Die Mummeln in der Gattung Nuphar gehören wie deie Seerosen (Nymphaea) zu den Seerosengewächsen (Nymphaeaceae).
Mummeln bilden im Gegensatz zu Seerosen im Jungendstadium Unterwasserblätter. In schnell strömendem
Wasser werden teilweise gar keine Schwimmblätter gebildet. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Kelchblätter,
die meist gelb gefärbt sind, eine kugelige Blüte bilden. Die eigentlichen Kronblätter
sind recht klein und zwischen den Staubblättern oft nicht erkennbar.
Zu der Gattung gehören etwa 10 bis 25 Arten auf der nördlichen Halbkugel. Es wird teilweise aber auch angenommen,
dass es sich lediglich um Standortvariationen einer einzigen Art handelt. Nuphar-Formen sind meist winterhart. Die Gattungsbezeichnung
ist eine Kurzform der französischen Bezeichnung "nénuphar",
was Seerose bedeutet.
Synonyme:
Nuphar lutea ssp. advena
Herkunft:
Nordamerika
Aussehen:
Das Rhizom ist 5 bis 10 cm im Durchmesser. Die Blätter haben runde, oberseits etwas abgeflachte Stiele. Die Spreiten sind
eiförmig. Sie sind bis zu 40 x 30 cm groß. Die Blüten haben einen Durchmesser von bis zu 5 cm. Kron- und Kelchblätter
sind gelb. Die Staubblätter sind manchmal rot. Auch der Rand der Narbe kann rötlich sein. Die Narbe ist groß, rund und glatt.
Die Blütezeit ist im Mai bis August.
Sonstiges:
Die Pflanzen wurzeln im Grund. Bei Wassertiefen von etwa 70 bis 80 cm stehen die Blätter aus dem Wasser heraus.
Die Pflanze wächst in Seen, Teichen und langsam fließenden Flüssen in Noramerika. Sie wird manchmal als Zierpflanze in Europa
kultiviert. In Grobritannien kommt sie an einigen Stellen verwildert vor.
Die Samen sind Essbar und können zu Mehl gemalen werden. Das Rhizom ist wohl auch essbar, soll aber sehr bitter sein.
Synonyme:
Nymphaea lutea Thunberg
Nuphar japonicum var. subintegerrimum subvar. rubrotinctum Caspary
Nuphar subintegerrimum subvar. rubrotinctum (Caspary) Makino
Herkunft:
Japan
Aussehen:
Diese Wasserpflanze hat ein kräftiges, etwa 2 bis 6 cm dickes, kriechendes Rhizom.
Alte Blattansätze sind deutlich sichtbar. Die ersten Blätter sind ganz untergetaucht. Sie haben runde Stiele und pfeilförmige
Blattspreiten. Die Spreiten sind bis zu 20 cm lang und 12 cm breit, weich, gewellt und druchscheinend. Es bilden sich manchmal
Schwimmblätter. Diese sind pfeil- bis herzförmig und fettig glänzend. Die Blüte erhebt sich auf einem langen
Stiel aus dem Wasser. Sie hat einen Durchmesser von etwa 5 cm. Die 10 bis 18 Kronblätter,
sowie die 5 Kelchblätter, sind gelb bis orange. Die Narbe ist eine vielstrahlige Scheibe. Die
Blüten sind nicht selbstfruchtbar. Die Frucht reift über Wasser.
Temperatur: 20-28 °C
pH-Wert: 6,5-7,2
Härte: 2-12 °KH
Licht: mittel bis viel
Sonstiges:
Die Kultur im Aquarium ist einfach, aber die Pflanzen werden sehr groß. Die Bildung von Schwimmblättern oder Blüten ist im Aquarium selten. Die Rhizome diser Pflanze werden in Japan
gegessen. Man breitet auch einen Tee aus den jungen Blättern zu. `Rubrotincta´ ist eine rotbraune Varietät dieser Pflanze. Bei ihr ist die Blüte orange bis rötlich.
Synonyme:
-
Herkunft:
in Europa heimisch
Aussehen:
Diese Wasserpflanze bildet nur wenige Jugendblätter. überwiegend hat sie Schwimmblättern. Deren
Stängeldurchschnitt ist halbrund (vegetativer Unterschied zu Nymphaea alba).
