Moose in der Aquaristik

geschwungene Linie
Moose allgemeine
Was ist Moos?
Fortpflanzung
Morphologie und Unterscheidungsmerkmale
Thallus und Blätter
Anordnung der Blätter
Moose unterscheiden<
Laubmoose
Taxiphyllum alternans - Taiwan-Moos
Taxiphyllum barbieri - Echtes Javamoos
Taxiphyllum sp. ´Flame´ - Flame-Moos
Taxiphyllum sp. ´Spiky´ - Spiky-Moos
Taxiphyllum sp. ´Peacock´ - Pfauenmoos
Vesicularia dubyana - Singapur-Moos
Vesicularia montagnei - Christmas-Moos
Vesicularia reticulata - Erect-Moos
Vesicularia ferriei - Weeping-Moos
Vesicularia sp. - Creeping Moss
Isopterygium sp. - Mini Taiwan Moss
Amblystegium serpens
Drepanocladus aduncus
Leptodictyum riparium - Stringy-Moos
Fissidens fontanus
Fissidens nobilis
Fissidens rivularis
Fissidens splachnobryoides
Fissidens zippelianus - Zipper-Moos
Fontinalis antipyretica - Quellmoos
Fontinalis hypnoides - Brunnenmoos
Plagiomnium cf. affine
Plagiomnium trichomanes
Tortula ruralis - Erd-Drehzahnmoos
Hyophila involuta - Sternmoos

Lebermoose
Riccia fluitans - Teichlebermoos
Riccardia chamedryfolia - Korallenmoos
Pellia endiviifolia - Endivienblättrige Beckenmoos
Monosolenium tenerum
Heteroscyphus zollingeri - Flachmoos
Plagiochila cf. integerrima
Solenostoma tetragona - Perlmoos

Was ist ein Moos?

Obwohl es sich nicht um eine natürliche Abstammungsgruppe handelt, werden die Moose systematisch zusammengefasst. Dabei ist die systematische Stellung der einzelnen Gruppen zu einander in der Literatur nicht einheitlich. Manchmal werden drei Klassen - Hornmoose (Anthoceratae), Lebermoose (Hepaticae) und Laubmoose (Musci) - unterschieden. In der Moosflora von Frahm und Frey (2004) sind die Hornmoose (Anthocerotophyta) aber als eigene Abteilung von den Moospflanzen (Bryophyta) abgetrennt. Diese werden wiederum in zwei Unterabteilungen unterteilt. Die erste umfasst die Lebermoose (Hepaticophytina) und die zweite die Laubmoose im weiteren Sinn (Bryophytina). Zu den Bryophytina gehören die Spagnopsida (Torfmoose), Andreaeopsida (Klaffmoose), Takakiopsida und die Bryopsida oder Musci (Laubmoose im engeren Sinn).

Systematik nach Rothmaler (1994)
Klassen:
Hornmoose (Anthoceratae)
Lebermoose (Hepaticae)
Laubmoose (Musci)

Systematik nach Fram und Frey 2004
Abteilungen:
Hornmoose (Anthocerotophyta)
Moospflanzen (Bryophyta)
Unterabteilungen:
Lebermoose (Hepaticophytina)
Laubmoose im weiteren Sinn (Bryophytina)
Klassen:
Sphagnopsida (Torfmoose)
Andreaeopsida (Klaffmoose)
Takakiopsida
Bryopsida (Laubmoose im engeren Sinn)

Torfmoos

Es gibt etwa 150 Arten von Torfmoosen aus der Gattung Sphagnum.
Allein in
Europa sind es mehr als 40.

Moose unterscheiden sich in ihrer Struktur und ihrer Biologie sehr von anderen Pflanzen. Sie haben wie die höheren Pflanzen die Chlorophylle a und b als Fotosynthesepigmente. Als Energiespeicher dient Stärke und die Zellwände bestehen aus Zellulose. Allerdings wird kein Lignin eingelagert, so dass die Pflanzenteile nicht verholzen.
Charakteristisch ist, dass die grüne Moospflanze nur einen einfachen Chromosomensatz hat, also haploid ist. Andere Pflanzen, Tiere und auch wir Menschen haben in unseren Körperzellen einen doppelten, diploiden, Chromosomensatz . Der Grund dafür ist die spezielle Form der geschlechtlichen Fortpflanzung bei den Moosen. Tiere und Pflanzen, die sich sexuell fortpflanzen, bilden haploide Keimzellen, die mit einander verschmelzen und dann diploide Lebewesen hervor bringen.
Bei Moosen gibt es aber einen Generationswechsel zwischen einer haploiden, Geschlechtszellen bildenden Form und einer diploiden, Sporen bildenden Form.

Fortpflanzung
Die grüne Moospflanze ist die Geschlechtszellen bildende Form, der Gametophyt. An ihr bilden sich weibliche und männliche Geschlechtsorgane, die als Archegonien und Antheridien bezeichnet werden. Bei Lebermoosen können sie auf speziellen, gestielten, verschieden geformten, schirmartigen Trägern positioniert sein. Bei Laubmoosen sind sie winzig und befinden sich am Stiel zwischen den Blättern.


Marchantia

Bei Marchantia polymorpha sind die weiblichen Archegonienträger (links)
und die männlichen Antheridienräger (rechts) auf verschiedenen Pflanzen.
Hier wurden sie für das Bild dicht nebeneinander gelegt.



Antheridien

Antheridium von Mnium

Archgonium

Archegonium von Mnium


Die weiblichen Archegonien sind flaschenförmig und werden von sterilen Zellen gebildet. Sie haben an ihrem Grund eine einzelne Eizelle. Der Flaschenhals wird von einer Bauchkanalzelle und Halskanalzellen verschlossen. In den Antheridien befinden sich die Spermatozoid bildende Zellen. Sie sind ebenfalls von einer Hülle aus sterilen Zellen umgeben, die aber eine Kolbenform bilden. Sind die Eizellen reif zur Befruchtung platzt das Archegonium an der Spitze auf. Die Bauch- und Halskanalzellen verschleimen und setzen bei den Lebermoosen spezielle Eiweiße bzw. und den Laubmoosen Rohrzucker frei, der als Lockstoff den begeißelten Spermatozoiden die Richtung weist. Die schwimmen dann auf einem Wasserfilm, der unbedingt erforderlich ist, in die nun oben offenen Archegonien. Dort kommt es zur Befruchtung und es bildet sich eine diploide Eizelle (Zygote). Diese keimt direkt im Archegonium und bildet den Sporophyten, der auch als Sporogon bezeichnet wird. Er stellt die ungeschlechtliche, Sporen bildende Generation des Generationswechsels dar. Er ist alleine nicht lebensfähig und wächst auf dem Gametophyten. Er besteht aus einem Stiel (Seta) und einer Kapsel.

Sporogon

Das Sporogon von
Vesicularia reticulata (Erect-Moos)

Calyptra

Die häutigen Mützchen auf den
Kapseln werden als Calyptra bezeichnet.
Dabei handelt es sich um Reste
des Archegoniums. Der eigentliche
Kapseldeckel befindet sich darunter.

Bei Laubmoosen bildet sich erst der Stiel und später an seiner Spitze die Kapsel. Bei Lebermoosen bildet sich erst eine Kapsel, die dann auf dem Stiel angehoben wird.
An der Basis des Stiels bildet sich oft eine becherförmigförmige Hülle, die als Perianth oder, wenn sie aus verschieden gestalteten Blätter besteht, als Perichaetium bezeichnet wird. Bei manchen Moosen ist auf der Spitze der Kapsel eine häutige Hülle, die die Spitze wie eine kleine Mütze bedeckt. Diese Calyptra ist ein Rest des Archegoniums aus dem das Sporogon herausgewachsen ist. Der eigentliche Kapseldeckel befindet sich darunter.
In der Kapsel bildet sich das Archespor, das durch Meiose die haploiden Meiosporen bildet. Die Sporen haben bei den Laubmoosen zwei Zellwände (Exo- und Endospor), bei den Lebermoosen gibt es drei (Peri-, Exo- und Endospor). Bei einigen Moosarten steht in der Mitte der Kapsel eine zentrale Säule, die Columella, um die herum die Sporen reifen.
Wenn diese Entwicklung abgeschlossen ist, fällt bei Laubmoosen der Deckel von der Kapsel ab (stegokarp). Er löst sich an einerm Zellring, der als Anulus bezeichnet wird. Die Öffnung der Kapsel wird dann durch einen Kranz aus Zähnen, dem Peristom verschlossen. Das Peristom kann aus zwei Kränzen bestehen (Endostom und Exostom) oder aus einem einzelnen Ring. Die Peristomzähne reagieren auf Luftfeuchtigkeit und geben unter günstigen Witterungsbedingungen die Öffnung frei, so dass die Sporen heraus fallen können.


geschlossenes Peristom

Durch das Peristom verschlossene Kapsel
von Vesicularia montagnei (Christmas-Moos)

offenes Peristom

Die Peristomzähne haben sich beim
Trocknen nach außen gebogen
und geben nun die Öffnung frei.

Bei Lebermoosen bilden sich bei der Sporenreife Schlitze in der Kapselwand (schizokarp). Sterile Zellfäden ermöglichen das Ausschleudern der Sporen.
Gelangen die Sporen im Freien auf ein geeignetes Substrat, bilden sie das Protonema. Das ist ein Geflecht aus feinen Fäden oder ein winziger Thallus, der mit bloßem Auge kaum sichtbar und meist nicht sehr beständig ist. Aus dem Protonema wächst dann die eigentliche Moospflanze, der haploide Gametophyt. Weil Sporophyt und Gametophyt unterschiedlich aussehen, spricht man auch von einem heteromorphen Generationswechsel.

Moose können sich leihct vegetativ, durch Teilung fortpflanzen. Das ist vor allem bei zweihäusigen Arten wichtig, weil es bei ihnen vorkommen kann, dass nur männliche oder nur weibliche Individuen an einem Standort wachsen. Der Gametophyt der Moospflanze kann beliebig zerteilt werden und regeneriert sich wieder zur ganzen Pflanze. Es gibt bei Laubmoosen aber auch spezielle Organe zur vegetativen Vermehrung wie Blätter oder Triebteile, die besonders leicht abgelöst werden. Lebermoose, mit Ausnahme der Marchantiales, haben keine speziellen Organe zur vegetativen Vermehrung. Bei den Marchantiales bilden sich auf den Thalli Brutbecher in denen sich Brutkörper befinden. Bei Regen werden diese Brutkörper heraus geschleudert und so verbreitet.


