Pelargonium althaeoides
Pelargonium crispum
Pelargonium odoratissimum
Pelargonium ovale
Pelargonium quercifolium
Pelargonium gehört wie die Geranium zu
den Geraniaceae (Kranichschnabelgewächse). Sie haben
spiegelsymetrische Blüten mit je drei unteren und zwei oberen
Blütenblättern. Die Geranium-Arten haben
radiärsymetrische Blüten mit 5 gleichgroßen,
gleichmäßig verteilten Blütenblättern.
Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Gattungen sind im Kapitel "Von
Geranien und Pelargonien" beschrieben.
Pelargonien sind sehr weit als Beet- und Balkonpflanzen
verbreitet und neben den Petunien wahrscheinlich die meistverkauften Gewächse
für den Balkonkasten. Dennoch kennt sie kaum jemand, weil sie immer
unter dem falschen Namen "Geranie" angeboten werden.
Zur Gattung Pelargonium gehören ungefähr
250 Arten. Viele davon stammen aus Afrika. Es gibt aber auch Arten in Asien,
Australien und auf Inseln im Indischen Ozean.
Die meisten Pelargonium-Arten sind mehrjährige
krautige Pflanzen. Sie neigen zum Verholzen der älteren Sproßteile.
Als Anpassung an trockene Klimate zum Beispiel an die Namib-Wüste
haben einige Pelargonien Wasserspeicherorgane entwickelt. Die Gattung wird in verschiedene Sektionen unterteilt.
Die bekannten, reich blühenden Gewächse für Garten und Balkon sind in der Regel Hybriden aus südafrikanischen Arten. Vor allem Pelargonium zonale, P. inquinans und P. peltatum (hängende Formen) finden in der Züchtung Verwendung. Ziel der Züchtung sind in der Regel großblütige, lang blühende und widerstandsfähige Sorten.
Weniger Beachtung finden die Duftblattpelargonien. Von diesen Pflanzen gibt es etwa 50 Arten und Sorten, die sich in Duft, Blattform- und Farbe unterscheiden. Einige davon werden in großem Stil zur Gewinnung von Duftölen für die Kosmetikindustrie angebaut. Teilweise sind die in ihnen enthaltenen Ã僕e auch für die Verwendung in Lebensmittel zugelassen.
Die geläufigste Duftblattpelargonie ist die €杙itronengeranie",
eine starkwüchsige Form von Pelargonium graviolens. Die Pflanzen
sondern bei Berührung ätherische Ã僕e ab. Auf der Blattfläche
und den Blattadern stehen Trichome. Auf den ersten Blick lassen sich hier
zwei verschiedene Arten unterscheiden. Einzellige Haare auf kleinen Papillen
und kleinere mehrzellige, die in einen Stiel und ein Köpfchen gegliedert
sind. In diesen Köpfchen befindet sich das Duftöl direkt unter
der Kutikula. Es gibt hier keine Auslaßöffnung. Bei Berührung
zerreißt die Kutikula und gibt das Ã僕 frei. Die Zellen werden
regeneriert: es bildet sich eine neue Kutikula und der Hohlraum an der
Haarspitze füllt sich wieder. Es entstehen auch an den adulten Blättern
neue Drüsenhaare aus einzelnen Epidermiszellen.
Unter dem Mikroskop lassen sich bei sorgfältiger
Arbeit insgesamt elf Trichom-Unterformen unterscheiden. Jede
Pelargonien-Art
hat ihre eigene Kombination von Trichomeren. Daher sind sie auch ein
taxometrisches Merkmal, daß z.B. bei der Suche nach den Eltern
von Hybriden
unbekannten Ursprungs mit herangezogen werden kann. Bei den Duftstoffen
handelt es sich um ätherische Ã僕e, um Abkömmlinge des
Isoprens.
Durch den Anbau von Alkoholen, Estern, Ketonen oder Aldehyden entstehen
unterschiedliche aromatische Verbindungen. Der Gehalt von
ätherischen
Ã僕en liegt in der Pflanze zwischen 0,1% und 1,2%. Zum Beispiel hat
Pelargonium
ovale einen Ã僕anteil von 0,3% bis 0,4%. Er setzt sich zusammen
aus 61% Isomenthon, 25% Menthon, 2,1% a-Phellandren, 1,5% Limonen und
10,4%
anderer aromatischer Stoffe, diese sind z.T. nur in Spuren vorhanden,
aber
für den spezifischen Duft dieser Art von Bedeutung. Die Individuen
einer Art unterscheiden sich in der Zusammensetzung des Ã僕s sowohl
genetisch als auch durch tägliche äussere Einflüsse. Die
Ã僕e werden zum Teil für die Verwendung in Duftlampen
gewonnen.
