Wassermelone Citrullus lanatus

geschwungene Linie
blühende Wassermelonen

Die Blätter sind auffällig gefingert und die Blüten gelb.

Wassermelone im Beet

Wassermelonen bilden lange Ranken. Die Früchte sind Panzerbeeren.

Wassermelone Mini Love

Wassermelone ´Mini Love´.

Wassermelone Bonanza

Wassermelone ´Bonanza´.

Die Wassermelone ist eine Kübisgewächs. Während die Honig- und Zuckermelonen (Cucumis melo) zur gleichen Gattung gehören wie die Gurke, gehört die Wassermelone in die Unterfamilie Benincaseae zur Gattung Citrullus.
Es gibt sieben Citrullus-Arten. Sie haben alle gelbe Blüten und gefingerte Blätter. Ihre Früchte sind Panzerbeeren.

Citrullus amarus Schrader: "Futtermelone", "Tsamma-Melone", Botswana, Lesotho, Namibia, Südafrika
Citrullus colocynthis (L.) Schrader: Koloquinte oder Pomaquinte, stammt aus Nordafrika und Nordwestasien, Heilpflanze, Samen sind eßbar und dienen auch der Gewinnung von Öl
Citrullus ecirrhosus Cogniaux 1888: "Tsamma-Melone", "Namib Tsamma", Südafrika und Namibia
Citrullus lanatus: Wassermelone, ursprünglich aus Nord- und Ostafrika (Ägypten, Sudan, Kenia)
Citrullus mucosospermus (Fursa)Fursa: "Egusi-Melone"
Citrullus naudinianus (Sond.) Hook.f.: Angola, Mosambik, Sambia, Simbabwe, Botswana, Namibia, Südafrika
Citrullus rehmii De Winter: Namibia

Wassermelone Sugar Baby

´Sugar Baby´ hat 3 bis 4 kg schwere Früchte mit rotem Fleisch.

Wassermelone im Beet

Die Früchte von ´Red Star´ werden 6 - 9 kg schwer und haben rosarotem Fruchtfleisch.

Wassermelone Janosik

´Janosik´

Wassermelone Champagne

´Champagne´

Bei der Wassermelone werden zwei Unterarten unterschieden. Citrullus lanatus var. citroides ist die wilde Urform. Sie wird auch Zitronenmelone genannt. Sie hat weißes oder hellgrünes, bitteres Fruchtfleisch. Einige Selektionen sind weniger bitter. Sie werden eingelegt oder an das Vieh verfüttert. Die Samen sind nicht bitter. Sie werden geröstet und gegessen oder zu Mehl vermahlen. Öl aus den Samen wird in Afrika zum Kochen verwendet. Citrullus lanatus var. lanatus ist die kultivierte Wassermelone. Sie hat saftiges, süßes, rosafarbenes, rotes oder gelbes Fruchtfleisch. Die Früchte sind zwischen 1 und 100 kg (´Carolina Cross´) schwer. Zuchtziel sind vor allem kleinfrüchtige Sorten, die in einem Haushalt verbraucht werden können. ´Sugar Baby´ ist seit 1956 im Handel. Sie ist so eine typische, kleine Zuchtform mit etwa 25 cm Durchmesser und 3 bis 4 kg Gewicht. Aus der Kreuzung von tetraploiden Muttersorten mit diploiden Bestäubern entstehen triploide F1-Hybriden, die nach Bestäubung kernlose Früchte bilden. Dieser Effekt wurde bereits 1951 entdeckt. Solche F1-Hybriden werden oft in Mischung mit anderen Sorten angebaut, um die Bestäubung und den Fruchtansatz zu verbessern.

Bei uns werden Wassermelonen als erfrischendes und durstlöschendes Obst gegessen. In Afrika diente die Frucht den Menschen schon immer als Wasserquelle. Es wird aber auch die Schale zum Teil kandiert oder eingelegt und auch die Kerne werden genutzt. In China wurden Sorten mit besonders großen Samen gezüchtet, weil diese für die Gewinnung von Kosmetik-Öl Verwendung finden. Auch als Salatöl und zum kochen eignet sich Melonenkernöl. Sogar als Lampenöl kann man es verwenden. Aus den Samen kann aber auch ein Mehl gewonnen werden, das z. B. in Indien zum Backen von Brot dient.

Die Wassermelone war in ägypten schon 2000 Jahre v. Chr. in Kultur. Sie wurde in der Bronzezeit schnell verbreitet. Seit 1000 v. Chr. kennt man sie bereits in China.