Marchantia mit Brutbechern

Brutbecher an Marchantia polymorpha

Morphologie und Unterscheidungsmerkmale

Thallus und Blätter

Es gibt zwei Grundformen bei den Moosen. Die ungegliederten Formen werden als thallos und die in Stängel und Blatt gegliederten als frondos oder folios bezeichnet. Zu den thallosen Moosen gehören zum Beispiel Riccia und Monosolenium. Frondose oder foliose Moose sind z. B. das Java-Moos (Taxiphyllum barbieri) oder das Singapur-Moos (Vesicularia dubyana).
Laubmoose sind alle frondos. Es gibt aber auch unter den Lebermoosen einige beblätterte Arten. Zum Beispiel die Arten aus den Gattungen Jungermannia und Solenostoma.


Marchantia

Bei Marchantia polymorpha ist der
Thallus breit und flach.

Riccia

Bei Riccia fluitans sind die einzelnen Thalli
schmal und sternförmig.

Plagiochila

Plagiochila cf. intergerrima ist ein folioses
Lebermoos. Es bildet keinen Thallus,
sondern ist in Stiel und Blatt gegliedert.

Taxiphyllum barbieri - Javamoos

Taxiphyllum barbieri ist ein Laubmoos.

Foliose Lebermoose von Laubmoosen zu unterscheiden ist nicht immer einfach. Aber es gibt einige Kennzeichen, die mit Hilfe einer Lupe oder mit einem Mikroskop gut zu sehen sind. Die Blätter von Lebermoosen haben nie eine Blattrippe. Bei Laubmoosen können eine oder zwei Blattrippen mehr oder weniger deutlich zu sehen sein. Sie fehlen aber manchmal auch ganz. Bei Laubmoosen sind die Blätter meist dreizeilig, spiralig um den Stängel angeordnet und umfassen den Stängel dabei. Bei den Lebermoosen sehen die Blätter eher wie Verbreiterungen des Stängels aus und liegen meist in einer Ebene. Sie lassen sich auch nicht vom "Stängel" abreißen.Moose bilden keine Wurzeln, sondern lediglich haarförmige Rhizoide. Diese sind bei den Lebermoosen einzellig und bei den Laubmoosen mehrzellig.

Anordnung der Blätter

In der Regel wachsen Laubmoose mit einer dreischneidigen Scheitelzelle an der Spitze. Daher bilden sie auch drei Reihen Blätter aus. Ursprünglich sind die Blätter darum dreizeilig angeordnet. Eine Ausnahme stellen nur die Spaltzahnmoose (Fissidentales) dar, die eine nur zweischneidige Scheitelzelle haben und nur zwei Blattreihen ausbilden, wodurch die Triebe ein federatiges Aussehen haben.
Oft dreht sich der Stängel um die eigene Achse, so dass die Blätter nicht dreireihig, sondern in einer Spiralstellung stehen. Das dritte Blatt ist vielfach zu einem Unter- oder Bauchblatt (Amphigastrium) umgewandelt. Die Ober- oder Seitenblätter können mit großen Abständen angeordnet sein, so dass sie sich nicht überlappen. Wenn sie sich überlappen, kann entweder das näher an der Spitze liegenden Blatt von dem nachfolgenden mit dessen Vorderkante bedeckt sein, was als oberschlächtig bezeichnet wird, oder das nachfolgende Blatt taucht mit seiner Vorderkante unter das näher an der Spitze stehende, was als unterschlächtig bezeichnet wird.
Zusätzlich bilden einige Moose zerschlitzte, nebenblattähnliche Stängelauswüchse, die als Paraphyllien bezeichnet werden.

Moose unterscheiden


Zur Unterscheidung vieler Moose ist die Form der Blattzellen wichtig. Beispielweise gibt es rechteckige oder quadratische Zellen, die mit den kurzen Kanten direkt an einander stoßen. Sechseckige Zellen sind schräg zu einander versetzt, so dass immer eine Spitze in den Winkel passt, den zwei andere Zellenspitzen bilden. So etwa findet man zum Beispiel bei Vesicularia-Arten. Als prosenchymatische Zellform wird es bezeichnet, wenn die Zellen sehr viel länger als breit sind und sich schlängelnd an einander schmiegen. Das ist zum Beispiel charakteristisch für die Gattungen Taxiphyllum und Fontinalis. Außerdem können Zellen quadratisch, rundlich, rhombisch oder rechteckig sein. Manchmal sind die Zellwände nicht gerade oder gleichmäßig dick an allen Stellen. Getüpfelte Zellen haben Stellen an denen die Zellwände dünner sind. Bei papillösen Zellen sind die Zellwände nach außen hin verdickt. Bei mamillösen Zellen sind die Zellwände nach außen gebeult aber dennoch überall etwa gleich dick, weil der Zellinnhalt der Ausbuchtung folgt. Die Zellformen in der Blattfläche und an der Basis des Blattes (Blattflügelzellen) bzw. entlang des Blattrandes können sich unterscheiden.

sechseckige zellen

Sechseckige Zellen im Blatt von
Vesicularia reticulata

prosenchymatische Zellen

Prosenchymatische Zellen im Blatt
von Taxiphyllum spec. "Spiky"

breite Blattflügelzellen

Die Blattflügelzellen von
Drepanocladus aduncus sind größer als
die Blattzellen und haben dickere Zellwände.

keine anders gestalteten Blattflügelzellen

Die Blattflügelzellen von
Vesicularia reticulata unterscheiden sich
nicht von denen in der Blattfläche.


Die Bezahnung des Blattrandes ist sehr variabel. Trotzdem kann das Vorhandensein, die Gestalt und die Position der Zähne Hinweise auf die Identität eines Mooses geben.

Zähne am Blattrand

Blattspitze von Plagiochila intergerrima.

Blattspitze

Blattspitze von Taxiphyllum alternans.

Auch die Zahl der Chloroplasten, also der Zellorganellen, die den grünen Blattfarbstoff tragen, und ihre Position helfen bei der Bestimmung. Bei den Lebermoosen gibt es zusätzlich Ölkörper, die in verschieden positionierten Zellen sein können.
Die Sporenkapseln der Moose sehen sich alle äußerlich sehr ähnlich und sind innerhalb der Arten manchmal recht variabel. Interessante Merkmale sind die Neigung und die Form der Kapsel, sowie die Form des Deckels. Ein Merkmal ist auch ob die SpaltÖffnungen an der Kapsel eingesenkt sind oder nicht.


Skizze von Kapseln

Skizzen von Mooskapseln: links aufrechte Kapsel mit rundlichem Deckel,
in der Mitte waagerechte Kapsel mit mamillÖsem Deckel
rechts hängende Kapsel mit geschnäbeltem Deckel.

Sporogone von X-mas-Moos

Die Kapseln vom Christmas-Moos
(Vesicularia montagnei) sind nickend.

Calyptra

Diese Kapseln einen Waldmoosen sind
aufrecht und geschnäbelt.

Die Peristomzähne, die nach dem Abfallen der Spitze die Öffnung der Kapsel bei den Laubmoosen verschließen, sind sehr typisch. Meisten sind es vier, sechzehn oder zweiunddreißig Stück. Sie können unterschiedlich gestaltet und aufgebaut sein. Generell bestehen sie aus zwei Zellschichten, von denen die innere aus einer einfachen Zellreihe besteht. Die äußere Zellschicht hat bei manchen Arten zwei Zellreihen und bei anderen nur eine Reihe. Die Querwände der äußeren Zellschicht sind bei manchen Familien verstärkt. Wenn der Deckel der Kapsel abreißt, geht auch die äußere Zellwand verloren und die verstärkten Zellwände sind als Querstreifung sichtbar. Bei den Fissidentaceae sind die Peristomzähne fast bis zur Basis gespalten, was dieser Moosfamilie ihren Namen „Spaltzahnmoose“ einbrachte.
Das Peristom ist eines der sichersten morphologischen Merkmale von Moosen. Leider kann es nur an reifen Kapseln untersucht werden. Die wenigsten Aquarienmoose bilden unter Wasser Sporogone.

Seitenanfang


Laubmoose (Musci oder Bryopsida)

Die Laubmoose bilden eine systematische Klasse der Moose. Sie sind immer in einen Stängel und Blätter gegliedert. Die für uns Aquarianer interessanten Arten können meist sowohl unter als auch über Wasser wachsen. Dabei haben die Landformen oft ein etwas anderes Aussehen als die Wasserformen. Lichtfarbe und Temperatur wirken sich bei den Laubmoosen stark auf die Verzweigung und auf das Aussehen aus. Bei größerem Nährstoffangebot können die Blätter größer werden.
Die meisten Aquarienmoose stammen aus den Gattungen Taxiphyllum und Vesicularia, die beide zu den Hypnaceae (Schlafmoosgewächsen) gehören.



Ordnung Familie Gattung Art
Hypnales

Hypnaceae

Taxiphyllum

T. alternans - Taiwan-Moos
T. barbieri - Echtes Javamoos
T. sp. ´Flame´ - Flame-Moos
T. sp. ´Spiky´ - Spiky-Moos
T. sp. ´Peacock´ - Pfauenmoos
Vesicularia

V. dubyana - Singapur-Moos
V. montagnei – Christmas-Moos
V. reticulata – Erect-Moos
V. ferriei – Weeping-Moos
V. sp. - Creeping Moss
Plagiotheciaceae Isopterygium I. sp. „Mini Taiwan Moss“
Amblystegiaceae Amblystegium A. serpens
Drepanocladus D. adunctus
Fissidentales

Fissidentaceae

Fissidens

F. fontanus
F. nobilis
F. rivularis
F. splachnobryoides
F. zippelianus
Neckerales Fontinalaceae Fontinalis F. antipyretica – Quellmoos
F. hypnoides - Brunnenmoos
Bryales Mniaceae Plagiomnium P. cf. affine
P. trichomanes
Pottiales Pottiaceae Tortula T. ruralis - Sternmoos


Hyophila Hyophila involuta


Merkmale der Gattung Taxiphyllum

Zur gattung Taxiphyllum gehören etwa 36 Arten, die überwiegend in Asien verbreitet sind. Es gibt aber auch Arten in Afrika und Nord- und Südamerika. In Deutschland kommt T. wissgrillii vor. Es wächst auf klakhaltigem Gestein und Baumwurzeln.
Die Triebe der Taxiphyllum-Arten sind abgeflacht. Die Blätter sind symmetrisch und oval bis lanzettlich. Der Blattrand ist meist gezähnt. Die Zellen der Blattspreite sind prosenchymatisch. Die Blattflügelzellen sind quadratisch bis rechteckig. Es sind zwei kurze Blattrippen vorhanden, die unterschiedlich lang und deutlich sind. Die Kapseln sind aufrecht bis geneigt. Sie haben einen lang geschnäbelten Deckel.



