Die Muschelblume gehört zu den Aronstabgewächsen (Araceae) und ist mit den Speerblättern (Anubias)
und den Wasserkelchen (Cryptocoryne) verwandt.
Die Pistia wurde früher als Medizinalpflanze genutzt und ist vermutlich darum weltweit verbreitet. Bereits Plinius (77 n.Chr.) soll
die Verwendung im alten Ägypten beschrieben haben. Dort soll sie zur Bekämpfung von Hautreizungen bei Rose (Erysipelas) und zur Förderung
der Heilung bei Hautabschürfungen genutzt worden sein. Auch in Indien wird die Pflanze medizinisch genutzt. Der Saft der Blätter wird in
Koosnußöl erhitzt, um chronische Hautkranheiten zu behandeln.
Zusammen mit Rosenwasser und Zucker werden Extrakte aus den Blättern
zur Behandlung von Husten und Asthma verwendet. Warme Packungen aus den
Blättern sollen gegen Hämorhiden helfen. Die Wurzeln sollen abführend
(laxativ) und harntreibend (diuretisch) sein. Ringelflechte (Tinea) soll
verschwinden, wenn man die Asche der Pflanze auf die Kopfhaut reibt.
Die Bedeutung des Gattungsnamens ist unbekannt. Die Ableitung
vom griechischen "pistos" = "trinkbar", schein unwahrscheinlich. Eine Verkürzung
aus dem lateinischem "pistillum" = "(Mörser-)Stößel", in Bezug auf die Form der Blüte, ist möglich (Genaust
2005). Vielleicht bezieht es sich aber auch auf die medizinische Verwendung für die die Pflanzen um Mörser zerrieben werden musste.
Synonyme:
-
Herkunft:
unbekannt, in den Tropen und Subtropen weltweit verschleppt, in Europa kommt die Pflanzen in Thermalgewässern vor
Literatur zu Pistia:
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C. Kasselmann (1999): Aquarienpflanzen.- 2. Auflage, DATZ-Atlanten, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart
Wee Yeow Chin, Tan Bee Hong (2002): A Guide to Medical Plants.- Singapore Science Center
H. Genaust (2005): Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.- genehmigte Lizenzausgabe, Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg
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