Pflanzen im Diskusaquarium

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Dass Pflanzen für das biologische Gleichgewicht im Aquarium wichtig sind, ist allgemein bekannt. Trotzdem sind Aquarien für die besonders sensiblen Diskusfische meist spärlich bepflanzt. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum Einen lassen sich nicht alle Aquarienpflanzen problemlos bei 28 °C oder mehr kultivieren und zum Anderen fürchten sich einige Diskushalter davor sich Krankheitserreger mit Pflanzen einzuschleppen.

Diskus in leerem Becken Diskus in Verkaufsanlage

Artgerecht und gesund? Wohl kaum! Die Bilder sind auf einer Ausstellung bzw. in einem Zooladen aufgenommen,
sind aber leider charakteristisch für Diskushaltung. In Zuchtananlagen haben die Tiere lediglich einen
Laichkegel in einem ansonsten leeren Becken. Auch Hobbyzüchter pflegen ihre Tiere zum Teil so.
 

Diskus im Aquarium

In kommerziellen Zuchtanlagen leben die Tiere in leeren Aquarien mit nur einem Tonkegel als Laichsubstrat. Das erleichtert die Reinigung und reduziert den Pflegeaufwand. Das Ziel ist es die Kosten zu minimieren und den Erlös zu maximieren. Jungtiere wachsen in Gruppen in leeren Aquarien auf. In so einer Umgebung vermehren sich Krankheitserreger schnell und konkurrenzlos. Darum wird das Wasser täglich gewechselt und keimfrei gehalten.

Im heimischen Wohnzimmer pflegen wir Diskus wegen ihrer Schönheit. Bepflanzte Aquarien sind eine dekorative Kulisse für die majestätischen Fische. Zusätzlich erfüllen Pflanzen im Aquarium viele weitere Funktionen. Sie bieten Rückzugsmöglichkeiten, Deckung und Beschattung. Sie nehmen Harnstoff, Ammonium, Nitrat und Phosphat auf. In bepflanzten Aquarien ist sogar die Keimbelastung deutlich geringer als in unbepflanzten. Für die sensiblen Diskus sind Pflanzen im Aquarium also von Vorteil.
Viele Aquarianer nehmen an, dass Pflanzen nicht bei 28°C oder darüber wachsen. Andere haben Angst durch den Einsatz von Düngern ihre Fische zu gefährden. Manchmal hört man sogar das Argument im natürlichen Lebensraum der Tiere würden es ja auch keine Pflanzen geben. Der letzte Punkt mag stimmen oder auch nicht. In der Natur werden die Stoffwechselabfälle der Fische aber augenblicklich von hunderten Kubikmetern Wasser fortgespült. In unseren Aquarien benötigen wir die Pflanzen um Nitrat und Phosphat in Grenzen zu halten.
Auch Algenprobleme hat man in gut bepflanzen Aquarium weniger. Die Pflanzen können aber nur mit den Algen  konkurrieren, wenn sie in ausreichender Menge vorhanden sind. Etwa 80 % der Bodenfläche sollte bepflanzt sein. In Diskusbecken sind es meist weniger. Übermäßiger Algenwuchs, der dann oft mit chemischen Mittel bekämpft wird ist, die Folge.
Die Angst sich Fischparasiten mit Pflanzen einzuschleppen ist unter Diskushaltern weit verbreitet. Es gibt keinerlei Hinweise, dass Pflanzen für Krankheiten oder den Tod von Diskus veranwortlich sein können.  Vielmehr sind als Ursache plötzlich auftretender Krankheiten Einschleppungen durch andere Diskusfische, Beifische und das Futter bekannt.
Diskus und Pflanzen