Taiwan-Moos
Taxiphyllum alternans (Cardot) Iwatsuki 1963

Synonyme:
Isopterygium alternans Cardot 1904

Herkunft:
China, Japan, Korea bis in den Osten von Nordamerika

Aussehen:
Das Taiwan-Moos bildet an Land dünne Matten aus hellen, gelblich grünen bis gelblich braunen Trieben. Im Aquarium ist es mittel grün und sieht es dem Christmas- Moos (Vesicularia montagnei) ähnlich, bildet aber in der Aufsicht mehr ein gleichseitiges Dreieck, während sie bei dem anderen eher spitz zu laufen. Die Seitentriebe stehen dicht zusammen und verzweigen sich recht stark. Im Aquarium hängen die Triebe wie die vom Christmas-Moos nach unten. Die Moospolster werden etwa 5 cm dick. Das Taiwan-Moos fühlt sich weicher an als das Christmas-Moos.
Die Stiele sind bis zu sechs Zentimeter lang und inklusive der Blätter drei bis fünf Millimeter breit. Die Blätter stehen auf Abstand, kommen sich aber zur Spitze hin näher und liegen dort locker, schuppenartig übereinander. Die Blattlänge liegt zwischen anderthalb und dreieinhalb Millimeter und die Breite zwischen 0,8 und 1,6 Millimeter. Die Blattspreiten sind oval bis breit lanzettlich. Der Umriss ist mehr oder weniger symmetrisch. Die Spitze ist spitz bis stachelspitzig, oft gedreht. Die Blattränder sind flach oder selten nahe der Basis eng zurück gebogen. Der Blattrand ist oberhalb der Mitte gezähnt bis fein gezähnt, teilweise auf der gesamten Länge. Es gibt zwei Blattrippen, von denen eine oft bis zu einem Drittel oder der Hälfte der Blattlänge hinauf reicht. Sie können auch fehlen, was aber selten vorkommt. Das Taiwan-Moos ist zweihäusig.
Die Kultur ist bei 15 bis 29 °C, einem pH-Wert von 5,0 bis 7,5 in weichem bis mittelhartem Wasser möglich.

Temperatur: 15-30 °C

pH-Wert: 5,0-7,5

Härte: 2-15 °KH

Licht: wenig bis viel

Sonstiges:
Das Taiwan-Moos ist eine der neueren Arten in der Aquaristik. Es hat seinen Namen, weil die gehandelten Pflanzen aus Taiwan stammen sollen. Es wächst verhältnismäßig schnell.
In der Natur wächst das Moos auf Boden, Baumwurzeln, rottendem Holz und Baumstämmen in Sümpfen. Seltener findet man es auf kalkhaltigen Gesteinen an Flüssen.
Ursprünglich wurde die Pflanzen 1904 von Cardot als Isopterygium alternans beschrieben und dann 1963 von Iwatsuki in die Gattung Taxiphyllum überführt.

Blattspitze

Seitenanfang


Javamoos
Taxiphyllum barbieri (Card. & Coppey) Iwatsuki 1982

Synonyme:
Vesicularia dubyana (C. Müller) Brotherus 1908

Herkunft:
Indien, Malaysie, Java

Aussehen:
Es wirkt im Aquarium ungeordnet und wild. Die Triebe wachsen willkürlich in alle Richtungen. Der Hauptstiel ist bis zu fünfzehn Zentimeter lang. Davon zweigen, in unregelmäßigen Abständen und beliebig auf die Seiten verteilt, wenig oder gar nicht verzweigte, unterschiedlich lange Seitentriebe ab. Die Blätter sind zweizeilig entlang der Triebe angeordnet. Sie sind länglich oval mit einer kurzen Spitze, etwa einen Millimeter lang und 0,3 bis 0,5 Millimeter breit. An der Basis sind zwei deutliche Blattrippen. Der Blattrand ist fast rundum gezähnt, wobei die Zähne an der Blattspitze dichter stehen.
Das Moos haftet mit Rhizodien auf Steinen, Holz oder am Grund. Die Sporenbehälter stehen auf 1,5 bis 3 cm langen Stielen. Sie sind 1-1,5 mm lang und 0,5-0,7 mm im Durchmesser. Zur Reifezeit werden sie rotbraun.

Temperatur: 15-30 °C

pH-Wert: 5,8-8,0

Härte: 2-15 °KH

Licht: wenig bis viel

Sonstiges:
Das echte Javamoos ist das am weitesten verbreitete Aquarienmoos. Es wächst sehr zügig und stellt kaum Ansprüche an die Wasserwerte. Sogar Brackwasser wird vertragen.
Bei ausreichend starkem Licht produzieren die Moosfäden viel Sauerstoff und treiben unter der Oberfläche. In dunklen Aquarien ist die Sauerstoffproduktion geringer und die Pflanzen sinken auf den Grund. Garnelen eignen sich gut zur Reinhaltung der Moospolster. Sie reingen akribisch jedes einzelne Blatt. Die Mexikanischen Bachflohkrebse fressen die Blätter dagegen ab und lassen nur bräunliche Stängel übrig.
Die Art ist bei uns winterhart und kann im Teich überwintern.

Javamoos-Trieb

Einzelner Trieb

Moospolster

Polster aus Javamoos

Blattspitze

Blattspitze mit Zähnen

Seitenanfang


Flame-Moos, Flammenmoos
Taxiphyllum spec. ´Flame´

Synonyme:
-

Herkunft:
Asien

Aussehen:
Die einzelnen Stängel werden etwa 10 cm lang. An dünnen Stängeln wachsen hell grüne, sehr kleine Blätter. Die Triebe wachsen im Aquarium senkrecht nach oben, wobei die Stiele in sich aber etwas wellig gebogen und gedreht sind. In der StrÖmung bewegen sie sich dann wie züngelnde Flammen, daher der Trivialname "Flame-Moos". Das Moos haftet mit Rhizodien auf Steinen, Holz oder am Grund.

Temperatur: 22-30 °C

pH-Wert: 5,8-7,5

Härte: 2-15 °KH

Licht: wenig bis viel

Sonstiges:
Das Flame-Moss oder Flammenmoos fällt besonders dadurch auf, dass alle Triebe zielstrebig nach oben wachsen. Dabei wachsen sie nicht schnurgerade, sondern etwas gedreht, so dass sie aussehen wie züngelnde Flammen. Bei stärkerer Beleuchtung ist die Drehung stärker. Unter schwächerem Licht sind die Triebe weniger kompakt und eher gerade.
Die Herkunft und die genaue ArtzugehÖrigkeit sind unbekannt.


Seitenanfang






Peacock-Moos
Taxiphyllum spec. ´Peacock´

Synonyme:
-

Herkunft:
Asien

Aussehen:
Ein Moos, das im Habitus dem Christmas-Moos ähnelt. Es wird als sehr weich und samtig beschrieben. Bei einer Temperatur um 25°C stehen die Blätter sehr dicht und es bilden sich die charakteristischen, gleichmäßig gefiederten Triebe mit der typischen dreieckigen Grundform. Ist die Temperatur höher (um 30°C), dann verzweigt sich stark in alle Richtungen, bildet aber keine so gleichmäßigen Seitentriebe wie Christma- oder Willow-Moos..

Temperatur: 22-30 °C

pH-Wert: 5,8-7,5

Härte: 2-15 °KH

Licht: wenig bis viel

Sonstiges:
Die Herkunft und die genaue ArtzugehÖrigkeit sind unbekannt.


Seitenanfang






Spiky-Moos
Taxiphyllum spec. ´Spiky´

Synonyme:
-

Herkunft:
Asien

Aussehen:
Dieses Moos konnte bisher nicht eindeutig bestimmt werden. Es ist vom Wuchs her ähnlich wie Christmas-, Singapur- und Taiwan-Moos. Die Stängel haben gleichmäßig länger werdende Seitentriebe. In der Aufsicht bilden sie ein recht spitzes Dreieck mit schmaler langer Spitze. Die Blätter sind lanzettlich bis schmal lanzettlich mit spitzer Spitze.
Die zwei Rippen sind unterschiedlich lang und teilweise undeutlich. Der Blattrand ist nahe der Spitze fein gezähnt.

Temperatur: 22-30 °C

pH-Wert: 5,8-7,5

Härte: 2-15 °KH

Licht: wenig bis viel

Sonstiges:
Die Herkunft und die genaue ArtzugehÖrigkeit sind unbekannt.
Die Blätter lassen sich schlecht vom Stiel abreißen. Der Stängel reißt vorher.

