Schädlinge an Sumpf- und Wasserpflanzen

geschwungene Linie




Schädlinge an Sumpf- und Wasserpflanzen

Inseken (Insecta)

Ordnung Thysanoptera (Fransenflügler, Blasenfüße, Thripse)
Familie Thriptidae
Familie Phaelothriptidae
Ordnung Hemiptera (Schnabelkerfe)
Unterordnung Heteroptera (Wanzen)
Familie Miridae (Weichwanzen)
Familie Piesmidae(Meldenwanzen)
Familie Pentatomidae (Schildwanzen)
Familie Anthocoridae (Blumenwanzen)
Familie Tingidae (Netzwanzen)
Familie Pyrrhocoridae (Feuerwanzen)
Unterordnung Homoptera (Pflanzensauger)
Überfamilie Cercopoidea
Familie Cercopidae (Schaumzikaden)
Überfamilie Cicadelloidea
Familie Cicadellidae (Zwergzikaden)
Überfamilie Psylloidea (BlattflÖhe und Blattsauger)
Familie Psyllidae
Familie Triozidae
Familie Carsidaridae
Familie Spondyliaspidae
Überfamilie Aleyrodoidea
Familie Aleyrodidaea (Mottenschildläuse, Weiße Fliege)
Überfamilie Aphidoidea (Blattläuse)
Familie Lachnidae (Baumläuse)
Familie Chaitophoridae (Borstenläuse)
Familie Callaphididae (Zierläuse)
Familie Aphididae (Röhrenläuse)
Familie Hermaphididae
Familie Mindaridae
Familie Pemphigidae (Blasenläuse)
Familie Thelaxidae (Maskenläuse)
Familie Adelgidae (Fichtengallenläuse, Tannenläuse)
Familie Phylloxeroidae (Zwergläuse)
Überfamilie Coccoidea
Familie Coccidae (Napfschildläuse)
Familie Diapdsidae (Austernschildläuse, Deckelschildläuse)
Familie Eriococcidae (Wollschildläuse)
Familie Pseudococcidae (Schmierläuse, Wolläuse)
Familie Margarodidae (HÖhlenschildläuse)
Ordnung Coleoptera (Käfer)
Unterordnung Polyphaga
Familie Curculionidae (Rüsselkäfer)
Familie Chrysomelidae (Blattkäfer)
Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge)
Ordnung Diptera (Zweiflügler)

Milben (Acari)

Fadenwürmer (Nematoda)

Schnecken (Gastropoda)


Pilze
Die hier vorgestellten Tiere fressen an Sumpf- oder Wasserpflanzen. Dabei verursachen sie oft Schäden, die in unseren Augen stÖrend wirken. Es gibt aber nur wenige Fälle in denen die betroffenen Pflanzen ernsthaft in ihrem Bestand bedroht sind. Tiere und Pflanzen haben eine Jahrmillionen lange gemeinsame Evolution hinter sich. Der Schädling kann ohne die Pflanze nicht leben und sein Ziel ist nicht ihre Vernichtung, die auch sein Untergang wäre. Die Blattlaus oder andere Insekten sind auch nicht das Ende der Nahrungskette, sondern stellen selbst wieder Beutetiere für Andere dar. Auch wenn wir sie sehr einseitig als Schädlinge betrachten, sind sie Teil der Natur und sollten als Bestandteil einer vielfältigen Umwelt auch toleriert werden. Die Bekämpfung sollte sich - sofern sie überhaupt notwendig ist - auf ein Absammeln oder Wegspülen bzw. auf das gezielte Einsetzen von Nützlingen (Florfliegen, Marienkäfer, Schlupfwespen etc.) beschränken.
Viele der hier vorgestellten Arten sind subtropisch oder tropisch. Sie treten in den Heimatländern von Aquarienpflanzen oder bei uns in Gewächshäusern auf. Im Freiland wird man diese Tiere kaum finden. Sie sind aber möglicherweise an neu gekauften Aquarienpflanzen.


Pflanzen sind Primärproduzenten, weil sie aus der Energie der Sonne (Physikalische Energie) energiereiche Kohlenstoffverbindungen (chemische Energie) herstellen können.Das macht sie zur Nahrungsgrundlage aller anderen Lebewesen auf der Erde. Sehr viele Würmer, Schnecken, Pilze und andere leben als Saprophyten von abgestorbenem Material. Andere Lebewesen, den Menschen eingeschlossen, sind aber auf lebendes Material angewiesen um sich zu versorgen. Diese verursachen Schäden an den Pflanzen die ihnen als Nahrung dienen. Das sie auch vom Menschen bevorzugte Nahrungs- oder Zierpflanzen befallen macht diese Lebewesen in unseren Augen zu Schädlingen.
Um unsere Pflanzen zu schützen ist es hilfreich den Feind zu kennen. Die hier vorgestellten Schädlinge an Wasser- und Sumpfpflanzen kommen nicht alle in Europa vor. Sie werden aber teilweise mit importierten Pflanzen in Gewächshäuser eingeschleppt und könnten auf dem Wege auch ins heimische Wohnzimmer gelangen.
Viele der Insekten und auch einige Pilze auf dieser Seite wurden intensiv wissenschaftlich untersucht, weil sie als biologische Bekämpfungsmöglichkeit für verschleppte, wuchernde Wasserpflanzen in Frage kommen. Teilweise werden sie gezielt zur Bekämpfung von Wasserpflanzen eingesetzt.


Insekten

Fransenflügler, Blasenfüße, Thripse (Ordnung Thysanoptera)

Es gibt zwei Familien in dieser Ordnung, die sich durch das Vorhandensein (Thriptidae) oder Fehlen (Phaelothriptidae) eines sägeartigen Legebohrers unterscheiden. Sie werden als Fransenflügler bezeichnet, weil sie nicht wie Fliegen oder Bienen häutige Flügel haben, sondern die Tragflächen lediglich von bürstenartige Fransen gebildet wird.
Die erwachsenen Tiere sind zwischen 0,9 und 2,8 mm lang. Eine Unterscheidung der Arten erfordert den Einsatz einer guten Lupe oder eines Mikroskops. Unterscheidungsmerkmale sind zum Beispiel die Form von Stirnfortsätzen, die Farbe der einzelnen Fühlerglieder und das Muster der Flügel.

Thripsschaden

Thripsschäden an Lysimachia


Thripsschaden an Wasserkelch

Thrips auf geschädigtem Blatt von Cryptocoryne wendtii ´Mi Oya´.



Thrispsschaden an Seerose und zusätzlich Befall mit Spinnmilben

Thrips-Arten
Sehr bekannt ist der Kalifornische Blütenthrips (Frankliniella occidentalis PERGANDE). Die erwachsenen Tiere sind etwa 2 mm lang, hellgelb is braungelb. Die Fühler haben 8 Glieder. Die Larven sind durchscheinend bis goldgelb. Diese Art saugt an Blüten und verursacht dort starke Aufhellungen und Deformationen. Der Kalifornische Blütenthrips stammt aus Nordamerika. Er wurde mit Chrysantheme-Stecklingen nach Europa eingeschleppt. Bei den Thripsen an Wasserpflanzen handelt es sich allerdings um eine andere Art.

Thripse sind weit verbreitete Schädlinge und schädigen nahezu alle Zierpflanzen. Sie saugen an einzelnen Zellen, die sie der Reihe nach anstechen. Das verursacht kleine, weiße Punkte auf den Blättern, die entstehen, weil Luft in die ausgesaugten Zellen dringt. Bei starkem Befall trockenen die Stellen ein.

Unter anderem befallen sie in emerser Kultur auch Cryptocorynen, Lysimachia und Hydrocotyle.

