Azolla carolineana
Azolla filiculoides
Azolla nilotica
Azolla pinnata
Die Gattung Azolla gehört zu den Azollaceae (Algenfarngewächse). Es handelt sich um kleine schwimmende Farne,
die mit stickstoff-fixierenden Cyanobakterien (Blaualgen) assoziert sind.
Die Cyanobakterien leben in hohlen Blattschuppen der Farne und versorgen
sie mit Stickstoffverbindungen. Bei den mikroskopisch-kleinen, blaugrünen Algenfäden handelt es sich um Anabaena azollae, die nur in
Symbiose mit Algenfarnen vorkommt. Sie bindet Stickstoff aus der Luft.
Bei einer Oberfläche von 60 x 30 cm können 30 bis 150 mg Stickstoff im Monat gebunden werden.
Das entspricht etwa 130 - 660 mg Nitrat. Auf die Weise sammeln die Pflanzen Stickstoff und nährstoffarmen Gewässern an.
Diese Fähigkeit macht sie zu beliebten Begleitpflanzen für Reis und Tarokulturen.
Im Aquarium ist die Fähigkeit eher hinderlich, da diese Schwimmpflanzen die Unterwasserpflanzen beschatten und dabei nicht einmal zur Reduktion von Nitrat beitragen.
Also eher eine Pflanze für Liebhaber.
Die kleinen Pflanzen treiben frei auf der Wasseroberfläche.
Sie bestehen aus zwei Reihen Blättchen, die sich gegenseitig dachziegelartig
oder schuppenartig überdecken. Die einzelnen Blättchen bestehen
aus zwei Lappen. Einer davon ist fleischig, grün und eingerollt. Er
ist von oben sichtbar und ragt aus dem Wasser. Der andere Teil ist ein
farbloses Häutchen, dass ins Wasser hängt. Zwischen den Blättern
an den Trieben sind feine Wurzeln. Die Pflanzen bilden zur Fortpflanzung
Sporen, die in Sporokarpien in den oberen Lappen eines Achselblattes entstehen.
Die Sporenkapseln enthalten Sporenbehälter (Spoarangien) mit entweder
nur weiblichen oder nur männlichen Sporen. Sporenbildung ist aber
selten bei den Algenfarnen. Häuptsächlich vermehren sich die Pflanzen durch Teilung.
Der Name der Gattung ist vermutlich aus einer Indianersprache Südamerikas entlehnt (Genaust 2005).
Synonyme:
Azolla bonariensis
Azolla densa
Azolla mexicana
Azolla microphylla
Azoll aportoricensis
Herkunft:
gemäßigte Zonen von Nordamerika, Mexiko, Westindien
und Teilen von Südamerika; in Europa eingeschleppt
Aussehen:
Bis zu 1,5 cm lange Schwimmpflanze. Winzige, ca. 1,5
x 1 mm große Blätter liegen schuppenartig übereinander.
Auf den Blättern sind einzellige Haare. Der Pflanzenkörper besteht
aus 3 bis 5 Sproßen. Die einzelnen Segmente sind durch unregelmässig
verzweigte Stiele miteinander verbunden. Die Wurzeln sind unverzweigt und
in zwei Reihen angeordnet. An den Seitentrieben fehlen sie oft.
Temperatur: 0 - 30 °C (winterhart)
pH-Wert: 5,0-7,0
Härte: 2-12 °KH
Licht: mittel bis viel
Sonstiges:
Die pflanzen können im Aquarium die ganze Oberfläche überwuchern. Die
Pflanzen vertragen kein Brack- oder Salzwasser, aber das Einfrieren im Eis.
Die Art wurde bereits 1880 in Westeuropa eingeführt.
Synonyme:
Azolla arbuscula
Azolla magellanica
Herkunft:
Nord-, Mittel- und Südamerika, Südafrika, Australien,
China, Japan, Neuseeland, eingebürgert in Europa (war hier vermutlich
bis zur letzten Eiszeit heimisch)
Aussehen:
Bis zu 3 cm lange und breite Schwimmpflanze. Winzige
Blätter liegen schuppenartig übereinander. Im Vergleich zu A. caroliniana ist der Aufbau lockerer. Die Blätter sind mit
ca. 2 bis 2,5 mm (oberer Lappen) größer und auch dicker. Auf
den Blättern sind einzellige Haare. Die einzelnen Segmente sind durch
unregelmässig verzweigte Stiele miteinander verbunden. Die Wurzeln
sind unverzweigt. Man findet sie an jedem Segment.
