Selaginella - Moosfarne

Selaginella burgeffii
Selaginella emmeliana
Selaginella erythropus
Selaginella helvetica
Selaginella kraussiana
Selaginella layalli
Selaginella lepidophylla
Selaginella martensii
Selaginella selaginoides
Selaginella serpens
Selaginella stellata
Selaginella uncinata
Selaginella wildenowii



Moosfarne sind gehören zu den Bärlappen (Klasse Lycopodiopsida [Lycopsida]) und sind nahe mit den Isoetales verwandt zu denen auch die Gattung Isoetesgehört. Moosfarne sind in einer eigenen Familie den Selaginellacea zusammengefasst. Es gibt weltweit etwa 700 Arten in dieser Familie. Kleinere Arten sind moosänlich, größere erinnern an Farne. Alle haben kleine, wechsel- oder kreuzgegenständige Blätter. Die Blätter sind einnervig und haben ein farbloses Blatthäutchen (Ligula) an der Basis der Oberseite. Die Sporangien (Sporenbehälter) sind eingeschlechtlich und befinden sich in den Achseln von besonderen Blättern (Sporophylle). Die Sporophylle sind zu einem endständigen ährenähnlichen Sporophyllstand verwachsen. Es gibt größere weibliche Sporen und männliche. Der Vorkeim ist eingeschlechtig un, kurzlebig und bleibt in der Spore eingeschlossen (Rothmaler 2002). In Kultur lassen sich die Pflanzen auch durch Teilung vermehren, weil sie sich gut an den Blattknoten bewurzeln. Die Pflanzen werden auch als Mooskraut oder Schuppengrün bezeichnet. Die Pflanzen können als Bodendecker und für geschlossene Blumenfenster mit hoher Luftfeuchtigkeit verwendet werden. Wegen ihrer geringen Größe eignen sich einige Arten auch für Flaschengärten. Wichtig für die Kultur ist ein feuchter, nicht zu kühler Standort. Als Substrat empfiehlt sich ein leicht saures Torfgemisch. Das Gießwasser sollte Zimmerwarm und kalkfrei sein. Es gibt zwei Arten in Deutschland.Der Dornige Moosfarn (S. selaginoides) hat wechselständige, wimprig gezähnte Blätter an bis zu 10 cm langen kriechenden Stängeln. Das Verbreitungsgebiet ist cirkumpolar. In Deutschland beschränken sich die Standorte auf den Alpenbereich. Die Pflanzen wachsen auf Magerrasen, in Quellmooren und an rieselnassen Stellen. Kalkreiche Standorte werden bevorzugt.Auch die zweite Art, der Schweizer Moosfarn (S. helvetica), bevorzugt kalkhaltige Standorte. Seine Stängel werden bis zu 20 cm lang und tragen ganzrandige Blätter, die in 4 Reihen abstehen. Die Pflanzen findet man auf Halbtrockenrasen, an schattigen Felsen und Mauern. Die Art kommt in den Alpen und entlang der Flüsse im Alpenvorland bis zur Donau vor. Anmerkung:
Die Literatur über die Gattung ist spärlich. Genaue Art-Beschreibungen zu bekommen erwies sich als sehr schwierig. Teilweise sind offenbar Druck- oder Tippfehler in den Beschreibungen. Beispielsweise sind nach einer Quelle die Zapfen von S. stellata 1 bis 2 cm groß. Wahrscheinlicher ist, dass es sich um Millimeter handelt! Eine überprüfung war aus Mangel an weiterer Literatur aber nicht möglich.



Selaginella burgeffii

Selaginella burgeffii im botanischen Garten Berlin Dahlem>

Burgeffs Moosfarn - Selaginella burgeffii

Synonyme:
-

Herkunft:
?

Aussehen:
Aufrechtwachsender, farnähnlicher Mossfarn. Die Triebe werden ca. 20 cm hoch.

Sonstiges:
Es gibt im Internet verschiedene Bilder von der Art. Darüber hinaus konnte ich leider keine Informationen dazu finden.





Selaginella emmeliana

Das Bild zeigt eine gelblaubige Zuchtform ´Aurea´.

Rotfüßiger Moosfarn - Selaginella erytropus

Subtropische Zentral- und Südamerika.



