Caracolus

geschwungene Linie



Caracolus-Gehäuse

Das Gehäuse ist flach kegelförmig.

Die Schnecken der Gattung Caracolus (Montfort, 1810) stammen aus der Karibik von den Großen Antillen. Es handelt sich um Landlungenschnecken aus der Familie der Pleurodontidae.
Die Gehäuse sind flach kegelig und haben einen ausgeprägten Kiel am unteren Rand der Windungen. Während die verwandte Gattung Pleurodonte große Wulste am unteren Mündungsrand hat, ist die Mündung bei Caracolus glatt.
Es gibt lebende Caracolus-Arten nur auf den Inseln der Großen Antillen.

Woher stammen die Inseln?
Die Antillen entstanden durch Plattentektonik, weil die nordamerikanische und die südamerikanische Platte sich unter die karibische Platte schieben. Durch vulkanische Akltivität entstand ein Inselbogen zu dem die Großen und die Kleinen Antillen gehören. Die älteren Inseln der Kleinen Antillen entstanden vor etwa 50 - 30 Millionen Jahren. Ihr Gestein erodierte und sie wurden später vorübergehend vom Meer bedeckt und von Korallenriffen überwachsen. Wegen der Kalkablagerungen werden Sie als Kalk-Antillen bezeichnet. Diese Inseln sind klein. Sie ragen heute nur etwa 400 m aus dem Meer. Zu diesen Inseln gehören Antigua und St. Martin.
Die Vulkan-Antillen formten sich vor etwa 20 Millionen Jahren. Bei ihnen ist das vulkanische Gestein nicht von ozeanischen Kalkschichten überlagert. Die Spitzen der Inseln ragen bis zu 1400 m hoch aus dem Meer. Zu diesen jüngeren Inseln gehören Dominica, Guadeloupe und Montserrat.
Das Gestein der Großen Antillen, zu denen Kuba, Jamaika, Hispaniola, Puerto-Rico und die Cayman Islands gehören, besteht aus 190 Millionen Jahre altem Meeresboden. Diese Inseln haben sich vor etwa 40 Millionen Jahren aus dem Meer erhoben.
Die Antillen sind ursprünglich weder mit Nordamerika noch mit Südamerika verbunden gewesen. Am nördlichen Rand der Karibischen Platte zwischen den Antillen uns dem nordamerikanischen Festland liegt ein Tiefseegraben der rund 8000 m tief ist.

Woher kommen die Tiere?
In der Zeit vor etwa 37,8 bis 28,1 Mio. Jahren gab es eine durchgehende Landbrücke über alle Inseln der Großen und Kleinen Antillen bis ans südamerikanische Festland. In der Zeit wanderten die Vorfahren der heute auf den Inseln lebenden Tiere ein. Als der Meeresspiegel sank, wurden die Inseln wieder getrennt.
Fossilien belegen, dass viele Tiere bereits seit über 30 Millionen Jahren auf den Großen Antillen vorkommen. Die ältesten Fosslien von meerschweinchenähnlichen Nagern auf Puerto Rica stammen aus dem Oligozän (vor 33,9 - 23,03 Mio. Jahren). Die ältesten Faultierfossilien sind 31 Millionen Jahre alt. Zu der Zeit gab es auch schon die Vorfahren der Kuba-Schlankboas. Bis vor etwa 20 - 30 Millionen Jahren waren Kuba, Hispaniola und Puerto Rico miteinander verbunden. Als sich die Inseln trennten, trennten sich auch die Schlangen-Populationen und es entwickelten sich eigenständige Arten.
Genau das ist auch mit den Caracolus-Arten passiert. Vor etwa 30 Millionen Jahren gab es die Schnecken in Süd- und Nordamerika. Sie wanderten über die Landbrücke und blieben zurück als sich die Inseln wieder trennten. Die Schnecken auf den Inseln haben sich über mehr als 20 Millionen Jahre unabhängig weiter entwickelt und bilden heute verschiedene Arten. Es gibt Unterschiede im Genitaltrakt von Caracolus caracolla und Caracolus marginella, die eine eindeutige Unterscheidung ermöglichen. (Quelle). Auf dem Festland starben die Caracolus-Arten unterdessen aus.





Caracolus carocolla (Linné 1758)

Herkunft und Habitat:
Puerto Rico
In der Trockenzeit sitzen die Tiere vorwiegend am Boden. In der Regenzeit findet man sie vor allem auf Pflanzen.

