Da die allermeisten Blütenpflanzen von Insekten oder dem Wind bestäubt werden, öffenen sich ihre Blüten in der
Regel nur über Wasser. Sumpfpflanzen blühen entweder bei niedrigem Wasserstand oder wachsen zumindest mit den Triebspitzen aus dem Wasser,
bevor sie blühen. Auch Wasserpflanzen, die immer untergetaucht leben, bringen ihre Blüten über den Wasserspiegel hinaus.
Das kann man zum Beispiel bei Seerosen,
Wasserpest,
Vallisnerien
oder auch Ottelien beobachten.
Zu den wenigen Ausnahmen gehören die Nixkräuter,
deren Pollen vom Wasser transportiert werden. Ihre Blüten öffnen sich unter Wasser.
Bei den Wasserkelchen, Bucephalandras und Speerblättern, die zu den Aronstabgewächsen
(Araceae) gehören, kommt es aber manchmal vor, dass sich Blüten auch im Aquarium unter Wasser zeigen. Während es bei den Speerblättern
wohl nur solche Blüten sind, die in der Überwasserkultur bereits angelegt worden sind und sich nun bis zur Blütenöffnung weiter
entwickeln, kommt es bei den Wasserkelchen und bei Bucephalandra vor, dass sie unter Wasser neue
Blüten anlegen.
Bei den Wasserkelchen gibt es Arten, die dauerhaft im
Wasser stehen und zum Blühen sehr lange Blütenröhren ausbilden.
Dazu gehören der Hammerschlag-Wasserkelch (C. aponogetifolia)
und der Rote Riesen-Wasserkelch (C. usteriana). Beide bilden ausreichend lange Blütenstande um
die Wasseroberfläche zu erreichen. Kleinere Arten können das nicht. Trotzdem gibt es Beobachtungen, dass sowohl C. wendtii als
auch C. x willisii unter Wasser Blüten bildet, die sich dann
aber in der Regel nicht öffnen.
Es ist schwer zu sagen warum und wann die Pflanzen das
tun, weil bisher nicht ganz klar ist, was die Blütenbildung bei Wasserkelchen
auslöst und wie lange es von der Anlage der Blütenknospe bis
zum Blühen dauert.
Wahrscheinlich wird der Reiz ausgelöst, wenn eine
Veränderung der Umweltbedingungen der Pflanze signalisiert, dass der
Wasserstand sinkt. Das kann zum Beispiel eine Veränderung in der Wasserzusammensetzung,
des Lichtspektrums oder der Lichtintensität sein. In der Natur bedeutet
beispielsweise mehr Licht, dass der Wasserstand absinkt. Zum Ende der Regenzeit,
nimmt die Niederschlagsmenge ab und Schwemmstoffe aus dem Boden werden
weniger stark verdünnt. Das bedeutet, dass die Konzentration an Nährstoffen,
gegebenenfalls auch die von Huminstoffen, im Wasser zunimmt. Das Lichtspektrum
und die Wasserchemie ändern sich. Die an die jeweiligen Standorte
angepassten Pflanzen reagieren entsprechnd mit Blütenbildung.
Ein Bericht über das submerse Blühen von C. wendtii wurde 1999 von Romeo Herr veröffentlicht.
Quellen:
R. Herr (1999): Submerser Blütenstand bei Cryptocoryne wendtii de Wit.- Aqua Planta 2-99, 63-64
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