Stand von Disluszucht Stendker auf der Interzoo 2012

Stand auf der Interzoo 2012

Die Diskuszucht Stendker aus Warendorf ist bekannt für hochwertige Diskus und gilt als Europas größte Diskuszucht. Im Faltblatt "Diskuszucht made in Germany - Aquaristik leicht gemacht" bekommt der Fachhändler Informationen zur richtigen Unterbringung und Pflege der Tiere in seiner Verkaufsanlage.
Unter Anderem kann man hier nachlesen, dass man Diskus aus verschiedenen Herkünften (Wildfänge, asiatische Nachzuchten und Stendker-Diskus) nicht zusammen halten soll, "da Tiere aus verschiedenen Zuchten unterschiedliche Bakterienstämme haben". Auch vor dem Einsetzen von Beifischen aus verschiedenen Herkünften und dem späteren Nachsetzen wird gewarnt. Das bedeutet, dass man Tiere aus verschiedenen Herkünften nicht zusammen halten kann, weil die Bakterien der einen Population die Diskus aus der Anderen schädigen können, obwohl sie an sich keine Krankheitserreger sind.
Auf der Internetseite www.diskuszucht-stendker.de im Kapitel "Wissenswertes über Diskus" findet sich man eine Anleitung zum Wechsel von Asien-Diskus auf Stendker-Diskus: "Bitte entkeimen Sie Ihr gesamtes altes Aquarium inkl. Filter und Zubehör (wie auch Netz, Scheibenreiniger, Absaugschlauch etc.) mit Wasserstoffperoxid (0,5 Liter 33 prozentigen Wasserstoffperoxid auf 200 Liter Aquariumwasser für 24 Stunden). Danach 100 % Wasser wechseln und die Filter neu einfahren, bevor Sie STENDKER-Diskusfische in Ihr Aquarium setzen (siehe auch Aquariumvorbereitung). "
Ich habe dagegen nirgends eine Warnung vor der Einschleppung von Fischparasiten mit Pflanzen gefunden.
Unter den häufig gestellten Fragen findet sich aber auch die Folgende: "Ich habe Pflanzen aus einem mit Fischen besetztem Aquarium gekauft. Vier Tage nach Einsatz in meinem Aquarium wurden meine Fische dunkel und legten die Flossen an. Warum ist das so und was kann ich dagegen tun?"
Antwort: "Vermutlich haben Sie zusammen mit Ihren Pflanzen auch ein Bakterium in Ihr Aquarium gebracht. Auf dieses, den Diskusfischen unbekanntes Bakterium, reagieren Ihre Tiere. Es ist zu empfehlen, mit einem Antibiotikum, z.B. Neomecin oder Nitrofurantoin, die Diskusfische zu stabilisieren." Kein Wort von Flagellaten oder Bandwürmern.
(siehe auch "Krankheitsübertragung durch Pflanzen?") Stendker spricht sich nicht gegen Pflanzen im Diskusaquarium aus, sondern empfiehlt lediglich Pflanzen zu wählen, die an Temperaturen bis 30 °C angepasst sind.

28 °C und mehr

Grundsätzlich ist es für tropische Wasserpflanzen kein Problem bei über 28°C zu wachsen. Zu bedenken ist aber, dass eine höhere Temperatur bei den Pflanzen den Stoffwechsel beschleunigt und ihren Bedarf an Licht und Nährstoffen ebenfalls erhöht.
Es ist nicht notwendig den Nitratgehalt oder das Kohlendioxidangebot für eine erfolgreiche Pflanzenkultur so weit zu erhöhen, dass die Fische darunter leiden. Stehen den Pflanzen beispielsweise ständig 5 mg/l Nitrat zur Verfügung ist das völlig ausreichend. Anders als gemeinhin angenommen wird nehmen viele Aquarienpflanzen einen Grossteil ihrer Nährstoffe mit den Wurzeln aus dem Boden auf. Bei einer Düngung über das Substrat können Pflanzen auch ohne nachweisbare Mengen von Nitrat und Phosphat im Wasser gut wachsen. Ist Kohlendioxid der begrenzende Faktor, wachsen die Pflanzen langsamer, zeigen aber sonst keine Wuchsprobleme wie Verkrüppelungen, Absterben von Blättern oder Chlorosen. Es ist also nicht problematisch, wenn der Kohlendioxidgehalt nicht bei 15 mg/l oder darüber liegt.
Eine regelmäßige Düngung mit Spurennährstoffen und gegebenenfalls auch mit Stickstoff oder Phosphat sind aber unverzichtbar. Die Düngegaben können in Form von Kugeln oder Tabletten in den Boden eingebracht werden und belasten die Fische nicht. Welche Düngezusammensetzung die Pflanzen brauchen hängt vom individuellen Aquarium ab.


Pflanzen 2

Diskus in einem Becken mit Echinodorus und Cryptocoryne

Pflanzenwahl

Besonders geeignet für Diskus-Aquarien sind Echinodorus-Arten und Sorten. Sie können als Einzel- oder Gruppenpflanze für den Mittel- oder Hintergrund verwendet werden. Ideal sind E. grisebachii "Amazonicus" und E. grisebachii "Bleheri". Aber auch E. horizontalis, ´Ozelot´, ´Ozelot grün´, ´Red Flame´, ´Paul Klöcker´, ´Rubin´ und ´Rosé  sind gut geeignet.
Die meisten Wasserkelche (Cryptocorynen) wachsen gut auch bei höheren Temperaturen. Alle Formen von Cryptocoryne wendtii können im Diskusaquarium verwendet werden. Ebenso C. walkeri, C. affinis, C. beckettii, C. crispatula var. balansae, C. lucens, C. parva, C. pygmea, C. undulata, C. walkeri und C. x willisii.  
Vallisnerien wachsen unabhängig von der Wassertemperatur gut, solange sie genug Nährstoffe im Bodengrund haben. Die langblättigen Formen sind in der Kultur unkompliziert. Bei den kürzeren gedrehten wie V. torta und V. asiatica var. biwaensis geht die spiralige Drehung der Blätter verloren.

