Traubenhyazinthen oder Träubel - Gattung Muscari

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Traubenhyazinthen Muscari

Traubenhyazinthen Ende April im Beet zwischen Narzissen, Anemonen und Puschkinien.

Die Traubenhyazinthen gehören zu den Liliengewächsen (Liliaceae). Es gibt etwa 30 Arten in der Gattung. Sie stammen alle aus der Mittelmeer-Region und Westasien.
Die Blüten erscheinen im März bis Mai. Sie sind in dichten Trauben angeordnet. Die einzelnen Blüten sind glocken- oder urnenförmig und oft an der Öffnung verengt. Der Blütenstandstiel ist unverzweigt, drehrund und kahl. Die Blätter treiben meist schon im Herbst und bleiben den Winter über erhalten. Sie sind länglich, ungestielt und meist rinnenförmig. Lediglich für einige Zeit im Sommer verschwindet das Laub.

Traubenhyazinthen mögen kühlere Klimate und dort sonnige Standorte. In wärmeren Regionen sollten sie halbschattig stehen. Die Pflanzen sähen sich selbst aus und bilden Brutzwiebeln. Nach eingen Jahren sind die Bestände darum manchmal etwas zu dicht. Dann sollte man die Zwiebeln im Herbst ausgraben und den Bestand ausdünnen.

In Kultur sind verschiedene Sorten von den Arten. Sowohl von M. armeniacum, als auch von M. botryoides gibt es eine weiße Sorte mit Namen ´Album´. Eine weiße Form von Muscaria aucheri heißt ´White Magic´.

Muscari armeniacum

Bestand von Muscari armeniacum. Die Wildform ist blau-violett.

verschiedenen Sorten von Muscari armeniacum

Muscari armeniacum-Sorten - von oben links nach unten rechts: 'Lindsay', 'Touch of Snow', 'Valerie Finnes', 'Mountain Lady', 'Peppermint', 'Baby Breath', 'Venus', 'Blue Spike' und 'Gul'. (vergrößerte Ansicht)

Muscari botryoides Album

Musacria botryoides 'Album'


Armenische Traubenhyazinthe - Muscari armeniacum

Herkunft:
Südosteuropa (Balkan) an grasigen Hängen

Synonyme:
Muscari polyanthum
Muscari woronowii

Aussehen:
Die Zwiebeln sind klein, weiß und oval. Die weichen, linealischen, rinnenförmigen Blätter wachsen in einer Rosette. Manchmal treiben die Blätter bereits im Winter aus. Pro Zwiebel sind es etwa 3 bis 8. Dazwischen sind im März / April die Blütenstängel, die 15 bis 20 cm lang sind. Die blau-violetten Blüten sind in dichten, bis etwa 10 cm langen Trauben. Bei älteren Pflanzen überragen die Blätter die Blütenstände. Manchmal werden mehrere Blütenstiele aus einer Zwiebel getrieben.

Der Wiltyp ist blau-violett. Es gibt verschiedene Sorten.
'Album' ist eine rein weiße Sorte.
'Baby Breath' ist so hell zartblau, dass die Blüten fast weiß aussehen.
'Blue Pearl' blüht recht früh ab Ende März oder Anfang April.
'Blue Spike' hat violett-blaue, gefüllte Blüten
'Cantab' blüht hell blau und ist etwas später in Blüte als die Wildform.
'Early Giant' blüht etwas früher als die Wildform und hat besonders große Blüten.
'Gul' ist eine rosablühende Sorte.
'Heavenly Blue' duftet etwas nach Moschus.
'Lindsay' hat stahlblue Blüten.
'Mountain Lady' blüht hellblau und hat einen breiten weißen Saum.
'Peppermint' blüht hellblau mit einem deutlich abgesetzten weißen Saum.
'Touch of Snow' hat an der Sitze der Blütenähren helle Kospen. Die Blüten sind blauviolett.
'Valerie Finnes' ist eine weit verbreitete hellblaue Sorte
'Venus' hat hellblaue bis weiße Blüten. Auf der Spitze der Ähren sind weiße Knospen.

Sonstiges:
Die Zwiebeln werden im Oktober November 10 cm tief und mit einem Abstand von 8 bis 10 cm gepflanzt.
Die Pflanzen breiten sich im Garten durch Tochterzwiebeln und Selbstaussaat aus.
In der Natur kommen die Pflanzen an Gebirgshängen auf Schotter in Höhen von 700 bis 2400 m vor.
In Europa sind sie aus Kulturpflanzen verwildert.
Ideal für die Kultur in Steingärten. Die Pflanzen wachsen aber in jedem mässig nährstoffereichen, durchlässigen Boden. Nur sonnig muss der Standort sein.

Muscari azureum

Muscari azureum im Beet mit Anemonen.


Azurblaue Traubenhyazinthe - Muscari azureum

Herkunft:
Nordwest-Türkei

Aussehen:
Die Pflanzen werden etwa 20 cm hoch. Sie blühen im März/April. Die Blätter sind recht breit. In der Mitte sind sie scharf gekielt.
Die etwa 5 mm langen Blütenglöckchen sind hellblau und haben dunklere Streifen. Sie sind an der Mündung nicht verengt.
Die Knospen sind türkis bis hell-violett.

Sonstiges:
Die Zwiebeln werden im Oktober November 10 cm tief und mit einem Abstand von 8 bis 10 cm gepflanzt.

Wunderbar zum Verwildern geeignet. Besonders gut in Steingärten und Staudenrabatten mit gut durchlässigem, warmen Boden.
Sie stammt von Bergwiesen in der Türkei und mag es etwas feuchter. An zu trockenen Standorten entwickeln sich die Pflanzen nicht gut.