Die ovalen bis herzförmigen Spreiten sind
12 bis 30 mal 8 bis 20 cm groß. Das armdicke Speicherrhizom wächst, kriechend im Boden. Die ehemaligen Ansätze von abgestorbenen
Blättern sind deutlich sichtbar. Die Blüte ist 4 bis 6 cm im Durchmesser.
Sie hat 5 gelben Hüllblätter. Die Blüten schwimmen nicht, sondern stehen auf dem Stängel. Die Blüte erscheint im Juni bis
August. Die Frucht schwimmt.
Temperatur: winterhart
pH-Wert: um 7,0 und höher
Härte: 6 - 14
Licht: mittel bis viel
Sonstiges:
Die Teichmummerl wächst in langsam fließenden oder stehenden Gewässern in einer Wassertiefe von 0,5 bis 2,5 m.
Sie kommt sowohl in nährstoffarmem, als auch in nährstoffreichem, leicht alkalischem Wasser vor. Die Pflanzen sind giftig.
Synonyme:
Nuphar minima Smith (möglicherweise eigenständige Art)
Nuphar kalmiana Aiton (Syn. von N. minima)
Nuphar rubrodisca MORONG 1886 ?
Herkunft:
Mitteleuropa, Nordamerika
Aussehen:
Die ovalen bis herzförmigen Spreiten der Schwimmblätter sind bis zu 15 cm lang. Die Stiele
haben einen ovalen Querschnitt, der zur Spreite hin in eine Rinne bildet. Das Rhizom ist nur sehr klein und kurz.
Die Blüte ist 2 bis 3 cm im Durchmesser. Sie hat 5 gelben Kelchblätter,
9 bis 12 Kronblätter und bis zu 60 Staubblätter.
Die Narbenscheibe ist gelb bis rot. Die Blüten schwimmen nicht, sondern stehen auf dem Stängel. Die flaschenförmige Frucht ist grün.
Temperatur: winterhart
pH-Wert: um 7,0 und höher
Härte: 6 - 14
Licht: mittel bis viel
Sonstiges:
Die Teichmummel wächst in langsam fließenden oder stehenden Gewässern in einer Wassertiefe bis 0,8 m.
N. x intermedia ist eine Kreuzung aus N. pumila und N. lutea.
Literatur zu Nuphar:
J. E. Smith (1809): Florae Graecae Prodromus, 1(2): 361
A. P. De Condolle (1821): Regni Vegetabilis Systema Naturale, sive Ordines, Genera et Species Plantarum Secundum Methodi Naturalis Normas Digestarum et Descriptarum. Paris, 2:
61-62
J. Presl & C. Presl(1822): Deliciae Pragenses , Historiam Naturalis Spectantes, 224
J. A. Paine (1865): Rep. (Annual) Regents Univ. State New York State Cab. Nat. Hist.: 132
U. Kirsten (1969): Licht- und elektronenmikroskopische Untersuchungen an den Hydropoten von Nuphar lutea, Nymphoides peltata, Sagittaria macrophylla und Salvinia auriculata.-
Dissertation, Universtät Hamburg
H.W.E. van Bruggen (1989): Die große Mummel Nuphar lutea (L.) Sm.- DATZ 42(5), 303-305
K. Paffrath (1991): Die Zwergteichrose Nuphar pumilla (Timm) de Condolle, 1821.- Das Aquarium 27 (7), 19-20
C. Kasselmann (1997): Neue Aquarienpflanzen - Die rote Teichrose: Nuphar japonica var. rubrotincta.- Aquarium heute 3/1997, 599-601
O. Pedersen (1998): Die Lebensgeschichte der Mummel (Nuphar lutea L.) enthüllt.- Aqua Planta 2-98, 49-53
D. J. Padgett, D. H. Les and G. E. Crow (1998): Evidence for the hybrid origin of Nuphar x rubrodisca (Nymphaeaceae).- American Journal of Botany. 1998;85:1468-1476
K. Wachter (1998): Seerosen - winterharte und tropische Nymphaeaceen.- Eugen Ulmer GmbH, Stuttgart
F. Wieland (1999): Die Rose der Flüsse und Moore.- DATZ 52(10), 36-40
E. Schuster (2000): Sumpf- und Wasserpflanzen - Eigenschaften - Ansprüche - Verwendung.- 3. Auflage, Parey Verlag, Berlin
D.J. Padgett (2007): A monograph of Nuphar (Nymphaeaceae).- Rhodophora, Vol. 109, No. 937, pp. 1 - 95
G. Dietrich (2009): Teichrosen.- DATZ 1/2009, 38-43
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