Gattung Ceratophyllum - Hornblatt

geschwungene Linie
Hornkraut in einem Teich
Gesundes Hornblatt bietet Nahrung und Deckung für viele Tiere.

Hornkraut löst sich auf

Wenn Hornblatt sich auflöst, fallen die Blätter von den Stängeln ab. Sie zersetzen sich sehr schnell und bilden eine schlammige Masse.

Hornblatt (Ceratophyllum), das oft als Hornkraut bezeichnet wird, gehört zu den bekanntesten Aquarienpflanzen. Leider gehört es aber nicht zu den pflegleichtesten Arten. Hat es sich in einem Aquarium etabliert, wächst es zügig. Bringt man die Pflanzen jedoch in ein anderes Milieu, kann es sein, dass sie sich sehr schnell auflösen. Bäder in Mineralwasser oder Leitungswasser führen oft zum Zerfall. Auch das Umsetzen von einem ins andere Aquarium kann diesen Effekt haben.

rötliche Form Formen mit roten Stielen oder rötlichen Triebspitzen sind besonders beliebt.

Der Grund dafür ist bisher unbekannt. Es sieht aber so aus, als würden ausser Kupfer, Cadmium und Rückständen aus Fischmedikamenten und Pflanzenschutzmitteln auch viele andere Faktoren oxidativen Stress in der Pflanze auslösen, der zum Absterben von Zellen führt. Zum Beispiel verursachen Extrakte aus den Blättern von Eiche (Quercus robur) und Schilf (Phragmites australis) Stress auf cellularer Ebene. Innerhalb von 24 Stunden lässt sich eine Hemmung der Fotosynthese an Hand von reduzierter Sauerstofffreisetzung nachweisen. Die Aktivität verschiedener Enzyme, die bei Stress mit der Entgiftung der Zellen beschäftigt sind, steigt an.
ErhÖhte Nährstoffgehalte im Wasser führen bei Ceratophyllum ebenfalls zu Stress. Mit zunehmendem Nährstoffgehalt im Wasser wird die Oberfläche der Triebe von Ceratophyllum demersum immer unebenmäßiger und es bilden sich große Hohlräume im Gewebe (Xiong et al. 2010). Bereits bei etwa 5 mg Nitrat und 0,6 mg Phosphat pro Liter Wasser ist das Gewebe mit großen Löchern durchzogen. Diese strukturellen Veränderungen dienen vermutlich dazu, dass bei erhöhter Stoffwechselaktivität Sauerstoff und Kohlendioxid besser transportiert werden können.
Es wird nicht jede Stickstoffform gut vertragen. Nitrat verursacht auch in höheren Konzentrationen von 100 mg N /l (entspricht etwa 440 mg Nitrat pro Liter) keine Probleme. Der Grenzwert für Harnstoff liegt bei 15 mg N /l. Höhere Konzentrationen verursachen Wuchshemmungen und reduzieren die überlebensrate. Ammonium (NH3) wirkt sich besonders schädlich aus. Werte über 0,41 mg/l verursachen bereits Wuchshemmungen und führen zum Absterben (FanYingZuo 2007).
Hornblatt braucht verhältnismäßig viel Licht. Der Kompensationspunkt von Ceratophyllum demersum liegt bei 35 µmol / m2 s-1 und die Lichtsättigung ist bei 700 µmol / m2 s-1 erreicht. Das entspricht dem Lichtbedarf von Myriophyllum spicatum. Zum Vergleich: Bei unter Wasser wachsendem Hygrophila polysperma liegt der Kompensationspunkt bei 9 µmol / m2 s-1, bei Hydrilla vericillata bei 15 µmol / m2 s-1 und bei Egeria najas bei 13 bis 22 µmol / m2 s-1. Unter einer guten Belichtung werden die Triebspitzen von Ceratophyllum submersum auch im Aquarium rot.






