Zu der Gattung Bacopa gehören etwa 60 bis 100 Arten. Sie zählen zu den Scrophulariaceae (Rachenblütengewächse oder Braunwurzgewächse).
Fettblätter besiedeln subtropische Bereiche in den Tropen und Subtropen Afrikas, Asiens, Australiens und Amerikas. In ihrem natürlichen
Lebensraum kommen sie z. B. zusammen mit Ludwigia repens und Sagittaria latifolia vor. Sie besiedeln sowohl emerse als auch submerse
Bereiche in Gewässern. Einige Arten werden regelmäßig im Handel für die Aquaristik angeboten. Bacopa bettzickiana kann im Terrarium kultiviert werden.
Bacopa crenata (Madagaskar), Bacopa lanigera (Brasilien) und Bacopa reflexa (Südamerika) sind als Aquarienpflanze bekannt, aber nur selten im Handel zu finden.
Die Gattung Bacopa wurde 1775 von Jean Baptiste Christophore Fusée Aublet (1720-1778) begründet. Vermutlich ist die Bezeichnung aus der Sprache eines in
Guiana heimischen Eingeborenenstammes entnommen (Genaust 2005).
Synonyme: -
Herkunft: Südamerika (Südbrasilien)
Aussehen:
Die Pflanzen wachsen über Wasser kriechend und gehen nur wenig in die Höhe.
Die Stängel sind gut verzweigt. Die Blätter sind kreuzgegenständig, eiförmig bis rundlich. Sie sind hell
grün. Bei starkem Licht wird das Blatt ausgehend von der Mittelrippe rötlich. Die Blüten sitzen einzeln in den
Blattachseln auf bis zu 3 cm langen Stielen. Sie hat 5 grüne Kelchblätter und 5 hell-rosa Kronblätter, von denen die
beiden unteren zu einer Lippe verwachsen sind. Innen ist die Röhre gelb und hat am oberen Rand einen rötlichen Saum.
über Wasser sind die Blätter etwas fleischig und leicht fettig glänzend. Im Freiland sind die Blätter etwas kräftiger als im Gewächshaus und
sind rötlich überlaufen. Es gibt 4 Staubblätter und die Narbe ist tief in zwei Äste gespalten. Die Kapselfrucht ist etwa
3,5 mm lang.
Unter Wasser werden die Stängel bis 30 cm hoch. Die Blätter sind dann dünner und 1-1,8 cm lang und etwa 0,8 bis 1,3 cm breit.
Temperatur: 10-35 °C emers, optimal im Aquarium 20 - 26 °C
pH-Wert: 5,5-7,0
Härte: 2-12 °KH
Licht: mittel bis viel
Sonstiges:
Leicht zu kultivierende, anspruchslose Art. Eignet sich auch gut für kleine Aquarien. Bei guter Nährstoffversorgung
und ausreichend Licht, wächst die Pflanze sehr zügig. Kohlendioxiddüngung ist nicht notwendig.
Der wissenschaftliche Artname "australis" bedeutet "südlich" und bezieht sich nicht auf den Kontinent Australien.
Synonyme:
Obolaria carolineana WALTER 1788 (Erstbeschreibung)
Bacopa amplexicaulis (MICHAUX) WETTSTEIN
Hydrotrida caroliniana SMALL 1913
Hydrotrida caroliniana (WALTER) SMALL
Monniera amplexicaulis MICHAUX
Moniera caroliniana KUNTZE 1891
Moniera caroliniana (WALTER) KUNTZE
Septilia caroliniana SMALL 1903
Septilia caroliniana (WALTER) SMALL
Herkunft: Süden und Mitte der USA, Mexiko
Aussehen:
Der reich verzweigte, runde Stängel wird bis zu einem Meter lang. Die fleischigen Blätter sind ganzrandig, eiförmig,
hellgrün, 2-2,5 cm lang und 1-1,5 cm breit. Ihre Basis umfasst den Stängel (ungestielt). Sie sitzen kreuzgegenständig.
Besonders die emerse Blätter
glänzen
fettig. Der Pflanzenzaft riecht aromatisch. Der Stängel ist vor
allem ander Triebspitze wollig
behaart. Die Blüten sind rÖhrenförmig, mit 5 grünen
Kelchblättern.
Zwei der blauen oder violetten Kronblätter
sind mit einander verwachsen. Der Griffel
ist etwa 6 mm lang (Kasselmann 1999).
Unter Wasser fehlt die Behaarung und die Pflanzen sind etwas weicher.
