Labyrinthfische verfügen neben den Kiemen über
ein spezielles Organ, das Labyrinth, das es ihnen ermöglicht Luft
zu atmen. Sie sind auf diese Form der Atmung angewiesen und müssen
darum einen freien Zugang zur Wasseroberfläche haben.
Kampffisch - Betta splendens
Halfmoon (HM) in hell rot
Flossen und Körper sind mit der gleichen Intensität rot gefärbt.
Weibchen in Kambodscha rot.
Der Körper ist hell rot und die Flossen dunkel rot.
HM in royalblau
Weibchen sind weniger intensiv gefärbt.
Herkunft: Thailand, Kambotscha, Vietnam, Malysia
Aussehen:
Das Männchen wird etwa bis 6 cm lang. Die Weibchen sind meist kleiner.
Die Zuchtform, die als Giant bezeichnet wird, ist größer und wird bis etwa 9 cm lang.
Das Maul ist oberständig und weist die Tiere als Oberflächenfische aus.
Die Rückenflosse ist in die hintere Körperhälfte verschoben. Beide Geschlechter sind farbig.
Die Männchen haben aber vor allem bei den langflossigen Formen längere Flossen.
Wildtypen zeigen bei Laichstimmung Querstreifen. Bei den farbigen Zuchtformen fehlt dieses Muster oft.
Auffallend bei laichbereiten Weibchen ist der dicke Bauch und die etwas heraustretende weißliche Genitalpapille.
Beckengröße: ab 20 cm Kantenlänge, für ein Männchen mit zwei Weibchen mindestens 60 Liter
Temperatur: 24-30 °C
pH-Wert: 6,5-7,5
Härte: 5-12 °dGH
Licht: tagaktiv, bevorzugt abgedunkelte Bereiche
Futter: alles, Flockenfutter, Granulat, Wasserflöhe, Artemia, Mückenlarven - bevorzugt von der Wasseroberfläche
Sonstiges:
Da sie Labyrinthfische sind, benötigen sie einen freien Zugang zur Wasseroberfläche
um zu atmen.
Die Männchen bauen Schaumnestbauer. Die Weibchen werden zuerst nicht in der Nähe
des Nestes geduldet. Es hat sich bewährt sie am Anfang durch eine Trennscheibe vom Männchen zu separieren.
Wenn das Männchen sich ihr gegenüber weniger angriffslustig zeigt, kann man sie zusammenlassen.
Meist wird das Weibchen trotzdem zuerst gejagt und oft verletzt. Es gibt
allerdings auch Männchen, die sich deutlich weniger agressiv zeigen.
Nach einigen Scheinpaarungen unter dem Nest werden die Eier abgegeben.
Sie sinken zu Boden (Sinkeier) und werden werden vom Männchen eingesammelt und ins Nest gespuckt.
Das Weibchen verharrt nach der Eiabgabe eine Weile in der Laichstarre und hilft dann beim Einsammeln der Eier.
Es in mehreren Schüben bis 200 Eier pro Brut abgelegt. Nach der Paarung wird das Weibchen verjagt und
ohne ohne geeignete Versteckmöglichkeit getötet.
Das Männchen kümmert sich um die Brutpflege. Nach 24 Stunden schlüpfen im Schaumnest die Larven.
Nach zwei Tagen schwimmen sie frei. Sie werden mit Staubfutter, Infusorien und frisch geschlüpften Artemia-Nauplien aufgezogen.
Die Art wurde 1874 nach Frankreich importiert ohne das eine Nachzucht gelang. 1892 gab
es die ersten Zuchterfolge in Frankreich nach einer Neueinfuhr. 1886 kamen
die ersten 10 Paare nach Deutschland. Die Schleierform gibt es etwa seit
1900 in Thailand. Sie wurde 1926 zum ersten Mal nach Deutschland importiert.
Betta splendens wird im siamesischen Sprachgebrauch als "pla kat" bezeichnet.
Der Siamesischer Schleier-Kampffisch ("pla kat khmer") ist eine Zuchtform aus dieser Art.