Thripse legen ihre Eier im Substrat ab und durchlaufen mehrere Larvenstadien im Boden. Durch Fluten der Töpfe können sie zumindest eingedämmt werden. Thripse sind die am schwersten zu bekämpfenden Schädlinge im Zierpflanzenbau. Gegen die meisten chemische Mittel sind sie resistent. Zur biologischen Bekämpfung eignen sich Raubmilben (Amblyseius) und Raubwanzen (Orius). Die Räuber rotten den Schädling aber nicht vollständig aus.



Schnabelkerfe (Ordnung Hemiptera)

Zu den Schnabelkerfen gehören die Wanzen (Unterordnung Heteroptera) und die Pflanzensauger (Ordnung Homoptera). Die Systematik ist in der Gruppe ist in der Literatur nicht einheitlich und kann von dieser Aufstellung abweichen.
Diese Insektenordnung ist für den Pflanzenschutz sehr wichtig, weil sie unter anderem auch Blatt-, Woll- und Schmierläuse umfasst. Die Tiere haben stechende, saugende Mundwerkzeuge.

Wanzen (Unterordnung Heteroptera):

Wanzen haben in der Regel zwei Flügelpaare. Die Vorderflügel sind an der Basis lederartig und an den Spitzen membranartig. Die Hinterflügel sind vollständig membranartig. Im Ruhezustand liegen die Flügel flach auf dem Körper. Auffällig ist ein großer Halsschild. Die Mundwerkzeuge eignen sich für eine stechende und saugende Nahrungsaufnahme. Nicht alle Arten schädigen Pflanzen, es gibt auch räuberische Arten.

Zu den Wanzen gehören zum Beispiel die Familie der Miridae (Weichwanzen). Zu ihr gehört Eccritotarus catarinensis, die Eichhornia crassipes befällt. Die Reproduktion der Tiere hängt mit der Nährstoffversorgung der Pflanzen zusammen. Leidet die Pflanze unter Mangel, vermehren sich die Tiere langsamer.
In den Familie Piesmidae (Meldenwanzen), Pentatomidae (Schildwanzen), Anthocoridae (Blumenwanzen) und Tingidae (Netzwanzen) gibt es weitere Pflanzenschädlinge, von denen mir bisher aber nicht bekannt ist, dass sie Wasserpflanzen schädigen. Recht bekannt sind die Feuerwanzen (Pyrrhocoris apterus, Familie Pyrrhocoridae). Diese Wanzen saugen Pflanzensaft, stechen aber auch andere Insekten an.

Pflanzensauger (Unterordnung Homoptera):

Diese Unterordnung wird in verschiedene Überfamilien unteteilt, die alle charakteristische Merkmale und Lebensgewohnheiten haben.

Überfamilie Cercopoidea

Familie Cercopidae (Schaumzikaden)
Typisch für die Schaumzikaden ist, dass sie bei der Eiablage ein Sekret aus dem Hinterleib abgeben und mit Luft aus speziellen Luftkanälen aufschäumen. So entsteht ein Schaumnest in dem sich die Eier und die Larven entwickeln. An der Tibia (Schienbein) haben sie kräftge Dornen. Am bekanntesten und am weitesten verbreitet in Europa ist die polyphage Wiesenschaumzikade (Philaenus spumarius). Sie lebt sowohl auf Gehölzen als auch auf vielen verschiedenen krautigen Pflanzen.

Überfamilie Cicadelloidea

Familie Cicadellidae (Zwergzikaden)
Die Zwergzikaden haben an der Tibia (Schienbein) zwei Reihen feiner Borsten. Die einzelnen Arten sind schwer zu unterscheiden, meist muss der Geschlechtsapparat unter dem Mikroskop seziert werden. Zu den bekanntesten Arten gehört die Rhododendron-Zikade (Graphocephala fennahi YOUNG, Syn. G. coccinea FÖRSTER).

Überfamilie Psylloidea


In dieser Überfamilie sind BlattflÖhe und Blattsauger zusammengefasst, die nach verschiedenen Merkmalen in unterschiedliche Familien eingeordnet werden (Psyllidae, Triozidae, Carsidaridae, Spondyliaspidae).
In dieser Überfamilie gibt es mindestens ein Mitglied, dass Echinodorus befällt. Eine bisher nicht identifizierbare Art von Blattfloh, wurde zusammen mit E. bleheri aus Asien nach Deutschland verschleppt. Die Tiere sind ca. 2 bis 3 mm lang und springen sehr gut. Die betroffenen Pflanzen welken durch die Saugtätigkeit an den Blättern.

Überfamilie Aleyrodoidea

WEisse Fleige an Falschem Wasserfreund

Weiße Fliege auf Gymnocoronis

Weiße Fliege

Weiße Fliege (Bemisia) und Eikokons

In der Überfamilie gibt es nur eine Familie, die Aleyrodidaea (Mottenschildläuse, Weiße Fliegen). Mottenschildläuse haben weiß bepuderte Flügel und sehen aus wie ganz kleine Motten. Es gibt zahlreiche Arten in verschiedenen Gattungen (Aleyrodes, Asterobemisia, Pealius, Siphoninus, Dialeurodes, Trialeurodes, Bemisia, Aleurotuba). Die einzelnen Arten sind schwer zu unterscheiden. In Europa ist vor allem Trialeurodes vaporariorum von Bedeutung. Diese Art befällt in Gewächshäusern und Wintergärten zahlreiche Zier- und Nutzpflanzen. Die Art wird von Schlupfwespen (z. B. Encarsia fomosa) parasitiert. Diese werden als Nützlinge gezüchtet und verkauft. Auch die Raubwanze Macrolophus caliginosus wird zur Bekämpfung der "Weißen Fliege" genutzt.


Tabakmottenschildlaus - Bemisia tabacci GENNADIUS

Diese Art ist etwas problematischer als die normale "Weiße Fliege". Bemisia tabaci ist gegen viele Schädlingsbekämpfungsmittel resistent und wird nicht von den selben Schlupfwespen parasitiert wie Trialeurodes. Typisch sind die wahllos auf der Blattunterseite verteilten Eikokons und gelben Larven. Bei Trialeurodes sind Eier und Larven deutlicher gruppiert und heller. Die Pupparien von Bemisia sind am hinteren Ende etwas zugespitzt. Horizontale Fortsätze, die bei den Pupparien von Trialeurodes vorhanden sind, fehlen bei dieser Art.

Die erwachsen Tiere von Bemisia und Trialeurodes unterschieden sich wenig. Bei Bemisia liegen die Flügel in Ruhe dachartigüber dem Körper. Bei Trialeurodes sind die Flügel flacher über dem Körper.




Überfamilie Aphidoidea

In der Überfamilie sind alle Schädlinge zusammengefasst, die wir im Volksmund als Blattläuse bezeichnen. Sie haben einen sackförmigen Körper, mit schlanken Beinen, oft langen Fühlern und teilweise Siphonen (Fam. Aphididae, Röhrenläuse) am Hinterleib.

Blattläuse sind Phloemsauger. Das heißt, dass sie die zuckerführenden Leitgefäße der Pflanzen anstechen und sich von dem Pflanzensaft ernähren. Ihre Ausscheidungen (Honigtau) sind entsprechend zuckerhaltig. Daher sind sind sie beliebte Nahrungsquellen für Ameisen, die ausgeschiedene Tropfen sorgfältig sammeln und wegtragen. Fressfeinde von Blattläusen werden von den Ameisen bekämpft um diese Nahrungsquelle zu schützen. Bienen sammeln den Honigtau ebenfalls (Waldhonig). Es gibt auch Pilze, die auf dem klebrigen Honigtau siedeln.

Die verschiedenen Blattläuse bevorzugen unterschiedliche Wirtspflanzen. Manche sind auf eien bestimmte Art angewiesen. Auch die Positionen auf der Pflanze (Blüten, Blattachseln, Blattunterseite, zwischen Rindenschuppen etc.) ist von Art zu Art unterschiedlich. Entsprechend unterschiedlich können auch die Symptome an der Pflanze sein (Triebstauchungen, Blattrollen, Verkrüppelungen, Verkleinerung der Blattfläche, Bildung von Gallen, Chlorosen).

