Der Skalar gehört zu den Buntbarschen. Er ist pflegeleicht und kaum agressiv gegenüber Artgenossen oder anderen Fischen.
Nur kleine Fische betrachten sie als Beute. Junge Guppys, Schwerträger, Platys und Black Mollys haben es schwer.
Sehr große Skalare können aich kleinere Neons oder Kardinalfische erbeuten. Fische über 2 cm Körperlänge sind aber nicht in Gefahr.
Segelflosser stehen die meiste Zeit ruhig in Gruppen zwischen den Pflanzen.
Nur wenn sich ein brutwilliges Paar zusammenfindet, besetzen die Tiere vorübergehend Reviere, die sie verteidigen.
Die Eier, Larven und die frei schwimmenden Jungfische werden gepflegt und verteidigt.
Herkunft:
Amazonasgebiet: Peru, Brasilien
Aussehen:
Die Tiere werden bis zu 15 cm lang und bis zu 18 cm hoch.
Der Körper ists eitlich abgeflacht und schabenförmig. Rücken- und Afterflosse sind segelartig ausgezogen.
Die Bauchflossen sind fadenartig verlängert.
Die äusseren Strahlen der Schwanzflosse sind etwas länger als die übrigen.
Die bekannteste Wildform ist am Bauch silbrig, zum Rücken hin bronzefarben bis grünlich, über den Körper verlaufen vier senkrechte dunkle Linien: eine
im Bereich des Auges, eine vor der Rückenflosse, eine von der Spitze der Rückenflosse bis in die Spitze der Afterflosse und die vierte
markiert die Schwanzwurzel.
Das Auge ist orange bis rot. Die Bauchflossen schimmern teilweise grünlich oder bläulich.
Varietäten von verschiedenen Fundorten können in Muster und Farben von diesem Typ abweichen.
Beispielsweise treten rötliche bis braune Punkte oder zusätzliche ganze oder halbe Streifen auf.
Die Jungfische sehen beim Freischwimmen nicht anders aus als andere Fische. Sie werden erst im Laufe der Zeit höher.
Je älter der Fisch, desto steiler ist die Stirn, bzw. der übergang zum Rücken.
Männchen entwickeln einen FetthÖcker auf der Stirn, dadurch ist der übergang zum Körper sehr abrupt.
Das Genopodium des Männchens ist zipfelig spitz, das des Weibchens stumpf. Geschlechtsunterschiede sind meist nur während der paarung zu erkennen.
Erfahrungsgemäß sind die Weibchen aber etwas kleiner und schlanker.
Beckengröße:
Höhe ab 40 cm (Wasserstand mindestesn 35 cm); Länge ab 80 cm, besser größer
Haltung in Gruppen ab sechs Tieren
Temperatur:
24-28 °C
pH-Wert:
5,5-7,5
Härte:
4-18 °dGH
Licht:
tagaktiv, bevorzugt abgedunkelte Bereiche
Futter:
Flockenfutter, Futtertabletten, Lebendfutter aller Art
Sonstiges:
Die im Handel erhältlichen Tiere sind häufig Kreuzungen aus Populationen verschiedener Herkunftsgebiete.
Der Toleranzbereich umfasst durch die lange Zuchtgeschichte alle Aquarienwässer. Dadurch ist der Skalar sehr pflegeleicht.
Für die Aquarieneinrichtung eignen sich Wurzeln und großblättrige Pflanzen, die als Deckung und als Ablaichplatz genutzt werden.
Besonders geeignet sind zum Beispiel Echinodoren), Vallisnerien und Speerblätter.
Schnellwachsende Pflanzen wie Ludwigien und Wasserfreund helfen das Wasser sauber zu halten.
Da keine Pflanzen beschädigt werden können auch feinfiedrige Pflanzen (Ambulia, Haarnixe) eingesetzt werden.
Die Pflege in einem dekorativen Pflanzenbecken ist möglich.
Skalare können über 10 Jahre alt werden.
Verhalten
Zur Brut sind sie revierbildend, sonst eher gesellig. Für den Raubfisch, kommen
als Beute schlanke Fische bis maximal 2,5 cm (Neons, Guppymännchen, Kardinalfische)in Frage.
Die Tiere bevorzugen aber mundgerechte Happen.
Fortpflanzung
Skalare sind Offenbrüter. Findet sich ein Paar zusammen, dann wird rund um eine geeignete Brutstätte ein Revier abgesteckt und verteidigt.
Die Fische greifen dann auch die Hände des Menschen an, wenn man in ihr Revier eindringt. Die Bisse sind deutlich
zu spüren und werden manchmal von einem Knallen mit den Kiemendeckeln begleitet, das deutlich zu hÖren ist.
Zur Eiablage werden senkrechte Pflanzenteile, Holz oder Einrichtungsgegenstände geputzt.