Mit Stängelpflanzen kann man dichte Bestände im Hintergrund und an den Seiten pflanzen. Auf die Weise kann man die technische Einrichtung verbergen. Außerdem kann man mit Ihnen Straßen gestalten und so den Blick des Betrachters auf verschiedene Beckenbereiche lenken. Viele Stängelpflanzen sind diskustauglich. Eine ausreichende Beleuchtung vorausgesetzt können Eichhornia azurea, Alternanthera reineckii, Ammannia gracilis, Gymnocoronis spilanthoides, Heteranthera zosterifolia, Hygrophila salicifolia, H. corymbosa, H. polysperma, Ludwigia palustris (rote und grüne Form), L. repens, Myriophyllum aquaticum, Najas guadalupensis für eine abwechslungsreiche Bepflanzung verwendet werden.
Für den Vordergrund können klein bleibende Formen von Sagittaria subulata verwendet werden.
Auch Aufsitzerpflanzen wie der Sumatrafarn (Ceratopteris thalictroides), der Kongo-Wasserfarn (Bolbitis heudelottii), der Javafarn (Microsorum pteropus) und Speerblätter (Anubias barteri –Formen) wachsen gut in Diskusbecken.
Moose wie das Teichlebermoos (Riccia fluitans) oder Christmas-Moos (Vesicularia montagnei) lassen sich ebenfalls bei Temperaturen bis 30 °C kultivieren.
Ein besonderer Blickfang sind gut entwickelte Barclaya longifolia. Diese wunderschönen Pflanzen lassen sich bei dauerhaft hohen Temperaturen bis 32 °C problemlos pflegen. Andere geeignete Knollen- und Zwiebelpflanzen sind Aponogeton crispus, A. undulatus, A. rigidifolius, Crinum thaianum, C. calamistratum und Nymphaea lotus.


Barclaya

Barclaya longifolia mag hohe Wassertemperaturen.

Weniger geeignete Pflanzen

Es gibt einige Aquarienpflanzen für die in der Literatur ein Temperaturbereich bis 26 °C angegeben wird. Das sind zum Beispiel die, deren natürlichen Verbreitungsgebiete in den gemäßigten Breiten liegen. Dazu gehören die Cabomba-Arten, Hottonia palustris, Lobelia cardinalis, Egeria densa, Lagarosiphon major, Proserpinaca palustris und einige Ludwigia-Arten. Auch Aponogeton madagascariensis wächst in der Natur an einigen Standorten auch in kühleren Gewässern. Pflanzen aus solch einer Herkunft bevorzugen im Aquarium Temperaturen bis maximal 24 °C.
Andere Arten haben einen sehr hohen Lichtbedarf, der unter Wasser bei Temperaturen über 26°C kaum zu decken ist. Besonders in den hohen Diskusbecken sind sie in der Kultur problematisch. Solche Pflanzen sind zum Beispiel Eleocharis-Arten, Glossostigma elatinoides, Hydrocotyle verticilliata, Lilaeopsis brasiliensis, Limnophila spec. und Cardamine lyrata.
Cryptocoryne usteriana
und C. aponogetifolia sind zwar bei hohen Temperaturen kultivierbar, benötigen aber hartes Wasser. In Weichwasseraquarien wachsen sie nicht gut.
Auch unter den Froschlöffeln gibt es einige Arten und Sorten, die bevorzugt bei maximal 24 bis 26 °C wachsen. Das sind unter anderem E. x barthii, E. berteroi, E. horemanii “Rot”, E. uruguayensis, E. major, E. x ´Devils Eye´, E. x ´Regine Hildebrandt´,  E. x ´Tanzende Feuerfeder´ und E. x ´Red Devil´. Wahrscheinlich lassen sich diese Pflanzen auch bei höheren Temperaturen kultivieren. Sie werden aber dann ihre sortentypischen Färbungen nicht unbedingt ausbilden.
Pflanzen wie Mayacca fluviatilis und Rotala macrandra haben einen sehr großen Bedarf an freiem Kohlendioxid von etwa 30 mg/l und eignen sich aus dem Grunde nicht für Diskusbecken.
Manche der hier genannten Pflanzen wachsen möglicherweise – den Angaben in der Literatur zum Trotz – in dem einen oder anderem Diskusbecken sehr gut. Immerhin finden wir in unseren Büchern auch nur Erfahrungswerte. Eigene Erfahrungen müssen dem nicht unbedingt entsprechen. Ein Versuch lohnt sich allemal.

bepflanztes Diskusbecken

Krankheitsübertragung durch Pflanzen?