Temperatur: 22-26 °C
pH-Wert: 6,5-7,2
Härte: 2-12 °KH
Licht: viel
Sonstiges:
Wie auch A. caroliniana gut für sonnige Teiche geeignet.
Synonyme:
-
Herkunft:
Zentral- und Ostafrika
Aussehen:
Diese Schwimmpflanzen sind 1,5 bis 6 cm lang. Teilweise sollen sie bis 35 cm Länge erreichen können (Kasselmann
1999). Die Segmente sind wechselständig, locker angeordnet und liegen nur wenig übereinander. Die Stängel
sind beschuppt. Die Blättchen sind grün bis bläulichgrün.
Die oberen Blattlappen sind 1 bis 1,3 mm groß, der Unterlappen ist größer. Die Wurzel sind in Büscheln angeordnet und 1,5-5
(bis 15) cm lang (Kasselmann 1999).
Temperatur: 22-26 °C
pH-Wert: 6,0-7,0
Härte: 2-12 °KH
Licht: sehr viel
Sonstiges:
Die Art ist deutlich größer als andere Azolla-Arten
und daher auffällig. Kulturversuche im Aquarium waren bisher erfolglos.
Im warmen, hellen Gewächshäusern ist eine Kultur im Sommer möglich.
Synonyme:
Azolla ecomposita
Azolla guineensis
Azolla japonica
Salvinia imbricata
Herkunft:
Afrika, Madagaskar, Asien, Australien, Neuguinea
Aussehen:
Die Pflanzen sind sehr regelmäßig verzweigt
mit weit auseinander liegenden, dreieckigen Segmenten. Sie sind sehr locker
aufgebaut und erinnern in ihrer Form an Schneeflocken (de
Wit 1990). Die Blätter sind etwa 1 bis 2 mm groß und tragen
einzellige Haare. Die Farbe variiert von grün zu kräftig rot.
Die Wurzeln sind haarfein.
Temperatur: 24-30 °C
pH-Wert: 5,5-7,0
Härte: 2-12 °KH
Licht: viel
Sonstiges:
Braucht mehr Wärme als die anderen Arten. Im Sommer ist eien Kultur in flachen schlammigen Teichen möglich. überwinterung
nur an hellen waremen Standorten.
Literatur:
Lamarck (1783): Encyclopedie Methodique, 1(1): S. 343 [2 Dec 1783]
Willdenow (1810): Species Plantarum. Editio Quarta, 5, S. 541 (Sp. Pl. ed. 4: 5, S. 541)
R. Brown (1810): Prodromus Florae Novae Hollandiae et Insulae van-Diemen, 167. 1810; Bak. Hdb. 138. NPfl. 401. 1810
Decne ex Mettenius (1867): Pl. Tinn. 54 t. 25. 1867. Bak. Hdb. 138. NPfl. 401. 1867
H.W.E. van Bruggen (1989): Algenfarngewächse - Azollaceae.- DATZ 42(2), 116-117
H.C.D. De Wit (1990): Aquarienpflanzen.- 2. überarbeitete Auflage, übersetzt aus dem Niederländischen von Dr. Edy Roche, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim)
D. Hoffmann (1990): Der Wasserfarn Azolla - Wirtspflanze für Blaualgen.- Ti-International 99, 34-35
C. Kasselmann (1999): Aquarienpflanzen.- 2. Auflage, DATZ-Atlanten, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart
D. Kaden (1997): Zwei Formen von Azolla filiculoides?- Aqua Planta 2-97, 60-61
H.W.E. van Bruggen (2003): Die Algenfarngewächse - Azollaceae Teil 1.- Aqua Planta 4-03, 127-134
H.W.E. van Bruggen (2004): Die Algenfarngewächse - Azollaceae Teil 2.- Aqua Planta 1-04, 8-13
H. Genaust (2005): Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.- genehmigte Lizenzausgabe, Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg
© Wilstermann-Hildebrand 2000 - 2023
Impressum
Datenschutzerklärung