Die Schwertlilien sind ausdauernde, zum Teil winterharte Gewächse mit verzweigten Rhizomen, seltener mit Zwiebeln.
Es gibt etwa 260 - 300 Arten in der Gattung. Die in bisher verwendeten Verwandtschaftsgruppen sind nach molekularen und genetischen Analysen sehr inhomogen.
Beispielsweise ist die Sektion Limniris auf 6 Gruppen aufgespalten und damit polyphyletisch.
Einen aktuellen Stammbaum findet man hier.
In der ersten Gruppe (Subgenus Limniris I) finden sich viele Arten, die wir auch am Teich kultivieren.
Unter Anderem gehören dazu Iris laevigata, Iris pseudacorus, Iris setosa, Iris ensata und Iris sanguinea.
Die Zwergiris Iris danfordiae und Iris reticulata gehören zu Untergattung Hermodactyloides.
Bei uns ist die Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus) heimisch, die in feuchten Wiesen, an Flussufern und Seen zu finden ist.
Nicht alle Schwertlilien sind Wasserpflanzen und können direkt im Wasser oder in der Sumpfzone gepflanzt werden.
Die meisten Kulturformen sind gut für Beete geeignet. Diese Beetpflanzen benötigen einen lockeren, mäßig feuchten Gartenboden, dessen Oberfläche regelmäßig
aufgelockert und von unerwünschten Beikräutern frei gehalten wird.
In der Regel sind solche Böden leicht sauer, durchlässig für Wasser und gut belüftet.
Beetpflanzen können sowohl direkt im Garten als auch in Kübeln gepflanzt werden.
Als Teichrandpflanzen stehen sie oberhalb der Wasserlinie, außerhalb der dauerfeuchten Ufer- oder Sumpfzone.
Der Blütenaufbau der Schwertlilien ist etwas verwirrend. Die Blüten sind an der Spitze von Langtrieben, die aus den Achseln der grundständigen Blätter hervorgehen.
Jede Blütenknospe ist von zwei grünen Hüllblättern umgeben.
Die Blüten haben zwei Reihen von Kronblättern. Drei Kronblätter hängen (Hängeblätter), weitere drei stehen aufrecht (Domblätter).
Die aufrechten Domblätter können sehr klein und reduziert sein oder nach hinten gebogen und so lang, dass sie sich berühren. Meist
sind sie deutlich schmaler als die Hängeblätter. An der Basis sind alle sechs Kronblätter zu einer Röhre verwachsen. Der Fruchtknoten
befindet sich darunter. Der Griffel teilt sich in drei kronblattartige äste und wölbt sich wie ein Dach über die Staubblätter.
An seiner Unterseite sind kleine, feine Lappen, die die Narben darstellen. Die Früchte sind dreikammerige Kapseln.
´Hochspannung´
´Rheintraube´
´Leineufer´
´Madamme Chareau´
´Paradise Pink´
´Liszt´
´Arab Chief´
´Sable Night´
´Spartan´ und Flammenschwert´
´Wakash´ und ´Tiffany´
´Ole Kala´ und ´Nightingale´
´Boo´
´Brighteyes´
´Double Lament´
´Pagan Midget´
´Dale Dennis´
`Interim´
´Watercolour´ und ´Gingerbread Man´
Herkunft:
Türkei
Aussehen:
Die Zwerg-Iris wird etwa 15 bis 20 cm hoch.
Die Blüten überragen auf ihren Stielen die Blätter.
Es gehen mehrere Blüten aus Hüllblättern hervor.
Die gelben Kronblätter sind in zwei Reihen angeordnet.
Die drei unteren Blütenblätter sind breit und hängen.
Sie haben eine erhabene Mittelrippe und eine Zeichnung aus grünen Flecken.
Die Domblätter sind etwas schmaler und stehen über den Hängeblättern.
Die Blütezeit kann bei günstiger Witterung bereits im Februar beginnen.
Als Speicherorgan dient eine Zwiebel.
Temperatur: winterhart
pH-Wert: -
Härte: -
Licht: sonnig
Sonstiges:
Die Pflanzen sollten im Herbst (Oktober-November) gepflanzt werden.
Werden sie früher gepflanzt brechen die Blätter und Blüten zu früh durch und erfrieren.
Besonders in feuchten Sommern neigen die Pflanzen dazu viele Brutzwiebeln zu produzieren.
Die Mutterpflanze erschöpft sich dabei und die Tochterpflanzen blühen erst nach einigen Jahren, wenn sie nicht absterben.
Trockene Standorte sind darum zu bevorzugen.
Für die Blühsicherheit sollte jährlich im Herbst nachgepflanzt werden.
Diese Art wird auch als Iridodictyum danfordiae bezeichnet.