Blattspitze

Seitenanfang


Merkmale der Gattung Vesicularia


Die Triebe wachsen an Land kriechend und verzweigen sich frei, unregelmäßig bis federförmig. Manchmal haben sie einen deutlichen Haupttrieb, manchmal nicht. Die Seitentriebe sind einfach. Die Pseudoparaphyllen sind linear bis blattartig. Die Blätter sind unterschiedlich gestaltet. Die Ventralblätter der Unterseite sind normalerweise kleiner als die der Oberseite. Sie sind mehr oder weniger angedrückt, lanzettlich und spitz auslaufend. Die oberen Blätter spreizen sich ab. Sie sind etwas unsymmetrisch, breit lanzettlich, länglich lanzettlich bis länglich oval. Die Spitze ist spitz oder zugespitzt. Die Blattränder sind ganz oder an der Spitze gezähnt. Die zwei Blattnerven sind kurz oder fehlen ganz. Die Blattzellen sind lang und im Vergleich zu denen von Taxiphyllum recht breit. Die Pflanzen fühlen sich grÖber an.
Der Stiel des Sporogons ist länglich, flexibel, glatt, rötlich, rot.orange bis gelb orange. Er biegt sich kurz vor der Kapsel. Die Kapsel steht waagerecht oder hängt. Sie ist ovoid bis länglich ovoid und mehr oder weniger unsymmetrisch. Der Deckel ist zugespitzt bis kurz geschnäbelt. Das Peristom ist doppelt. Die Zähne sind lanzettlich, quergestreift, mit Knoten und Papillen an der Spitze. Das Endostom hat eine hohe Basilarmembran. Die Segmente sind gekielt und haben Haare. Meistens stehn sie in Gruppen von 1 bis 3. An der untersten Basis der Kapsel sind SpaltÖffnungen. Die Sporen sind kugelig, mit feinen Papillen besetzt oder fast glatt. Es gibt etwa 200 Arten, die im Südosten der USA, Mittelamerika, Südamerika, Afrika, Asien und Australien vorkommen.



Singapur-Moos
Vesicularia dubyana (C. Muell.) Broth.

Synonyme:
-

Herkunft:
Asien

Aussehen:
Es sieht ähnlich aus wie Christmas-Moos, hat aber kürzere Seitentriebe. Das Moos verzweigt sich unregelmäßig. Teilweise verzweigen sich die Seitentriebe sehr stark, teilweise bleibt sie aber auch unverzweigt und kurz. Die Blätter sind relativ variabel in der Form, haben aber immer eine kurze zugespitzte Spitze.

Temperatur: 22-30 °C

pH-Wert: 6,5-7,8

Härte: 2-15 °KH

Licht: wenig bis viel

Sonstiges:
Das Singapur-Moos war lange unidentifiziert. Das Moos wächst in Singapur überall an feuchten schattigen Flussufern oder unter Bäumen.


Seitenanfang


Weeping-Moos, Trauerweiden-Moos
Vesicularia ferriei

Synonyme:
-

Herkunft:
Asien

Aussehen:
Das Moos bildet Triebe, die bis zu 4 cm lang und 2,5 cm breit sind.

Temperatur: 20-28 °C

pH-Wert: 6,5-7,8

Härte: 2-15 °KH

Licht: wenig bis viel

Sonstiges:
Es wächst sehr langsam, ist aber leicht zu kultivieren.

Triebe

Typische Triebe des Weeping Moos.

Blatt

Ein Blatt vom Weeping Moos.

Seitenanfang





Christmas-Moos
Vesicularia montagnei (Bel.) Broth.

Synonyme:
Vesicularia dubyana var. abbreviata Fleischer
Cratoneuron filicinum

Herkunft:
Asien

Aussehen:
Die einzelnen Stängel werden bis 17 cm lange. Sie bestehen aus einzelnen borstig aussehende Fäden, die unter der Oberfläche treiben oder am Boden liegen (geringe Beleuchtung). An den Srängeln befinden sich dunkelgrüne, lanzettliche Blätter, die bis 4 mm lang sind. In der Aufsicht sind die Triebe schön dreieckig, weil die Seitentriebe zur Spitze hin gleichmäßig kürzer werden. Wenn man es anfasst fühlt es sich etwas hart und steif an. Die Blätter sind breit oval bis rundlich mit einer zugespitzten Spitze. An der Basis sind zwei sehr kurze, meist unauffällige Blattrippen. Das Moos haftet mit Rhizodien auf Steinen, Holz oder am Grund. Die generative Vermehrung erfolgt durch Sporen. Die Sporenbehälter stehen auf 1,5 bis 3 cm langen Stielen. Sie sind 1-1,5 mm lang und 0,5-0,7 mm im Durchmesser. Zur Reifezeit werden sie rotbraun.

Temperatur: 24-30 °C

pH-Wert: 6,0-7,5

Härte: 2-15 °KH

Licht: wenig bis viel

Sonstiges:
Das Christmas-Moos trägt seinen Namen, weil die Seitentriebe so dicht beieinander stehen, dass sie sich überlappen. Sie hängen auch unter Wasser nach unten, so dass sie aussehen wie Zweige einer Tanne, also einem Weihnachtsbaum (Christmas tree).
Das Moos wächst in der Natur an und in schattigen Gewässern und auf nassem Waldboden. Die Art ist in Asien weit verbreitet. Sie kommt in Malaysia, Sri Lanka, China, Singapur, auf den Philippinen und in Indonesien vor.
Das Moos benötigt an sich wenig Licht kann aber auch an gut beleuchteten Stellen wachsen. Die Moospolster auf Steinen oder Holz werden etwa 3 cm dick.
Das Moos ist auch unter dem Synonym Vesicularia dubyana var. abbreviata Fleischer bekannt. Manchmal wird es auch fälschlich als Cratoneuron filicinum bezeichnet. Letzteres ist aber ein Moos aus den gemäßigten Breiten und wächst an kalkigen feuchten Orten.

überwasserform

überwasserform

Sporophyt

Sporophyt

Seitenanfang


Erect-Moos
Vesicularia reticulata (Dozy & Molk.) Broth.

Synonyme:
-

Herkunft:
Asien

Aussehen:
Insgesamt ist die Verzweigung nicht so dicht und so gleichmäßig wie die vom Christmas-Moos. Unter guten Bedingungen verzweigt sich das Erect-Moos sehr stark. Die Blätter sind oval bis lanzettlich mit einer lang ausgezogenen, zugespitzten Spitze. An der Basis sind zwei undeutliche Blattrippen.
Die Zellen der Blätter sind kantig und etwa doppelt so lang wie breit. Sie sind sehr dicht mit Chloroplasten besetzt. Die Blattränder sind nicht gezähnt. Die Blattform ist eiförmig mit lang ausgezogener Spitze. An der Basis sind zwei Blattrippen sichtbar. Die Blätter sind etwa 1 mm lang. Der Stiel der Sporenbehälter geht aus einer grünen Scheide aus mehreren spitzen Blättern hervor. Er ist etwa 1,5 bis 2 cm lang und 0,2 mm dick. Die Sporenkapsel ist mit Calyptra 2,4 mm lang und hat einen Durchmesser von etwa 0,7 mm. Die Calyptra ist gelb-braun und etwa 0,8 bis 0,9 mm hoch. Die Sporen sind rundlich und grün. Sporogonien bilden sich auch unter Wasser.

Temperatur: 20-28 °C

pH-Wert: 6,5-7,8

Härte: 2-15 °KH

Licht: wenig bis viel

Sonstiges:
Den Namen “Erect Moss” hat diese Art, weil die Triebe, im Gegensatz zu denen vom Christmas-Moos, im Aquarium nicht herabhängen, sondern nach oben streben. Vor allem die Seitentriebe richten sich auf.
Es ist ebenfalls ein sehr verbreitetes asiatisches Moos.

Blatt

Sporogonbasis

An der Basis ist das Sporogon von einer
Hülle aus schmalen grünen
Blättchen umgeben.

Seitenanfang




Creeping-Moos
Vesicularia spec. ´Creeping´

Synonyme:
-

Herkunft:
Asien

Aussehen:
Dieses Moos verzweigt sich nicht so gleichmäßig wie es das Christmas-Moos macht, ist aber auch nicht so willkürlich wie das Java-Moos. Die Blätter sind länglich oval mit bespitzter Spitze. An der Basis sind zwei Blattrippen.

Temperatur: 20-28 °C

pH-Wert: 6,5-7,8

Härte: 2-15 °KH

Licht: wenig bis viel

Sonstiges:


Seitenanfang





Merkmale der Fissidentales

Die Familie der Fissidentaceae umfasst etwa 800 bis 900 Arten weltweit.
Die Moosgruppe wird als Spaltzahnmoose (lat. fissum = Spalt und dens = Zahn), bezeichnet, weil ihre sechzehn Peristomzähne gespalten sind. Sie stehen in einem Ring.
Die Gattung ist die einzige unter den Laubmoosen, die eine zweischneidige Scheitelzelle hat. Die Blätter sind darum zweizeilig und nicht dreizeilig, wie bei anderen Moosen, angeordnet. Sie sind an der Blattrippe gekielt und haben am Kiel einen Flügel. Die Blattzellen sind rundlich oder sechseckig. Entlang des Blattrandes kann ein Saum aus einer oder mehreren Reihen von länglichen Zellen sein.

beschriftetes Bild von einem BlattDetail am Blatt

Das Foto links zeigt die die charakteristische Blattform der Fissidentales.
Das Blatt sitzt halb stängelumfassend am Stiel. Die Blattspreite ist auf einer Seite ganz normal geformt,
reicht aber auf der anderen Seite nicht ganz bis zur Spitze, sondern endet vorher an der Mittelrippe.
Auf der Blattunterseite hat die Rippe einen Flügel, der sich zur Seite dreht und im oberen Blattbreich die Spreite vervollständigt.
Rechts eine mikroskopische Aufnahme vom übergang der Spreit in die Mittelrippe bei Fissidens fontanus.

Der untere Blattbereich bis zum Ende der kürzeren Blattspreitenseite wird als Scheidenteil bezeichnet. Der darüberliegende als Spreitenteil. Für die Artbestimmung ist es von Interesse wie weit oben an der Blattrippe die eine Spreitenseite endet und was für eine Spitze sie dabei formt.
Einige Systematiker erkennen nur die Gattung Fissidens in der Familie der Fissidentaceae an. Dann wird die Gattung in vier Untergattungen unterteilt: Aloma, Fissidens, Octodiceras und Pachyfissidens. Manchmal werden die Fissidentales aber auch in in mehrere Gattungen unterteilt. Bei Fissidens ist der obere Spreitenteil kürzer, so lang oder wenig länger als der Scheidenteil. Die Kapsel steht auf einem langen Stiel und überragt die Blätter. Bei der Gattung Octodiceras ist der obere Spreitenteil 2 bis 3 Mal so lang wie der Scheidenteil. Die Kapsel steht auf einem kurzen Stiel und überragt die Blätter nicht. Zu dieser Gattung gehören weltweit etwa 25 Arten. In Europa ist nur Octodiceras fontanum (Syn. Octodiceras julianum, Fissidens fontanus) heimisch. Die Art kommt auch in Nordamerika vor und wird als Fissidens fontanus oder US-Fissidens in der Aquaristik verwendet.