Zusätzlich zu den direkten Schäden, verursachen Blattläuse auch als überträger von Viren Schaden. Einige Pflanzenviren werden persistent übertragen. Das heißt sie werden von der Blattlaus aufgenommen und vermehren sich in ihr. Sie wandern in die Speicheldrüse und werden bei erneutem Saugen wieder abgegeben. Der Zeitraum zwischen der Aufnahme des Virus und dem Erreichen der Speicheldrüse wird als Latenszeit bezeichnet. Sie kann Stunden oder Tage dauern. Einige Viren bleiben während der gesamten Lebensdauer des Wirtes aktiv andere werden innerhalb weniger Tage oder Wochen wieder vollständig abgegeben. Nicht persitente Pflanzenviren haften nur äußerlich an den Stechborsten der Läuse. Sie vermehren sich dort nicht und können auch nur Minuten bis Stunden überleben. Bei der Häutung gehen sie verloren, weil sie nur an der Oberfläche des Tieres haften. Persistente Viren "leben" vor allem im Phloem und im Mesophyll. Nicht persistente Viren bleiben in der Epidermis.

Einige Blattläuse können sehr viele verschiedene Viren übertragen. Die Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) ist Vektor für mehr als 100 persistente und nicht persistente Viren.

Viele Blattläuse vermehren sich vivi-ovipar. Bei manchen findet eine Wechsel zwischen einem Sommer- und einem Winterwirt statt. Am Beispiel der Haferblattlaus sind das Hafer und die Traubenkirsche. Dabei wird die Pflanze als Hauptwirt bezeichnet auf der die Eier abgelegt werden. Die Haferblattlaus schlüpft z. B. auf der Traubenkirsche aus dem Ei. Ein Teil der Tiere bildet Flügel aus und wandert auf den Hafer (Stammmütter). Dort vermehren sich die Tiere durch Jungfernzeugung und die Produktion von lebenden Nachkommen. Dadurch können sehr schnell sehr viele Blattläuse produziert werden, die wiederum zum Teil geflügelt sind und neue Gebiete erschließen.Zum Ende des Sommers werden auch geflügelte, männliche Tiere geboren, die zusammen mit ebenfalls geflügelten Weibchenmüttern auf den Winterwirt fliegen. Die Weibchenmütter bringen Weibchen zur Welt, die sich mit den Männchen paaren und dann Eier auf dem Winterwirt ablegen können.

Wegen der hohen Vermehrungsraten ist eine Bekämpfung der Blattläuse nicht einfach. Es werden teilweise Resistenzen gegen Insektizide ausgebildet. Biologische Bekämpfung ist möglich in dem die Tiere regelmäßig von den Pflanzen abgespült werden (z. B. bei Seerose). Ein Bepinseln mit Öl (PflanzenÖle, Parasommer-Öl) bewirken das Ersticken der Läuse. Einige Nützlinge können effektiv gegen Blattläuse wirken, wenn diese nicht von Ameisen verteidigt werden. Dazu gehören die Larven von Marienkäfern, Florfliegen, Schwebfliegen (Episyrphus balteatus) und Gallmücken (Aphidoletes aphydimyza). Schlupfwespen (Aphidius, Aphelinus, Praon und Lysiphlebus) sind Nützlinge, die ihre Eier in Blattläuse ablegen. Ihre Larven entwickeln sich dann in den Wirten und fressen sie von innen her auf.

Familie Aphididae (Röhrenläuse)
Röhrenläuse sind die typischen, bekannten Blattläuse. Es handelt sich um kleine (< 5 mm) saugende Insekten. Es gibt tausende von Arten in verschiedenen Gattungen. Sie durchlaufen jährlich mehrere Generationen (vivi-ovipar), die oft zwischen einem Sommer- und einem Winterwirt wechseln. Im Sommer vermehren sie sich meist parthenogen und dadurch sehr schnell. Die Artbestimmung ist oft schwierig und basiertauf der Farbe und Länge von Fühlern und Siphonen.

Sumpfpflanzenblattlaus auf Froschbiß

Sumpfpflanzenblattlaus auf Hydrocharis

Sumpfpflanzenblattlaus auf Tausenblatt
und auf treibenden Stängeln von Myriophyllum

Sumpfpflanzenblattlaus - Rhopalosiphum nymphaeae

Diese kleine, schwarze Blattlaus lebt im Sommer auf Seerosen (Nuphar und Nymphaea), Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica), Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia) und Rohrkolben (Typha). Diese Art ist fast weltweit verbreitet. Die ungeflügelte Form ist 1,6 bis 2,6 mm lang, dunkel oliv bis braun und leicht mit Wachs bestäubt. Die Siphonen sind lang, verdickt, vorwiegend hell, aber an der Spitze dunkel. Die geflügelte Form ist dunkelbraun bis glänzend schwarz. Die Tiere überwintern als Ei an Schlehdorn (Prunus spinosa) und anderen Prunus-Arten. Die Tiere vermehren zunächst parthenogen und vivipar. Zum Sommeranfang entwickelt sich eine geflügelte Generation, die auf den Sommerwirt wechselt. Im Herbst fliegt eine andere geflügelte Generation auf den Winterwirt. Es werden Männchen produziert. Nach geschlechtlicher Fortpflanzung werden Wintereier abgelegt.

Starker Befall erzeugt bei den Sommerwirten Verformungen der Stängel und Blätter. Bei Befall der Blüten kommt es zusätzlich zu Farbveränderungen.

Von befallenen Pflanzen sollten sie mit einem scharfen Wasserstrahl weggespült werden.

Blattläuse suchen vor allem geschützte

Stellen an jungen Pflanzenteilen.

Blattläuse verschiedener Größe und Blattläuse am Herzblatt von

weiß-graue Exuvien, die bei Häutungen Echinodorus x ´Regine Hildebrandt´
zurück bleiben.
Überfamilie Coccoidea

Familie Diapdsidae (Austernschildläuse, Deckelschildläuse)

Zu dieser Familie gehören verschiedene Arten in unterschiedlichenen Gattungen. Die Bestimmung ist schwierig. Die Tiere sitzen unter selbst gebildeten Schilden und sind darum nicht direkt zu sehen. Gegen Deckelschildläuse können Marienkäfer aus den Gattungen Chilocorus und Lindorus, sowie Schlupfwespen (Encarsia citrina und Aphytis melinus) als Gegenspieler eingesetzt werden.


"Afrikanische Kommaschildlaus"

Unaspis spec.?



Kommaschildläuse an

Anubias barteri var. angustifolia

Bei der Afrikanischen Kommaschildlaus ist der männliche Schild weiß, schmal und länglich mit einer Längsrippe. Die Schilde der Weibchen sind abgerundet dreieckig, bräunlich und durchscheinend.

Die Tiere saugen zuerst in der Nähe der Blattmittelrippen an der Blattunterseite. Auf der Oberseite sind diese Befallstellen erst als Aufhellungen, dann als gelbe Stellen und zum Schluss als Nekrosen sichtbar. Bei starkem Befall findet man die Tiere auch auf der Blattoberseite.

Setzt man Pflanzen mit befallenen Blättern unter Wasser, dann breiten sich die gelben Chlorosen und Nekrosen innerhalb weniger Tage flächig aus.

Die befallenen Blätter müssen entfernt werden. Die Tiere lassen sich wegspülen.

Familie Pseudococcidae (Schmierläuse, Wollläuse)

Wollläuse findet man an fast allen Kulturpflanzen. Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Arten in unterschiedlichen Gattungen.