Oft fürchten Diskus-Halter, dass mit den Pflanzen fischpathogene Flagellaten oder Würmer ins Aquarium kommen. Das ist allerdings äußerst unwahrscheinlich. Amazonas-Schwertpflanzen, Wasserkelche und viele Stängelpflanzen werden über Wasser produziert und kommen nicht mit Fischen oder Fischkrankheiten in Kontakt. Sie können also keine Überträger von Fischkrankheiten sein.
Der Erreger der Weißpünktchenkrankheit (Ichthyophthirus) verlässt während seines Entwicklungszyklus den Fisch und Jungparasiten schwärmen aus um einen neuen Wirt zu finden. Diese können im Wasserfilm auf Pflanzen sein. Eine Übertragung lässt sich durch gründliches Abspülen mit fließendem Wasser und eine mindestens siebentägige Quarantäne verhindern. Finden die Parasiten innerhalb dieser Zeit keinen neuen Wirt sterben sie ab. Eine Übertragung der Weißpünktchenkrankheit durch Pflanzen ist also nur möglich, wenn Pflanzen aus einem Aquarium mit einem akuten Krankheitsausbruch direkt in ein anderes Aquarium umgesetzt werden.
Es ist nicht auszuschließen, dass auch Protozoen wie Spironucleus oder Würmer wie Capillaria im Wasserfilm auf Pflanzen sein können, sofern die Erreger in Wasser waren mit dem die Pflanzen in Kontakt gekommen sind. Gezielt besiedelt werden Pflanzen von den Parasiten aber nicht.
Eine nicht zu unterschätzende Quelle für Würmer, Bakterien, Pilze und Giftstoffe sind Frost- und Lebendfutter. Hier wurden sogar gegen Antibiotika resistente Erreger nachgewiesen. Das dem Frostfutter anhaftende Wasser ist dabei besonders belastet. Die Würfel sollten darum unbedingt unter fließendem kaltem Wasser aufgetaut und gespült werden. Stendker rät übrigens generell von der Fütterung mit Roten Mückenlarven, Tubifex und Cyclops ab. Die Kebschen können Bandwurmlarven in sich tragen und die Mückenkareven und die Tubifex bringen oft Bakterien mit, die zu Infektionen bei Diskus führen können.
Auch Beifische wie Panzerwels, Neon, Skalar und Co., die während einer Quarantäne – sofern sie denn durchgeführt wird - keine Symptome zeigen, können Parasiten und Krankheitserreger einschleppen. Krankheitssymptome zeigen sich machmal erst, wenn die Tiere durch Stress geschwächt werden. Mögliche Stressfaktoren sind Mangelernährung, ungünstigem pH-Wert, zu hohen Nitrat-/Nitritwerten und falscher Temperatur.
Nach Angaben von Stendker können Diskus durch Bakterienstämme krank werden, die von anderen Fischen getragen werden. Das ist vergleichbar mit Infektionen durch Coli-Bakterien beim Menschen. Diese Bakterien besiedeln unseren Darum und sind für uns wichtig. Kommen wir aber mit diesen Bakterien aus dem Darm anderer Menschen in Kontakt werden wir krank.

bepflanztes Diskusbecken

Eine frisch bepflanztes Diskusbecken

Parsitenfreie Pflanzen?