Viele Fissidens-Arten sind Wassermoose, einige Arten kommen aber auch an Land vor. Es bilden nicht alle Rhizodien aus mit denen sie sich selbstständig an festen Unterlagen anhaften. Viele Aquarien-Fissidens müssen darum angebunden werden. Die hell grünen Moosstängel bilden keine Matten wie es die Triebe von Taxiphyllum oder Vesicularia es tun. Die Stängel stehen einzeln, dicht beieinander.
Die meisten Arten dieser Gattung findet man in den Tropen. In Asien werden sie generell als Phoenix Moss oder Phoenix Tail Moss bezeichnet, weil die Triebe die Form von Phoenix-Schwanzfedern haben. Der PhÖnix ist ein altes chinesisches Glücksymbol und findet sich als Motiv auf Zahlreichen Abbildungen in Asien. Daher ist er in Asien ein sehr bekanntes Tier.
Die Gattung wird in zahlreiche Untergattungen unterteilt und manchmal findet man die Moose auch unter diesen Bezeichnungen in der Literatur. Einen Bestimmungsschlüssel für die Untergattungen und ihre Sektionen findet man bei Pursell & Bruggeman-Nannenga (2004).



Amerikanisches Fissidens
Fissidens fontanus (B. Pyrl.) Steud

Synonyme:
Octodiceras fontanum (B.-Pyl.) Lindberg
Octodiceras julianum (Savi ex. Lam. & DC.) Brid.

Herkunft:
Nordamerika

Aussehen:
Das verzweigte Stämmchen ist 5 bis 10 cm hoch. Außerhalb des Wassers fallen die schlaffen Pflanzen in sich zusammen. Die 2 bis 3 mm langen Blätter sind locker angeordnet. Sie sind linealisch, mehr la 5 mal so lang wie breit, ganzrandig und haben eine stumpfe Spitze. Der Blattrand hat keinen Saum aus länglichen Zellen. Die Blattrippe endet vor der Spitze. Der Spreitenteil ist 2 bis 3 mal so lang wie der Scheidenteil.
Die Seta ist kurz und die Kapsel überragt die Blätter nicht.

Temperatur: 18-28 °C

pH-Wert: 6,0-7,5

Härte: 3-10 °KH

Licht: wenig bis viel

Sonstiges:
In der Natur wächst das Moos immer unter Wasser. Es besiedelt stehende und fließende Gewässer. Meist wächst es auf Stein, seltener auf Holz. In Deutschland war es früher selten breitet sich aber seit etwa 30 Jahren zügig aus. Heute kommt es in allen Flusssystemen vor (Elbe, Donau, Weser, Rhein, Saar, Mosel, Havel).
Das Moos, dass in der Aquaristk als Fissidens fontanus Verwendung findet stammt aus den USA und wird in Asien auch als „US Fissidens“ bezeichnet. Es ist echtes Wassermoos und bildet viele lange Rhizoide aus, mit denen es sich gut dauerhaft an feste Untergründe haftet. Es neigt weniger dazu sich abzulösen als andere Moose und muss darum nicht immer wieder neu aufgebunden werden. Wegen seiner geringen Größe und weil es keine verfilzten Matten bildet, kann man es aber schlecht im Kies verankern. Wenn man es als Bodendecker nutzen möchte sollte es auf flachen Holzstücken oder Steinen anwachsen.
Eine wöchentliche Düngung soll notwendig sein um eine Absterben der älteren Blätter zu vermeiden.

Das Moos das ich unter dem Namen Fissidens spec. ´Japan´ bekommen habe ist mit Fissidens fontanus identisch. Ursprünglich war F. spec. ´Japan´ die Bezeichnung für F. nobilis. Bertram Wallach stellte das hier abgebildete Moos in seinem Artikel fälschlich als Fissidens nobilis vor.



mit garnele

Fissidens fontanus mit Red Cherry

schöner Bestand


ein Trieb
Polster
Detail vom Blatt
Zellen in der Spreite
Der Spreitenteil ist doppelt so lang wie
der Scheidenteil.
Am Blattrand ist kein Saum aus länglichern Zellen.

Seitenanfang


Fissidens
Fissidens nobilis GRIFF.

Synonyme:
Fissidens japonicus
Fissidens filicinus
Fissidens schismoides

Herkunft:
Südostasien: Malaysia, Philippinen, Indonesien (Java, Sumatra, Flores etc.)

Aussehen:
Die Stängel wachsen aufrecht. Die ganze Pflanze ist steif. Die Blätter sind etwa 0,5 cm lang und stehen dicht beieinander. Die Spitze ist abgerundet. Der Blattrand ist stark gezähnt. Ein Zellsaum fehlt. Dieses Moos bildet Rhizoide, so dass es in Büscheln an festen Substraten haftet.

Temperatur: 18-28 °C

pH-Wert: 6,0-7,5

Härte: 3-10 °KH

Licht: wenig bis viel

Sonstiges:
Die Art ist kein echtes Wassermoos. Im Aquarium wächst es sehr langsam. Manchmal zeigt es auch nach einem jahr noch keinen Zuwachs und ist nicht angewachsen. Oft sterben die alten Pflanzenteile schneller ab als neue gebildet werden, so dass das Moos nach und nach verschwindet.
In Deutschland wird es manchmal als Fissidens spec. "Japan" angeboten. Allerdings bekommt man auch F. fontanus unter diesem Namen.

Seitenanfang



Fissidens splachnobryoides

Das Moos, das unter diesem Namen angeboten wird ist kein Fissidens. Alle mir bekannten Erfahrungsberichte bestätigen, dass diese Pflanzeh nicht unter Wasser wachsen.

Synonyme:
-

Herkunft:
Asien

Aussehen:
Wie das echte F. splachnobryoides aussieht - sofern es die Art überhaupt gibt - ist mir nicht bekannt. Die Angaben zur´den Kulturbedingungen stammen vom Händler in Singapur, der dieses Moos über ebay verkauft.

Temperatur: 23-28 °C

pH-Wert: 6-7,5

Härte: 3-8 °KH

Licht: wenig bis viel

Sonstiges:
Das Moos das unter diesem Namen verkauft wird ist keine Fissidens-Art. Die Blätter sind nicht zweizeilig und weisen die charakteristischen Blattrippenflügel nicht auf. Es wird in winzigen bis kleinen Portionen verkauft. Abgebildet sind meist dichte Moospolster mit Garnelen drauf. Geliefert wurde mir aber eine Landform, die zusammen mit einer festen Erdschicht vom Boden abgekratzt worden war. Nachdem sich im Wasser das Substrat aufgeweicht hatte, lösten sich die Stängel und trieben frei durch das Aquarium. Das Moos wächst nicht mit Rhizodien irgendwo fest. Dadurch das die Stängel nur etwa 10 mm lang sind und sich nicht verzweigen ist das Aufbinden sehr mühselig.

fake

Dieses Moos ist kein Fissidens!

fake

Die Blätter sind dreizeilig und haben
keinen Flügel an der Blattrippe.

Seitenanfang





Merkmale der Gattung Fontinalis


Die Brunnenmoose wachsen flutend in fließenden Gewässern. Sie haben ja nach Art zehn bis fünfzig Zentimeter lange Stängel. Die Blätter stehen daran dreizeilig. Sie sind drei bis sieben Millimeter lang. Eine Mittelrippe fehlt, aber sie sind zum Teil scharf gekielt. Der Blattrand ist ganz und ungezähnt. Die Blattzellen sind langgestreckt. Die Kapsel ist scheinbar ohne Stiel. Sie sitzt zwischen den Blättern von kurzen seitlichen ästen. Das Peristom ist zu einem durchbrochenen Kegel verwachsen.




Quellmoos
Fontinalis antipyretica Hedwig

Synonyme:
-

Herkunft:
Europa, ?

Aussehen:
Die dunkelgrünen, lanzettlichen Blätter sitzen kielig gefaltet in drei Reihen auf dem Stängel. Spoße und Seitentriebe werden dadurch scharf dreikantig. Die einzelnen Blätter sind ganzrandig, 5 bis 9 mm lang und etwa 4 bis 5 mm breit. Eine Mittelrippe fehlt.

Temperatur: 0 - 20 °C

pH-Wert: 6,0-8,0

Härte: 5-15 °KH

Licht: mittel bis viel

Sonstiges:
Es gibt eine Reihe variabler Formen in fließenden und stehenden Gewässern. Die Art kommt auch in Brackwasser vor. Das Verbreitungsgebiet reicht vom Flachland bis ins Gebirge oberhalb der Baumgrenze.
In Warmwasserbecken hält sich Brunnenmoos nur wenige Tage. Es eignet sich besser für die Kultur in Teichen und Bachläufen.
In der Familie Fontinalaceae sind 10 bis 50 cm lange flutende Moose mit drei Reihen von ganzrandigen, rippenlosen Blättern zusammengefasst. Außer der hier genannten gibt es zwei weitere Arten der Gattung in Deutschland (F. squamosa, F. hypnoides).

Triebe
Die Blätter snd scharf gekielt und liegen
dicht an einander.

Quellmoos

Der Grünton ist stark abhängig vom Licht.

Seitenanfang




Brunnenmoos
Fontinalis hypnoides Hartmann

Synonyme:
-

Herkunft:
Europa, ?

Aussehen:
Die Blätter sind nicht gekielt und fast völlig flach. Sie sind nicht in regelmäßigen Reihen um den Stängel angeordnet. Die Spreiten sind weniger als fünf Millimeter lang. Die Blattzellen sind fünf- bis zehnmal so lang wie breit. Das Moos ist deutlich weicher als Fontinalis antipyretica. Die Farbe variiert von sattem hell grün bis zu einem dunklen oliv.

Temperatur: 24 - 29 °C

pH-Wert: 6,0-8,0

Härte: 5-15 °KH

Licht: mittel bis viel

Sonstiges:
Dieses Moos findet man zunehmend häufiger in der Aquaristik. Es kann auch bei höheren Temperaturen gut wachsen und ist darum besser geeignet als das Quellmoos.