Zitronenschmierlaus Planococcus citri


Zitrus-Schmierläuse an Echinodorus

umgeben von ihren Ausscheidungen

Besonders in Blattachseln verstecken

sich die Tiere - hier an Hygrophila


Weit verbreitet und häufig ist die Zitrus-Schmierlaus (Planococcus citri RISSO). Die erwachsenen Tiere sind 3 bis 4 mm lang. Der Körper ist rosa, aber meist so dicht mit Wachsflocken bedeckt, dass das Tier selbst nicht mehr sichtbar ist. Die wachsartigen Rand- und Caudalfortsätze sind kurz und dick.

Hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchte begünstigen die Entwicklung dieser Schädlinge. Es sind bis zu 8 Generationen im Jahr möglich.

Zur biologischen Bekämpfung können Marienkäfer (Cryptolaemus sp.), bzw. deren Larven eingesetzt werden. Auch Schlupfwespen aus den Gattungen Anagyrus, Aphytis und Leptomastix befallen Wollläuse.
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Käfer (Ordnung Coleoptera)

Käfer sind Insekten mit einer harten Panzerung, die auch eine Verhärtung der Vorderflügel einschließt. Sie haben beißende Mundwerkzeuge. Zahlreiche Arten sind Pflanzenfresser, es gibt aber auch Räuber.

Familie Curculionidae (Rüsselkäfer)

Mit ca. 50.000 Arten ist dies die grÖßte Käferfamilie. In Mitteleuropa gibt es 168 Gattungen mit 1200 Arten. Die Identifikation der Arten ist für den Laien (für mich zum Beispiel) nicht möglich (Harde & Severa 1988).

Die Schnauze ist mehr oder weniger stark verlängert -teilweise gebogen - mit beißenden Mundwerkzeugen am Ende. Die Fühler sitzen vorne an der Schnauze. Die Eier werden in Löcher gelegt, die in Pflanzen gefressen werden. Die Larven sind beinlos, madenförmig und fressen sich meist im Inneren durch die Pflanze. Einige Arten fressen an den Wurzeln (z. B. Gefurchter Dickmaulrüssler Otiorhynchus sulcatus). Alle hier vorgestellten Käfer gehören in diese Familie.



Diesen Rüsselkäfer habe ich in der

Küche meiner Mutter gefangen.

Es wird sich also um eine einheimische

Art handeln. Eine Identifikation

war mir aber nicht möglich.

Das Tier ist von der "Nasenspitze" bis

zum Hinterende 5,6 mm lang.

Familie Chrysomelidae (Blattkäfer)

Die Blattkäfer sind eine sehr umfangreiche Käferfamilie. Allein in Europa gibt es zwischen 500 und 600 Arten. Die meisten von ihnen fressen an Pflanzen. Aus dem Garten kennen wir das Lilienhänchen und den Kartoffelkäfer.

An Wasser- und Sumpfpflanzen fressen die Schilfkäfer oder Rohrkäfer der Unterfamilie Donaciinae. Sie haben eine Bockkäfer ähnliche Gestalt und sind zwischen 1 - 18 mm groß. Die Käfer sind meist gelb-grün-metallisch glänzend, selten rötlich oder bläulich. Bei den meisten Arten leben alle Entwicklungsstadien nahezu ausschließlich unter Wasser.

Einige Arten sind selten oder gelten in Deutschland als verschollen und sind darum auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten zu finden.



Agasicles hygrophila
Der Käfer frisst an der Wasserform von Alternanthera philoxeroides. Er kann seinen Lebenszyklus aber nicht an den Pflanzen der Art vollenden, die außerhalb des Wassers wachsen.
Bagous affinis

Bagous glabrirostris
Es gibt 20 Arten der Gattung Bagous allein in Europa. Alle leben in Sümpfen oder an Gewässerrändern. Meist findet man sie an niedrigen Pflanzen. Obwohl sie keine äußeren Anpassungen zeigen, leben einige Arten auch unter Wasser.

Der indische Rüsselkäfer Bagous affinis wurde zur Bekämpfung von Hydrilla verticilliata in Florida ausgesetzt. Die Tiere fressen an den Rhizomen.

Bei Bagous glabrirostris handelt es sich um einen 2,3 - 3,2 mm großen, schwarzen Rüsselkäfer. Die Larven dieser Art leben unter Wasser in den Stängeln von Laichkraut, Froschlöffel und besonders oft in Krebsschere.
Cyrtobagus salviniae
Der Käfer frisst Salvinia. Er wird gezielt zu Bekämpfung der Pflanze eingesetzt.

Salvinia molesta wurde 1939 in Sri Lanka eingeführt. 1954 war sie auf 9000 ha Reisfelder zu finden, 1961 auf insgesamt 20.000 ha Binnengewässer. 1986 wurde der Käfer eingeführt und vernichtete bis 1990 80% der Salvinia-Bestände (Room & Fernando 1992).
Disonycha argentiniensis

Das sogenannte Alligatorkraut (Alligator weed) Alternanthera philoxeroides behindert mit seinem raschen Wachstum den Wasserabfluß in Kanälen in den südlichen USA, Mittel- und Südamerika. Die Pflanze wurde auch nach Australien verschleppt. Dieser Rüsselkäfer frisst in seiner Heimat Brasilien an den Pflanzen, die am Gewässerrand stehen und wurde darum zu deren Bekämpfung an verschiedenen Stellen ausgewildert. Die Tiere fraßen an den Pflanzen und legten Eier, aus denen sich neue Käfer entwickelten. Diese waren jedoch nicht in der Lage sich erfolgreich fortzupflanzen. Die Versuche den Käfer in Australien, China oder Nordamerika anzusiedeln schlugen alle fehl. Es wird vermutet, dass der Käfer ein sehr spezielles Mikroklima benötigt.

Blattschäden durch Käferfrass an Alligatorkraut in NSW (Australien). Die Schäden sind nicht groß genug um die Pflanzen abzutöten.
Eubrychius velutus

Adulter Rüsselkäfer

Dieser braune Rüsselkäfer ist in Nord- und Mitteleuropa weit verbreitet, aber immer selten. Er kommt in sauberem, stehendem Wasser an verschiedenen Tausendblattarten vor. Er ist 2,4 bis 2,9 mm lang.
Galerucella nymphaeae

Seerosenblattkäfer oder Erdbeerblattkäfer
Der Käfer befällt Nymphaea rubra, Nymphaea alba, Nymphaea marliacea var. chromatella, Nymphaea caerulea, Nuphar lutea, Potamogeton natans, Sagittaria sagittifolia, Rumex hydrolapathum, Polygonum amphibium, Comarum palustre, Lysimachia vulgaris und ca. 100 weitere Arten.

Das Tier ist 6-8 mm groß, braun und behaart. Die Eier sind kugelförmig, opalweiß, mit leicht runzeliger Oberfläche. Die Larven sind erst schwarzgrün, nach der Häutung hellbraun, 8-10 mm lang. Sie haben 3 Beinpaare. Durch Fraß entstehen Blattschäden, die die Pflanze anfälliger für Fäulen machen.
Grypus equiseti

Großer Schachtelhalmrüssler
Der Käfer ist zwischen 4,8 und 6 mm lang. Er lebt am Ufer stehender Gewässer auf Schachtelhalm. Die Art ist in Mitteleuropa und Nordamerika verbreitet, aber nicht häufig.
Hydronomus alismatis

Froschlöffelminierrüssler
Dieser Rüsselkäfer ist 2,8-3 mm lang. Die Art kommt überall in Mitteleuropa an Tümpeln, Seen und Gräben vor. Der Käfer und seine Larven leben auf Froschlöffel (Alisma).
Listronotus echinodori
Ein Rüsselkäfer aus Mexiko, der auf Echinodorus subulata vorkommt.
Litodactylus leucogaster
Rüsselkäfer, die an submersen Pflanzenteilen fressen. Die Tiere sind äußerlich nicht an das Leben im Wasser angepasst und treiben auf, wenn sie den Halt verlieren. Die Larven leben in den Blüten.
Macroplea appendiculata

Dieser Blattkäfer lebt an Wasserpflanzen. Sowohl das ausgewachsene Tier, als auch die Kokons und die Larven findet man unter Wasser an verschiedenen Sumpf- und Wasserpflanzen. Die Larven von Macroplea appendiculata haben am Hinterleib zwei chitinisierte Atemstacheln. Damit stechen sie das Luftkanalsystem der Wasserpflanzen an, um sich mit Sauerstoff zu versorgen.
Man findet dan Käfer unter anderem an Potamogeton pectinatus, Myriophyllum alterniflorum, Butomus umbellatus, Nymphoides peltata, Sagittaria sagittifolia, Bolboschoenus maritimus, Carex, Schoenoplectus lacustris, Sparganium erectum, Typha angustifolia.