Sonst ändert sich das Aussehen kaum.
Temperatur:
18-28 °C
pH-Wert:
5,0-7,5
Härte:
5-18 °KH
Licht:
mittel bis viel
Sonstiges:
Gute Aquarienpflanze. Eignet sich auch für
Erstbepflanzung
und zum Reduzieren von Nitrat und Phosphat (Algenbekämpfung). Bei zu geringer Beleuchtung
werden die Internodien immer länger und die Blätter werden
kleiner. Ein gute Versorgung mit Makronährstoffen ist für ein
üppiges Wachstum nötig. Darum entwickeln sich die pflanzen am besten in den typsichen Anfänger-Fischaquarien.
Sie kann in Mitteleuropa in
Teichen draußen überwintern und treibt nach einer
Vegetationsruhe
von etwa vier Monaten wieder aus (van der Vlugt
1992).
Unter Sonnenlicht kultivierte Pflanzen können eine Rotfärbung an den Triebspitzen zeigen.
Gekerbtes FettblattBacopa crenata (BEAUVOIS) HEPPER 1960Synonyme:Herpestis crenata BEAUVOIS 1819 Herpestis calycina BENTHAM Herpestis thonningii BENTHAM Bacopa calycina ENGLER ex DE WILDEMAN Monniera calycina HIERN Herkunft: Ghana, Liberia, Elfenbeinküste, Senegal, Togo and Nord-Nigeria Aussehen: Die Pflanzen wachsen über Wasser kriechend. Die Stängel sind 2 bis 5 mm im Durchmesser, drehrund, fleischig und unbehaart. Die Blätter sind kreuzgegenständig und sitzend. Die Blattspreite ist lanzettlich bis eiförmig, 1,5 bis 6 cm lang und 0,5 bis 2 cm breit. über Wasser ist die Pflanze grasgrün. Die Blüten stehen einzeln auf 2 bis 4 mm langen Stielen. Die 5 Kelchblätter sind grün. Es sind jeweils zwei bzw. drei der fünf weißen bis rosafarbenen Kronblätter mit einander verwachsen. Die dreilappige Unterlippe ist im Schlund gelblich. Die Narbe ist tief gespalten. (Kasselmann 1999). Unter Wasser sind die Blätter hell grün gefärbt und bilden manchmal 3 bis 5-zählige Quirle. Der Blattrand ist dann mehr oder weniger stark gesägt. Temperatur: 15-29 °C ? pH-Wert: 5,0-7,5 Härte: 5-18 °KH Licht: mittel Sonstiges: Die Pflanze wächst in Sümpfen und Gräben. Sie ist bei uns im Handel unüblich. Es gibt wenig Literatur zu der Art. Die Angaben Temperaturangaben zur Kultur sind mit 15-29°C oder 22-26°C sehr unterschiedlich. Kohlendioxid- und Eisendüngung werden empfohlen. |
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Brasilianisches FettblattBacopa lanigera R. WETTSTEIN 1891Synonyme:- Herkunft: Brasilien Aussehen: Der drehrunde Stängel ist mit feinen, weißen Haaren bedeckt. Die eiförmigen Blätter sind kreuzgegenständig, kurz gestielt, sitzend oder leicht stängelumfassend, 2 bis 3 cm lang und 1,5 bis 2,8 cm breit. Die Blattspreiten sind hell grün mit weißlichen Adern. Ober- und Unterseite sind kahl, der Blattrand hat jedoch weiße Haare. Die Blüten sind einzeln auf bis zu 1,5 cm langen Stielen in den Blattachseln. Der Stiel und die 5 grünen Kelchblätter sind dicht behaart. Die 5 violetten Kronblätter bilden eine typische Rachenblüte mit zweilappiger Oberlippe und dreilappiger Unterlippe. Im Schlund ist ein gelber Fleck. Der Griffel ist etwa 5 mm lang und endet in einer zweilappigen Narbe (Kasselmann 1999). Licht: viel bis sehr viel Sonstiges: Keine gute Aquarienpflanze, aber gut für das Terrarien oder Paludarien geeignet. Sie braucht viel Licht und einen nährstoffreichen Boden. |