Seitenanfang



Merkmale der Gattung Plagiomnium


Wir kennen in der Aquaristik Plagiomnium affine und Plagiomnium trichomanes. Ob es sich um zwei verschiedene Moose oder um ein Moos mit zwei verschiedenen Handelsbezeichnugen handelt, kann ich nicht sagen. An Stelle von Plagiomnium bekam ich bisher immer Moosmischungen mit drei oder vier verschiedenen Moosarten, unter denen teilweise kurze Stängelstücke von Plagiomnium waren. Ich habe es bisher nicht geschafft mir beide Moose unter dem Mikroskop an zu sehen.

Plagiomnium trichomanes: Dieses Moos wächst im Aquarium bei etwa 23 bis 30 °C gut. Weiches bis mittelhartes Wasser mit einer Karbonathärte von 1 bis 8 °KH ist günstig. Die Pflanze stammt aus China. Ob es sich bei der unter diesem Namen verbreiteten Pflanze um eine Plagiomnium handelt ist fraglich.



Perlmoos
Plagiomnium cf. affine

Synonyme:
-

Herkunft:
Nordamerika, Europa, Asien

Aussehen:
Die Pflanzen haben wechselständige Blätter an langen, dünnen Trieben. Die Blätter sind transparent und hell grün. Die Blattspreiten sind rundlich, oval bis breit lanzettlich. Die Pflanzen bilden verwobene Polster. Auf feuchten Unterlagen und bei flachem Wasserstand wachsen sie schnell heran. Erfahrungsberichte aus der Unterwasserkultur gibt es bisher nicht.

Temperatur: 15-30 °C

pH-Wert: 6,0-8,0

Härte: 5-15 °KH

Licht: mittel bis viel

Sonstiges:
Diese Art ist neu eingeführt, daher gibt es bisher keine Erfahrungsberichte. Es scheint aber, dass sich das Moos nahe der Wasseroberfläche besonders wohl fühlt. Es kann zum Begrünen von Filtermatten und Rückwänden verwendet werden.
Die Pflanzen sind nicht eindeutig bestimmt. Sie werden zur Zeit der sehr formenreichen Gruppe um Plagiomnium affine zugeordnet. Dieses Moos ist ähnlich muss aber nicht direkt zu der Art gehören. Sicher wäre eine Betsimmung nur an hand der Fruchtkörper möglich, die bei diesem neuen Moos aber noch nicht näher untersucht werden konnten.

Plagiomnium affine

Plagiomnium cf. affine

emers

über Wasser bei hoher Luftfeuchtigkeit

anderes Plagiomnium

Plagiomnium spec.
aus einer anderen Herkunft

Seitenanfang


Merkmale der Gattung Tortula

Bei den Moosen aus der Gattung Tortula sind die Stängel weniger als einen Zentimeter lang. Die Blattform ist oval, länglich oval, zungen- oder spatelförmig. Die Blattränder sind selten flach. Meist sind sie mehr oder weniger nach unten gebogen oder gerollt. Typisch ist, dass die Blattrippe als haarfeine Verlängerung oder Stachel an der Spitze austritt. Die Länge und Farbe dieser Verlängerung ist arttypisch und dient der Identifikation. Die Kapsel ist gleichmäßig oval oder zylindrisch. Die 32 Peristomzähne stehen auf einer niedrigen oder schrägen hohen Basilarmembran. Sie zeigen keine Streifung und sind papillÖs. Weil die Peritomzähne in sich gedreht sind, werden die Tortula-Arten als Drehzahnmoose bezeichnet. Die Blätter haben sehr große Zellen.
Diese Moose wachsen auf der Erde oder an Felsen. Sie sind ausdauernd.


Erd-Drehzahnmoos
Tortula ruralis (Hedw.) Gärtn., Meyer & Scherb.

Synonyme:
Syntrichia ruralis (Hedwig.) Web. & Mohr

Herkunft:
weltweit in den gemäßigten Breiten

Aussehen:
Die Stängel werden 1 bis 5 cm hoch. Sie bilden Rasen oder Polster auf kalkhaltigen Gesteinen oder auch an Baumstämmen. Die Blätter sind gelblich grün. Die Ränder sind bis fast zur Spitze umgebogen. An der Spitze jedes Blattes verlängert ein durchsichtiges Haar die Mittelrippe. Dieses Glashaar ist gezähnt und farblos. Selten ist es an der Basis rötlich.

Temperatur: -

pH-Wert: -

Härte: -

Licht: -

Sonstiges:
Tortula ruralis ist ein Landmoos, dass sich nicht für die Kultur im Aquarium eignet. Unter diesem Namen wird aber das Sternmoos oder Star moss Hyophila involuta verkauft.


Seitenanfang


Merkmale der Gattung Hyophila

Zur Gattung Hyophila gehören etwa 150 Arten in den Tropen und Subtropen. In Europa gibt es nur 2 Arten.
Die Blätter sind zugespitzt und zungenförmig. Die Sporenkapsel ist zylindrisch. Sie steht aufrecht und hat kein Peristom. Viele Arten bilden Brutkörper an den Blättern.


Star moss, Sternmoos
Hyophila involuta (Hooker) Jaeger

Angeboten wird das Moos als Tortula ruralis.

Synonyme:
Hyophila riparia (Aust.) Fleischer

Herkunft:
Tropen, breitet sich in eisfreien Gewässern Mitteleuropas aus

Aussehen:

Das Stämmchen ist bis 3 cm hoch. Wenn die Blätter feucht sind stehen sie aufrecht. Wenn sie eintrocknen falten sie sich zusammen. Die Blätter sind zungenförmig und zugespitzt. Die Blattrippe ist rotbraun und deutlich sichtbar. Sie endet ganz kurz vor der Blattspitze. Der Rand ist flach. Nahe der Spitze können einige stumpfe Zähne sein.
In den Achseln der oberen Blätter können sich gestielte Brutkörper bilden. Sporogone werden in Europa im Freiland nicht gebildet.

Temperatur: 24-29 °C

pH-Wert: 6,0-7,5

Härte: 3-10 °KH

Licht: wenig bis viel

Sonstiges:
In der Natur wächst es auf Kalkfelsen, besiedelt aber auch Betonflächen, die zeitweilig überflutet sein können. In Mitteleuropa kommt die Art als obligates Wassermoos vor. Durch das Wasser ist die Pflanze vor Frost geschützt. Das Verbreitungsgebiet ist regional begrenzt (Bodensee, Vierwaldstättersee, Zürichsee, Rheingraben) (Frahm 2000).
Ich habe dieses Moos online gekauft. Es wird in winzigen bis kleinen Portionen verkauft. Abgebildet war bei dem Händler, von dem ich dieses Moos hier habe, ein dichtes Polster unter Wasser. Geliefert wurde mir aber ein Klumpen, der zusammen mit einer festen Erdschicht vom Boden abgekratzt worden war. Nachdem sich im Wasser das Substrat aufgeweicht hatte, lösten sich die Stängel und trieben frei durch das Aquarium. Auch in kleinen Wasserschalen überlebte das Moos unter Wasser nicht. Die Erfahrungen anderer Aquarianer bestätigen, dass das Moos nicht problemlos - möglicherweise gar nicht - im Aquarium zu kultivieren ist. Es wächst aber gut über Wasser.

Hyophila

So wird das Moos geliefert.

Blatt

Einzelnes Blatt von Hyophila involuta.
Die Ränder sind nicht eingerollt und
das für Tortula typische Glashaar fehlt.

Blattspitze

Die Blattrippe reicht nicht ganz
bis in die Spitze. Nahe der Spitze sind
einige stumpfe Zähne.


Seitenanfang



Lebermoose

Unter den Lebermoosen gibt es Thalluspolster aus undifferenzierten Zellen (z. B. Riccardia), differenzierte Thalli und auch beblätterte Formen (z.B. Heteroscyphus).
Die thallosen Formen sind leicht als Lebermoose zu erkennen. Die beblätterten Formen sehen Laubmossen ähnlich.
Die Lebermoose haben einige Merkmale, die sie von den beiden anderen Klassen unterscheiden. So enthalten die Zellen der meisten Arten beispielsweise Ölkörper, kleine Zusammenballungen von TrÖpfchen aus Terpenen. Viele Arten haben hierdurch einen charakteristischen Geruch.
Bei den Lebermoosen bleibt der Sporophyt meist noch sehr lange vom Gewebe des Gametophyten umhüllt. Bei einzelnen Arten kann dies bis zur Reifung der Sporen so bleiben. So etwas wird dann Coelokaulie genannt. Bei manchen Lebermoosen bildet auch am Stämmchen eine beutelartige Wucherung -ein Marsupium-, in der der Sporophyt heranwächst.

Liste mit den in der Aquaristik bekannten Lebermoosen

Ordnung Familie Gattung Art
Ricciales Ricciaceae Riccia R. fluitans- Teichlebermoos
Metzgeriales Aneuraceae Riccardia R. chamedryfolia Korallenmoos, Buchtiges Riccardimoos, Buchtiges Ohnnervmoos
Pelliaceae Pellia P. endiviifolia - Endivienblättrige Beckenmoos
Marchantiales Monosoleniaceae Monosolenium M. tenerum
Marchantiaceae Marchantia M. polymorpha
Jungermanniales Lophocoleaceae Heteroscyphus H. zollingeri
Plagiochilaceae Plagiochila P. cf. integerrima

Solenostomataceae Solenostoma Solonostoma tetragona


Thallose Lebermoose

Der Thallus kann hochkompliziert aufgebaut sein, mit Atemporen, Luftkammern und Epidermis, aber auch sehr einfach, nämlich aus nur einer Zellschicht bestehend. Trotzdem kann man mit ein wenig Erfahrung Lebermoose auf den ersten Blick erkennen, was in der Praxis heißt, sie von Laubmoosen zu unterscheiden.