Systematik

Stammbaum der Gattung Ceratophyllum
Stammbaum der Ceratophyllum-Arten (gezeichnet nach Les 1989)

Früchte der Hornblattarten

Früchte der verschiedenen Ceratophyllum-Arten (verändert nach Les 1989)

A typische Frucht von Ceratophyllum demersum
B Ceratophyllum demersum ohne Dornen
C geflügelte Form von Ceratophyllum demersum
D geflügelte Form von Ceratophyllum demersum
E Ceratophyllum submersum
F Ceratophyllum platyacanthum ssp. oryzetorum
G Ceratophyllum platyacanthum ssp. platyacanthum
H typische Frucht von Ceratophyllumechinatum
I Ceratophyllum echinatum ohne Dornen
J Ceratophyllum tanaiticum
K typische Frucht von Ceratophyllum muricatum ssp. murictum
L Ceratophyllum muricatum ssp. muricatum ohne Dornen
M typische Frucht von Ceratophyllum muricatum ssp. kossinskyi
N Ceratophyllum muricatum ssp.kossinskyi ohne Dornen
O typische Frucht von Ceratophyllummuricatum ssp. australe
P Ceratophyllum muricatum ssp. australe ohne Dornen

Die Gattung Ceratophyllumist die einzige in der Familie der Ceratophyllaceae und in der Ordnung Ceratophyllales. Die bei uns in der Aquaristik gebräuchliche Arteinteilung geht auf Wilmot-Dear (1985) zurück. Sie erkannte in ihrer Revision Ceratophyllumsubmersum und Ceratophyllumdemersum mit jeweils vier Varietäten an, die sie an Hand von morphologischen Merkmalen unterschied.
Mittlerweile haben aber umfangreiche morphologische, chemische und genetische Untersuchungen gezeigt, dass es sich um sechs Arten handelt, die in drei Sektionen unterteilt werden. Zur Sektion Ceratophyllum gehören Ceratophyllumdemersum und Ceratophyllumplatyacanthum, zur Sektion Submersum Ceratophyllumechinatum und Ceratophyllumsubmersum und zur Sektion Muricatum die Arten Ceratophyllummuricatum und Ceratophyllumtanaiticum.
Unterschieden werden die Arten nach der Form der Früchte und dem Grad der Gabelung der Blätter. Die morphologischen Unterschiede sind jedoch nicht immer eindeutig, weil die Früchte eine gewisse Variabilität aufweisen. An der Spitze findet aber immer einen mehr oder weniger deutlichen Dorn, der ein überrest des Griffels ist.

Diese neuere Klassifizierung wird allgemein anerkannt und findet zum Beispiel in der Flora of China und in der Flora of USA and Canada Verwendung. Csiky et al. (2010) bestätigen mit ihrer Untersuchung, dass die Einteilung von Les der von Wilmot-Dear vorzuziehen ist.


Biologie und Anatomie

männliche Blüte von Ceratophyllum demersum

männliche Blüte von Ceratophyllum demersum

Die Triebe sind bis etwa 1 m lang, wurzellos und tragen in 6- bis 12-zähligen Quirlen dichotom gegabelte Blätter. Die älteren Stängelabschnitte sind oft kahl und ziehen die Triebe wie ein Anker nach unten. Sie verfangen sich unter Wasser an Zweigen und zwischen Wasserpflanzen oder sind mit Schlamm bedeckt, so dass die Stängel mehr oder weniger fest verankern sind und senkrecht wachsen. Die Pflanzen kommen meist in flachem Wasser vor. In klaren Gewässern können sie aber bis in Tiefen von acht oder zehn Metern wachsen. Sie leben in nährstoffreichen stehenden Gewässern, die auch leicht brackig sein können. In hartem, alkalischen Wasser bildet sich auf den Pflanzen ein weißer Belag aus Kalk, der bei der Assimilation von Kohlenstoff aus Hydrogenkarbonat frei wird (Biogene Entkalkung). Als Begleitpflanzen treten oft Wasserlinsen (Lemna, Spirodela, Wolffia) auf.
Die Ceratophyllum-Arten sind echte Wasserpflanzen, die unter Wasser blühen und durch Wasser bestäubt werden. Männliche und weibliche Blüten sind an der selben Pflanze. Sie sitzen getrennt von einander in den Blattachseln. Die weiblichen Blüten sind einzeln und haben jeweils nur einen einfächrigen Fruchtknoten. Der Griffel ist lang und dünn und hat die Narbe an der Seite. Die männlichen Blüten haben 10 bis 20 Staubblättern. Wenn sie reif sind lösen sie sich ab und treiben an die Wasseroberfläche. Dort werden sie von Wind und Wellen verbreitet. Wenn die Pollensäcke aufreißen werden die Pollen frei, sinken nach unten und bestäuben die unter Wasser reifenden weiblichen Blüten. Hauptsächlich erfolgt die Vermehrung aber vegetativ durch Fragmentation der Triebe.

