Staurogyne

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Auf der Interzoo 2008 stellte die Gärtnerei Tropica zum ersten Mal eine Pflanze aus der Gattung Staurogyne für die Aquarienkultur vor.
Staurogyne ist eine Gattung aus der Familie der Acanthaceae. Verwandte sind die Wasserfreunde (Hygrophila). Der eigenartige Gattungsname (stauros (gr.) = Kreuz und gyne (gr.) = Weib, weibliche Blütenanlage) bezieht sich auf die Narbe von Staurogyne argentea, der Typusart der Gattung. An ihr spalten sich zwei kurzen Seitenlappen kreuzförmig ab.
Weltweit sind etwa 140 Arten bekannt. Aus den Tropen Südamerikas sind mittlerweile 28 Arten beschrieben worden. Die Meisten davon stammen aus Waldgebieten.
Es lässt sich bisher nur wenig über diese aquaristisch neue Gattung in Erfahrung bringen, darum habe ich die Staurogyne rubescens mit aufgenommen, weil von dieser Art zumindest eine Blütenbeschreibung vorliegt.
Staurogyne repens wurde ursprünglich von Nees 1847 als Ebermaiera repens beschrieben. Kuntze stellt 1891 fest, dass die Arten der Gattung Ebermaiera NEES 1832 zur 1831 von Wallich aufgestellten Gattung Staurogyne gehören müssen und nicht umgekehrt.



Kriechende Staurogyne - Staurogyne repens Kuntze 1891

Staurogyne repens

Überwasserform von Staurogyne

Überwasserform von Staurogyne
Überwasserform von Staurogyne

Triebspitze mit behaarten Blattoberseiten

Überwasserform von Staurogyne Auch die Stängel und die Blattunterseiten sind behaart.

Synonyme/Handelsbezeichnungen: Ebermaiera repens Nees 1847
Styrogyne spec. ´Cristalino´
Herkunft:
Brasilien, Rio Cristalino in Mato Grosso

Aussehen:
Die Überwasserform hat spitz eiförmige bis lanzettliche, frisch grüne Blätter. Diese sind 1 bis 5,5 cm lang und 0,6 bis 1,5 cm breit. Ober- und Unterseite, sowie der Stängel sind mit feinen weißen Haaren besetzt. Bei hoher Luftfeuchtigkeit bilden sich auch über Wasser weiße Wurzeln an den oberen Blattknoten. Die Pflanzen wachsen über Wasser aufrecht und können mehr als 15 cm hoch werden. Unter Wasser neigen sie dazu kriechend zu wachsen, dann sind die Pflanzenpolster etwa 3 bis 10 cm hoch. Die Stängel sind gelblich braun. Die Blüten sind weiß. Die Außenseiten von Kronblättern und Kelchblättern haben lange Haare. Die Oberlippe ist deutlich zweilappig. Die Ränder der Blütenlappen sind nach hinten geschlagen. Die Unterlippe ist dreiteilig, tief eingeschnitten. Die Ränder der einzelnen Lappen sind nach hinten umgeschlagen.
Temperatur: 20-28 °C
pH-Wert: 6 - 8
Härte: 4 - 10 GH
Licht: mittel bis viel

Sonstiges:
Durch die kriechende Form ist diese Pflanze ideal für den Vordergrund in mittleren und großen becken geeignet. In Nanoaquarien passt sie besser in den Mittel- oder Hintergrund. Staurogyne repens gedeiht auch gut ohne CO2-Düngung, wenn das Wasser nicht zu hart oder der pH-Wert zu hoch ist. Sie benötigt wenig Dünger verträgt aber auch regelmäßige Gaben von Stickstoff, Phosphat und Kalium. Ein nährstoffreicher Bodengrund (Soil) verbessert das Wachstum. Die Pflanze wächst auch bei viel Licht langsam und muss darum wenig zurück geschnitten werden. Idealerweise wächst sie kriechend über den Boden. Bei geringerem Lichtangebot streckt sie sich mehr nach oben.
Beim Einpflanzen sollten lange, aufrechte Triebe sofort eingekürzt werden, um den kriechenden Wuchs zu fördern. Ältere, emerse Blätter sterben schnell ab. Die Pflanze zieht aus ihnen Nährstoffe, die sie zum Anwachsen benötigt.

Blüten von Staurogyne Blüten von Staurogyne

Blühender Trieb an Staurogyne. Die untere Lippe ist dreiteilig und die obere hat zwei Lappen.

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Literatur:

N. Wallich (1831): Plantae Asiaticae rariores or Description and figures of a selected number of unpublished East Indian Plants Vol II, S. 80, London

Ch. G. D. Nees von Esenbeck (1847): Flora brasiliensis Vol. 9, S. 20

K. E. O. Kuntze (1891) : Revisio Generum Plantarum, Vol. 2, S. 497

D. M. Braz, R. Monteiro (2005): Staurogyne rubescens(Acanthaceae), a New Species from Southeastern Brazil.- A Journal for Botanical Nomenclature, Volume 15, Issue 1, 55 - 58

D. M. Braz, R. Monteiro (2006): New species of Staurogyne Wall. (Acanthaceae) from Brazil.- Revista Brasileira de Botnica vol.29, no.4, p.579 - 586

C. Kasselmann (2010): Staurogyne repens O. Kuntze (1891).- AP 1-2010, 29 - 31

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