Hydrocotyle
leucocephala
Hydrocotyle tripartita
Hydrocotyle
verticillata
Hydrocotyle
vulgaris
Die Wassernabel gehören zur Familie der Apiaceae
(Doldenblütler). Sie haben ihren Trivalnamen von der rundlichen Vertiefung
auf der schildförmigen Blattspreite, die den Ansatz des Stängels
markiert. Es handelt sich um kriechende Sumpfpflanzen, die meist am Gewässerrand
und in der Flachwasserzone zu finden sind. Nicht alle Arten wachsen unter
Wasser.
Der Name leitet sich ab von griechisch "hydor" = Wasser
und "kotyle" = Höhle, Vertiefung, Nabel (Genaust
2005).
Brasilianische WassernabelHydrocotyle leucocephala CHAMISSO & SCHLECHTENDAHL 1826Synonyme:Hydrocotyle aquatica Herkunft:Südamerika (von Nordargentinien) und Mittelamerika (bis Neumexiko) Aussehen:Die Pflanzen bilden ein kriechendes Rhizom. Daraus gehen bis zu 25 cm lange Blattstiele hervor. Die Blätter sitzen einzeln, schildförmig auf den Stielen. Sie sind wechselständig am Rhizom angeordnet. Die Spreite ist rundlich bis nierenförmig, bis 7,5 cm breit und 6,5 cm lang. Die Blattränder sind etwas gebuchtetet. Die Blüten sind weiß und in Dolden angeordnet. Temperatur: 20-28 °C pH-Wert: 6,0-7,5 Härte: 2-15 °KH Licht: mittel bis viel Sonstiges:Die Art ist schnellwüchsig und erreicht schnell
die Oberfläche. Die Triebe fluten und verzweigen sich stark. Häufiges
Neustecken ist nötig. Bei Tageslichteinfall bilden sich manchmal weisse
Blütendolden. Gute Pflanze für sehr nährstoffreiche Becken. An den Blättern zeigen sich manchmal Chlorosen, obwohl
die übrigen Pflanzen gesund wachsen. Bei einer Aufhellung bis
Weißfärbung der Blätter vom Zentrum her (Rand bleibt
lange grün), hat sich eine Düngung mit Magnesium
bewährt. Ursache kann ein absoluter Mangel an Magnsium sein, wenn
zum Beispiel die Gesamthärte niedrig ist oder zum
größten Teil durch Calcium bedingt ist. Auch Störung
der Aufnahme durch ein Überangebot an Kalium durch Dünger
wäre denkbar.
Werden die Blätter dagegen vom Rand her gelb. weißt das auf einen Calcium-Mangel hin. Die Symptome können bei Hydrocotyle und Hygrophila auftreten, wenn das Wasser nicht oft genug gewechselt wird oder sehr weich ist. |
Die Blätter sind nierenförmig.
Blütenstand von
|
KleeblattHydrocotyle cf. tripartitaSynonyme /Handelsbezeichnungen:Hydrocotyle sp. "Japan"Hydrocotyle sp. "Australia" Herkunft:unbekannt (Asien doer Australien?)Aussehen:Die rein grünen Pflanzen wachsen über und unter Wasser kriechend. Sie bilden einen dichten 5 bis 10 cm hohen Teppich. Die Blätter sind schildförmig und tief eingeschnitten, so dass sich drei bis fünf Lappen bilden. Ihr Durchmesser beträgt ca. 1 bis 1,5 cm. Die weißen Blüten sind winzig. Es wachsen ca. 5 - 6 in einer Dolde.Temperatur: 10-30 °C pH-Wert: 6,0-7,5 Härte: 2-15 °KH Licht:
mittel bis viel (ab 0,5 Watt/l) Sonstiges:
Diese Pflanze ist wegen ihres flachen Wuchs und den kleinen
Blättern besonders bei Aquascapern und Nano-Aquarianern beliebt.