Synonyme:
Iris kaempferi
Herkunft:
Ostsibirien, China und Japan
Sortenzüchtungen durch Selektion und Hybridisierung
Die schmalen, hellgrünen, schwertförmigen Blätter gehen aus einem kriechendem Rhizom hervor.
Sie werden etwa 70 cm hoch. Die Mittelrippe ist deutlich sichtbar.
Die Blüten überragen auf ihren Stielen die Blätter. Die Wildform ist zwischen 40 und 120 cm hoch.
Es gehen immer zwei oder drei Blüten aus scheidigen Hüllblättern hervor.
Die Kronblätter sind in zwei Reihen angeordnet. Die drei unteren Blütenblätter stehen fast waagerecht und sind drei- bis fünfmal länger als die Domblätter.
Die Blütezeit liegt im Juni bis Juli. Der Wildtyp ist violett. Selten kommen weiße Formen in der Natur vor.
Temperatur: winterhart
pH-Wert: unter 7
Härte: keine kalkhaltiger Böden
Licht: halbschattig bis sonnig
Sonstiges:
Nahrhafte, kalkfreie Böden werden bevorzugt. Besonders die großblütigen Kulturformen wachsen bei Calcium im Boden schlecht und werden Chlorotisch.
Zeitweise können die Pflanze auch überflutet werden, mögen aber nicht dauerhaft im Wasser stehen.
Sie eignen sich gut für Bach- und Teichränder, gedeiehn aber nicht in der Sumpfzone oder dem Flachwasserbereich. Die Japanische Iris wird als Schnittblume angebaut.
Es gibt verschiedene Sorten.
´Anytus´ ist weiß und´Lady in Waitimg´ weiß mit rosafrabenem Saum.
´Butterfly in Flight´ hat mehr als sechs Hängeblätter sie sind hell lila mit dunklerer Aderung.
´Blue Pompon´ hat ebenfalls mehr Blütenblätter als die Stammform und ist intensiv blau-violett. Es gibt auch Hybriden
(z.B. mit Iris laevigata und Iris pseudacorus).
Der Chromosomensatz beträgt 2n = 24.
Herkunft:
Japan, Mandschurei, Korea, Ostsibirien
Aussehen:
Die glatten, schwertförmigen Blätter haben keine erhabene Mittelrippe.
Sie sind etwa 70 cm lang, 1,5 bis 3 cm breit und gehen aus einem kriechendem Rhizom hervor.
Die Blüten überragen auf ihren Stielen die Blätter.
Es gehen immer zwei oder drei Blüten aus scheidigen Hüllblättern hervor.
Die Kronblätter sind in zwei Reihen angeordnet. Drei Blütenblätter hängen und sind zungenförmig.
Die Domblätter sind schmal und stehen aufrecht.
Die Blüten der Wildform sind dunkel blau und haben einen Durchmesser von etwa 8 bis 10 cm.
Die Blütezeit liegt im Juli und August.
Temperatur: winterhart
pH-Wert: unter 7
Härte: saurer Boden
Licht: sonnig
Sonstiges:
Die Sumpfiris eignet sich gut für Teich- und Bachränder, sowie Sumpfbeete. Die Pflanzen benötigen saure, ständig nasse
Böden. Sie können dauerhaft bis zu 10 cm tief im Wasser stehen.
Chromosomenzahl 2n = 32.
Auszug aus den Sorten im Handel:
´Alba´: weiß
´Albopurpurea´: weiß mit blauroten Hängeblättern, gefüllt
´Aoi Tori´: rein blau
´Colchesterensis´: weiß mit großem dunkelblauem Fleck auf den Hängeblättern, gefüllt
´Monstrosa´: weiße Domblätter, blaue Hängeblätter
´Noubeni´: samtig rotpurpur
´Sorrento´: violett, gefüllt
´Rose Queen´: rosa
´Variegata´: violette Blüten, weiß gestreifte Blätter
´Yaguruma´: weiß, blau gepunktet mit gelber Mittelinie, gefüllt
Herkunft:
Kleinasien, Syrien
Aussehen:
Die Pflanzen wachsen straff aufrecht.
Die Blätter sind hellgrün, schmal, schilfartig und gehen aus einem kriechendem Rhizom hervor.
Sie werden etwa 100 cm hoch. Die Blüten überragen auf ihren Stielen die Blätter.
Es gehen immer zwei oder drei Blüten aus scheidigen Hüllblättern hervor.
Die Kronblätter sind in zwei Reihen angeordnet.
Die drei hängenden Blütenblätter sind weit zurück gebogen.
Bei der Naturform sind sie gelb. Die Domblätter wachsen flach über die Hängeblätter.
Sie sind schmal und weiß, mit einem gelben Mittelstreifen. Die Blütezeit liegt im Juni bis Juli.