Merkmale der Gattung Riccia

Die Gattung Riccia gehört zur Ordnung der Ricciales. Diese Ordnung besteht aus thallösen Lebermoosen mit einem mehr oder weniger hoch differenzierten Thallus. Der Thallus der Ricciales besitzt Atemhöhlen, die durch Poren mit der Außenwelt verbunden sind. Diese Poren, die auf der Oberseite des Thallus liegen, sind relativ einfach gebaut. Sie sind beispielsweise nicht wie bei den Marchantiales vulkanförmig emporgehoben. Das Thallusgewebe ist in ein lockeres, chlorophyllreiches Assimilationsgewebe in der oberen Hälfte und ein Speichergewebe in der unteren Hälfte differenziert. Auf der Unterseite der Thalli befinden sich Rhizoide und sogenannte Bauchschuppen.
Die Antheridien und Archegonien liegen meist einzeln in die Thallusoberseite eingesenkt. Die Kapsel wird weder durch eine Seta noch durch ein Pseudopodium emporgehoben, sondern bleibt ebenfalls in den Thallus eingesenkt und von der Archegonienwand umhüllt.
Den Kapseln fehlt eine Öffnung, so daß die Sporen erst ins Freie gelangen, wenn die Kapselwand zerstört wird. Fast alle Vertreter dieser Ordnung sind an ein amphibisches Leben im, auf oder zumindest in der Nähe des Wassers angepaßt. In Europa sind die Ricciales mit den Familien Ricciaceae und Oxymitriaceae vertreten, wobei die letztere hier nur eine Art umfaßt. Die Familie der Ricciaceae ist bei uns mit der monotypischen Gattung Ricciocarpus und mit der großen namensgebenden Gattung Riccia vertreten.



Sternlebermoos
Riccia fluitans Linné 1753

Synonyme:
Riccia canaliculata HOFFMANN
Riccia fluitans var. canaliculata ROTH
Riccia eudichotoma BISCHOFF
Riccia nodosa BOUCHER
Riciella fluitans A. BRAUN

Herkunft:
weltweit verbreitet

Aussehen:
Dieses Lebermoos bildet Polster aus flachen, gabelig verzweigten Thalli. Der einzelne Thallus ist 1 bis 4 cm lang. Er ist linealisch mit rundlich verdickten Enden, wo sich neue Verzweigungen bilden. Der Winkel zwischen den Seitenästen ist in etwa immer gleich und liegt bei etwa 120 °. Die Schwimmform hat nur wenige Rhizoiden.

Temperatur: 5-30 °C

pH-Wert: 5,0-8,0

Härte: 2-15 °KH

Licht: mittel bis viel

Sonstiges:
Das Sternlebermoos oder Flutende Teichlebermoos gehört zu den bekanntesten aquaristischen Moosen.
Die Pflanzen treiben unter der Oberfläche. Sie vertragen keine starken Wasserbewegungen. Sie eignen sich gut als Substrat für Schaumnester und als Versteck für Jungfische. Die Vermehrung erfolgt durch Teilung der Polster.
Ein Aufbinden auf Steine oder Holz ist mit Hilfe von Netzen möglich. Dann sollten die Polster regelmäßig beschnitten werden, damit sie nicht durch die Netze wachsen und davon treiben.
Problematisch sind bei der Kultur oft Wasserlinsen und Fadenalgen, die sich kaum aus den Polstern wieder entfernen lassen.

Riccia

Die sternförmigen Thalli gaben den
Pflanzen ihren Namen.

schwimmendes Polster

Riccia treibt in dichten Polstern
unter der Wasseroberfläche.

Seitenanfang



Merkmale der Gattung Riccardia




Korallenmoos, Buchtiges Riccardimoos, Buchtiges Ohnnervmoos
Riccardia chamedryfolia (WITH.) GROLLE

Synonyme:
-

Herkunft:

Aussehen:
Es handelt sich um ein Thallus bildendes Lebermoos. Die verzweigten Thalli kriechen oder richten sich ein wenig auf. Sie sind dunkel grün bis olivgrün gefärbt. An den jungen Spitzen sind sie oft heller. Ein Thallus ist etwa 2 bis 3 cm lang. Die einzelnen äste sind bis etwa 5 mm lang und 1 mm breit. An den Spitzen sind sie abgerundet. Die Unterseite ist mehr oder weniger flach, die Oberseite ist gewölbt. Die meisten Epidermiszellen enthalten bräunliche Ölkörper. Das Moos ist insgesamt hart und rau.
Die männlichen Sporenbehälter sind an kurzen ästen, die weiblichen an langen mit Cilien (Härchen oder Wimpern).

Temperatur: 15-30 °C

pH-Wert: 6,0-8,0

Härte: 5-15 °KH

Licht: mittel bis viel

Sonstiges:
Dieses Lebermoos wächst langsam und ist nicht sehr konkurrenzstark. Es muss darum vor dem überwuchern durch andere Moose oder Algen geschützt werden. Es wächst flach und kann gut zum begrünen von Wurzeln oder Steinen verwendet werden. Es wird meist auf Drahtgittern angeboten, die einfach auf dem Substrat ausgelegt werden können.
In der Natur wächst dieses Moos vor allem an Ufern oder anderen feuchten Stellen. Selten wächst es unter Wasser am Gewässerrand.



Riccardia

Seitenanfang




Merkmale der Gattung Pellia


Endivienblättriges Beckenmoos
Pellia endiviifolia

Synonyme:
-

Herkunft:
Nordamerika, Europa

Aussehen:
Der Thallus ist durchscheind mit einer Mittelrippe. Es sind keine Ölzellen vorhanden. An der Unterseite des Thallus befindet sich an der Mittelrippe nur eine Form von Rhizoiden. Schuppen fehlen. Die Pflanze bildet im Herbst typische, mehrfach gegabelte, geweihähnliche Thallusfortsätze aus. Diese sind nicht flach und breit wie der Thallus selbst, sondern ähneln einem winzigen Stiel mit Blättern. Dadurch bekommt die Pflanze ein etwas krauses Aussehen, dem sie den Namen endiviifolia = endivienblättrig verdankt. Die Geschlechtsorgane befinden sich in versteckten Senken auf der Thallusoberseite. Die Sporophyten (Fruchtkörper) haben einen bis 10 cm langen Stiel.

Temperatur: 15-30 °C

pH-Wert: 6,0-8,0

Härte: 5-15 °KH

Licht: mittel bis viel

Sonstiges:
Das Beckenmoos (Pellia sp.) ist ist auf der nördlichen Halbkugel weit verbreitet. In Deutschland wächst es an feuchten, schattigen Standorten, meist auf kalkigen Untergründen.

Pellia

Pellia endiviifolia

Pellia-Detail

Detailansicht:
Die Ränder sind kraus, es sind Ansätze
der Thallusfortsätze sichtbar.

Seitenanfang




Merkmale der Gattung Monosolenium



Asiatisches Lebermoos
Monosolenium tenerum GRIFFITH 1849

Synonyme:
Pellia endiviifolia

Herkunft:
China, Taiwan, Japan, Indien

Aussehen:
Die durchscheinenden, hellgrünen Thalli dieses Lebermooses haben eine breite Mittelrippe. Auf der Ober- und Unterseite befinden sich mit der Lupe sichtbare grau-weiße Punkte, die bei der Gattung Pellia fehlen. Dabei handelt es sich um Ölzellen in den oberen Schichten der Epidermis des Thallus. Diese Ölzellen enthalten keine Chloroplasten, sondern nur einen Ölkörper mit ätherischen Ölen. An der Unterseite des Thallus befinden sich an der Mittelrippe zwei Formen von Rhizoiden (Haarwurzeln) und dazwischen "kleine, unauffällige, lanzettförmige Schupen in zwei Reihen" (Gradstein et al. 2003). Die Geschlechtsorgane befinden sich auf scheibenförmigen Gametangienträgern. Die großen, weiblichen Gametangienträger sind in der Regel lang gestielt, die kleineren, männlichen ungestielt oder mit einem sehr kurzen Stiel. Die Sporophyten (Fruchstände) entwickeln sich aus den befruchetetn Eizellen und wachsen auf weniger als 1 mm langen Stielen aus der Unterseite der weiblichen Träger.
Bei geringerer Beleuchtung werden die Thalli schmaler.

Temperatur: 15-30 °C

pH-Wert: 6,0-8,0

Härte: 5-15 °KH

Licht: wenig bis viel

Sonstiges:
Die Pflanzen wachsne gut unter und über Wasser. Auf trockeneren Substraten werden die Thalli etwas härter und bleiben kleiner. Am besten wachsen sie an Stellen, an denen sie direkt vom Wasser umspült werden und viel Licht haben.
Die Pflanzen wurden ursprünglich als Pellia endiviifolia bezeichnet. Genauere Untersuchungen führten aber dazu, dass es als Monosolenium tenerum identifiziert wurde. Diese Art ist die einzige in ihrer Gattung. Aus der Natur sind nur wenige Fundorte bekannt. Die Pflanze galt seit der Erstbeschreibung 1849 als verschollen. Erst 1910 fand K. Goebel im botanischen Garten München die Pflanze auf dem Pflanzsubstrat einer Teepflanze aus China wieder. An Hand von Griffiths Zeichnungen und Beschreibungen konnte Goebel das Moos identifizieren. 1923 wurde es von Campbell in einem Gewächshaus in Kalifornien gefunden. In Japan wächst die Pflanze auf stickstoffhaltigen GartenbÖden (Moostempel von Kyoto). Die Pflanzen im Handel scheinen rein männlich zu sein, obwohl in der Literatur angegeben wird, dass die Pflanzen einhäusig sind, also männliche und weibliche Sporenträger an einer Pflanze sind.
Die Pflanze wächst schnell. Goebel (1910) gibt an, dass aus Sporen innerhalb von 5 Wochen mit bloßem Auge sichtbare, zum Teil schon gegabelte Thalli entstehen. Wallach (2006) berichtet, dass der Bestand manchmal urplÖtzlich zusammenbrechen kann, ohne dass Verändeurngen am Aquarium vorgenommen wurden. Eine Ursache dafür ist nicht bekannt.

emerses Monosolenium

Die Mittelrippe ist deutlich sichtbar, die
weißlichen Ölzellen weniger.



submerses Monosolenium

Monosolenium zusammen mit
Farnen und Fissidens

Seitenanfang








Merkmale der Gattung Jungermannia

Die Ordnung der Jungermanniales umfasst alle beblätterten Lebermoose, das sind etwa zwei Drittel der bekannten Arten. Die meisten kommen aus feuchten, tropischen Gebieten. Die Moose der Ordnung wachsen mit einer dreischneidigen Scheitelzelle, darum bestehen die Blätter in drei Zeilen um den Stängel. Zwei davon sind seitlich und recht groß. Sie werden als Flanken- oder Oberblätter bezeichnet. Die dritte Reihe sind die Unterblätter (Amphigastrien) und liegt unter dem Stiel. Bei vielen Arten in der Ordnung sind die Unterblätter stark reduziert oder fehlen ganz.