Mononychus punctumalbum

Schwertlilienrüssler
Der Rüsselkäfer ist im Süden häufiger als im nördlichen Mitteleuropa. Er lebt auf Schwertlilien. Farblich ist er variabel, hat aber immer einen weißen Punkt ("punctumalbum") auf dem Rücken. Das erwachsene Tier ist 3,8-5,2 mm lang.
Neochetina bruchi
Die Adulten und Larven dieses Rüsselkäfers fressen an Eichhornia crassipes.

Der Käfer wurde zusammen mit N. eichhorniae 1993 aus den USA nach Mexiko importiert um dort damit Wasserhyazinthen zu bekämpfen. Innerhalb von 320 Tagen nahm in Käfigversuchen die Zahl der Tiere pro Pflanzen von 0,1 auf 2,93 zu. Die Pflanzen waren am Ende des Versuchs alle schwer geschädigt und starben ab. Nach dem Freisetzen der Käfer im Zeitraum vom Januar 1995 bis August 1996 reduzierte sich der Bestand an Wasserhyazinthen in verschiedenen Regionen Mexikos von 95 bis 100% Bedeckung der Wasseroberfläche auf 1 bis 3 % im März 1998.

Die Käfer werden von dem entomophagen Pilz Beauveria bassiana befallen. Außerdem von einer Pilzart, die bisher unidentifiziert ist. Diese reduziert ihre Lebenserwartung, die Zahl der Eier und die Schlupfrate.
Neochetina eichhorniae
Dieser dunkelbraune Rüsselkäfer hat einen Lebenszyklus von 90-120 Tagen. Adulte und Larven fressen an Eichhornia crassipes.

1972 wurde er zum ersten Mal in Florida ausgesetzt. Mittlerweile ist er in Australien, Fiji, Honduras, Indien, Malaysia, Papua Neuguinea, Südafrika, Thailand und anderen Ländern etabliert.

Eichhornia crassipes wurde 1904 nach Sri Lanka eingeführt und stellte 1909 bereits ein Problem dar. 1988 wurde dieser Käfer zur Bekämpfung in Sri Lanka ausgesetzt (Room & Fernando 1992).

Zusammen mit N. bruchi wurde er 1993 aus den USA nach Mexiko importiert. Innerhalb von 320 Tagen nahm in Käfigversuchen die Zahl der Tiere pro Pflanzen von 0,26 auf 3,40 zu. Die Pflanzen waren am Ende des Versuchs alle schwer geschädigt und starben ab. Nach dem Freisetzen der Käfer im Zeitraum vom Januar 1995 bis August 1996 reduzierte sich der Bestand an Wasserhyazinthen in verschiedenen Regionen Mexikos von 95 bis 100% Bedeckung der Wasseroberfläche auf 1 bis 3 % im März 1998
Neohydronomus affinis

Syn. Neohydronomus pulchellus
Der ausgewachsene Käfer frisst an der Blattoberfläche, vom inneren Schwammgewebe und zwischen den Längsrippen der Blätter an Wassersalat (Pistia stratiotes). Die Eier werden einzeln in kleinen Gruben auf der Bolattoberseite nahe der Blattspitzen von jungen Blättern abgelegt. Nach der Eiablage werden die Grupen mit einer schwarzen Masse verschlossen. Die Larven schlüpfen nach etwa 4 bis 5 Tagen. Sie fressen und durchlaufen im Blattinneren innerhalb von 11 bis 14 Tagen drei Larvenstadien, bevor sie sich verpuppen. Nach weiteren 4 bis 5 Tagen schlüpft der Käfer aus der Puppe. Innerhalb von etwa 5 bis 9 Tagen Paaren sich die Tiere und legen selbst Eier. Die erwachsenen Tiere lassen sich äußerlich schlecht unterscheiden. Bei den Puppen gibt es jedoch geschlechtsspezifische Unterschiede am Hinterende.

Die Tiere fressen ausschließlich Pistia. Im Test wurden 35 Pflanzen als Nahrungsquelle angeboten. Darunter Reis, Salvinia molesta, Marsilea drummondii, Azolla pinnata, Tomate (Lycopersicum esculentum), Philodendron (Philodendron cordatum) und Fensterblatt (Monstera deliciosa) und Ludwigia peploides. An keiner davon wurde gefressen und es wurden auch keine Eier abgelegt.

Der Käfer wurde zur Bekämpfung von Pistia stratiotes nach Australien eingeführt. Er reduzierte die Pistia-Bestände um 40 % oder mehr innerhalb von 12 bis 18 Monaten. Er wurd auch in Botswana, Papua-Neuguinea, Südafrika, den USA und Simbabwe ausgewildert. Ursprünglich stammen die Tiere aus Brasilien.
Notaris scirpi
Dieser Rüsselkäfer frisst an Binsen, Seggen und anderen Sumpfpflanzen am Rand stehender Gewässer. Das ausgewachsene Tier ist 6-7,5 mm lang.

Die Art ist von Europa über Sibiren bis nach Japan verbreitet und recht häufig
Notaris acridulus
Dieser Rüsselkäfer lebt auf Seggen und Süßgräsern. Das ausgewachsene Tier ist 3-4 mm lang. Er ist stellenweise häufig
Poophagus sisymbrii
Ein Rüsselkäfer aus Nord- und Mitteleuropa. Er lebt an Gewässerufern auf Brunnenkresse, Sumpfkresse, anderen Sumpfpflanzen. Die Larven entwickeln sich in den Stängeln der Pflanzen. Der Käfer ist 2,6-3,7 mm lang.
Thyryogenes festucae

Braungraue Riedgrasrüssler
Dieser Käfer lebt an Seggen und Binsen. Er ist 4-7,5 mm lang. Nicht besonders häufig, aber weit verbreitet.
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Schmetterlinge (Ordnung Lepidoptera)




Tier
Aussehen, Verhalten, Wirtspflanzen
Acentria ephemerella

DENIS & SCHIFFMüLLER

Larve von Acentria ephemerella

Die Wasserschmetterlinge der Gattung Acentria sind Schädlinge an submersen Wasserpflanzen in den Uferzonen von Seen. Die adulten Tiere sind etwa 6 mm lang. Die Weibchen sind etwas größer als die Männchen. Die Tiere haben Schwimmborsten an den Füßen. Die Männchen sind normal geflügelt, aber die meisten der Weibchen haben Stummmelflügel. Sie strecken lediglich den Hinterleib zur Paarung aus dem Wasser.

Acentria ephemerella frisst an Potamogeton lucens, P. pectinatus, P. perfoliatus, Ceratophyllum demersum und Myriophyllum spicatum. Die Art meidet aber Chara sp., Najas marina und Elodea nuttallii. Sie wurde allerdings früher auch häufiger an E. canadensis / Wasserpest gefunden.

