelt es sich dabei auch um Rotala rotundifolia. Die beiden Arten unterscheiden sich dadurch, dass bei R. indica die Blattränder durchscheinend bis weiß knorpelig sind. Die Fruchtkapsel ist 2-kammrig. Die Blüten sind in achselständigen ähren oder sitzen in den Achseln von Blättern am Hauptrieb. Außerdem ist R. indica eine einjährige.

Die Pflanze verdankt ihren Namen den
runden überwasserblätter.

Bei der submersen Form sind die 
Blätter linealisch.

blühernder Trieb von Rotala rotundifolia

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Quirlblättrige Rotala
Rotala wallichii (J. D. Hooker) Koehne 1880

Synonyme:
Hydrolythrum wallichii J. D. Hooker in Bentham & J. D. Hooker, Gen. Pl. 1: 777. 1867
Ammannia myriophylloides Dunn; A. wallichii (J. D. Hooker) S. Kurz.

Herkunft:
China, Taiwan, Indien, Indonesia, Malaysia, Myanmar, Thailand, Vietnam

Aussehen: 
Bei dieser mehrjährigen krautigen Pflanze stehen die Blätter in Quirlen. Die vierkantigen Stiele sind wenig verzweigt. 
über Wasser sind die Blätter in 3 bis 12-zähligen Quirlen. Sie sind linealisch bis länglich mit einer gestutzten oder eingezogenen Spitze. Sie sind etwa 2 bis 5 mm breit und dunkel grün. Bei der Unterwasserform sind mehr Blätter in einem Quirl. Sie sind dann haarförmig und mit 1,5 bis 2,5 cm deutlich länger als über Wasser. 
Die Brakteen sind sehr reduziert. Sie sind länglich bis oval und 2 bis 3 mm lang. Die Blüten stehen in Quirlen von etwa 5 bis 8 in den Blattknoten. Sie haben kurze Blütenstiele. Die Brakteolen sind kurz und weniger als halb so lang wie die Blütenröhre, die etwa 1,5 mm lang wird. Es gibt vier Kelchblätter und keine Epicalyx . Die Kronblätter sind rot oder pink, rundlich und länger als die Blütenröhre. Die Staubblätter erreichen den Rand der Blütenröhre. Das Ovar ist kugelig und etwa 1 mm im Durchmesser. Der Griffel ist kürzer als das Ovar. Die Kapsel ist kugelig. Etwa 1 mm im Durchmesser. Sie hat zwei Kammern. Die Samen sind etwa 0,7 mm groß. Blüte und Früchte findet man in China im Herbst und Winter. 

Temperatur:      20-30 °C

pH-Wert:          5,5-7,0

Härte:               2-12 °KH

Licht:                sehr viel

Sonstiges:
Nur bei starkem Licht kompakt im Wuchs. Kann monatlich 10-20 cm Wachstum zeigen, wenn die Bedingungen stimmen. Die Vermehrung erfolgt durch Seitensprosse und Kopfstecklinge. Sie hat einen recht hohen Nährstoffbedarf. 
1972 wurde die Art zum ersten Mal in die Niederlande eingeführt

Diese sehr feine Rotala benötigt 
sehr viel Licht und CO2.



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Literatur:

A. Koehne (1880): Lythraceae monographice discribundur.- Bot. Jahrb. Syst. 1: 142-178, 240-266-305-335, 436-458

Cook (1979): A revision of the genus Rotala (Lythraceae).- Boissiera 29: 1-156

K. Paffrath (1986): Rotala rotundifolia. Die Rundblättrige Rotala ist vielseitig zu verwenden.- Ti-International 78,  33-35

K. Paffrath (1988): Der Rotweiderich. Ein farbiger Blickfang im Aquariengrün.- Aquarien Magazin 22(3), 18-20

B. Kahl (1989): Aquarienpflanzen.- GU-Kompaß, Gräfe und Unzer GmbH, München

P.J. van der Vlugt (1996): Zwei neue Aquarienpflanzen aus Taiwan.- Aqua Planta 2-96, 95-101

A. Tomey (1996): Rotala sp "Nanjenshan": Eine grazile neue Aquarienpflanze.- Das Aquarium 30(2), 5

C. Kasselmann (1997): Rotblättrige Stengelpflanzen als Blickfänge im Aquarium 3. Von Myriophyllum bis Utricularia (Schluß).- Aquarium heute 15(2), 542-544

B. Greger (1997): Rotala rotundifolia. Rundblättrige Rotala.- Das Aquarium 31(11), 48-49

C. Kasselmann (1999): Aquarienpflanzen.- 2. Auflage, DATZ-Atlanten, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart

I. Scheuermann (2001): Pflanzen fürs Aquarium.- 9. Auflage, GU Aquarien-Ratgeber, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München


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