Immer wieder werde ich nach "Parasietenfreien" Pflanzen gefragt und kann immer wieder nur dieselben Antworten geben.
Trotz intensiver Recherche konnte ich keine Veröffentlichung finden, die sich mit der Übertragbarkeit von Fischkrankheiten durch Pflanzen befasst. Es gibt dafür eine Reihe von Untersuchungen, die eine Reduktion von Krankheitserregern durch Wasserpflanzen nachweisen. Diese beziehen sich aber meist auf Bakterien, die für Menschen gefährlich sein können und nicht auf Fischkrankheiten oder Parasiten. Eine telefonische Anfrage bei der Tierärztlichen Hochschule in Hannover hat ergeben, dass bei Erregern, die außerhalb des Wirtstieres mehrere Tage im Wasser überleben können, zumindest ein theoretisches Übertragungsrisiko besteht. Dieses Problem löst sich aber, wenn man die Pflanzen 14 Tage bis 4 Wochen in fischfreien Aquarien kultiviert - also genau wie jeden (!) neu gekauften Fisch in Quarantäne nimmt.
Es ist möglich, dass Risiko zu minimieren, in dem man zum Beispiel den Pflanzen aus europäischen Gewächshäusern den Vorzug vor Importware gibt, bzw. sich auf über Wasser gezogene Pflanzen beschränkt. In Asien werden die Pflanzen nämlich im Freiland in Teichen angezogen, in denen zum Teil auch Fische leben, bzw. die mit Wasser aus natürlichen, nicht fischfreien Gewässern gefüllt sind.
An über Wasser gezogenen Pflanzen und an solchen aus dem In-vitro-Labor sind keine Fischpathogene. An submersen Pflanzen, vor allem wenn sie aus Aquarien mit kranken Fischen stammen, können theoretisch Erreger sein. Wer auf Nummer sicher gehen will sollte echte Wasserpflanzen, die nur in der submersen Form erhältlich sind, wie Wasserpest, Hornkraut, Vallisnerien, Eichhornia azurea und Tigerlotus meiden. Von Froschlöffeln, Wasserkelchen und über Wasser gezogenen Stängelpflanzen geht keine Gefahr aus. Wer sicher gehen möchte, dass die Pflanzen nicht mit „Fischwasser“ in Kontakt kommen, kann sie beim Händler seines Vertrauens vorbestellen, ihn bitten die Pflanzen feucht zu lagern und sie dann am selben Abend oder am Folgetag abholen.

über Wasser kultivierbar nur unter Wasser kultivierbar
Tropische Froschlöffel (Echinodorus)
Wasserkelche (Cryptocoryne)
Speerblatt (Anubias)
Wasserfreunde (Hygrophila)
Papageienblatt (Alternanthera)
Sumpfheusenkraut (Ludwigia)
Fettblatt (Bacopa)
Sumpffreund (Limnophila)
Sumatrafarn (Ceratopteris thalictroides)
Javafarn (Microsorum pteropus)
Trugkölbchen (Heteranthera)
Rotala (Rotala spec.)
Cognacpflanze (Ammannia)
Falscher Wasserfreund (Gymnocoronis)
Wasserpest (Elodea, Egeria, Hydrilla, Lagarosiphon)
Sumpfschrauben (Vallisnerien)
Wasserähren (Aponogeton)
Tigerlotus (Nymphaea lotus)
Wasserhyazinthen (Eichhornia)
Haarnixen (Cabomba)
Nixkraut (Najas)
Barclaya (Barclaya)

Pflanzen aus dem In-vitro-Labor direkt aus dem sterilen Becher, bieten die größtmögliche Sicherheit in Bezug auf Fremdorganismen jeder Art. Sie werden als unter den Handelsbezeichnungen "Safer Plants",  "Secure Green", "Linea Cup oder "1-2-Grow" angeboten. Leider sind die se Pflanzen bei der Lieferung sehr klein und müssen mindestens 4 Wochen vorkultiviert werden, bevor sie in ein Diskusbecken eingesetzt werden können.


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Literatur:

G. Bassleer (2006): Der neue Bildatlas der Fischkrankheiten.- Aquarium Münster
R. Geissler (1965): Über die Bedeutung der Infektionskrankheiten bei der Zucht von Diskusfischen.- DATZ 18(3), 73-78
H. Mülder, R. Baur-Kruppas: (2006):  Pathogene Bakterien im Meerwasseraquarium - Teil 2:  Keimbelastung im Frostfutter .- Koralle 38, 64-67
 E. Thaler, D. Knop (2003): Frostfutter oder Frustfutter?- Koralle 20, 74-77
Wilstermann-Hildebrand, M. (2009): Die biologische Funktion von Pflanzen im Aquarium.- Aquarium live Juni/Juli (3)/2009, 36-41
Wilstermann-Hildebrand, Maike (2009): Parasitenfreie Pflanzen.- Diskus live, 58-65
Wilstermann-Hildebrand, Maike (2010): Pflanzen aus der Konserve – vom In-vitro-Becher direkt ins Aquarium?- Amazonas 27, 58-61
Wilstermann-Hildebrand, Maike und Hildebrand, Cord (2010): Pflanzen im Diskus-Aquarium.- Amazonas 30, 50-53

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© Maike Wilstermann - Hildebrand 2009 - 2013