Nutzung durch den Menschen

Hauptsächlich kennen wir Ceratophyllum als Aquarien- oder Teichpflanze. Durch ihr schnelles Wachstum sind die Pflanzen beliebt als biologisches Bekämpfungsmittel gegen Nährstoffüberschüsse und Algen. Ceratophyllum enthält Substanzen, die das Wachstum von Cyanobakterien hemmen. Hornblatt findet Verwendung in Biokläranlagen. Selbst getrockneten Pflanzen können zum Binden von Schwermetallen aus dem Wasser genutzt werden.
In der Naturheilkunde wurde Ceratophyllum demersum zur Behandlung von Dermatitis, Elephantiasis, Sonnenbrand, Fiber oder Skorpionsstichen eingesetzt.



Gemeines Hornblatt, Raues Hornblatt - Ceratophyllum demersum Linné 1753

Ceratophyllum demersum

Das Hornblatt kann auch am Grund fixiert werden.

Früchte an Ceratophyllum demersum

Trieb mit Früchten

Frucht von Ceratophyllum demersum
Frucht von Ceratophyllum demersum

Synonyme:
Ceratophyllum apiculatum Chamisso

Herkunft:
weltweit

Aussehen:
Die Stängel werden bis zu 3 m lang. Die Triebe sind grün und die Blätter fühlen sich sehr steif und rau an. Die Blätter sind in Quirlen angeordnet. An der Spitze stehen sie oft sehr dicht. Sie sind ein- bis zweimal (selten dreimal) gabelig geteilt. Die Segmente sind am Rand gezähnt. Die Blattquirle haben einen Durchmesser von 1,5 bis 6 cm. Die Segmente sind 1,5 bis 2 cm lang. Die Frucht ist dunkel grün bis rötlich braun und ohne Dornen 3,5 bis 6 mm lang und 2 - 4 mm breit. Die Oberfläche ist glatt oder leicht knotig. Die Ränder sind ungeflügelt und ohne Dornen. An der Basis sind meist zwei gerade oder gebogene Dornen von 0,1 bis 1,2 cm Länge, die aber auch fehlen können. Der Dorn an der Spitze ist 0,5 bis 14 mm lang. Blüten und Früchte findet man von Juni bis Oktober.
Unter den Früchten sind 10 bis 14 flache Brakteen mit zwei Dornen an der Spitze.

Chromosomenzahl: Es wurden Chromosomenzahlen von 2n = 24, 38, 40 und 48 gezählt.

Temperatur: 15-30 °C
pH-Wert: 6,0-8,0
Härte: 5-18 °KH
Licht: wenig bis mittel

Sonstiges:
Die Pflanze wächst in nährstoffreichen, stehenden und langsam fließenden Gewässern. Sie kommt in Gräben, Flüssen, Teichen, Altwässern und brackigen Buchten vor. Am natürlichen Standort kommen die Pflanzen in Wassertiefen von 50-100 cm, seltener bis 8 m vor. Der pH-Wert an den natürlichen Standorten liegt bei durchschnittlich 7,4 (Flora of North America).

Diese Art ist in der Aquaristik weit verbreitet. Dieses Hornblatt ist relativ unempfindlich und wuchsfreudig. Zuviel Ammoniak und Chlorid oder Rückstände von Algenbekämpfungsmitteln werden aber nicht vertragen. Beim Einsetzen in ein Aquarium kann es zum Verlust der Blätter kommen. Teilweise zerfallen die Pflanzen ganz.

Die Vermehrung erfolgt durch Seitensprosse. Im Aquarium bilden sich manchmal männliche Blüten aber sehr selten weibliche. Früchte bilden sich so gut wie nie.
Die Pflanze eignet sich gut als Laichsubstrat und als Versteck für Weibchen. Hornblatt ist wurzellos und wächst nicht im Substrat an. Die Stängel faulen, wenn man sie direkt einpflanzt. Die Stängel können aber mit einem Stück Holz oder einem anderen Gewicht beschwert werden, damit sie unten bleiben. Dabei dürfen sie nicht in das Substrat gedrückt werden.










