Schachtelhalme gehören zu den Gefäßsporenpflanzen (Abteilung
Pteridophyta). Sie bilden die Klasse der Equisetopsida
(Schachtelhalme), mit der Ordnung Equisetales (Schachtelhalmartige) und
der Familie der Equisetaceae (Schachtelhalmgewächse).
Es handelt sich um ausdauernde Kräuter. Der oberirdische Stängel ist
durch Knoten (Nodien) gegliedert, hohl und oft quirlig verzweigt. Die
Blätter sind schuppenförmig und zu gezähnten Scheiden verwachsen. Zur
Vermehrung dienen Sporen, die durch den Wind verbreitet werden. Die
Sporangien bilden sich an der Unterseite von schildförmigen Trägern,
die als Sporangiophoren bezeichnet werden. Diese sind in ährenähnlichen
Sporangiophorenständen an der Triebspitze. Der Vorkeim ist grün und wie
ein Elchgeweih gelappt. Unter der Erde bilden die Schachtelhalme
kriechende, weit verzweigte Rhizome.
Zwischen den verschiednen Schachtelhalmen gibt es fruchtbare Hybriden. Es sind 15 bis 20 Arten bekannt.
Heutige Schachtelhalme sind die letzten überlebenden der Equisetopsida.
Während des Perms und des Karbons (358 - 252 Mio. Jahre vor unserer
Zeit) gab es sehr viele Pflanzen von diesem Typ. Zu ihnen gehörten die
Calamiten. Diese Arten waren verholzt und wurden bis zu 30 Meter hoch.
Einige erreichten einen Stammdurchmesser von einem Meter. Ihre
überreste bilden Steinkohlelagerstätten.
Europa, Nordasien, Nordamerika
Die
Sprosse sind zwischen 30 und 150 cm hoch. Sie haben einen
Durchmesser von etwa 8 mm. Sie sind grün mit feinen, weißen Rillen und
sind fast glatt. Die Stängelscheiden haben 15 - 30 Zähne. Junge Triebe
sind unverzweigt. Sporangienähren 1 - 2 cm lang und eiförmig. 2 n = 236
Chromosomen.
Wächst in nährstoffreichen Teichen, RÖhrichten, Seggensümpfen und Gräben
WinterschachtelhalmEquisetum hyemale var. robustum (A. Braun) EatonSynonyme:Hippochaete hyemalis (L.) BruhinHerkunft:USA, MexikoAussehen:Die Stängel fallen besonders im Winter durch ihre dunkelgrüne Farbe auf. Sie sind etwa 0,6 bis 1 cm dick und und werden bis 150 cm hoch und haben 15 bis 25 Rippen. Die ScheidenrÖhren an den Knoten haben oben und unten eine dunkle Querbinde. Scheidenzähne sind früh hinfällig. Der Rand der Scheide ist dann nur noch stumpf gekerbt.Sonstiges:Die Pflanzen wachsen weit verbreitet entlang von Flüssen und Bahntrassen, in Laubwäldern in Gebüschen und an Waldsäumen.Ihre Oberfläche ist so rauh, dass sie zum Schmirgeln verwendet werden können. |
Winterschachtelhalm am Teich
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Simsen-SchachtelhalmEquisetum scirpoides Michx. 1803Synonyme:Hippochaete scirpoides (Michx.), Farw. 1916Hippochaete scirpoides (Michx.), Rothm. E. hiemale tenellum Liljeb. 1798 E. reptans Wahlenb. 1812 E. setaceum Vauch. 1821 E. scirpoides minus Lawson, Milde 1863 E. tenellum A. A. Eat. 1904 E. scirpoides elatum Rosend. 1917 E. scirpoides ramulosum Rosend. 1917 E. scirpoides caespitosum Rosend. 1917 E. scirpoides alpestre Rosend. 1917 E. scirpoides pedunculatum Rosend. 1917 E. scirpoides walkowiaki Walkowiak 2008 Herkunft:Circumpolar (Schweden, Finnland, Rußland, Alaska, Kanada, Japan etc. ),Aussehen:Die Pflanzen werden 10 - 20 cm, maximal bis 30 cm hoch. Die fruchtenden und die sterilen Triebe wachsen zusammen und unterscheiden sich nicht. Nach dem Freisetzen der Sporen aus den ährenänlichen KÖpfchen sterben die fruchtenden Trieb ab. Die Blätter sind zu einer etwa 1 mm breiten, schwarzen Scheide um die Knoten reduziert. Der grüne Stamm ist etwa 1 mm im Durchmesser und hat sechs Rippen. Die Wurzeln sind sehr fein und schwarz.Sonstiges:Der kleinste heute bekannte Schachtelhalm. Er hat 2 n = 216 Chromosomen.Am besten wächst diese Art in flachem Schlamm mit etwa 1 - 3 cm Tiefe. Eine gute Pflanze für Gartenteiche. |
Simsen-Schachtelhalm wird als Teichpflanze angeboten. |
D. Aidele, M. Golte-Bechtle (1997): Das neue Was blüht denn da?- 56. völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Kosmos Naturführer, Stuttgart
E. Schuster (2000): Sumpf- und Wasserpflanzen - Eigenschaften
- Ansprüche - Verwendung.- 3. Auflage, Parey Verlag, Berlin
W. Rothmaler (2002): Exkursionsflora von Deutschland.- Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg, Berlin
H.W. Ludwig (2003). Tiere und Pflanzen unserer Gewässer.-
BLV Verlagsgesellschaft mbH München, Wien, Zürich
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