Gattung Euphorbia - Weihnachtsstern, Christusdorn und Wolfsmilch

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Die Gattung Euphorbia umfasst mehr als 2000 Arten, die sich in ihrem Aussehen sehr stark unterscheiden. Allen gemeinsam ist eine weißer Saft, der bei Verletzungen austritt. Er ist reizend bis giftig. Euphorbia lathyrus wurde früher als Abführ und Brechmittel verwendet.
Es gibt krautige und holzige Wolfsmilchgewächse. Sukkulente Arten und solche, die im Sumpf wachsen. Manche ähneln Kateen, andere sind Sträucher. Die winterharten Euphorbien sind "Staude des Jahres 2013".
Bei allen unterschieden ist doch die Form der Blüten typisch. Die Einzelblüten sind extrem reduziert und eingeschlechlich. Weiblichen Blüten bestehen aus dem nackten Fruchtknoten mit einer dreiteiliger Narbe. Die männlichen Blüte sind zu einem Staubblatt reduziert. Je eine weibliche Blüte, einige Gruppen von männlichen Blüten und Nektradrüsen sind in einer Scheinblüte (Cyathium) zusammengefasst. Bei zwittrigen Blütenständen erscheint erst die weibliche Blüte (vorweiblich). Die männlichen und weiblichen Blüten können auch auf verschiedene Blütenstände oder gar verschiedene Pflanzen (zweihäusig) verteilt sein, wobei wohl eine Wechsel des Geschlechts bei den Pflanzen möglich ist. 

Blütenstände von Christusdorn

Blütenstände von Christusdorn (Euphorbia milii). Je zwei Hochblätter sitzen unter jeder Scheinblüte.
Hier sieht man die weibliche Blüte mit drei Narbenästen umgeben von fünf Nektardrüsen.
Die männlichen Blüten erscheinden später.

Kronblätter fehlen. Ihre Lockfunktion übernehmen besondes auffällige Nektardüsen, die teilweise Anhänge ausbilden oder intensiv gefärbte Hochblätter (Cyathophylle).


Mandelblättrige Wolfsmilch

Euphorbia amygdaloides


Herkunft:

Europa, Kleinasien

Aussehen:

Diese Staude ist 30 bis 70 cm hoch immergrün und frosthart. Die Blätter sind lanzettlich und 10 cm lang. Sie sind je nach Sorte hellgrün bis dunkelgrün, teilweise rötlich überlaufen. Die Blütenstände erscheinen von April bis Juni. Sie haben gelblich grüne Hochblätter.

Sonstiges:

´Purpurea´ ist die Rote Mandelwolfsmilch. Sie wird 60 cm hoch und hat grün-gelbe Blüten.
´Rubra´ hat dunkelrot überlaufenes Laub und grüne Hochblätter

In der Natur findet man die Pflanzen in Buchen-Wäldern auf kalkigen, lehmigen Böden.
Euphorbia amygdaloides

Der Wildtyp.

Euphorbia amygdaloides

´Purpurea´

Euphorbia horrida


Herkunft:

Südafrika


Aussehen:

Die Pflanzen ähneln Kakteen. Ihr säulenförmiger, gerippter Stamm ist mit roten bis grau-braunen Dornen bedeckt und wird ca. 25 cm hoch. Er hat 12 bis 15 Furchen. Es bilden sich Horste, die bis 40 cm breit werden. Die Blüten sind winzig, grün und gelb. Zweihäusige Art.

Sonstiges:

Ist als Zimmerpflanze bei uns in Kultur. Nicht winterhart. Verträgt 10 - 35 °C.

Euphorbia horrida


Schnee-auf-dem-Berge, Amerikanisches Edelweiß

Euphorbia marginata

Herkunft:

Zentral-Nordamerika

Aussehen:

Diese Wolfsmilch wird bis 60 cm hoch und 40 cm breit. Die Blätter sind oval mit zugespitzer Spitze. Sie haben einen deutlich abgegrenzten weißen Saum. Die Blüten sind von weißen Hochblättern umgeben.

Sonstiges:

Winterharte Staude, die sich gut als Strukturpflanze zwischen bunten Sommerblumen im Beet macht.
Euphorbia marginata

"Schnee-auf-dem-Berge"



Christusdorn

Euphorbia milii

Synonym:

Euphorbia splendens

Herkunft:

Madagaskar

Aussehen:

Eine langsamwachsende Halb-Sukkulente mit verzweigten, kantigen, bedornten Trieben, die bis 1 m hoch wird. In warmen Gebieten immergrün, in kühleren Regionen haben die Pflanzen nur im Sommer Blätter.