Kleine Traubenhyazinthe, Kleines Träubel - Muscari botryoides

Herkunft:
Europa

Aussehen:
Die Pflanzen werden etwa 20 cm hoch. Sie blühen im April. Die Blätter sind schlaff und rinnenförmig.
Bei der Naturform sind die Blüten fast kugelig, hell blau mit weißem, verengtem Schlund.
Häufiger wird die weiße Form ´Album´ vermehrt. ´Carneum´ ist weiß mit rosa Hauch. Alle Formen duften.

Sonstiges:
Die Zwiebeln werden im Oktober November 8 - 10 cm tief und mit einem Abstand von 6 bis 8 cm gepflanzt.
Wächst in Steingärten und Staudenrabatten mit gut durchlässigem, warmen Boden an sonnigen Standorten.

Feder-Traubenhyazinthe, Schopf-Traubenhyazinthe- Muscari comosum

Herkunft:
Nordamerika, Süd- und Mitteleuropa

Synonym:
Leopoldia comosa Aussehen:
Die Blütenstandstiele werden bis zu 60 cm hoch. Sie tragen fertile und sterile Blüten. Die sterilen Blüten stehen ganz oben. Sie sind purpur-violett (fliederfarben). Sie haben lange nach oben gerichtete Röhren und kugelige, geschlossene Kelche. Die fruchtbaren Blüten sind weiter unten. Sie sind olivbraun, cremefarben oder mit leichtem violettem Hauch. Sie sind urnenförmig mit etwas verengtem, weiß gerandetem Schlund.

Unter dem Namen ´Plumosum´ oder ´Monstrosum´ ist eine Sorte selektiert, die keine fruchtbaren Blüten hat. Die sterilen Blüten sind verästelten "Fransen", die der Pflanze das Aussehen eines fliederfarbenen Staubwedels geben.
Die Blütezeit liegt im Mai/Juni.

Sonstiges:
Die Zwiebeln werden im Oktober November 10 cm tief und mit einem Abstand von 10 bis 15 cm gepflanzt.
Die Art und die Sorte sind selten in Kultur.

Muscari latifolium

Muscari latifolium

Muscari macrocarpum Golden Fragrance Muscaria macrocarpum 'Golden Fragrance'


Breitblättrige Traubenhyazinthe - Muscari latifolium

Herkunft:
Nordwest-Türkei

Aussehen:
Die ein bis zwei Blätter sind breit und flach. Nur die Spitze ist zu einer kurzen Rinnen zusammengedrückt. In der Blütentraube gibt es fertile Blüten und geschlossene sterile Blüten. Die sterilen Blüten sind an der Spitze der Traube und hell-blau. Die fruchtbaren Blüten sind darunter und violett gefärbt. Die Blütenstände werden etwa 25 cm hoch. Die Blütezeit ist im April-Mai.

Sonstiges:
Die Zwiebeln werden im Oktober November 10 cm tief und mit einem Abstand von 8 bis 10 cm gepflanzt.
Sonnige, nicht nasse Standorte sind ideal.

Traubenhyazinthe - Muscari macrocarpum

Synonyme:
Muscarimi var. flavum

Herkunft:
Griechenland, West-Türkei

Aussehen:
Die Zwiebeln sind mit 6-8 cm Höhe und 3 cm Durchmesser recht groß. Die grau-grünen, linealischen, rinnenförmigen Blätter wachsen in einer Rosette. Die Pflanzen werden etwa 10 cm hoch. Die Blätter können bis 30 cm lang werden biegen sich aber zum Boden hinunter. Die Blüten erscheinen im April / Mai. Die Knospen sind braun-violett. Die Blüten sind zart grün-gelb. Die Selektion
´Golden Fragrance´ ist intensiv schwefelgelb.

Sonstiges:
Die Zwiebeln werden im Oktober November 10 cm tief und mit einem Abstand von 8 bis 10 cm gepflanzt.
Der Standort muss warm, sonnig und im Sommer trocken sein. Heißes, trockenes Klima im Sommer fördert den Neuaustrieb im nächsten Jahr. ´Golden Fragrance´ ist weniger anspruchsvoll als die Naturform.



Weinbergs-Traubenhyazinthe, Übersehene Traubenhyazinthe - Muscari neglectum

Synonyme:
Muscari racemosum

Herkunft:
Europa, Nordafrika, Südwestasien

Aussehen:
Die Pflanzen werden etwa 25 cm hoch. Die Blüten sind ei- bzw. urnenförmig, tiefblau bis blauschwarz und haben einen weißen, verengten Schlund. Die Blätter sind linelaisch bis stielrund, bis 40 cm lang und 0,2 bis 0,8 cm breit. Sie sind hell grün und haben manchmal an der Basis rote Flecken. Die Blütezeit ist im März - April.

Sonstiges:
Die Zwiebeln werden im Oktober / November 10 cm tief und mit einem Abstand von 8 bis 10 cm gepflanzt. Die Pflanzen können in jedem durchlässigen Boden kultiviert werden. Sie säen sich selbst aus und wuchern stark. Diese Art füllt die Räume zwischen Stauden gut aus.
Wunderbar zum Verwildern geeignet. Besonders gut in Steingärten und Staudenrabatten mit gut durchlässigem, warmen Boden.





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Literatur:

Bund deutscher Baumschulen (2001): BdB-Handbuch Blumenzwiebeln.- 1. Auflage, Verlagsgesellschaft "Grün ist Leben" mbH, Pinneberg

G. Cheers (Hrsg.) (2000): Botanica - Das ABC der Pflanzen, 10.000 Arten in Wort und Bild.- Könemann Verlagsgesellschaft mbH, Köln

The Royal Horticultural Society (2005): Gartenhandbuch - Blumenzwiebeln und Knollen.- Dorling Kindersley Verlag, Starnberg

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