Die Larven fressen im Sommer an den oberen Sproßbereichen und wandern zur überwinterung in die unteren Bereiche. In der Untersuchung von Gross et al. (2002) im Bodensee wurden im Zeitraum zwischen Juni 1998 bis Oktober 2000 durchschnittlich an Potamogeton pectinatus 6 - 234, an Potamogeton perfoliatus 17 - 2833 und an Myriophyllum spicatum 125 - 410 Larven pro Quadratmeter gefunden. Durch den Fraß der Larven wurden zwischen 46 und 100 % der Triebspitzen von P. perfoliatus beschädigt. Der Fraßschäden an den Blättern war geringer (bis 80%). Von den Triebspitzen von Myriophyllum spicatum wurden durchschnittlich nur 50%, von den Blättern nur etwa 1% beschädigt.
Acentropus niveus (Acentria nivea) OLIV. sind ältere Synomyme für diese Art. Die Larven leben und verpuppen in KÖchern unter Wasser.

Bellura densa
Ein in Florida heimischer Falter, dessen Larven an Eichhornia fressen. Er hat wenig Einfluß auf die Bestände der Wasserhyazinthe in Florida.
Cataclysma lemnata
Die Larven des Falters fressen unter anderem an den Blättern von Lemna minor, Spirodela polyrhiza, Elodea canadensis, Potamogeton luscens und Nymphoides peltata (van der Velde 1979).
Elophila nymphaeata

Seerosenzünsler

Haus eines Seerosenzünslers
auf der Blattunterseite einer Seerose

geöffneter Kokon mit Raupe
Der Seerosenzünsler gehört zur Familie der Pyralidae. Er ist ein häufiger Schädling an Wasserpflanzen. Neben Seerosen werden auch andere Pflanzen befallen, darunter auch Potamogeton und Hydrocharis.

Die Falter haben eine Flügelspannweite von ca. 2 cm. Sie sind braun mit unregelmäßigen weiß-grauen Flecken. Die Raupe ist bis 2,5 cm lang, samtig, cremefarben mit einem dunklen Rückenstrich. Der Kopf und der Nackenschild sind bräunlich.

Die Weibchen leben ihre Eier im Juni und August auf der Blattunterseite oder an den Blattrand der Wirtspflanzen. Die Raupen schlüpfen nach etwa 2 Wochen und bohren sich in die Blätter. Drei Tage bleiben sie im Blatt, dann kommen sie heraus und bilden ein flaches, obvales Gehäuse aus zwei abgebissenen Blattteilen. Darin eingeschlossen wandern die Raupen auf der Blattoberfläche (über oder unter Wasser) herum und fressen weiter. Bei Bedarf bauen sie einen größeres Haus. Wenn sie nicht fressen treiben die Blattgehäuse frei auf dem Wasser. Im Herbst wandern sie an das Gewässerufer und überwintern dort. Im Frühjahr fressen sie weiter. Im Frühsommer verpuppen sie sich und spinnen sich einen seidenen Kokon.

Die Schäden äußern sich in zerfressenene Blättern.

Eine Bekämpfung mit Insektiziden ist nicht zu empfehlen, weil Fische und andere Lebewesen im Teich gefährdet wären. Die Gehäuse sollten mit der Hand abgesammelt werden.
Niphograpta albiguttalis

Wasserhyazinthen-Motte
Die Wasserhyazinthen-Motte befällt nur Eichhornia crassipes. Ihr Lebenszyklus (vom Schlupf zu Eibablage) dauert 30 Tage. Nur die Laren fressen von der Pflanze. Die Motte wurde in Florida, Louisiana, Mississippi, Auatralien, Südafrika und im Sudan etabliert, um Wasserhyazinthen zu bekämpfen.

Syn. Sameodes albiguttalis
Nymphula nymphaeata
Die Larven der Falter verursachen Lochfraß an Seerosenblättern. Die Raupe ist braun und behaart. Sie frisst unter Wasser an Laichkraut-Schwimmblättern und Seerosen. Sie baut sich einen KÖcher aus zwei zusammengesponnenen Blattstücken. Die zweite Generation überwintert in den Stängeln von Laichkraut.
Nymphula stagnata
Die Larven fressen sich in die Balttstiele von Seerosen
Parapoynx stratioata

Wasseraloe-Zünsler

adultes Tier an Stratiotes aloides


Larve ohne Gespinst aus Pflanzenteilen

Dieser Falter aus der Familie der Crambidae lebt an Wasserpflanzen wie dem ähriges Tausendblatt (Myriophyllum spicatum), Wasserpest (Elodea), Laichkraut (Potamogeton), Hornblatt (Ceratophyllum), Krebsschere (Stratiotes aloides), GewÖhnlichem Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica), Wassersternen (Callitriche) und Seerosen (Nymphaea).

Die Art hat pro Jahr mindestens zwei Generationen, die von Mai bis Oktober fliegen. Die Raupe lebt im Wasser in einem rÖhrenartigen Gespinst aus zusammengesponnen Pflanzenteilen von Wasserpflanzen. Sie hat Kiemenbüschel zur Aufnahme von sauerstoff aus dem Wasser.
Spodoptera littoralis BOISDUVAL

Afrikanischer Baumwollwurm

Larve, Kopf links


Bauchansicht der Larve, Kopf links


Fraßschaden an Microsorum
Dieser nachtaktive, kleine Schmetterling gehört zu den Eulenfaltern (Familie Noctuidae). Er ist unauffällig grau-braun mit variabler Zeichnung. Die Flügelspannweite beträgt etwa 4 cm. Die Vorderflügel sind schwarz-braun mit hellerer Zeichnung. Die Hinterflügel sind meist weiß. Die sehr gefräßige Raupe ist zwischen 1 und 5 cm lang. Sie ist hell braun bis schwarz-braun mit einer feinen weißlichen Sprenkelung. Entlang des Körpers verlaufen drei - manchmal nicht gut sichtbare - orange-braune Linien. Manche Tiere haben auf beiden Körperseiten je einen schwarzen oder schwarzen Fleck pro Segment. Andere haben nur auf wenigen Segmenten schwarze Flecken. Die Puppe ist 1,5 bis 2 cm lang und rötlich braun.

Es handelt sich um eine subtropische bis tropische Schmetterlingsart, die sich in Südeuropa etabliert hat und manchmal mit Stecklingen oder Jungpflanzen nach Nordeuropa importiert wird.

Die Weibchen legen Eier in großen Gruppen an der Blattunterseite. Unter Gewächshausbedingungen schlüpfen die Raupen nach wenigen Tagen. Zunächst kommt es zu einem Lochfrass in den Blattspreiten, größere Raupen fressen ganze Blätter. Es wird reichlich grünlicher bis schwarzer, feuchter Kot abgesetzt. Bei Störung lassen sich die Raupen von den Pflanzen fallen. Nach etwa 2 Wochen ist die Entwicklung abgeschlossen und die nächste Generation Falter fliegt.

Betroffene Wasserpflanzen sind zum Beispiel Echinodorus und Microsorum.

erwachsenes Tier

Vogtia malloi
Eine Motte an Alternanthera phyloxeroides. Der Falter schädigt sowohl die Wasserform, als auch die Landform der Pflanze, hat aber auf die emersen Bestände nur sehr wenig Einfluss.
Xubida infusella
Falter, dessen Larven an Eichhornia crassipes fressen.
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Zweiflügler (Ordnung Diptera)

Die Zweiflügler werden in die Unterordnung Nematocera (Mücken) und Brachycera (Fliegen) unterteilt. In beiden Gruppen gibt es Pflanzenschädlinge.

Mücken:

Familie Tipulidae (Schnaken)

Familie Chironomidae (Zuckmücken)

Zuckmücken haben ihren Namen von den zuckenden Bewegungen ihrer Vorderbeine. Sie stechen nicht. Bei vielen Arten fressen die erwachsenen Tiere gar nicht. In Mitteleuropa leben mehr als 1000 verschiedene Arten.