Aussehen:
Gehäuse mit 5 - 6 Windungen. Flach kegelförmig, dunkelbraun ohne Spirallinien. Körper ganz dunkelbraun, Fuß heller. Gehäusedurchmesser durchschnittlich etwa 4 cm. Größe bis 6,5 cm möglich. Gehäusehöhe 2,5 - 3 cm.

Futter:
Die Schnecken fressen abgestorbene und frische Blätter, Blüten, Knollen und Rhizome (z.B. von Aronstabgewächsen), Früchte und Samen, Algen, Pilze, Holz und Baumrinde.

Sonstiges:
Mit etwa 3 Jahren sind die Tiere Geschlechtsreif. An hand von markierten und wieder gefangenen Tieren in Puerto-Rico konnte eine Lebenserwartung von mindestens 10 Jahren nachgewiesen werden. Die durchschnittliche Lebenserwartung wird auf etwa 6 Jahre geschätzt.
Die Tiere sind aktiv, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch genug ist. Ist es zu heiß und zu trocken sind sie nur nachts unterwegs.





Caracolus excellens (Pfeiffer 1853)

Caracolus excellens

Caracolus excellens hat einen dunklen Körper mit rötlichem Fußsaum und weiße Markierungen an der Spitze der Stielaugen.

Synonyme:
Pleurodonte excellens Pfeiffer, 1853

Herkunft und Habitat:
Insel Hispaniola (Haiti, Dominikanische Republik)
Sie lebt am Boden im Moos und auch an den Zweigen und Stämmen von Bäumen und Sträuchern.

Aussehen:
Gehäuse mit bis zu 6 Windungen. Die Farbe variiert von schwarz bis karamelbraun. Kein Streifenmuster. In der Form ist es flach kegelförmig. Es soll einen Durchmesser von 8,5 cm erreichen können.
Der Körper ist dunkel gefärbt und hat einen rötlichen Fußsaum. Die Fußsohle ist heller. Unterhalb der Augen sind die Fühler weiß gefärbt.
Temperatur:
tagsüber 23-26 °C, kältere nächtliche Temperaturen und auch länger anhaltende Temperaturen von 20 °C werden auch vertragen

Luftfeuchtigkeit:
über 50 %, feuchtes Substrat und Wasserschale machen tägliches Sprühen überflüssig

Einrichtung des Terrariums:
Die Schnecken halten sich vorwiegend am Boden auf. Sie kriechen aber auch auf Pflanzen und HÖlzern herum. Moos und feuchte Lauberde oder Kokosfasersubstrat kommen ihnen entgegen. Der Boden sollte kalkhaltig sein. Zugabe von Futterkalk für Reptilien oder gemahlene Sepiaschale hilft bei Lauberden von sauren Standorten.

Wichtig ist eine Wasserschale. Die Tiere gehen gerne baden und tragen auch Wasser in der Mantelhöhle mit sich herum. Wenn man die Tiere stört und sie sich in ihr Gehäuse zurückziehen, dann kann man sehen, wie das Wasser ausgestoßen wird.

Terrarien können bepflanzt werden. Bevorzugt sollten dazu hartblättrige Pflanzen verwendet werden, die keine scharfen Blattränder oder Dornen haben, damit man sich bei der Terrarienpflege nichts selbst verletzt.

Futter:
Gemüsebrei für Babys (Möhre, KÖhre-Kartoffel, Kürbis), Fischfutterflocken (Grünfutterflocken), Goldfischsticks, Pilze (Champignons, Austernpilze), Mais aus der Dose, Sepia-Schale. Feldsalat wird nicht gefressen.
Das Futter muss nicht täglich frisch sein. Schnecken fressen gerne Welkes und Weiches. Brei und Fischfutter schimmeln aber schnell und locken Fliegen an. Es kommt vor, dass die Schnecken zwischendurch einige Tage nichts fressen.
Das Futter in einer Schale anzubieten hilft das Substrat sauber zu halten.

Sonstiges:
Die Tiere sind bei uns noch selten. Sie lassen sich im Terrarium gut halten und auch leicht vermehren. Die Geschlechtsreife erreichen sie aber erst, wenn sie recht groß sind. Die Eier werden in Gruben in der Erde abgelegt.
Der Kot wird vor allem am Boden abgesetzt und die Schnecken schleimen kaum, so dass die Glasscheiben des Terrariums sauber bleiben.