Insgesamt gibt es mehr als fünfzig verschiedene
Arten und Sorten von Duftblattpelargonien. Sie unterscheiden sich nicht
nur im Duft, sondern auch in Blattform, -grösse und -färbung,
sowie im Wuchs unterscheiden.
Einige Duftblattpelargonien-Arten und Sorten:
ca. 30 cm hoch | Pelargonium althaeoides Pelargonium x fragrans 'Lilian Pottinger' Pelargonium odoratissimum |
kleinbleibend, Aroma von Kiefernnadeln Ananasduftpelargonie, kleinbleibend, schwer aus Stecklingen zu vermehren Apfelduftpelargonie, rankende, hängende Triebe, gut für Ampeln |
ca. 50 cm hoch | Pelargonium ovale
Pelargonium 'Chocolate tomentosum' Pelargonium 'Lady of Plymouth' Pelargonium comosum Pelargonium 'Rokoko' Pelargonium graveolens v. 'Wiedemann' Pelargonium quercifolium Pelargonium vitifolium Pelargonium crispum 'Prince of Oranges' Pelargonium viscosissimum Pelargonium 'Oueen of Lemons' |
breitwüchsig, Pfefferminzduft
breitwüchsig breitwüchsig knolliges Stämmchen aufrecht wachsend aufrecht wachsend, Rosenduft aufrecht wachsend, Pfeffer und Moschus-Geruch aufrecht wachsend aufrecht wachsend, Orangenduft aufrecht wachsend aufrecht wachsend, Zitrone |
ca. 80 cm hoch | Pelargonium hortensis
Pelargonium radens Pelargonium asperum Pelargonium filicifolium Pelargonium 'Rober Lemon Rose' |
aufrecht wachsend
aufrecht wachsend aufrecht wachsend aufrecht wachsend, balsamartig herb aufrecht wachsend |
Duftblattpelargonien bevorzugen einen hellen, sonnigen
Standort, vertragen aber auch Halbschatten. P. ovale, P.
radens und P. graveolens bevorzugen Halbschatten. An zu dunklen
Standorten wird der Wuchs staksig und der Duft schwächer. Im Zimmer
können sie wegen des zu geringen Lichtangebotes nur kurze Zeit stehen.
Sie verwachsen und sind stark von Schädlingsbefall, besonders durch
Weiße Fliege. Die Pflanzen vertragen keine Staunässe. Besonders
P. filicifolium ist besonders empfindlich.
Ein zu hohes Nährstoffangebot führt zu üppigen
Pflanzen mit großen, empfindlichen Blättern, die nur schwach
duften. Die meisten Arten blühen am Stärksten im Frühjahr
am vorjährigen Holz, danach setzt das vegetative Wachstum ein. Durch
einen Rück schnitt im März erreicht man einen starken Neuaustrieb
bei gleichmäßigerem Wachstum. Die Blüte ist geringer und
über einen längeren Zeitraum erstreckt. Die Triebe verholzen
stark. Nach zwei Jahren ist ein Verjüngungsschnitt erforderlich.
Duftblattpelargonien eignen sich besonders gut als Kübelpflanzen
für Balkon und Terrasse.
Kieferduft-Geranie
Pelargonium althaeoides L'Herit. Synonyme:
Herkunft:
Aussehen:
Temperatur: 22-28 °C pH-Wert: 6,0-7,5 Härte: 2-12 °KH Licht: viel Sonstiges:
Die Art gehört in die Sektion Ciconium (Sweet) Harv..
In der Gruppe sind überwiegend immer grüne Sträucher und
Halbsträucher zusammengefasst. Charakteristisch sind die Blüten
mit fünf, gleichfarbigen Blütenblättern. Die Blüten
sind geruchslos. Die Blütenröhre ist länger als der Blütenstiel.
Es gibt 5 bis 7 fruchtbare Staubblätter. Die beiden oberen sind sehr
kurz.
|
![]() Blätter an langen, halbaufrechten Trieben.
Kleine, weiße Blüten mit feiner
|
Pelargonium betulinum |
![]() |
Pelargonium tricuspidatum |
![]() ![]() |
Literatur:
© Wilstermann-Hildebrand 2010