Die Larven leben im Süßwasser und ernähren sich hauptsächlich von Algen und Detritus. Sie selbst dienen als wichtige Fischnahrung.

Als Pflanzenpathogene treten sie vor allem an Wasser- und Sumpfpflanzen auf. Die Larven einiger Arten können auch in feuchter Erde überleben und sind manchmal Schädlinge an den Wurzeln von Gewächshauspflanzen (z.B. Bryophaenocladius furcatus).


Chironomus sp.
Eine Mückenart aus China. Die Larven sind rot. Einige davon bohren sich in die Schwimmkörper von Eichhornia crassipes. Sie fressen das schwammige Gewebe im Inneren. Die Schwimmkörper faulen und gehen unter.
Cricotopus lebestis

Hydrilla-Triebspitzen-Miniermücke
Die Mücke stammt aus Nordamerika. Das genaue Verbreitungsgebiet ist nicht bekannt. Die Larve frisst sich als Minierer durch das meristematische Gewebe von Hydrilla verticilliata und unterbricht so das Sproßwachstum. Auf diese Weise kann die Larve verhindern, dass die Pflanzen die Wasseroberfläche erreichen. Weitere Informationen zu dem Tier sind auf der Seite der University of Florida zu finden.
Cricotopus myriophyllii

Myriophyllum-Miniermücke

Larve von C. myriophyllii

Die Larven dieser Mücke sind auf Tausendblatt (Myriophyllum) spezialisiert. Die Art gehört zur Familie der Chironomide (Zuckmücken). Die erwachsenen Tiere stechen nicht.
Cricotopus ornatus
Dieser Blattminierer frisst an Seerosen. Die Blätter können völlig skelettiert werden. Besonders schwerwiegend ist der Befall bei kleinen Varietäten von Seerosen.

Familie Sciaridae (Trauermücken)

Als Trauer- oder Pilzmücken werden verschiedene Arten aus der Gattung Bradysia bezeichnet. Die Tiere sind bis etwa 6 mm groß und meist schwarz ("Trauer"-mücke). Die Weibchen legen 100 oder mehr Eier in der Nähe der Pflanze im Substrat ab. Die Larven sind transparent mit einer schwarzen Kopfkapsel. Sie fressen junge Wurzeln und manchmal auch Stängel. Oft treten zusätzlich Pilzinfektionen an den befallenen Pflanzen auf ("Pilz"-mücke).

Zur Befallskontrolle werden gelbe oder blaue Leimtafeln über den Pflanzen aufgehängt. Starker Befall ist leicht festzustellen, da die Mücken beim Streichen durch den Bestand auffliegen. Sie sind keine besonders ausdauernden und guten Flieger und "fallen" recht schnell wieder zurück zwischen die Pflanzen.


Bradysia sp.

Trauermücken
Trauermückenlarve mit typischer,

schwarzer Kopfkapsel und Kot

Trauermückenlarven verursachen ohne eine geeignete Bekämpfung große Schäden in Jungpflanzenbeständen von z. B. Alternanthera reineckii, Ceratopteris thalictroides, Glossostigma elatinoides, Micranthemum umbrosum und Hemianthus callitrichoides. Die Wurzeln werden angefressen und die Pflanzen sterben ab. Oft kommen noch Pilzinfektionen dazu, die durch die Frassstellen leicht in die Pflanzen eindringen können.
Fliegen

Brachycera (Fliegen)



Hydrellia balciunasi
Die Larven dieseer Bohrfliege (Ephydridae) aus Australien fressen an submersen Hydrilla verticilliata. Sie sind Blattminierer.

In Australien entwickeln sich 97% der Tiere an Hydrilla. 1988 wurde die Fliege nach Florida eingeführt um ihr Potential gegen die dort eingeschleppte Hydrilla verticiliata zu testen.

Bei 27 °C und 16 Stunden Beleuchtung dauert die Entwicklung vom Ei bis zum fertigen Tier etwa 22 Tage.

27 Testpflanzen wurden den Tieren angeboten. Darunter waren Sagittaria sp., Elodea canadensis, Egeria densa, Vallisneria americana, 8 Potamogeton-Arten und Reis. Es wurden auf den meisten Pflanzen Eier abgelegt. Die Larven frassen sich aber nur in die Blättern von Hydrilla verticilliata, Potamogeton pusillus und P. crispus (Buckingham et al. 1991).
Hydrellia pakistanae
Wie die vorangegangene Art ist auch diese eine Minierfliege an Hydrilla.
Milben








Tarsonemidae sp.

Weichhautmilben

Die Einstiche von Weichhautmilben

an Lilaeopsis brasiliensis
Weichhautmilben sind kleine elliptische, hellbraune bis weißliche Milben, deren Mundwerkzeuge deutlich sichtbar vom Rest des Körpers abgesetzt sind. Alle Arten zeigen Sexualdimorphismus. Ein Geschlechtsunterschied kann das Vorhandensein von hakenförmigen Klauen beim Männchen sein. Milben sind Spinnentiere und haben 8 Beine.
Tetranychus urticae

Gemeine Spinnmilbe

Rote Spinne

Weichhautmilben

Spinnmilben an Hydrocotyle verticiliata


Die Gemeine Spinnmilbe und die Rote Spinne gehören zur Familie der Tetranychidae. Die Arten in diser Familie spinnen alle Seidenfäden mit Drüsen an der Vorderseite des Körpers. Alle Arten saugen in allen Entwicklundstadien an Pflanzen.

Diese Art ist sehr häufig, weit verbreitet und befällt sehr viele verschiedene Pflanzen. Die Tiere sind nur etwa 0,5 bis 0,6 mm groß und fallen darum nicht direkt auf. Sichtbar ist das Schadbild aus aus winzigen weißen Punkten, die durch die Saugtätigkeit an einzelnen Zellen entstehen. Die betroffenen Regionen trocknen aus und werden braun. Auffällig sind auch feine Gespinste, die die befallenen Pflanzenteile einhüllen.

Die Rote Spinne ist eine kleine rotbraune Milbe, die sich ebenfalls mit Gespinsten ein eigenes Mikroklima schafft.

Rote Spinne an Limnophila sessiliflora


Orthogalumna terebrantis
Eine Milbe, die Eichhornia crassipes schädigt.
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Fadenwürmer


Nematode
Wirtspflanze
Aphelenchoides fragariae
Das Erdbeerblattälchen befällt neben Erdbeeren auch Zier- und Wasserpflanzen. Der Befall tritt auch submers auf.
Meloidogyne sp.

Wurzelgallnematoden

Wurzelgallen an Echinodorus

Wurzelgallnematoden befallen die Wurzeln und verursachen durch Störungen des Hormonhaushaltes Wucherungen im Gewebe. Die so entstehenden Gallen sind zwischen 1 mm und 2 cm groß. Die Nematoden können durch ihre Saugtätigkeit Eintrittspforten für Pilze schaffen.

Durch die Wucherungen werden die normalen Stoffwechselfunktionen der Wurzeln gestört. Dadurch kommt es zu Kümmerwuchs und Nährstoffmangelsymptomen bei den Pflanzen.

Die Nematoden sind meist polyphag und befallen viele verschiedene Pflanzenarten.

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Schnecken




Echinodoren werden von Schnecken angefressen.

Besonders die jungen Herzblätter weisen Frassspuren auf.