Sie wächst ohne zusätzliche Kohlendioxid-Versorgung (6 - 14
mg CO2/l sind ausreichend) und bei mittlerer Lichtstärke gut und
ist darum deutlich besser für die Aquarienkultur geeignet als Hydrocotyle sibthorpioides. Sind die Bedingungen gut, wuchert das Kleeblatt. Eine hohes Lichtangebot fördert kompakten, flachen Wuchs. |
Kleeblatt oben und und Kleefarn unten
Kleeblatt und Java-Moos |
HutpilzpflanzeHydrocotyle verticillata THUNBERG 1798Synonyme:- Herkunft:Nord- und Südamerika Aussehen:Die Blätter dieser kriechenden Sumpfpflanze sind schildförmig. Die Spreiten sind rundlich bis nierenförmig und haben gebuchtete Blattränder. Die Pflanzen wachsen auch unter Wasser kriechend. Temperatur: 22-25 °C pH-Wert: 6,0-7,5 Härte: 2-12 °KH Licht: viel Sonstiges:Die Pflanzen können bei ausreichend Licht als Vordergrundpflanzen verwendet werden. |
im Vordergrund eines Aquariums |
Gewöhnlicher WassernabelHydrocotyle vulgaris LINNÉ 1753Synonyme:- Herkunft:Europa, Nordwestafrika Aussehen:Die Stängel wachsen kriechend am Gewässerrand oder im Flachwasser. Die Blätter sind wechselständig an bewurzelten Knoten. Die Internodien sind etwa 15 cm lang. Die grünen Blätter sind schildförmig, kreisrund mit mehr oder weniger stark gebuchteten oder ganzen Rändern. Die Spreite ist etwa 1bis 5,5 cm im Durchmesser. Unter Wasser sind sie deutlich kleiner. Die Blattstiele können bis 70 cm lang werden (submers). Der Blütenstand ist eine Dolde aus 3 bis 5 weißen Blüten. Teilweise sind die Kronblätter etwa rötlich. Temperatur: 12-28 °C (winterhart) pH-Wert: 6,0-7,5 Härte: 2-10 °KH Licht: mittel bis viel Sonstiges:Da die Art aus den gemäigten Breiten stammt, ist
sie vor allem für Kaltwasseraquarien und Teiche geeignet. Sie wächst
auch gut in Warmwasseraquarium, in denen sie sich schnell kriechend ausbreitet.
Die Blattstiele sind allerdings länger als bei Hydrocotyle verticilliata.
Auch durch regelmäßigen Rückschnitt lässt sie sich
nicht dauerhaft unter einer Höhe von 10 cm halten.
|
Wassernabel in einem See bei
Wassernabel am Ufer |
K. Paffrath (1986): Hydrocotyle lemnoides.- DATZ 39, 332-333
F. Möhlmann (1986): Hydrocotyle leucocephala, der Brasilianische Wassernabel.- Aquarium heute 4(2), 21
H.W.E. van Bruggen (1988): Hydrocotyle nymphoides (H. & B. ex Willd.) Buchenau.- Aqua Planta 4-88, 129
B. Kahl (1989): Aquarienpflanzen.- GU-Kompaß, Gräfe und Unzer GmbH, München
C. Gering (1990): Hydrocotyle verticillata Thunberg, 1789 - der Quirlblättrige Wassernabel und seine Verwandtschaft - eine vergleichende Betrachtung.- Aquarien Terrarien 37(5), 166-168
K. Paffrath (1990): Wassernabel - Abwechslung im Aquarium.- Aquarium heute 8(1), 32-34
P.J. van der Vlugt (1992): Hydrocotyle ranunculoides Linné f..- DATZ 45(6), 390-391
P.J. van der Vlugt (1993): Hydrocotyle leucocephala, längst bekannt.- DATZ 46(4), 452-453
P.van der Vlugt (1993): Hydrocotyle vulgaris L. und H. verticillata Thunb..- Aqua Planta 2-93, 46-53
K. Paffrath (1994): Hydrocotyle verticillata. Eine Pflanze für den Vordergrund im Aquarium und für den Gartenteich.- Das Aquarium 28(5), 6-8
P.J. van der Vlugt (1995): Hydrocotyle tripartia R. Br. Ex A. Rich..- Aqua Planta 3-95, 104-108
W.J. Baas, W.J. Holverda (1996): Hydrocotyle ranunculoides L.f.: Eindringling in Hollands Gewässer?- Aqua Planta 4-96, 183-190
C. Kasselmann (1999): Aquarienpflanzen.- 2. Auflage, DATZ-Atlanten, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart
T. Titz (2000): Brasilianischer Wassernabel.- Aquarien-Praxis (DATZ) 11, 11
I. Scheuermann (2001): Pflanzen fürs Aquarium.- 9. Auflage, GU Aquarien-Ratgeber, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München
H. Genaust (2005): Etymologisches
Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.- genehmigte Lizenzausgabe,
Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg