Baumschnecken der Gattung Amphidromus

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Die Landschnecken der Gattung Amphidromus stammen aus Asien. Sie kommen in Thailand, Laos, Malaysia, Singapur, Kambodscha, Vietnam und Indonesien vor. Sie leben in Regenwäldern des Flachlandes in Höhenlagen von etwa 30 m bis 500 m über dem Meeresspiegel. Die Schnecken leben auf Bäumen und weiden dort Algen und Flechten von der Rinde. Ihre Eier legen sie in zusammengefaltete, grüne Blätter.

Amphidromus sind Landlungenschnecken und gehören zur Familie der Camaenidae. Die ursprüngliche Artbeschreibungen erfolgten im 19. Jahrhundert allein an Hand von leeren Gehäusen. 34 Arten wurden ursprünglich beschrieben. Spätere Untersuchungen reduzierten die Artenzahl auf 19 und einige Unterarten. Erst 1993 - 2004 wurden neue Aufsammlungen gemacht und die innere Anatomie der Tiere untersucht (Chirasak Sutcharit & Somsak Panha, 2006).

Amphidromus beim Fressen

Die Tiere lecken Möhrenbrei von Zweigen.

Amphidromus am Futter

Es wird nicht jedes Futter genommen.

Amphidromus beim Fressen

Die Holzspatel können leicht ausgetauscht werden.

Amphidromus in der Futterschale

Vom Bad zu Tisch. Diese Schnecke hat von der Wasser- in die Futterschale gewechselt.



Beschreibung von Amphidromus

Das länglich kegelförmige Gehäuse ist 25 bis 70 mm lang und 6 bis 8 Windungen. Die Oberfläche ist glatt. Sie ist weiß, gelblich, grünlich oder rötlich braun gefärbt und glänzt. Es gibt rechtsgewundene und linksgewundende Tiere. Die Münungslippe ist bei ausgewachsenen Tieren verdickt und nach hinten gebogen.
Der Weichkörper ist weiß mit gelber oder oranger Zeichnung. Die Tiere haben einen langen schmalen Fuß und zwei Paar Fühler.



Amphidromus atricallosus (Gould, 1843)

Variable Art mit vier Unterarten:
Amphidromus atricallosus atricallosus
Amphidromus atricallosus leucoxanthus
Amphidromus atricallosus perakensis
Amphidromus atricallosus classiarius

Herkunft und Habitat:
Die Schnecken kommen in Myanmar und Thailand vor. Sie leben ausschließlich auf Bäumen.

Aussehen:
Das Gehäuse ist einfarbig weiß oder gelb und hat ein weißes Spiralband unter der Naht. An der Mündung wird bei Wachstumsstopp an der ein dunkles Band gebildet und die Mündungslippe biegt sich nach hinten. Wächst das Gehäuse weiter, ist das Band auf dem Gehäuse als dunkler Querstreifen sichtbar.
Der Körper ist weiß oder hell gelb. Bei jungen Tieren ist er fast farblos, bei älteren Tieren gelblich oder orange pigmentiert. Der Fuß ist lang und breit. Er ist von einem breiten orange-gelben Streife umgeben. Der Mantelsaum ist orange oder braun.
Die oberen Fühler sind lang und gelb oder orange gefärbt mit dunklen Augen. Die unteren Fühler sind kürzer und wie die Mundpartie gelblich oder orange gefärbt.

Temperatur:
tagsüber 23 -26 °C, kältere nächtliche Temperaturen und auch länger anhaltende Temperaturen von 20 °C werden auch vertragen

Luftfeuchtigkeit:
über 50 %, feuchtes Substrat und Wasserschale machen tägliches Sprühen überflüssig

Einrichtung des Terrariums:
Die Schnecken halten sich vor allem in der Höhe auf. Sie klettern auf ästen und Zweigen herum oder sitzen an der Abdeckung des Terrariums. Sie nehmen Wasser aus einer Wasserschale in ihre Mantelhöhle auf und tragen es mit sich herum. Das Bad wird auch zum Absetzen von Kot genutzt. Eine Futterschale mit Brei wird zum fressen gezielt angesteuert. Auf dem Boden sind die Schnecken aber kaum unterwegs. Ich verwende als Substrat Buchenlauberde, der Stücke von Sepia-Schale untergemischt sind.

Futter:
Beim Futter sind die Tiere wählerisch. Eine Mischung aus Möhren oder Kartoffel-Möhrenbrei für Babys mit Fischfutterflocken (Grünfutterflocken) wird gut angenommen. Ebenso reiner Gemüsebrei aus Möhren (rote oder weiß). Kürbis nehmen die Tiere nicht so gerne. Zucchini-Brei und Pastinaken-Brei haben sie bei mir nicht gefressen. Die Zugabe von Chlorella-Algen-Pulver zum Futterbrei hat bei meinen Tieren zur Verweigerung der Nahrungsaufnahme geführt.

Man kann den vorbereiteten Futterbrei auf Holzspatel zu streichen. Die lassen sich dann einfrieren. Dann muss man täglich nur noch ein bis zwei der Stäbchen pro Tier auftauen und ins Terrarium stellen. Die Tiere fressen den Brei aber auch direkt aus eienr Futterschale. Er kann also auch in Eiswürfelformen portioniert und bei Bedarf aufgetaut werden.

Sonstiges:
Die Haltung ist problematisch, weil die Tiere nicht jedes Futter fressen. Nachzuchten im Terrarium gibt es nach meinem Wissen bisher nicht. Die Eier werden in zusammengeklappte Blätter geklebt.
Die Tiere setzen den Kot an den Scheiben des Terariums und in ihrer Wasserschale ab. Bei Fütterung mit Möhrenbrei ist er orange.






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Literatur:

Chirasak Sutcharit and Somsak Panha (2006): Taxonomic review of the tree snail Amphidromus Albers, 1850 (Pulmonata: Camaenidae) in Thailand and adjacent areas: Subgenus Amphidromus.- Journal of Mollsucan Studies 72, 1 - 30

Chirasak Sutcharit, Jonathan Ablett, Piyoros Tongkerd, Fred Naggs, Somsak Panha (2015): Illustrated type catalogue of Amphidromus Albers, 1850 in the Natural History Museum, London, and descriptions of two new species.- ZooKeys 492, 49 - 105

Online-Quellen:

Wikipedia

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