Wenn sie vollständig entfaltet sind, zeigen sich oft merkwürdige Scherenschnittmuster.
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Pilze


Pilz
Wirtspflanze
Acremonium curvulum
befällt Myriophyllum spicatum
Acremonium zonatum

Der Pilz verursacht an Eichhornia crassipes lokale Blattflecken. Gelangt er durch Beschädigungen in das Pflanzengewebe verursacht er Fäulen.
Alternaria alternanthera
Alternaria sp. verursachen die Schwarz- oder Dürrfleckenkrankheit an verschiedenen Zier und Nutzpflanzen. Zuerst treten an bodennahen Blättern ringförmige, graue bis schwarze Flecken auf, die schnell einsinken und eintrocknen. Später werden auch die oberen Blätter befallen. Der Pilz überdauert in Laub und Fruchtresten des Vorjahres und infiziert die folgende Pflanzengeneration vom Boden her durch aufwirbelnde Sporen. Es werden vor allem geschwächte Pflanzen befallen.

Alternaria alternanthera befällt das "Aligator Weed" (Althernanthera philoxeroides).
Botrytis cinerea

Grauschimmel

Grauschimmel an Bacopa autralis


Mycel von Grauschimmel

Der Grauschimmel hat einen sehr großen Wirtskreis. In Gewächshäusern und im Freiland befällt er unter anderem Erdbeeren, Begonien, Alpenveilchen, Geranien und Rosenblüten. An Blätter, Blüten und Früchten bilden sich braune Faulstellen, die mit grauem Hyphengeflechten überzogen sind. Die Pilzmycelien dringen in das Gewebe ein und zerstören es. In den Konidienfäden entwickeln sich zahlreiche Sporen, die zu neuen Infektionen führen.

Grauschimmel ist ein typischer Schwächepilz. Der Befall wird durch hohe Luftfeuchte und schlechtes Abtrocknen der Pflanzen begünstigt. Eine stark einseitige Stickstoffdüngung senkt die Widerstandkraft der Pflanzen. Kaliumbetonte Düngung wirkt der Infektion entgegen.
Cercospora echinodori

Blattfleckenkrankheit an Echinodorus

C. echinodori an E. schlüteri ´Leopard´


Gegen das Licht sind um die braunen

Flecken herum charakteristische

Aufhellungen zu sehen.

Blätter und Adventivpflanzen werden bereits in einem frühen Entwicklunsstadium infiziert. Es bilden sich zuerst chlorotische Aufhellungen und bräunliche Punkte in den Blattspreiten aus, die sich dann schnell zu flächigen braunen Flecken erweitern. Oft sind die Blätter deformiert und klein. Der Pilz kann bei starkem Befallsdruck durch die Blattstiele in das Herz der Pflanze wandern und sie abtöten.
Cercospora piaropi
Ein Blattfleckenerregern aus den USA, der an Wasserhyazinthen Nekrosen verursacht. Der Pilz reduziert die Zahl der Blätter, die Zahl der Pflanzen pro Quadratmeter Wasseroberfläche und das Frischgewicht.

Der Befall wird durch Fraßschäden von Neochetina eichhorniae und N. bruchi um das 7,5 bis 10-fache gesteigert.
Cercospora rodmanii
Dieser Pilz befällt die Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes). Im frühen Stadium bilden sich an den Blatträndern der Wasserhyazinthen winzige dunkle Punkte. Die Blätter beginnen von der Spitze her abzusterben. Nachwachsende Blätter bleiben klein. Die Wurzeln werden abgebaut. Wenn mehr Blätter absterben als nachwachsen, dann sinkt die Pflanze.
Colletotrichum gloeosporioides
Befällt Myriophyllum spicatum
Fusarium roseum ´culmorum´
Eichhornia crassipes, Hydrilla sp. Ceratophyllum demersum, Egeria densa, Vallisneria americana und Najas gudalupensis

Am stärksten wirkt ein bestimmter Stamm, der in den Niederlanden aus Hydrilla isoliert worden ist. An dieser Hydrilla war der Befall an Kopf- und Wurzelfäule zu erkennen. Isolate des selben Pilzes aus Ficus elastica (Gummibaum), Pistia stratiotes und aus der Wasserhyazinthe waren wirkungslos. Der Pilz verursacht eine Wurzelfäule.

Nicht geschädigt wurden im Versuch Alternanthera philoxeroides, Nuphar luteum und Ruppia maritima.
Fusarium sporotrichoides
Myriophyllum spicatum

Verursacher von Chlorosen und Stängelflecken
Fusarium sp. Pythium sp. oder

Pythophtera sp.

Stängelgrundfäule

Stängelgrundfäule durch Pilzbefall

an Alternanthera reineckii ´Rosaefolia´

Für die Stängelgrundfäule kommen eine ganze Reihe von Pilzen in Frage, die in die Basis der Pflanzen eindringen und Fäulen verursachen.

Die Fusarium-Arten werden teilweise in Formen unterteilt, die auf bestimmte Wirtspflanzen spezialisiert sind. Beispielsweise befällt Fusarium oxysporum f. sp. leucopersici nur Tomaten. Einige Fusarium-Arten produzieren Toxine, die zum Absterben der Wirtspflanzen führen.

Die Gattung Phytophtera umfasst etwa 40 Arten, die meist einen sehr großen Wirtskreis haben. Allein die Art P. cactorum gefällt Pflanzen aus mindestens 154 verschiedenen Gattungen. P. cinnamomi lebt als Parasit an etwa 900 verschiedenen Pflanzenarten. Es werden Stängelgrund- und Wurzelfäulen verursacht.

Die Gattung Pythium umfasst etwa 60 Arten, die Wurzeln, Speicherorgane oder Stängel befallen. Dabei verursachen sie Umfallkrankheiten, Schwarzbeinigkeit und wässrige Fäulen.

Die Pilze an Aquarienpflanzen in Gärtnereien werden in der Regel nicht genau identifiziert, weil das für eine Bekämpfung nicht notwendig ist. Daher lassen sich die Pilze auch nicht eindeutig zuordnen. Eine Mischinfektion ist möglich.

ähnliche Schäden können durch den Befall mit Raupen auftreten, dann sind aber immer Kotkügelchen zu finden.
Myrothecium roridum
Anubias barteri, Cryptocoryne wendtii, Cryptocoryne albida, Pistia stratiotes, Phyllanthus fluitans

tritt mur in emerser Kultur auf; bei Anubias auf Blättern und Blüten, bei den Cryptocorynen, Pistia und Phyllanthus auf den Blättern
Phytophtora sp.
Nymphaeae-Arten, Hydrilla sp. und andere

Der Pilz verursacht eine Kronen- und Stängelfäule. Die Blätter werden frühzeitig gelb, schwammig und beginnen zu riechen. Die Infektionsstellen können unter Wasser sein.
Quelle:

Stapeley Water Gardens (1989): Collins Guide to Waterlilies and other aquatic plants.- William Collins Sons & Co Ltd, London, Glasgow, Sydney, Auckland, Toronto, Johannesburg

Pythium sp.
Hydrilla

Ob Pythium selbst Schaderreger oder nur ein sekundärer Parasit ist konnte bisher nicht geklärt werden.
Rhizoctonia solani
Myriophyllum

Der Pilz verursacht auch Fäule an Kartoffeln, und Zierpflanzen. Sehr häufig!
Rhizoctonia spec.
Bei Cryptocoryne wendtii verursacht der Pilz Fäulen an der Stängelbasis. Bei Javafarn bilden sich auf den Blättern braune Flecken, die eintrocknen. Das Isolat von M. pteropus war im Versuch nicht auf C. wendtii übertragbar.
Uredo eichhornia
Rostpilze verursachen im Anfangstadium an der Blattunterseite punktförmige, rostrote bis dunkelbraune, erhabene Pusteln. Dabei handelt es sich um die Sporenträger des Pilzes. Sie dehnen sich zu Ringen oder Flecken aus, während der Pilz der Planze Nährstoffe und Wasser entzieht. Das befallenen Gewebe stirbt ab. Uredo eichhornia befällt Wasserhyazinthen (Eichhornia crassipes).



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Internetquellen:

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