Hornblatt - Ceratophyllum echinatum Gray 1837

Früchte von Ceratophyllum echinatum

Früchte von Ceratophyllumechinatum nach Les 1989

Synonyme:
Ceratophyllum demersum Linnaeus var. echinatum (A. Gray) A. Gray
Ceratophyllum submersum Linnaeus var. echinatum (A. Gray) Wilmot-Dear

Herkunft:
Östliches Nordamerika in Kanada und in den USA von Maine bis Minnesota und Florida bis Texas und an der Westküste in Kanada und den US-Staaten Washington und Oregon.

Aussehen:
Die Triebe werden bis 1 m lang. An den Triebspitzen stehen die Blätter dicht zusammen. Sie sind dunkel bis oliv grün. Die Blattspreite ist drei- bis viermal gabelig gespalten und bildet in 2 bis 10 Segmente. Die Zähne am Rand sind unauffällig und schwach ausgeprägt. Die Quirle haben einen Durchmesser von 2,5 bis 5,5 cm. Die Früchte sind dunkel grün oder braun. Sie sind ohne Dornen 4,5 bis 6 mm lang und 2,5 bis 4,5 mm breit. Die zwei basalen Dornen (fehlen selten) sind gerade oder gebogen und 1 - 5 mm lang. Am rand sind 2 bis 13 0,5 - 6,5 mm lange Dornen. Der Dorn an der Spitze ist 1,5 bis 7,5 mm lang. Der Rand ist geflügelt.

Chromosomenzahl: 2 n = 24

Sonstiges:
Bei Kasselmann (2010) ist ein Foto von einer Frucht (S. 189), die von ihr "Ceratophyllum submersum var. echinatum" zugeordnet wird. Die Herkunft (Peru) legt aber nahe, dass es sich eher um Ceratophyllum muricatum handelt. Ceratophyllum echinatum gilt als endemisch für Nordamerika (Flora of North America).
Das Wasser an den Fundorten hat im Durchschnitt einen leicht sauren pH-Wert von 6,6.






Hornblatt - Ceratophyllum muricatum Chamisso 1829

Ceratophyllum muricatum muricatum

Früchte von ssp. muricatum nach Les 1989

Früchte von ssp. australe

Früchte von ssp. australenach Les 1989

Früchte von ssp. kossinskyi

Früchte von ssp. kossinskyi nach Les 1989

Synonyme:

Ceratophyllum submersum Linnaeus subsp. muricatum (Chamisso) Wilmot-Dear

ssp. australe (Grisebach) Les 1988:
Ceratophyllum australe Grisebach 1879
Ceratophyllum demersum Linnaeus var. cristatum K. Schumann
Ceratophyllum floridanum Fassett
Ceratophyllum llerenae Fassett

ssp. kossinkyi (Chamisso) Les 1988: Ceratophyllum kossinskyi Kuzeneva-Prochorova
Ceratophyllum inflatum C. C. Jao ex K. C. Kuan
Ceratophyllum manschuricum (Miki) Kitagawa
Ceratophyllum submersum Linnaeus var. manschuricum Miki
Ceratophyllum submersum var. squamosum Wilmot-Dear

Herkunft:
Afrika, Süd- und Mittelamerika, Karibik, Indien, eingeschleppt in Bulgarien in Reisfeldern

Aussehen:
Stängel bis 1 m lang. Die Blätter sind in 6- bis 12-zähligen Quirlen angeordnet. Sie sind zwei- bis viermal gabelig geteilt und spalten sich in 2 bis 10 Segment auf. Die Zähne am Rand sind nur schwach ausgeprägt und fehlen manchmal fast völlig. Die ersten Blätter der Sproßknsope sind ungeteilt. Die Blattquirle haben einen Durchmesser von 2,5 bis 6 cm. Die grüne oder dunkel braune Frucht hat meist eine knotige Oberfläche. Sie hat zwei lange Dornen an der Basis und einen an der Spitze. Dazu kommen mehrere kleinere am Rand.