Selaginella kraussiana

Krauses Moosfarn als Bodendecker

Nahaufnahme Selaginella kraussiana

Detail der Blätter

Krauses Mooskraut, Feingliedriger Moosfarn - Selaginella kraussiana (Kunze) A. Braun

Synonyme:
Selaginella azorica

Herkunft:
Südafrika, in Süd- und Westeuropa eingebürgert

Aussehen:
Diese kleinen Pflanzen wachsen mit flachen, vielfach verzweigten, kriechenden Sprossen. Diese haben inklusive der Lateralblätter einen Durchmesser von 4 bis 5 mm. Die Lateralblätter sind elliptisch bis lanzettlich, 2,5 bis 3 mm lang und 0,8 bis 1 mm breit. An den Stängeln sind sie etwa ein Viertel kleiner. Sie sind bewimpert. Die Triebe werden 20-60 cm lang. Die Zapfen sind tetragonal und 2 bis 12 mm lang (Quelle). Die Pflanze bildet Matten an schattigen, feuchten Standorten. Temperatur:
nicht winterhart

pH-Wert:
nicht mit kalkhaltigem Wasser gießen

Licht:
(halb-) schattige Standorte

Sonstiges:
Dieser Moosfarn kann in frostfreien Lagen unter Gehölzen kultiviert werden. Er eignet sich auch für Wintergärten, Terrarien, Kalt- und Warmhäuser. Die Pflanze ist im Gartenhandel erhältlich. Es gibt verschiedenen gefärbte Sorten von dieser Art: ´Aurea´ ist gelb, ´Variegata´ ist gelb-grün gezeichnet. ´Brownii´ ist eine kugelig wachsende Zwerform.
Im Palmenhaus des Zoologisch-Botanischen Gartens Wilhema in Stuttgart ist dieses Mooskraut als Bodendecker in der Mitte der Halle gepflanzt.





Selaginella layalli



Auferstehungspflanze, (Unechte) Rose von Jericho - Selaginella lepidophylla (HOOKER & GREV.)SPRING

Herkunft:

Nord- und Mittelamerika Aussehen:

Trocken ist die Pflanze eine braune etwa 10 cm durchmessende Kugel, die während der Trockenzeiten vom Wind durch die Wüstengebiete getrieben wird. Setzt Regen ein, dann quellen die Zellen der Pflanze auf und die Wedel Öffnen sich. Dadurch werden die letzten Samen frei, die dann auf dem feuchten Boden keimen können. Daraus wachsen die für Selaginellatypischen, farnähnlichen Gewächse mit einem kurzen Wurzelstock. Diese Art hat im grünen zustand einen Durchmesser von ca. 20 cm und ist 5 cm hoch. Die Samen bleiben an der Pflanze und fallen beim Herumrollen während der Trockenzeit heraus oder erst, wenn sich die "Rose" nach dem nächsten Regen wieder Öffnet. Temperatur:
nicht unter 16 °C Licht:
(halb-) schattig Sonstiges:

Die "(Unechte) Rose von Jericho" kommt in den Wüstengebieten von Arizona über Texas und Mexiko bis nach El Salvador vor. Sie ist eine wechselfeuchte Pflanze (poikilohydre Pflanze) und kann vollständig austrocknen und wird dann braun. Bei Niederschlag "blüht" die Pflanze wieder auf und wird grün. Eine solche Wiederauferstehung überlebt die Pflanze aber in der Regel nur einmal. Trocknet sie ein weiteres Mal ein, nehmen die Zellen danach zwar wieder Wasser auf und die Wedel entfalten sich. Aber die Zellen selbst sind tot und beginnen nicht wieder mit der Assimilation. Die Pflanze wird immer wieder mal als Besonderheit in Gartencentern, Floristik-Geschäften oder im Versandhandel angeboten. Sie ist günstiger als die Echte Rose von Jericho und wird für die Zimmerkultur zum Teil gezielt herangezogen.
Die Echte Rose von Jericho (Anastatica hierochuntica) stammt aus den Wüstengebieten des Vorderen Orients (Israel, Jordanien, Sinai-Halbinsel, Nordafrika). Auch sie ist nur einjährig. Beide Pflanzen schützen auf diese Weise ihre Samen bis es zu regnen beginnt. Mit viel Glück sind in einem gekauften Exemplar noch Samen vorhanden, die auf feuchter Erde und bei viel Sonne keimen können.

In dieser Form ist die Rose von Jericho
im Handel zu bekommen.
Links sind die Reste von Wurzeln,
rechts die getrockneten Wedel.