Sonstiges:

Wird bei uns als Zimmerpflanze kultiviert.
Kann im Steingarten wachsen.

Die Unterart Euphorbia milii var. splendens wächst kriehcend und hat länliche Blätter.


Blüten des Christusdorn

Christusdorn mit Blüten

panaschierte Form

eine panaschierte Sorte



Sumpf-Wolfsmilch

Euphorbia palustris

Herkunft:

Europa, Vorderasien

Aussehen:

Eine buschige Staude, die 80 bis 100 cm hoch wird. Die Triebe sind dünn und rötlich. Die Blätter sind schmal-lanzettlich. Die Blüten sind gelb und erscheinen von Mai bis Juni.

Sonstiges:

Eine winterharte Wolfsmilch für sumpfige und nasse Böden.
Wächst in Beeten und an feuchten Stellen am Teichrand. Die verblühten Triebe können ganz herausgeschnitten werden.

Sumpf-Wolfsmilch

Hochblätter


Weihnachtsstern, Poinsettie

Euphorbia pulcherrima

Herkunft:

Mexiko

Aussehen:

Bis zu 3,5 m hoher Strauch. Die Blätter sind eiförmig, ganzrandig oder gebuchtet. Sie werden in der natur oft vor der Blüte abgeworfen. Die unscheinbaren kleinen blüten sind von großen, auffällig gefärbten Hochblättern umgeben. Diese halten mehrere Wochen.

Sonstiges:

In der Natur wachsen die Pflanzen auf fruchtbarem Boden an sonnigen Stellen.
Eine subtropische Pflanze, die bei uns oft nur einjährig im Topf kultiviert wird. Als Vorbereitung für die Weihnachtszeit werden die Pflanzen durch gezieltes Verkürzen der Tageslänge zum Blühen angeregt.
Topfsorten werden nicht so groß wie die Wildform, werden aber durch Einsatz von Stauchungsmitteln und gezeilter Temperaturführung auch künstlich kurz gehalten.
80% der verkauften Weihnachtstserne sind rot.

Blüten von Euphorbia pulcherima

die Blüten sind unauffällig

Sorte mit krausen Blättern

Diese weiße Sorte hat gekräuselte Blätter.


roter Weihnachtsstern

typischer roter Weihnachtsstern
dunkelroter Weihnachtsstern

dunkelrot
 roter Weihnachtsstern mit panaschiertem Laub

Ein Weihnachtstern mit
zweifarbigen Laubblättern.
rot-weißer Weihnachtsstern

Sorte mit rot-weißen Hochblättern
lachsfarbene Sorte

lachsfarbene Sorte
lachsfarbener, panaschierter Weihnachststern

Weiß und Rosa in den Hochblättern.


Steppen-Wolfsmilch

Euphorbia seguieriana ssp. niciciana



Herkunft:

Südosteuropa, Südwestasien

Aussehen:

Aus einer verholzen Basis gehen mehrere Stängel hervor. Die Blätter sind blaugrün und zugespitzt. Die Pflanzen werden etwa 40 - 50 cm hoch. Die hellgelbe Blüten werden von großen grüngelben Hochblättern umgeben. Blütezeit ist von Mai bis Oktober.


Sonstiges:


Ein robuster Dauerblüher für Steingärten und Bettränder. Verträgt Trockenheit und ist winterhart.

Steppen-Wolfsmilch
Steppen-Wolfsmilch

Steppen-Wolfsmilch


Bleistiftstrauch

Euphorbia turicalli

Herkunft:

Osten und Süden von Afrika,bis nach Indien

Aussehen:

Dieser Strauch hat bleistiftdicke, verzweigte, sukkulente Triebe. In der Natur wird er mehrere Meter hoch. in Zimmerkultur oder als Terrarienpflanze bleibt er kleiner.

Sonstiges:

Nicht zu stark gießen. er verträgt keine Staunässe.
Die Pflanze kommt unter anderem in Pakistan und Norwestindien vor und wächst im Lebensraum des Leopardgeckos.
Wird von Jemen-Chameleons weniger gern gefressen als viele andere Pflanzen.
Bleistiftstrauch

Bleistiftstrauch


Onlinequellen:

Sukkulente Euphorbien: mit guter Darstellung des Blütenbaus

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