Bei ssp. australe sind die basalen Dornen an der Frucht gerade oder gebogen und 0,3 bis 4,5 mm lang. Die bis zu 20 Dornen am Rand sind 0,1 bis 4 mm lang. Der Dorn an der Spitze ist 1,5 bis 7,5 mm lang. Die Frucht ohne Dornen ist 3 bis 4,5 mm lang und 2 - 3 breit.
Bei Ceratophyllum muricatum ssp. kossinsky ist zwischen den basalen Dornen etwa ein 120 °-Winkel. Die Blattquirle haben einen Durchmesser von 2,5 bis 6 cm. Die einzelnen Segmente sind 1 bis 1,2 cm lang und 0,2 bis 2 mm breit.
Die Früchte sind braun bis dunkel grün, 3,5 bis 4 mm lang und 32 - 2,5 mm breit. Die Oberfläche ist knotig bis papillÖs. Am Rand ist ein scharfer Grad mit 1 - 8 gefügelten oder ungeflügelten Dornen. Diese Dornen sind zwischen 0,1 und 2,5 mm lang. Die zwei basalen Dornen sind 1,5 - 6 mm lang. Blüten und Früchte findet man in der Natur von Juli bis Oktober.

Bei Ceratophyllum muricatum ssp. muricatum haben die größeren Dornen an der Furcht alle etwa die selbe Länge. Die beiden basalen Dornen weisen nach unten.

Es gibt von allen Ceratophyllum muricatum-Unterarten Formen, bei der die basalen Dornen fehlen und die Früchte glatter sind.

Temperatur: 15-30 °C
pH-Wert: 6,0-8,0
Härte: 5-18 °KH
Licht: wenig bis mittel

Sonstiges:
Ceratophyllum muricatum ssp. muricatum kommt in ägypten, südlich der Sahelzone und in Indien vor. Auch in Neuguinea wurde diese Unterart nachgewiesen. Ceratophyllum muricatum ssp. kossinsky kommt in China vor. Die Unterart ssp. australe kann man im Süden Nordamerikas (Florida, Georgia, North und South Carolina), in Mittelamerika, in der Karibik und in Südamerika (Peru, Ecuador, Kolumbien, Venezuela, Guyana, Surinam, Bolvien, Brasilien und Argentinien) finden. Bei dieser Form sind die basalen Dornen an der Frucht kürzer als der an der Spitze und nur wenig länger als die am Rand. Das Foto einer Frucht ist bei Kasselmann (2010) auf Seite 189 zu sehen. Dort ist es "Ceratophyllum submersum var. echinatum" zugeordnet.
Das Foto einer Frucht von Ceratophyllum muricatum ssp. australe ist bei Kasselmann (2010, S. 189) zu sehen. Dort ist sie Ceratophyllum submersum var. echinatum zugeordnet.
Aus Südamerika sind wahrscheinlich Aufsammlungen von Ceratophyllum muricatum ssp. australe in Kultur. Möglicherweise werden auch Ceratophyllum muricatum ssp. muricatum aus Afrika kultiviert.

Hornblatt - Ceratophyllum platyacanthum Chamisso 1892

Früchte von Ceratophyllum platyacanthum

Frucht von ssp. oryzetorum (oben) und ssp. platyacanthum (unten) nach Les 1989

Synonyme:
ssp. oryzetorum (V. Komarov) Les 1988:
Ceratophyllum oryzetorum V. Komarov 1932
Ceratophyllum demersum Linnaeus var. pentacorne Kitagawa
Ceratophyllum demersum var. quadrispinum Makino
Ceratophyllum pentacanthum Hayata

Herkunft:
gemäßigte Breiten in Europa und Asien

Aussehen:
Die Stängel sind bis 1 m lang. Die dunkel grünen Blätter sind ein bis zwei Mal gabelig geteilt. Die Blattquirle haben einen Durchmesser von 2,5 bis 4 cm. Die Frucht ist glatt, hat aber zusätzlich zu zwei langen Dornen an der Basis und dem an der Spitze auch auf jeder Seite einen.
Bei der Unterart oryzethorum sind die Dornen schlank und glatt. Die Dornen auf den Seiten sind 0,5 bis 9,5 mm lang.
Die Segmente sind linealisch und 1 - 2 cm lang. Die Frucht ist braun bis dunkel grün, 4 bis 5 mm lang und 2 - 3 mm breit. Die Oberfläche ist glatt oder leicht knotig. Der Rand ist ohne Dornen und Flügel. Die zwei basalen Dornen sind 1,5 bis 12,5 mm lang, gerade oder gebogen. Der Dorn an der Spitze ist 2 bis 12,5 mm lang. Blüten und Früchte sind von Juni bis September zu finden.

Bei Ceratophyllum platyacanthum ssp. platyacanthum haben die Dornen flügelartige Verbreiterungen und es sind zusätzliche kleinere, geflügelte Dornen am Rand.