Neben Schleierschwänzen, werden auch so genannte Crown Tails, Halfmoons, Double Tails und andere Formen gezüchtet, die einem
Zuchtstandart unterliegen. Es finden regelmäßig Ausstellungen statt.
Zuchtformen
Bei Hochzuchtbettas werden verschiedene Klassen unterschieden.
Der Schleierschwanz (vaigtail VT), den man oft in Zoogeschäften findet
ist eine der ursprünglichsten Zuchtformen. Die Tiere haben längere
Flossen als die Wildbettas. Diese hängen jedoch nach unten und können
nicht vollständig aufgefächert werden. Bei sogenannten Halfmoon
Bettas (HM) können die Flossen in einem Winkel von 180 Grad aufgespannt
werden. Bei Over Halfmoon Bettas (OHM) sogar noch weiter.
Tiere die keine 180 Grad erreichen sind Deltas (D) oder Super Deltas (SD).
Bei Crowntails (CT) sind die Flossenstrahlen
über die Flossenhäute hinaus verlängert. überkreuzen
sich die verlängerten Flossenstrahlen sind das Cross
Ray Crown Tails (CRCT). Die kurzflossigen Tiere werden als Plakat (PK)
bezeichnet. Man unterteilt sie noch in traditional und HM, gemäß
der Form ihrer Flossen, die durch die Länge und Verzweigung der Flossenstrahlen
bedingt ist. Zusätzlich gibt es noch Double Tails
(DT), die einen sehr breiten Flossensatz haben. Beim Rosetail (RT) sind
die Flossenhäute so weit, dass sie nicht gespannt werden, wenn der
Fisch die Flossenstrahlen maximal gespreizt hat.
Es werden zahllose Farbvarianten gezüchtet, die nicht einheitlich bezeichnet sind. Dahe rist es möglich, dass die hier gezeigten
Farben von anderen Haltern/Züchern anders bezeichnet werden. Es gibt drei Rotfärbungen -
Hell-Rot, Dunkel-Rot (dark
body red) und Kambodscha-Rot. Die letzte Bezeichnung wird für
Tiere verwendet, die im Körper heller rot (rot-orange) sind als in
den Flossen (Bild). Die BlautÖne variieren
von einem tiefen Royalblau über Turkis
zu Stahlblau. Bei gelben Tieren ist oft nur der Körper
leicht gelblich. Der Fisch ist sehr transparent. Es sind Blutgefäße
durch den Körper sichtbar. Die Flossen sind oft farblos. Sind die
Tiere im ganzen Körper und in den Flossen gelb, wird das als high
intense yellow - intensives Gelb bezeichnet. Schwarze Punkte oder Flecken
gelten "Schwarzfehler". Haben dagegen alle Schuppen eine gleichmäßige
schwarze Rand, wird das als pineapple - Ananas
bezeichnet. Farblose Tiere sind Zelophan oder Transparent. Die Farbe "Melano"
bezeichnet ein Tier mit blauem Körper und schwarzen Flossen. "Black
Lace" oder "Black Orchid" weist einen schwarzen Körper und schwarze
Flossen auf. Die Flossenhäute sind aber blau. "Copper" und "Dragon"
haben einen metallischen Glanz. Bei den "Dragon" ist die metallische Glanzschicht
der Schuppen besonders dick. Dadurch wirken die Tiere fast wie lackiert.
Mischungen aus mehreren Farben werden als Bicolor (zwei Farben) oder Tricolor (drei Farben) bezeichnet.
Triband bezeichnet dreifarbige Tiere, bei denen die Farben klar von einander abgegrenzt zum Beispiel auf
Körper, Flossen und Flossensaum. Wenn der Flossensaum weiß ist,
spricht man auch von Butterfly. Haben blaue Tiere einen gelbem Flossensaum
wrd das als Mustard Gas (Senfgas) bezeichnet.
Andere Farbmischungen werden einfach als Multicolor bezeichnet. Sind die
Tiere gescheckt, sind sie Marbled. Bei kleinen gleichmäßig verteilten
Punkte spricht man von Grizzelt.