Das Weibchen beginnt damit, die Eier in Reihen abzulegen, das Männchen folgt ihr sofort und befruchtet
die Eier, indem es mit dem Genopodium darüberstreicht und Samen abgibt.
Innerhalb von 48 Stunden schlüpfen die Larven und werden in der Zeit von den Eltern ständig mit Wasser befächelt.
Unbefruchtete Eier werden weiss, meist werden diese von den Eltern gefressen.
Die Larven haben Klebedrüsen am Kopf und haften an der Unterlage.
Brutpflegende Eltern sammeln die Jungen wieder ein, wenn sie herunterfallen und spucken sie wieder gegen das Laichsubstrat.
Etwa 5 Tage nach dem Schlüpfen ist der Dottersack aufgebraucht und die Tiere beginnen mit dem Freischwimmen.
Als Aufzuchtfutter eignen sich Cyclops- und Artemia-Nauplien. Tagsüber sollten die Tiere alle 3-4 Stunden gefüttert werden, da ihre Mägen
sehr klein sind. Ist das nicht möglich, sollten sie mindetens 3 mal täglich Futter bekommen.
Wenn man die Tiere 24 Stunden beleuchtet müssen sie auch nachts alle 4 Stunden gefüttert werden. Sie wachsen dann schneller.
Die Jungfische sind viel am Boden.
Artemianauplien und faulendes Futter können sie verletzten. Die Folge können untzer anderem EntwicklungsstÖrungen und zerfaserte Flossen sein.
Futterreste müssen darum nach dem Fressen sofort entfernt werden.
Innerhalb von 12-15 Wochen wachsen die Tiere zu einer GrÖsse von ca. 3 cm heran.
Eine Aufzucht im Gesellschaftsaquarium ist nicht möglich.
Besonderes Salmler fressen die Eier und die Jungfische.
Im Artbecken pflegen die Eltern die Gelege zum Teil sehr gut, fressen später aber möglicherweise
die Jungfische. Am einfachsten ist eine überführung des Geleges mit der Unterlage (wenn es nicht gerade die Aquariumscheibe ist) in ein
vorbereitetes Aufzuchtbecken.
Hier ist die Pflege am unkompliziertesten, da keine Futterkonkurrenz mit anderen Arten besteht und der Boden leicht zu reinigen ist.
Am Anfang ein täglicher Ansatz neuer Artemia nötig.
Eine Brut kann 300 bis 600 Jungfische hervorbringen. Damit die Tiere sich gut entwickeln, benötigen sie ein Volumen von 1-2 Liter Wasser.
D.h. man benötigt ein Aufzuchtbecken mit 300 bis 600 Litern pro Brut, häufig sind die Gelege kleiner (50 bis 100 Eier), aber dennoch sollte
man sich darüber im Klaren sein, dass diese Tiere viel Platz benötigen.
Zuchtformen
Es gibt sehr viele Farbschläge: Gold-, Schwarz-, Marmor-, Rauch-, Leopard-, Kupfer-, Koi-(3-farbig), California-,
Perlmutt- /Albino-, Schwarzband- und Weissband-Skalar.
Dazu kommen Kreuzungen aus diesen Formen. Die intensive Farbe von roten Zuchtformen (die teilweise
auch rote Eier legen) kann man nur durch carotinhaltige Kost auf Dauer erhalten.
Die Flossenfarm wurde bei Skalaren nur wenig verändert. Neben der normalen Form gibt es die meisten
Farbschläge auch als Schleierform, auch Fächerschwänze wurden gezüchtet
Auch die Körperform wurde züchterisch verändert. In Moskau wurden Goblin-Skalare gezüchtet,
deren Körper herzförmig ist: der Schwanzstiel liegt hier zwischen
Rücken- und Afterflosse und nicht dahinter, die Tiere sind schwarz (Abbildung im "Aquaristik-Fachmagazin", März 2002, S. 113).
Glücklicherweise sind solche Züchtungen nicht verbreitet.
natürlicher Lebensraum
In der Natur findet man die Tiere in langsam strömenden Flüssen, die weitgehend pflanzenfrei
sind. In der Regenzeit liegen die Blätter der Bäume unter Wasser, auf ihnen laichen die Tiere ab.
Die Lebensräume umfassen Klar-, Weiss- und Schwarzwasser. Es wurden an den verschiedenen Ursprungsflüssen
pH-Werte von 3,8 bis 7,9 gemessen. Die Wasserhärte liegt zwischen 1 und 16 °KH (meist um 5); die Wassertemperatur schwankt im Jahresrhythmus
um 5-6 Grad, in Einzelfällen wurden Temperaturen von 29-33 Grad gemessen.
© Wilstermann-Hildebrand 2000 - 2025
Impressum
Datenschutzerklärung