Gattung Caltha - Dotterblumen, Butterblumen

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Sumpfdotterblumen am Bach

Sumpf-Dotterblumen am Bachlauf im Berggarten Hannover im Frühjahr 2004








Die Gattung Caltha gehört zu den Ranunculaceae (Hahnenfußgewächse). Es gibt etwa 10 Arten in den gemäßigten Breiten der Nord- und Südhalbkugel. Die Blätter werden schon früh im Jahr gebildet, manchmal schon zur Schneeschmelze. Dotterblumen sind sehr gute Teichrandpflanzen. Sie wachsen gut am flachen Wasser, sind aber auch in feuchten Beeten sehr attraktiv. Am bekanntesten ist Caltha palustris, die Sumpf-Dotterblume. Sie blüht bereits ab März. Die nordamerikanischen C. howellii und C. leptosepala blühen im Juni und Juli. Die weiße C. natans bildet von Mai bis September Blüten, die an verzweigten Blüten über die Schwimmblätter hinaus wachsen.

Die Blüten haben 5 oder mehr blütenblattartige Kelchblätter, die die Krone bilden. Sie sind weiß oder gelb gefärbt. Die eigentlichen Kronblätter sind zu Honigblättern umgestaltet. Jede Blüte hat zahlreiche Staubgefäße und 5 bis 8 frei stehende Narben.

Woher der name Caltha stammt ist nicht ganz klar. Genaust (2005) vermutet, dass es sich vom indogermanischen "ghalha" = "die Gelbe" ableitet. Als weitere Möglichkeit führt er das lateinische "calceus" = "Schuh" oder "Huf" auf, weil die Form der Blätter an die Sohle eine Pferdehufs erinnert. In Rumänien wird die Pflanze umgangssprachlich als "Calcea calului" bezeichnet, was "Pferdehuf" bedeutet.




Sumpf-Dotterblume - Caltha palustris Linné



Blüte von C. palustris
Typische Blüte von Caltha palustris

Früchte von C. palustris

Eine geschlossene und eine reife, geöffnete Frucht an einer Sumpfdotterblume im Mai.

Reife Frucht von C. palustris
Samen in den Fächern der Frucht
Blüte von Caltha palustris ´Alba´

Die Sorte ´Alba´ blüht weiß.

weiße Caltha palustris

Caltha palustris var. alba

Sumpfdotterblume mit gefüllten Blüten

Die gefüllte Sorten sind insgesamt kleiner.

Blüten von ´Multiplex´

Sorte ´Multiplex´

Synonyme:
-
Herkunft:
Europa, gemäßigte Zone Asiens und nördliches Nordamerika
Aussehen:
Diese Staude bildet dicke Rhizome und wird etwa 20 bis 60 cm hoch. Die Stängel sind rund, dick und hohl. Die Blätter sind dunkelgrün, ungeteilt, rund bis herzförmig, mit einen Durchmesser bis 15 cm. Die Blattränder sind leicht gewellt und gekerbt. Die grundständigen Blätter sind gestielt, die Stängelblätter sitzend. Die Blütezeit liegt zwischen März und Mai. Die Blüten haben 5 Kelchblätter, die innen leuchtend gelb und außen zum Teil grün sind. Die Kronblätter sind zu Honigblättern umgebildet. Der Blütendurchmesser liegt zwischen 2,5 und 4 cm. Aus den Balgfrüchten werden schwimmfähige Samen geschleudert. Die Verbreitung der Samen erfolgt über das Wasser.

Temperatur: winterhart, Vegetationsphase etwa zwischen 10 und 30 °C (Luft)
Licht: sonnig bis halbschattig
Sonstiges:
Die Art kommt an Bächen, Gräben, Quellen und in Auwäldern bis in Höhen von 2400 m vor allem auf nassem Torf, Ton oder Lehmböden vor.
Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, die mit Nektar von der Seite des Fruchtknotens angelockt werden. Die Pflanze ist eine sehr frühe Nahrungsquelle für Insekten. Sie blüht bereits ab Ende März. Im Mai sind die Früchte reif.
Früher wurden die Blütenblätter zum Färben von Butter genutzt. Die grünen Pflanzenteile sind giftig.
Es wurden verschiedene Sorten selektiert. Die weiße Kaschmir-Dotterblume ´Alba´ wird nur 10 bis 20 cm hoch. Die Blüten sind etwa 2 bis 3 cm groß.

Eine weitere kleine Form ist ´Minor´, die ebenfalls nur 10 bis 20 cm hoch wird. Mittelgroße Sorten sind ´Erlenbruch´,´Goldschale´ und die zitronengelbe ´Honeydew´. Auch die gefüllte ´Multiplex´, bei der die Staubblätter zu Blütenblätter umgewandelt sind, wird nicht sehr hoch. ´Marylin´ hat zwei Reihen von Blütenblättern und wird bis 50 cm hoch. Sehr kräftig und groß sind ´Auenwald´ und ´Tyermannii´, die bis 80 cm hoch werden. Weitere Sorten sind ´Monstrosa´, ´Flore Pleno´, ´Semiplena´ und ´Polypetala´.
Einige Sorten haben niederliegende Blütentriebe, die an den Knoten Wurzeln bilden.
Die meisten Sorten lassen sich durch Teilung und über Samen vermehren. ´Multiplex´ kann wegen der nicht mehr funktionsfähigen männlichen Blütenteile nur geteilt werden.


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Literatur zu Caltha:

H.W.E. van Bruggen (1992): Die Sumpfdotterblume Caltha palustris L. .- DATZ 45 (10), 660-663 H.W.E. van Bruggen (1995): Caltha natans Pallas.- Aqua Planta 3-95, 109-113

H. Genaust (2005): Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.- Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg

E. Schuster, S. Sommer (1984): Sumpf- und Wasserpflanzen für Garten und Landschaft.- VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin
Das Buch ist inhaltlich weitgehend identisch mit Schuster (2000).

E. Schuster (2000): Sumpf- und Wasserpflanzen - Eigenschaften - Ansprüche - Verwendung.- 3. Auflage, Parey Verlag, Berlin

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