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Madagassisches FettblattBacopa madagascariensis (BENTHAM) PENNELL 1946 aSynonyme:Herpestis madagascariensis BENTHAM 1836 Herkunft: Madagaskar Aussehen: Der Stängel wird bis zu einem Meter lang und kann einen Durchmesser von 5 mm erreichen. Er verzweigt sich wenig. Die fleischigen Blätter sind länglich elliptisch. Sie sind hellgrün, 1-3 cm lang und 0,5-1,5 cm breit. Ihre Basis umfasst den Stängel nicht ganz. Der Blattrand ist grob gesägt. Die Blüten sind rÖhrenförmig, mit 5 Kelchblättern. Die zwei oberen blauen oder violetten Kronblätter sind mit einander verwachsen, die Unterlippe ist dreilappig. Der Griffel ist etwa 6 mm lang (Kasselmann 1999). Unter Wasser sind die Pflanzen zierlicher. Die Blätter sind oval und fast ganzrandig. Temperatur: 24-28 °C pH-Wert: 5,0-7,5 Härte: 2-12 °KH Licht: mittel bis viel Sonstiges: Unter Wasser wächst die Pflanze nur langsam und eignet sich nur für helle Standorte im Vordergrund. Sie ist sehr sprÖde und die Stängel brechen leicht. In der Sumpfkultur wuchert sie stark und bildet schnell viel Masse. SchÖne Pflanze für feucht-warme Terrarien. Eine gute Versorgung mit Makronährstoffen fÖrdert das Wachstum. |
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Kleines FettblattBacopa monnieri (LINNÉ) PENNELL 1946 bSynonyme:Lysimachia monnieri LINNÉ 1756 Gratiola monnieri Herpestris monneria Bacopa monnieria Herkunft: Florida, Ecuador, Argentinien in den subtropischen und tropischen Regionen Afrikas, Australiens, Asiens und Amerikas in Portugal und Nordwestspanien eingebürgert Aussehen: In Sumpfkultur wird der Stängel bis zu 50 cm lang. Er ist rund, kahl und verzweigt sich stark mit Wurzeln an jedem Blattknoten. Außerhalb des Wassers kriechen die Sproße und nur die obersten 10 bis 15 cm der Triebspitzen richten sich auf. Die fleischigen Blätter sind länglich oval bis verkehrt eiförmig, ganzrandig, selten schwach gekerbt. Sie sind hellgrün, 1-2,5 cm lang und 0,3-1 cm breit. Die Blüten sind weiß, rosa oder hellblau. Sie haben 5 Kelchblätter. Die zwei oberen Kronblätter sind mit einander verwachsen. Der Durchmesser der Blütenkrone beträgt etwa 7-10 mm. Es wird immer nur eine Blüte pro Blattknoten gebildet. Diese steht auf einem 1 bis 5 cm langen Stiel. Unter Wasser sind die Blätter dünner, schmaler und länger. Sie sind lanzettlich bis linealisch und bis 3 cm lang. Der Sproß verzweigt sich unter Wasser kaum. Temperatur: 15-30 °C pH-Wert: 6,0-8,0 Härte: 2-18 °KH Licht: mittel bis sehr viel Sonstiges: Unter Wasser wächst die Pflanze nur langsam und verzweigt sich kaum. Sie eignet sich darum vor allem für den Vorder- und Mittelgrund. Die Ansprüche an die Wasserwerte sind gering. in härterem Wasser soll sie kräftiger wachsen. Wichtig ist, dass die Pflanzen ausreichend Licht bekommen. Die Art soll auch noch bei Chloridgehalten von 90-100 mg/l wachsen und eignet sich darum auch für leichtes Brackwasser.. Cadmium-Gehalte im Wasser von 25 µMol/l reduzieren das Längenwachstum und die Frischmasse im Vergleich zu Pflanzen in cadmiumfreinem Wasser auf 44 % bzw. 81 %. Bei Konzentrationen von 50 mMol und mehr sterben die Pflanzen innerhalb weniger Wochen ab (Ali et al. 2001). Im Garten können Früchte und Samen gebildet werden. Bienen und Hummeln dienen als Bestäuber. Die Art wurde bereits 1899 unter dem Namen "Herpestis spec." aus Südamerika und 1910 aus den USA als "Bacopa monniera" nach Deutschland importiert. In Indien werden Extrakte dieser Art als FÖrderer für die Hirnleistung genutzt, etwa so wie bei uns Knoblauch-Dragees (natürliche Heilmittel). |
![]() ![]() ![]() Unter Wasser im Aquarium |
Tausendblattähnliches
Fettblatt
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Das Bild rechts zeigt einen Bestand von Bacopa myriophylloides in einer Gärtnerei. Die Pflanzen wurden aus Stecklingen gewonnen und zur Bewurzelung in Steinwolle getopft. Nach etwa einer Woche sehen sie dann so aus. | ![]() |