Temperatur: winterhart
pH-Wert: -
Härte: -
Licht: sonnig
Sonstiges:
Die Pflanzen bevorzugen nährstoffreiche, frische bis zeitweilig feuchte Böden.
Sie kann auch an Teichrändern gepflanzt werden.
Diese Iris wird auch als Schnittblume verwendet.
Die Sorte ´Gigantea Alba´ wird 180 cm hoch und blüht weiß-gelb.
Herkunft:
südlicher Alpenraum, Südosteuropa
Aussehen:
Die Pflanzen wachsen straff aufrecht.
Die Blätter sind blaugrün, schmal und gehen aus einem kriechendem Rhizom hervor.
Sie werden etwa 60 cm hoch. Die Blüten überragen auf ihren bis 90 cm langen Stielen die Blätter.
Es sind bis zu sechs Blüten an einem Stiel. Die Kronblätter sind in zwei Reihen angeordnet.
Die drei hängenden sind blaß-violett.
Die Domblätter sind groß, blaß-violett und gewellt.
Die Aderung ist als dunkles Muster sichtbar. Die Blütezeit liegt von Ende Mai bis Juli.
Temperatur: winterhart (bis etwa -25 °C)
Licht: sonnig
Sonstiges:
Die Sorte ´Variegata´ hat creme-gelbe Längstreifen in den Blättern.
Diese Art ist gut für Beete. Sie ist in viele Bartiris-Sorten eingekreuzt.
Herkunft:
Europa, Westsibirien, Kaukasus
Aussehen:
Die einheimische Sumpfschwertlilie hat schwertförmige,
breite, aufrechte Blätter. Sie gehen aus einem kriechende Rhizom hervor.
Die Pflanzen werden etwa 80 cm hoch. Die Mittelrippe ist deutlich sichtbar.
Die Blüten überragen auf ihren Stielen die Blätter.
Es gehen immer zwei oder drei Blüten aus scheidigen Hüllblättern hervor.
Die gelben Kronblätter sind in zwei Reihen angeordnet.
Die drei unteren Blütenblätter sind breit und hängen.
In der Mitte sind sie dunkler gefärbt und weisen eine dunkle Aderung auf.
Die Domblätter sind schmaler und stehen über den Hängeblättern. Die Blütezeit liegt im Juni/Juli.
Temperatur: winterhart (bis -20 °C)
pH-Wert: -
Härte: -
Licht: halbschattig bis sonnig
Sonstiges:
Die Sumpfschwertlilie wächst in der Natur an den Rändern von Flüssen, Teichen und Seen.
Im Garten kann sie gut an feuchten bis nassen Stellen im Halbschatten oder in der Sonne kultiviert werden.
Sie können bis zu 20 cm tief im Wasser stehen. Sie wuchert stark und sollte an kleinen bis mittelgroßen teichen in Kübeln kultiviert werden.
Im Handel gibt es die Sorte ´Variegatus´, die gelblich-weiße Laubblätter hat.
Die Zwerg-Iris ist gehört zu den ersten Frühjahrsblühern.
´Harmony´ ist eine violette Sorte mit breiten Blütenblättern
´Painted Lady´
´J.S. Dijt´ ist eine Sorte mit schmalen purpurnen Blütenblättern
´Purple Gem´ ist violetpurpur und hat eine kontrastreiche Zeichnung
´Eye Catcher´
´Katharine Hodgkin´ und ´Katharines Gold´
´Natascha´
Die Blüte hat eine attraktive Zeichnung.
Am Teichufer, aber nicht direkt im Wasser, fühlt diese Iris sich wohl.
´Blue Celeste´
´Caesar´
Herkunft:
Mittel- und Osteuropa, bis an den westlicher Rand von Sibirien
Aussehen:
Die Wieseniris hat schmal-linealische Blätter.
Sie sind aufrecht aber nicht steif. Sie gehen aus einem kriechendem Rhizom hervor.
Die Pflanzen werden 50-100 cm hoch. Die Blüten überragen auf ihren Stielen die Blätter.
Zwei bis fünf gehen aus trockenen Hüllblättern hervor. Die Kronblätter sind in zwei Reihen angeordnet.
Die drei unteren Blütenblätter sind breit und hängen.
Sie sind weiß mit violetter Aderung. Die Domblätter sind violett, deutlich schmaler und stehen über den Hängeblättern.
Die Blütezeit liegt im Ende Mai bis Anfang Juni.
Temperatur: winterhart
Licht: sonnig
Sonstiges:
Die Wieseniris kann gut in sonnigen Rabatten oder an den Rändern von Bächen und Teichen gepflanzt werden.
Sie bevorzugt frische bis feuchte Böden.