Caracolus im Terrarium

Die gestreifte Form wird als Caracolus sagemon angeboten. Die Schnecke mit dem dunklen Gehäuse ist als Caracolus marginella bekannt. Beide Formen haben einen hellen Körper und dunkle Stielaugen.

Caracolus gestreift

Caracolus in der Futterschale.

Caracolus mit Jungtieren

Caracolus mit Jungtieren.

Caracolus marginella (Pfeiffer 1853)

Synonyme:
Caracolus rostratus (L. Pfeiffer, 1847)
Caracolus sagemon (Beck, 1837)

Herkunft und Habitat:
Kuba, eingeschleppt in Florida (seit etwa 1990)
Sie lebt am Boden im Moos und auch an den Zweigen und Stämmen von Bäumen und Sträuchern.

Aussehen:
Gehäuse mit bis zu 6 Windungen. Flach kegelförmig mit einem Durchmesser von bis zu 6,5 cm. Gehäusehöhe ca. 2,5 cm. Es gibt einfarbige dunkle Formen und Farbformen mit gelblich-braunen bis dunkelbraunen Haus und dunkleren Spirallinien.

Temperatur:
tagsüber 23-26 °C, kältere nächtliche Temperaturen und auch länger anhaltende Temperaturen von 20 °C werden auch vertragen

Luftfeuchtigkeit:
über 50 %, feuchtes Substrat und Wasserschale machen tägliches Sprühen überflüssig

Einrichtung des Terrariums:
Die Schnecken halten sich vorwiegend am Boden auf. Sie kriechen aber auch auf Pflanzen und HÖlzern herum. Moos und feuchte Lauberde oder Kokosfasersubstrat kommen ihnen entgegen. Der Boden sollte kalkhaltig sein. Zugabe von Futterkalk für Reptilien oder gemahlene Sepiaschale hilft bei Lauberden von sauren Standorten.

Wichtig ist eine Wasserschale. Die Tiere gehen gerne baden und tragen auch Wasser in der Mantelhöhle mit sich herum. Wenn man die Tiere stört und sie sich in ihr Gehäuse zurückziehen, dann kann man sehen, wie das Wasser ausgestoßen wird.

Terrarien können bepflanzt werden. Bevorzugt sollten dazu hartblättrige Pflanzen verwendet werden, die keine scharfen Blattränder oder Dornen haben, damit man sich bei der Terrarienpflege nichts selbst verletzt.

Futter:
Kopfsalat, Eisbergsalat, Gurke (wird von innen nach außen gefressen), Gemüsebrei für Babys (Möhre, Kürbis, Karotten-Kartoffel-Brei), Fischfutterflocken (Grünfutterflocken), Goldfischsticks, Pilze (Champignons, Austernpilze), Sepia-Schale. Feldsalat wird nicht gefressen. Das Futter muss nicht täglich frisch sein. Schnecken fressen gerne Welkes und Weiches. Brei und Fischfutter schimmeln aber schnell und locken Fliegen an. Das Futter in einer Schale anzubieten hilft das Substrat sauber zu halten.
Teilweise fressen die Tiere einige Tage lang nichts.

Sonstiges:
Die Tiere sind bei uns noch selten. Sie lassen sich im Terrarium gut halten und auch leicht vermehren. Die Geschlechtsreife erreichen sie aber erst, wenn sie recht groß sind. Meine Tiere hatten bei ihrer ersten Eiablage 3,6 bzw. 3,9 cm Durchmesser. Die Eier werden in Gruben in der Erde abgelegt. ie Jungschnecken sind beim Schlupf etwa 5 mm groß und hell braun mit transparenten Gehäusen. Sie wachsen sehr schnell. Das neu gebildetet Gehäuse ist dunkler und nicht transparent.

Der Kot wird vor allem am Boden abgesetzt und die Schnecken schleimen kaum, so dass die Glasscheiben des Terrariums sauber bleiben.





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Literatur:
M. G. Cuezzo (2003): Phylogenetic analysis of the Camaenidae (Mollusca:Stylommatophora) with special emphasis on the American taxa.- Zoological Journal of the Linnean Society 138, 449 - 476

D. P. Reagan, R. B. Waide (1996): The Food Web of a Tropical Rain Forest.- University of Chicago Press

Ch. P. Bloch, M. R. Willig (2009): Effect of competion on size and growth rates of Caracolus caracolla (L.) in Puerto Rico.- Journal of Molluscan Studies (2009) 75: 133 - 138

Worldwidet Molluscs Species Database

The oldest Caribbean rodents

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