Sonstiges:
In Deutschland / Europa wahrscheinlich nicht in Kultur.




Zartes Hornblatt - Ceratophylum submersum Linné 1763


Ceratophyllum submersum

Ceratophyllum submersum

Frucht von Ceratophyullum submersum

Frucht von Ceratophyllum submersum nach Les 1989

Synonyme:
-

Herkunft:
Europa von Spanien bis zum Ural
Aussehen:
Die frei treibenden Stiele werden bis 50 cm lang. Die Pflanzen sind wurzellos. Die Blätter sind in Quirlen angeordnet und bräunlich-grün. Die Blätter sind drei bis vier mal gabelig geteilt. Die Segmente sind borstig und nur mit wenigen feinen Zähnen besetzt. Die Stängel bilden unter der Wasseroberfläche dichte Polster. Die Blüten sind winzig und befinden sich in den Blattachseln. Männliche Blüten haben oft weniger als 10 Staubblätter. Dieses Hornkraut hat Früchte mit einem kurzen Dorn an der Spitze.
Unter den Früchten sind 10 bis 14 flache Brakteen mit zwei Dornen an der Spitze.

Temperatur: 10-30 °C
pH-Wert: 6,0-7,5
Härte: 5-18 °KH
Licht: mittel bis wenig

Sonstiges:
Die Pflanzen sind viel seltener als Ceratophyllum demersum. Sie kommen nur zerstreut in stehenden Gewässern vor. Am natürlichen Standort kommt es in Wassertiefen von 20-30 cm vor. Die Pflanze ist winterhart. Das Zarte Hornkraut bevorzugt Gewässern, die sich schnell erwärmen. Die Art wächst langsamer als Ceratophyllum demersum.

Das Zarte Hornblatt eignet sich gut als Laichsubstrat und als Versteck für Jungfische. Diese Art ist weniger wüchsig als Ceratophyllum demersum und kann im Aquarium bei gemeinsamer Kultur von ihm verdrängt werden.
Die Vermehrung erfolgt durch Seitensprosse.









Hornblatt - Ceratophyllum tanaiticum Sapegin

Frucht von Ceratophyllum tanaiticum

Frucht von Ceratophyllum tanaiticum nach Les 1989

Synonyme:
-
Herkunft:
Ungarn, Bulgarien, Rumänien, der Ukraine, Russland und Kasachstan

Aussehen:
Die Blätter sind 1 bis 2 cm lang grün oder gelblich. Sie sind in etwa achtzähligen Quirlen angeordnet. Sie sind drei- bis viermal gabelig geteilt. Die Zähne am Rand der Segmente sind fein und nur schwach ausgeprägt.
Die Früchte sind grün, braun oder rot und stark abgeflacht. Sie sind 2,9 bis 6,9 mm lang, 1,7 bis 2,5 mm breit und 0,9 bis 1,5 mm dick. Die Oberfläche ist glatt oder knotig, aber ohne Dornen. Der Rand ist rundum mit 2-15 0,35 bis 3,15 mm langen Dornen besetzt. An der Basis sind sie durch einen durcheneden Saum verbunden. Die zwei basalen Dornen sind etwas größer als die übrigen. Sie sind 0,5 bis 3,9 mm lang und abgeflacht. Der Dorn an der Spitze sitzt nicht mittig auf der Frucht. Er ist 0,25 - 2,9 mm lang.
Unter der Frucht sind 6 bis 8 zylindrische Brackteen. Sie haben an der Spitze zwei Dornen und 1 bis 5 weitere an den Rändern.

Sonstiges:
In Deutschland wahrscheinlich nicht in Kultur. da die Art aber auch in Ungarn gefunden wurde und von dort teilweise Teichpflanzen nach Deutschland und in die Niederlande geliefert werden, kann nicht ganz ausgeschlossen werden, dass diese Art, zumindest manchmal im Teichpflanzenhandel als Ceratophyllum submersum angeboten wird.


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Literatur:

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F. Wieland (1997): Ceratophyllum demersum - "Riffe" unserer Binnenseen.- DATZ 8/1997, 533-537
C. Kasselmann (1999): Eine neue Aquarienpflanze: Ceratophyllum demersum "rotstengelig" aus Mexiko.- Aquarium heute 17(1), 262-264
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