Martens´ Mooskraut

Selaginella martensii SPRING 1850

Herkunft:

Mexiko Aussehen:

Die Pflanzen werden etwa 15 cm hoch. Die Wedel sind breit und hell grün. Die einzelnen Abschnitte überlappen sich. Der Wuchs ist kriechend mit Wurzeln an den Blattknoten. Temperatur:
nicht unter 16 °C pH-Wert:
Substrat leicht sauer Licht:
(halb-) schattig Sonstiges:

Die Sorte ´Watsoniana´ hat weiß-gelbes Laub. ´Albovariuegata´ ist unregelmäßig panschiert. Wird in Deutschland vor allem als Topfpflanze angeboten.

S. martensiiim Botanischen
Garten in Tübingen


Mooskraut

Selaginella serpens (DESV. ex POIR.) SPRING
Herkunft:

Westindische Inseln Aussehen:

Bei dieser Art handelt es sich um sehr kleine, kriechende Pflanzen. Die grünen Blätter sind sehr klein. äußerlich sind die Triebe einem Moos sehr ähnlich. Temperatur:
mindestens 18 bis 22 °C pH-Wert:
Substrat leicht sauer Licht:
(halb-) schattig Sonstiges:

-

Selaginella serpensim
Botansichen Garten Tübingen


Mooskraut

Selaginella stellata SPRING
Synonym:

Selaginella galeottiiSPRING Herkunft:

Mexiko, Mittelamerika, Hawaii (eingeschleppt) Aussehen:

Die hell grünen Blättchen der Wedel sind breit und tief eingeschnitten. Sie überlappen sich nicht oder kaum. Die Pflanze ist einem Farn sehr ähnlich. Der Stängel ist nur im unteren Drittel bewurzelt. Der Stängel weist einige Gelenke auf, an denen er geteilt werden kann und sich dann neu bewurzelt. Temperatur:
ab 18 °C aufwärts pH-Wert:
Substrat leicht sauer Licht:
(halb-) schattig Sonstiges:

Es ist nicht bekannt wie die Pflanzen nach Hawaii gekommen sind. Sie wurden am 13 April 1969 zum ersten Mal gefunden. Hinweise auf einen Import oder eine Kultivierung der Art gibt es keine (Quelle).

Selaginella stellata Syn. S. galeottii
im Botanischen Garten in Tübingen


Chinesisches Mooskraut

Selaginella uncinata (DESV. ex POIR.) SPRING
Handelsbezeichnung:

Herkunft:

Südchina Aussehen:

Die grünen Wedel nehmen mit der Zeit einen bläulichen Schimmer an und können sich zum Gelben, Rosa oder Violett verfärben. Die Stängel sind nur wenig belaubt und stark verzweigt. Sie liegen flach am Boden, so dass die kriechende Pflanze nur etwa 5 cm hoch wird. Temperatur:
mindestens 18 bis 22 °C pH-Wert:
Substrat leicht sauer Licht:
(halb-) schattig Sonstiges:

Eignet sich gut als Hängepflanze für Ampeln.




Wildenows Moosfarn

Selaginella wildenowii
Handelsbezeichnung:

Herkunft:

Vietnam, Malaysia und Himalaya-Gebirge Aussehen:

Junge Pflanzen wachsen aufrecht. Lange Luftwurzeln streben dem Boden zu. ältere Pflanzen neigen zum Klettern und können bis zu 6 Meter hoch wachsen. Die Stängel sind dabei nur wenige Millimeter dick, aber starr und zäh. Die Blätter sind grün, blaugrün oder bronzefarben. Temperatur:
20 - 27 °C pH-Wert:
Substrat leicht sauer Licht:
(halb-) schattig Sonstiges:

Der Farn wird manchmal als Aquarienpflanze angeboten, eigent sich aber nicht für die Unterwasserkultur. In mäßig feuchten, warmen Terrarien lässt sich die Pflanze gut kultivieren. Sie sollte aber nicht dauerhaft zu nass stehen.





Literatur:
G. Cheers (Hersg.) (1999): Botanica - Das ABC der Pflanzen.- KÖnemann Verlagsgesellschaft mbH, KÖln W. Rothmaler (2002): Exkursionsflora von Deutschland - Band 2: Gefäßpflanzen - Grundband.- 18., bearbeite Auflage, Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg und Berlin Internetquellen:
Beschreibung von Selaginelle kraussiana