Wassermelonen kultivieren

Saatgut für Wassermelonen kann man als Portionssaatgut im Gartenhandel kaufen. Am häufigsten wird die Sorte ´Sugar Baby´ angeboten. Sie hat etwa 3 - 4 kg schwere Früchte, die einen Durchmesser von etwa 25 cm haben. Die Schale ist verhältnismäßig dünn und die Früchte haben recht wenig Samen. ´Red Star´ hat größere Früchte. Sie sind 6 bis 9 kg schwer. Beide haben rotes Fleisch und reifen auch im kühlen europäischen Klima gut aus. Auch ´Janosik´ hat sich bei deutschem Wetter bewährt. Diese Wassermelone hat eine dunkelgrüne Schale und gelbes, saftig-süßes Fleisch.
Eine Anzucht aus den Samen von gekauften Früchte ist möglich. Hier ist aber die Keimfähigkeit oft nicht gut, weil die Früchte nicht bis zur Samenreife an der Pflanze geblieben sind.

Ausgesät wird im April im Haus in kleinen Töpfen mit Aussaaterde. Die Samen kommen 1 cm tief in die Erde. Bei einer Temperatur von 25 - 32 °C keimen die Samen innerhalb von 3 bis 10 Tagen. Die Sämlinge werden bei einer Temperatur von 23 bis 25 °C an einem hellen Platz herangezogen. Nach drei Wochen werden die Pflanzen entweder in den Garten gepflanzt, wenn die Witterung es zulässt, oder in größere Töpfe umgesetzt und dann später ausgepflanzt. Das Umpflanzen ist wichtig, damit das Wachstum der Pflanzen nicht durch den zu kleinen Topf behindert wird.
Melonen sind sehr kälteempfindlich und können nicht vor Mitte Mais ins Freiland. Kühle Nachttemperaturen unter 10 °C behindern ihr Wachstum und können Blattschäden verursachen, die sich auf den Ertrag auswirken. Frost tötet die Pflanzen ab.
Der Boden muss warm, durchlässig, humos und nährstoffreich sein. Melonen ranken und brauchen etwa eine Fläche von 2 Quadratmetern pro Pflanze. Eine gleichmäßige Wasserversorgung ist wichtig.
Zum Schutz vor naßkalten Böden und Schaderregern (Nematoden, Pilze) können Wassermelonen auf Feigenblattkürbisse veredelt werden. Sie wachsen dann auf dem kräftigeren Wurzelwerk der Kürbisse weiter. Das verbessert die Widerstandskraft und den Ertrag.
Melonen brauchen viel Sonne und Wärme. Viele Regen während der Fruchreife führt zum Platzen. Im Gewächshaus sind die Pflanzen vor Kälte und Nässe am besten geschützt. Es muss zumindest tagsüber offen sein, damit Insekten zur Bestäubung an die Blüten kommen. An jungen Pflanzen und bei kühler Witterung bilden sich nur männliche Blüten. Erst später kommen auch weibliche. Melonen entwickeln sich nur, wenn die weiblichen Blüten bestäubt werden. Jede Blüte ist aber nur 6 bis 7 Stunden befruchtungsfähig. Nur wenn sie diese in dieser Zeit mit ausreichend Pollen bestäubt wird, bildet sich eine Melone. Das klappt nur in etwa 30 % der Fälle. Ist die Bestäubung nicht ausreichend, werden die jungen Früchte abgestoßen oder wachsen nicht rund. Im Schnitt bringt eine einzelne, unveredelte Melonenpflanze 1,5 bis 2,5 Früchte. Veredelte Pflanzen tragen mehr. Je wärmer es ist, desto schneller entwickeln sich die Pflanzen und die Früchte. Ungeschützt im Freiland bringen Wassermelonen die ersten reifen Früchte etwa Mitte August. In kühlen Jahren erst ab Mitt bis Ende September.
Zu der Zeit beginnt das Laub bereits abzusterben. Die reifen Früchte erkennt man daran, dass sie beim Anklopfen hohl klingen und besonders schwer sind. Einige Sorten verändern bei der Reife die Schalenfarbe.´Golden Midget´ und ´Zloto Wolicy´ färben sich gelb, wenn sie reif sind. Bei letzterer ist auch das Laub auffällig hell gefärbt.

Wassermelone Zloto Wolicy Wassermelone Zloto Wolicy

Reife ´Zloto Wolicy´.

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