In der Gattung Jungermannia gibt es weltweit mehr als 140 Arten. 18 Arten sind in Deutschland heimisch. Die Flankenblätter sind rundlich. Unterblätter fehlen meist. Die Zellen haben mehrere Ölkörper, selten gibt es nur einen.
Es soll auch ein echtes Jungermannia im Handel geben, das als Blepharostoma trichophyllum angeboten wird. Dieses Moos habe ich selbst noch nicht gesehen.
Die unter dem Namen Jungermannia angebotenen Moose gehören zu anderen Gattungen oder Familien.



Merkmale der Gattung Heteroscyphus

Die Lebermoose der Gattung Heteroscyphus gehören zur Familie der Lophocoleaceae.


Flachmoos
Heteroscyphus zollingeri (Gottsche) Schiffner 1910

Synonyme:
Chiloscyphus zollingeri GOTTSCHE 1853

Herkunft:
Asien von Malaysia und Indonesien bis China und Japan, auch Australien und Papua-Neuguinea

Aussehen:
Die Triebe werden etwa 5 bis 7 cm lang. Die wechselständigen Flankenblätter sind etwa 2 mm groß. Sie sind rundlich und haben am oberen Rand mehrzellige Zähne. Meistens sind es zwei, es können aber auch drei oder vier, ganz selten mehr sein. Die Bauchblätter (Amphigastrien) sind weniger als einen Millimeter lang. Sie sind bis zur Basis in zwei schmale, spitze Zipfel gespalten. Es werden zahlreiche lange Rhizodien gebildet. Die Blattzellen fünf- bis sechseckig und etwa so lang wie breit. Sie enthalten helle Ölkörper.

Temperatur: 0 - 20 °C

pH-Wert: 6,0-8,0

Härte: 5-15 °KH

Licht: mittel bis viel

Sonstiges:
Es handelt sich um ein gutes Aquarienmoos, das verhältnismäßig zügig wächst. Es wächst je nach Lichtangebot kriechend oder strebt mit den Triebspitzen zum Licht. Es lässt sich gut in Form schneiden und kann direkt auf dem Boden und auf Holz oder Stein kultiviert werden.

Eine mikroskopische Aufnahme von Blättern des „Flachmoos“ wurde bereits in der Amazonas 26 (S. 26-31) im Artikel zur Moosbestimmung abgebildet, dort aber fälschlich Jungermannia zugeordnet.
Dieses Moos wird auch als Homalia spec. angeboten. Allerdings ist auch diese Zuordnung falsch. Homalia sind Laubmoose. Manchmal wird es mit dem Populärnamen Perlenmoos bezeichnet, der für das Laubmoos Plagiomnium verwendet wird.


Blattzellen

Blattzellen von Heteroscyphus

Trieb

Trieb von Heteroscyphus

Blätter

Mikroskopische Aufnahmen der Blätter
zeigen, die mehrzelligen Zähne.

Amphigastrien

Amphigastrien an Heteroscyphus

Seitenanfang


Merkmale der Gattung Plagiochila

Die Gattung Plagiochila gehört zu den Jungermaniales in die Familie der Plagiochilaceae. Die Familie umfasst 9 Gattungen. Plagiochila gilt als artenreichste Gattung der Lebermoose. 500 bis 1300 Arten von den Tropen ist in die Arktis werden dazu gezählt. Es fehlt aber bisher ein vollständige Revision.
Die kleinen kräftigen Moose haben einen kriechenden Stamm an dem aufrechte äste entspringen. Die Flankenblätter sind schräg angewachsen, so dass sie nach vorne gerichtet sind. Die Unterblätter sind unscheinbar oder fehlen ganz. Dieses Moose sind getrenntgeschlechtig. Bei den männlichen Gametophyten bildet sich eine ährenähnliche Spitze aus. Das Perianth ist seitlich zusammengedrückt.


Plagiochila cf. intergerrima Steph.

Synonyme:
-

Herkunft:
Guinea (und Uganda?)

Aussehen:
Folioses Lebermoos mit ovalen bis unregelmäßig zungenförmigen Blättern. Am Rand sind kleine Zähne aus wenigen Zellen. Die Zellen sind unregelmäßig kantig, etwa so lang wie breit.

Temperatur: ca. 24 °C

pH-Wert: ca. 6,5

Härte: -

Licht: mittel bis viel

Sonstiges:
Das Moos ist nicht im Handel. man findet es manhmal an den Rhizomen von importierten Anubias-Arten aus Afrika. Das Moos wächst an Bächen und anderen feuchten Orten ist aber kein echtes Wassermoos. Trotzdem wächst es unter Wasser.

Trieb

Ausschnitt aus einem "Trieb"

Blattrand

Zähne am Blattrand

Seitenanfang


Merkmale der Gattung Solenostoma


Die Moose der Gattung Solenostoma wurden wegen der Struktur ihres Perianths ursprünglich von Jungermannia unterschieden, später dann in die Gattung eingegliedert. Mittlerweile haben genetische Untersuchungen über die Verwandtschaftsverhältnisse der Jungermanniales aber dazu geführt, dass Solenostoma wieder als eigenständige Gattung gilt. Diese wurde sogar aus der Familie der Jungermanniaceae ausgegliedert und gehört nun zu der neuen Familie der Solenostomataceae (Jungermanniales, Jungermanniideae).



Perlenmoos oder Rundblättrige Quellmoos
Solenostoma tetragona

Synonyme:
Jungermannia tetragona (Lindberg)

Herkunft:
Südostasien, Australien und Neuseeland

Aussehen:
Die rundlichen Blätter sind wechselständig und etwa 1 mm groß. Sie haben keine Zähne am Rand. Die Blattzellen sind sechseckig und in der Form und Größe etwas unterschiedlich. Einige Zellen haben große dunkle Ölkörper, während die übrigen keine Ölkörper enthalten. Bauchblätter fehlen.

Temperatur: ca. 24 °C

pH-Wert: ca. 6,5

Härte: -

Licht: mittel bis viel

Sonstiges:
Das Moos wird als „Blepharostoma trichophyllum“ angeboten.
Unter der Handelsbezeichnung „Perlenmoos“ oder „Mini-Perlenmoos“ wird auch ein Laubmoos (Plagiomnium sp.) angeboten. Das ist aber nicht für die aquarienkultur zu gebrauchen.

Solenostoma-Blatt

Trieb mit Blättern
Der Blattrand weist keine Zähne auf.

Ölkörper

Die dunklen Zellen enthalten Ölkörper.

Seitenanfang



Literatur:

B. Kahl (1989): Aquarienpflanzen.- GU-Kompaß, Gräfe und Unzer GmbH, München

H.C.D. De Wit (1990): Aquarienpflanzen.- 2. überarbeitete Auflage, übersetzt aus dem Niederländischen von Dr. Edy Roche, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim)

Leo van der Berkmortel (1990): Riccia fluitans L. - das Teichlebermoos.- Aqua Planta 4-90, 139-140

L. van den Berkmortel (1990): Das Javamoos Vesicularia dubyana (C. Müll.) Broth. - DATZ 43(12), 759-760

W. Rothmaler (1994): Exkursionsflora von Deutschland, Band 1 - Niedere Pflanzen.- Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg, Berlin

C. Christensen (1995): Riccia fluitans - Flutendes Sternlebermoos oder Teichlebermoos.- Aquarium heute 13(1), 42

H. Ebert (1996): Einheimische Wasserpflanzen für die Aquaristik.- DATZ 3/96, 174-175

H. Stallknecht (1996): Javamoos - Anspruchslos und vielseitig verwendbar.- Ti-Magazin 128, 33-35

C. Kasselmann (1999): Aquarienpflanzen.- 2. Auflage, DATZ-Atlanten, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart

E. Maier (1999): Auf den Spuren von Lantzius-Beninga – Die Bedeutung der Peristommerkmale bei Laubmoosen (Bryophyta) In the Footsteps of Lantzius-Beninga – The Weight of Peristome Characters of Mosses (Bryophyta).- Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde, Serie A (Biologie), Staatliches Museum für Naturkunde, Stuttgart

J.-P. Frahm (2000): Tropische Moose in Mitteleuropa.- Bryologische Rundbrife 34, 3-6

I. Scheuermann (2001): Pflanzen fürs Aquarium.- 9. Auflage, GU Aquarien-Ratgeber, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München

M.A. Heredia, R. Zapico, M.J. García-Sánchez, J.A. Fernández (2002): Effect of calcium, sodium and pH on uptake and acculution of radiocesium by Riccia fluitans.- Aquatic Botany 74, 245-256

S.R. Gradstein, E. Reiner-Drehwald, H. Muth (2003): über die Identität der neuen Aquarienpflanze "Pellia endiviifolia".- Aqua Planta 3-03, 88-95

J.-P. Frahm, W. Frey (2004): Moosflora.- 4. Auflage, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

B. Wallach (2006): Ein neues Lebermoos - Monosolenium tenerum.- Aquarium live Dezember 2005/Januar 2006 54-57

K. Wongkuna, K.Santanachote, B. C. Tan, J.F. Maxwell (2007): Taxonomic Revision of Fissidens Hedw. (Bryophyta: Fissidentaceae) in SEven National Parks of Thailand.- Poster

B. C. Tan, Loh Kwek Leong (2008): Die Identität vom Javamoos und anderen tropischen Aquarienmoosen.- übersetzung von Harry van Bruggen, Aqua Planta 1-2008, 4-9

Loh Kwek Leong (2008): Aquatische Moose.- übersetzung von Harry van Bruggen, Aqua Planta 1-2008, 10-12

M. Wilstermann-Hildebrand (2009): Aquarienmoose unterscheiden.- Amazonas 26, 26-31


© Wilstermann-Hildebrand 2010 - 2011