Die Gattung Glossostigma - Zungenblatt
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Die Gattung Glossostigma gehört zu den Scropulariaceae (Rachenblüter). Sie gehört zum Verwandschaftskreis von Bacopa, Limnophila, Hemianthus und Micranthemum. Die Gattung umfasst 7 Arten, die überwiegend in Australien und Neuseeland beheimatet sind. Nur eine wird im Aquarium verwendet.
 
 

Australisches Zungenblatt

Glossostigma elatinoides BENTHAM 1853

Synonyme:

Tricholoma elatinoides BENTHAM 1846

Herkunft:

Australien, Neuseeland, Tasmanien

Aussehen: 

An langen, dünnen, kriechenden Sproßen sind gegenständige, gestielte, spatelförmige, 0,3 bis 1,2 cm lange und 6 mm breite Blätter. Unter Wasser sind die Blätter kleiner. An jedem Blattknoten bilden sich Wurzeln. Die weißen Blüten sind einzeln auf etwa 1 cm langen Stielen in den Blattachseln. Die Blütenkrone hat einen Durchmesser von etwa 3 mm. Die Oberlippe ist zwei- und die Oberlippe dreiteilig. Die Kronblätter sind behaart. Die Narbe ist zungenförmig. Daher stammt der Gattungsname (glossoides = zungenartig, stigma = Narbe). Die Frucht ist eine Kapsel mit etwa 20 Samen.

Temperatur:      22-26 °C

pH-Wert:          6,5-7,2

Härte:               2-6 °GH

Licht:                viel bis sehr viel

Sonstiges:

Die Pflanzen werden gerne als Wiese für den Vordergrund verwendet. Sie benötigen aber sehr viel Licht, damit sie unter Wasser gedeihen können und eignen sich darum nicht für Aquarien mit mehr als 40 cm Wasserstand. Außerdem mögen sie weiches Wasser. Um einenen dichten Bewuchs zu erzielen ist ein regelmäßiger Rückschnitt notwendig.
Weil die Pflanzen sehr fein sind, können sie nur mit einer Pinzette gepflanzt werden. Das funktioniert am Besten in feinkörnigem Substrat. 
Um 1972 wurde die Art in die Niederlande eingeführt. Sie ist regelmäßig im Handel, wird aber selten mit Erfolg im Heimaquarium gepflegt. Die Pflanze ist besonders bei Aquarscapern beliebt, die mit viel Licht, Kohlendioxiddüngung und nährstoffreichem Bodengrund Erfolg bei der Kultur haben.

blühende Pflanzen

Blüten


   

Ein dichter Bewuchs mit Glossostigma ist nur zu erreichen, wenn die Pflanzen optimale Lebensbedingungen haben. Eine gute Beleuchtung und die Versorgung mit Kohlendioxid sind wichtig. Ein nährstoffreicher Bodengrund fÖrdert das Wachstum. Durch regelmäßigen Schnitt bleiben die Blätter klein und die Blattstiele kurz.

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Literatur:

G. Bentham (1853): Botany of the Antarctic Voyage ...Volume 2.  in Hooker filius: Flora Novae Zelandiae 1

H.W.E. van Bruggen (1973): Glossostigma elatinoides, eine neue Vordergrundpflanze.- DATZ 1973/ 9,  310

K. Paffrath (1979): Glossostigma elatinoides, das Australische Zungenblatt.- DATZ 1979/9, 308

L. van der Berkmortel (1988): Glossostigma elatinoides Benth..- Aqua Planta 4-88, 127-128

H.W.E. van Bruggen (1993): Glossostigma elatinoides Benth., eine ideale Vordergrundpflanze.- Aqua Planta 3-93, 104-108

C. Kasselmann (1995): Aquarienpflanzen.- DATZ-Atlanten, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart

J. Clayton (2000): Neuseeländische Aquarien- und Teichpflanzen 2.- Aqua Planta 4-2000, 131-141

W.A. Tomey (2000): Pflanzen für den Vordergrund.- Das Aquarium 34(1), 34-36

Wilstermann-Hildebrand, M. (2009): Die Glossostigma-Wiese im Aquarium.- Amazonas 26, 22-25 

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