Gattung Hottonia - Wasserfeder, Wasserprimel

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Die Arten der Gattung Hottonia gehören wie die Bachbunge zu den Primulaceae (Primelgewächsen). Sie sind nach den niederländischen Botaniker P. Hotton (1648-1709) benannt (Genaust 2005).



Blütenstände
Die Blätter sind kammförmig

Die Blätter sind kammförmig.

Wurzeln an einem Stängel

Wurzeln können aus jeder Blattachsel wachsen.
überwasserform
Unterwasserform

Triebspitzen von Hottonia palustris in der überwasserform und unter Wasser.
Blüten

An den Blüten ist zu erkennen, dass die Pflanzen zu den Primelgewächsen gehören.

Wasserfeder, Wasserprimel - Hottonia palustris
LINNÉ 1753

Synonyme:
Hottonia millefolium GILIBERT

Herkunft:
Europa, Kleinasien, Sibirien

Aussehen:
Die Triebe können bis zu einem Meter lang werden. Meist sind sie dünn und wenig verzweigt. Gut entwickelte Exemplare können aber auch einen Stängeldurchmesser von bis zu 10 mm erreichen. Die kammförmigen Blätter sind 3 bis 10 cm lang und 1 bis 5 cm breit. Dabei sind die einzelnen Blattfiedern bis zu 4 cm lang. Die Wurzeln sind weiß und erreichen eine Länge von etwa 10 bis 15 cm. Am Teich erscheinen die Blütenstände im Juni und Juli. Sie werden 15 bis 40 cm hoch. Es sind jeweils 3 bis 6 fünfzählige Blüten in 2 bis 11 deutlich getrennten Quirlen traubig angeordnet. Die Blüten sind zart rosa mit einem gelben Zentrum.

Temperatur: Kaltwasser bis maximal 24 °C
pH-Wert: 6,5-7,2
Härte: 2-12 °KH
Licht: im Aquarium viel, im Teich sonnig bis halbschattig

Sonstiges:
Dauerhaft hohe Temperaturen verträgt die Art nicht. Außerdem löst sie sich bei zu hohen Nitratwerten (> 10 mg/l) innerhalb weniger Tage auf. Optimal ist ein Nitratgehalt von 2 bis 8 mg/l. Dann soll eine Haltung bis 28 °C möglich sein (Kramer 2001).
Entfernt man die Triebspitze bilden sich aus 5 bis 10 Seitenknospen neue Triebe. Die Wasserfeder ist in Deutschland streng geschützt. Sie wächst in flachen, stehenden oder sehr langsam fließenden Gewässern (Altarme, Tümpel, Gräben). Die Amerikanische Wasserfeder (Hottonia inflata)wird teilweise auch in Aquarien kultiviert. Bei ihr werden die Triebe nur bis 60 cm lang. Die Blüten sind weiß und die Blütenstände werden nur bis 20 cm hoch. Die Blütezeit liegt zwischen Juli und August. Diese Art ist besser für die Kultur in tropischen Aquarien geeignet als die einheimische Art.



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Literatur:

Linné (1753): Species Plantarum 1, 145

L. Wischnath (1989): Hottonia inflata. Ein Primelgewächs als heikle Aquarienpflanze.- Das Aquarium 23(6), 350

H. Barth, H. Mühlberg (1992): Hottonia - die Wasserfeder.- Aqua Planta 3-92, 100-101

C. Gering (1995): Zur Identität der Aquarienstämme von Hottonia "inflata".- Aqua Planta 2-95, 59-61

C. Christensen (1996): Das Pflanzenportrait: Hottonia palustris L. .- Aquarium Heute 14(3), 378

C. Gering (1997): Hottonia palustris - Die Wasserfeder.- Aquarium heute 15(2), 545-546

C. Kasselmann (1999): Aquarienpflanzen.- 2. Auflage, DATZ-Atlanten, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart

W. Falk (2001):  Hottonia palustris - Die verborgene Wasserprimel der Gräben und Bruchwälder.- DATZ 5/2001, 32-35

H.G. Kramer (2001): Problempflanzen.- Aqua Planta 2-2001, 86-92

H. Genaust (2005): Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.- genehmigte Lizenzausgabe, Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg

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