Im Handel gibt es verschiedene Sorten:
´Caesar´: ca. 100 cm, violett, Schnittblume
´Cambridge´: ca. 80 cm, türkis-blau, gut für Beete
´Dreaming Spires´: ca. 70 cm, violettblau, gut für Beete
´Mountain Lake´: ca. 50 cm, hellblau, bevorzugt feuchte Böden
In Sibirien direkt kommt Iris sanguinea vor, die daher den deutschen Namen "Sibirische Schwertlilie" trägt.
Sie wird manchmal mit Iris sibirica verwechselt, weil sie ihr recht ähnlich sieht.
Blick auf die Staubbeutel unter einem der drei Narbenäste
Das Hängeblatt ist fast rund und die Domblätter sind schmal.
Herkunft:
Nordasien, China, Japan, Küstengebiete von Nordamerika
Aussehen:
Die Blätter der Pflanzen wachsen straff aufrecht.
Sie haben eine deutliche Mittelrippe, sind matt grün, 1,5 - 2,5 cm breit und 30 bis 60 cm hoch.
Sie gehen aus einem kriechende, verzweigten Rhizom hervor.
An den Blütenstielen sind 2 bis 3 Blüten. Die Hängeblätter sind 5-7 cm lang und haben eine fast runde Platte.
Sie sind violett oder rosa bis weiß und haben eine violette Aderung.
Der Schlund ist gelb. Die Domblätter sind schmal, violett, rosa oder
weiß. Die Blütezeit reicht von Ende Mai bis Ende Juni.
Temperatur: winterhart (bis etwa -20 °C)
Licht: sonnig bis halbschattig (blüht an beschatteten Standorten später)
Sonstiges:
Die Pflanzen wachsen gerne einige Zentimeter tief im Wasser.
Sie wuchert nicht so stark wie Iris pseudacorus. Eine Vermehrung durch Samen oder Rhizomteilung ist möglich.
Die Blüten sind variabel in der Färbung. Bei der Sorte ´Kosho-en´ sind sie weiß und bei ´Arctic Lavender´ zart-rosa.
Es gibt aber auch intensiv violette Formen wie ´Kirigamine´. Eine Form mit gelb-grün gestreiften Blättern ist als ´Variegata´ bekannt.
Es gibt Zwergformen (I. setosa nana), die nur 20 cm hoch werden.
Herkunft:
Östliches Nordamerika
Aussehen:
Die Pflanzen wachsen straff aufrecht. Die Blätter sind blaß grün, 2 cm breit und bis 70 cm hoch.
Sie gehen aus einem kriechendem Rhizom hervor. Die Blüten sind 6 bis 8 cm groß.
Die Kronblätter sind in zwei Reihen angeordnet. Die drei Hngeblätter sind intensiv lila, mit einem weißen Fleck nahe der Basis.
Darüber liegt eine Zeichnung aus dunkel gefärbten Adern und mehr oder wenigem intensiven Gelb.
Die Domblätter sind schmal, blaß-violett, lila oder weiß, teilweise dunkel geädert.
Die Blütezeit liegt von Ende Mai bis Juli.
Temperatur: winterhart (bis etwa -25 °C)
Licht: sonnig
Sonstiges:
Die Pflanzen wachsen gerne einige Zentimeter tief im Wasser, können aber auch in feuchtem Gartenboden stehen.
Sie benötigen eine gute Nährstoffversorgung, weil sie stark zehren.
Eine Vermehrung durch Samen ist möglich.
Farblich sind die Blüten variabel und es wurden zahlreiche Sorten ausgelesen.
Bei der Sorte ´Mint Fresh´ sind die Blütenblätter weiß mit violetten Adern. Bei ´Regal Sunrise´ sind die
Hängeblätter purpur-violett und die Domblätter blaß-lila mit der typischen Zeichnung.
´Mysterious Monique´ hat sehr dunkel violette Hängeblätter und lila Domblätter.
Bei ´Shape Up´sind alle Blütenblätter lila mit der typischen Zeichnung und die Hängeblätter weisen schräg nach oben.
Durch Kreuzungen mit anderen Arten sind auch Hybridsorten entstanden: z.B. ´Aquatic Alliance´, ´Berlin Versilaev´ und ´Oriental Touch´.
Knospen, Blüten und Früchte von Iris versicolor
Literatur:
BdB-Handbuch III - Stauden.- 15. Auflage 1997, Verlagsgesellschaft "Grün ist Leben" mbH, Pinneberg
E. Schuster (2000): Sumpf- und Wasserpflanzen - Eigenschaften - Ansprüche - Verwendung.- 3. Auflage, Parey Verlag, Berlin
O. Schmeil (1911): Leitfaden der Botanik.- 44 Auflage Verlag von Quelle und Meyer in Leipzig
Onlinequellen:
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